
Impfung gegen Keuchhusten
Keuchhusten (Pertussis) wird durch Bakterien hervorgerufen und ist eine hoch ansteckende, schwere Infektionskrankheit der Atemwege. Die Ansteckung erfolgt durch Tröpfcheninfektion. Die Inkubationszeit beträgt drei bis zwölf Tage. Die Erkrankung verläuft in drei Stadien und die Hustenanfälle können monatelang anhalten.
Mögliche Komplikationen sind Apnoe (Atemstillstand bei Säuglingen), Sekundärinfektion (bakterielle Lungenentzündung), ARDS (schwere akute Lungenerkrankung) und bei ca. einem Prozent kann Keuchhusten bei Säuglingen zum Tod führen. Bei Säuglingen und Kleinkindern ist die Erkrankung deshalb besonders gefährlich, weil es zu rasch hintereinander folgenden Hustenstößen kommt, bei denen das Kind zu ersticken droht.
Die Aufrechterhaltung des Schutzes durch regelmäßige Auffrischungsimpfungen ist der wirksamste Weg, einer Erkrankung vorzubeugen. In den letzten Jahren war in Österreich eine deutliche Zunahme der Keuchhustenfälle in allen Altersgruppen zu verzeichnen, wobei die meisten Fallmeldungen bei Kindern unter einem Jahr gemeldet wurden. Prinzipiell ist die Impfung gegen Keuchhusten allgemein empfohlen. Besonders wichtig ist sie beispielsweise für Frauen mit Kinderwunsch, Personen im Umfeld von Neugeborenen, Personal im Gesundheits- und Pflegebereich sowie Kinderbetreuungseinrichtungen und Schulen, Personen mit häufigen Publikumskontakten, Personen mit chronischen Erkrankungen sowie Raucherinnen und Raucher (Details siehe Impfplan Österreich).
Zum Schutz des Neugeborenen wird Schwangeren eine Impfung gegen Keuchhusten im 3. Schwangerschaftsdrittel (bevorzugt zwischen der 27.– 36. SSW) bei jeder Schwangerschaft unabhängig vom Zeitpunkt der letzten Impfung gegen Keuchhusten empfohlen. Die mütterlichen Antikörper übertragen einen effektiven Schutz an das Ungeborene/Neugeborene. Zahlreiche Publikationen belegen, dass die Impfung gegen Keuchhusten in der Schwangerschaft gut verträglich und unbedenklich ist und außer Lokalreaktionen nach der Impfung bestehen weder für die Mutter noch für das Kind Sicherheitsbedenken. Zudem weisen viele Studien darauf hin, dass die Eltern die wichtigste Infektionsquelle für Neugeborene in den ersten Lebenswochen sind. Der Schutz gegen Keuchhusten durch regelmäßige Auffrischungsimpfungen, besonders auch im Umfeld von gefährdeten Personen (wie zum Beispiel Neugeborenen), ist der einzig effektive Weg, einer Infektion vorzubeugen. Nur so können besonders gefährdete Gruppen der Bevölkerung indirekt geschützt werden: noch nicht geimpfte Säuglinge, die besonders schwer erkranken, sowie Personen mit eingeschränkter bzw. schwacher Immunabwehr.
Hinweis Regelmäßige Auffrischungsimpfungen gegen Keuchhusten sind wichtig und werden generell für alle Jugendlichen und Erwachsenen als sinnvoll und wirksam empfohlen.
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Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.
zuletzt aktualisiert 28.10.2020
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