Impfung gegen Humane Papillomaviren (HPV)
Inhaltsverzeichnis
Krankheitsverlauf und mögliche Folgen
HPV werden vorwiegend sexuell übertragen. Infiziert werden von HPV die Schleimhäute im Genital- und Analbereich sowie im Mund- und Rachenraum. In den meisten Fällen heilt die Infektion innerhalb von ein bis zwei Jahren spontan ab. Sogenannte „Hochrisiko-Typen“ von HPV können die Ursache für die Entwicklung bösartiger Tumore sein. Wenn eine Infektion mit diesen Hochrisiko-Typen nicht abheilt, sondern die Viren im Gewebe verbleiben, besteht die Gefahr der Entwicklung von Krebsvorstufen und Krebs (intraepithelialen Neoplasien und invasive Karzinome). Dazu zählen ein Großteil der Fälle von Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom), sowie andere Tumore im Genital- und Analbereich sowie im Mund-Rachen-Raum. Die Impfung enthält jene Virustypen, die diese Erkrankungen am häufigsten verursacht.
Einige der HPV Virustypen können zu infektiösen Hautveränderungen im Genitalbereich (Genitalwarzen/Kondylome) führen. Mehr als ein Prozent der sexuell aktiven Personen leiden an Genitalwarzen, jede/jeder Zehnte erkrankt im Verlauf des Lebens.
Der größtmögliche individuelle Nutzen wird durch die HPV-Impfung vor Aufnahme von sexuellen Aktivitäten erzielt. Aber auch bereits sexuell aktive Personen können von der Impfung profitieren.
Informationen zum Thema HPV erhalten Sie unter Humanes Papilloma Virus.
Die HPV-Impfung
Die Impfung gegen HPV senkt das Risiko für Genitalwarzen und Gebärmutterhalskrebs um bis zu 90 %, auch das Risiko für Krebs an Rachen, Kehlkopf, Scheide, Anus und Penis wird deutlich gesenkt.
Hinweis
Die Ärztin oder der Arzt klärt Sie über die Impfung, den passenden Impfstoff sowie das dazugehörige Impfschema auf. Weitere Informationen finden Sie unter Wie schützen Impfungen.
HPV-Impfung für Kinder und Jugendliche
Die Impfung gegen Humane Papillomaviren mit dem 9-valenten Impfstoff (Schutz gegen neun verschiedene Virustypen) ist im kostenfreien Impfprogramm des Bundes, der Bundesländer und der Sozialversicherungsträger für Mädchen und Buben sowie Frauen und Männern ab dem vollendeten 9. Lebensjahr bis zum vollendeten 21. Lebensjahr kostenfrei verfügbar. Dabei sind zwei Impfungen empfohlen. Die 2. Impfung sollte nach mindestens sechs Monaten bis maximal 12 Monaten verabreicht werden.
Im Alter vom vollendeten 15. bis zum vollendeten 21. Lebensjahr handelt es sich bei Anwendung des 2-Dosen-Schemas um eine off-label-Anwendung, die laut Impfplan Österreich 2023 empfohlen wird.
Die Impfung erfolgt in Abhängigkeit von der Organisation im jeweiligen Bundesland auch im Rahmen von Schulimpfungen (vorzugsweise in der 4. Schulklasse), an öffentlichen Impfstellen der Bundesländer und bei und bei niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten. Die kostenfreien Nachholimpfungen bis zum vollendeten 21. Lebensjahr werden von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich organisiert.
Eine Übersicht über die österreichweiten HPV-Impfangebote steht unter www.sozialministerium.at zur Verfügung.
HPV-Impfung für Erwachsene
Die Impfung wird allen Mädchen und Buben bzw. Frauen und Männern bis zum vollendeten 30. Lebensjahr unbedingt empfohlen, danach optional. Der Nutzen einer später (ab dem vollendeten 30. Lebensjahr) begonnenen HPV-Impfung hinsichtlich der Vermeidung von Dysplasien der Cervix (veränderte Zellen des Gebärmutterhalses) sinkt.
Hinweis
Zur Frühdiagnose von Gebärmutterhalskrebs werden im Rahmen der gynäkologischen Vorsorgeuntersuchungen ein Abstrich vom Gebärmutterhals und ein PAP-Abstrich und/oder ein HPV-Test ab dem 30. Lebensjahr durchgeführt. Ungeachtet der HPV-Impfung wird die gynäkologische Vorsorgeuntersuchung generell empfohlen.
Quelle: Impflan Österreich 2023
Hinweis
Der neue Impfplan 2023/2024 wurde Anfang September 2023 veröffentlicht. Die hier befindlichen Informationen werden demnächst aktualisiert.
Letzte Aktualisierung: 1. Februar 2023
Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal