Als erste Ansprechpartnerin/erster Ansprechpartner gilt die Hausärztin/der Hausarzt. Diese überweisen die Patientinnen/Patienten zu Fachärztinnen/Fachärzten für Psychiatrie oder Neurologie. Auch die Zuweisung zu Gerontopsychiatrischen Zentren und Memory Kliniken oder Gedächtnisambulanzen kann erfolgen.
In verschiedenen Untersuchungen wird abgeklärt, ob den Symptomen eine degenerative Demenz oder eine andere behandelbare Erkrankung zugrunde liegt (Differentialdiagnostik). Dazu wird der neurologische, psychiatrische und internistische Zustand der Patientin/des Patienten untersucht. Für die genaue Diagnose einer Demenz werden psychologische Tests, Laboruntersuchungen und bildgebende Verfahren durchgeführt.
Das Arztgespräch
Die Ärztin/der Arzt erfasst zunächst die persönliche Befindlichkeit und die Krankengeschichte der Patientin/des Patienten (Anamnesegespräch). Dabei werden neben den körperlichen auch psychische und soziale Aspekte besprochen und mögliche Einflussfaktoren abgeklärt. Zusätzlich werden auch eine oder mehrere Personen aus dem nahen Verwandten- bzw. Bekanntenkreis befragt (Fremdanamnese). Dies ist wichtig, da die Betroffenen selbst manchmal die Symptome unzureichend darstellen oder „beschönigen“ und sich oft unterschiedliche Wahrnehmungen ergeben.
Vorbereitung auf das Arztgespräch
So können Patientinnen/Patienten und Angehörige sich auf das Arztgespräch vorbereiten:
- Beobachtete Symptome und Veränderungen beschreiben – auch sozialer Natur, wie Rückzug, Rollenverschiebungen, Abgabe von Tätigkeiten (siehe auch Demenz: Vorbeugen).
- Informationen zu eventuell bestehenden Erkrankungen bzw. Vorerkrankungen vorbereiten, Befunde mitnehmen.
- Liste von Medikamenten, die aktuell eingenommen werden, mitnehmen.
Körperliche Untersuchung
Durch Laboruntersuchungen und EKG sollen mögliche Ursachen anderer Erkrankungen oder Mangelzustände abgeklärt werden. Laboruntersuchungen und EKG beschreiben den Zustand des Herz-Kreislauf-Systems, der Gefäße und des Stoffwechsels und stellen eventuelle Risikofaktoren fest, die bei der Entstehung einer Demenz eine Rolle spielen. In Laboruntersuchungen werden als Standardparameter Blutbild, Elektrolyte, Blutzucker, TSH (Schilddrüsenhormone), Folsäure und Vitamin B12 sowie Nieren- und Leberparameter (z.B.Kreatinin, GOT) untersucht. Sie liefern auch einen etwaigen Hinweis, ob seltene behandelbare Ursachen für Demenzerkrankungen vorliegen. Bei Verdacht auf nicht degenerative Demenzursachen (z.B. eine entzündliche Gehirnerkrankung) können eine Untersuchung der Gehirn-Rückenmarks-Flüssigkeit (Liquor) sowie Laboruntersuchungen von Folsäure durchgeführt werden.
Neuropsychologische Untersuchung
Zur genauen Diagnose zählen neuropsychologische Tests, mit denen die Gedächtnisleistung, die sprachlichen Fähigkeiten, die räumliche und zeitliche Orientierung, die Aufmerksamkeit und die Fähigkeit, komplexere Aufgaben durchzuführen, untersucht werden. Auch eventuelle begleitende emotionale Störungen (z.B. Depression, Aggressivität) und Verhaltensstörungen werden diagnostiziert. Der weltweit am häufigsten angewandte Test ist der Mini-Mental-Status-Test (MMST). Zudem stehen der Demenz Detektion, der Montreal Cognitive Assessment, der Parkinson Neuropsychometric Dementia Assessment und der Uhrentest zur Verfügung.