Wir haben Videos eingebettet, die auf externen Video-Plattformen (z.B. YouTube) liegen. Es besteht die Möglichkeit, dass externe Video-Plattformen Cookies setzen. Wenn Sie dem zustimmen, können solche Videos abgespielt werden. Dazu besuchen Sie bitte unsere Cookie-Einstellungen. Weitere Informationen bietet unsere Datenschutzerklärung.

Wir haben Videos eingebettet, die auf externen Video-Plattformen (z.B. YouTube) liegen. Es besteht die Möglichkeit, dass externe Video-Plattformen Cookies setzen. Wenn Sie dem zustimmen, können solche Videos abgespielt werden. Dazu besuchen Sie bitte unsere Cookie-Einstellungen. Weitere Informationen bietet unsere Datenschutzerklärung.

Wir haben Videos eingebettet, die auf externen Video-Plattformen (z.B. YouTube) liegen. Es besteht die Möglichkeit, dass externe Video-Plattformen Cookies setzen. Wenn Sie dem zustimmen, können solche Videos abgespielt werden. Dazu besuchen Sie bitte unsere Cookie-Einstellungen. Weitere Informationen bietet unsere Datenschutzerklärung.

Kreatinin (KREA)

Die Bestimmung von Kreatinin im Blut ist ein wichtiger Laborwert zur Beurteilung der Nierenfunktion. Darüber hinaus kann Kreatinin auch im Harn gemessen werden. Damit kann einerseits die Ausscheidungsleistung der Nieren untersucht werden. Anderseits kann mittels der Harn-Kreatinin-Konzentration der Verdünnungszustand von Harn abgeschätzt werden, was für bestimmte medizinische Fragestellungen (Analytik von Missbrauchsdrogen im Harn) relevant sein kann.

  • Adiuretin
  • antidiuretisches Hormon
  • Chlorid (CL)
  • Cystatin C (CYSTC)
  • Glomeruläre Filtrationsrate MDRD (GFMDO)
  • Harnsediment
  • Harnstatus
  • Harnzytologie (HARNZYTO)
  • Kalium (K)
  • Kolloidosmotischer Druck (KOD)
  • Kreatinin-Clearance (KRCL)
  • MDRD-GFR
  • Mikroskopische Harnanalyse
  • Mikroskopischer Urinsedimentbefund (SEDBF)
  • Natrium (NA)
  • onkotischer Druck
  • Osmolalität (OSM)
  • Vasopressin (ADH)

Warum wird Kreatinin im Blut bestimmt?

Kreatinin entsteht aus dem Stoff Kreatin der Muskulatur. In der Muskulatur ist Kreatin eine Energiespeichersubstanz (Kreatinphosphat), damit der Muskel stets eine bestimmte, kurzfristig verfügbare Energiereserve für Spitzenbelastungen zur Verfügung hat.
Im Stoffwechsel wird Kreatin in Kreatinin umgewandelt und über die Nieren in den Harn ausgeschieden. Kreatinin ist ein wichtiger Labormesswert für die Nierenfunktion.

Was bedeuten normale/erhöhte Kreatininwerte im Blut?

Bei der Interpretation des Labormesswertes für Kreatinin im Blut bedarf es einiges an Fingerspitzengefühl. Denn ein normaler Kreatininwert schließt eine Nierenfunktionsstörung nicht aus. Diese Tatsache wird als „kreatininblinder Bereich“ bezeichnet.

Erst ein Kreatininwert von über 1,7 mg/dL ist ein Hinweis auf eine gestörte Nierenfunktion. Stark erhöhte Kreatininwerte sind ein Beweis für ein Nierenversagen. Auf der anderen Seite kommen mäßige Erhöhungen des Kreatininwertes im Blut auch bei folgenden Umständen vor, ohne dass die Nierenfunktion gestört wäre:

  • Durst, Flüssigkeitsmangel (Exsikkose),
  • besonders fleischreicher Ernährung,
  • bei Bodybuildern (aufgrund der insgesamt höheren Muskelmasse),
  • schweren Muskelschädigungen.

Bei medizinischem Verdacht auf eine gestörte Nierenfunktion ist die Kreatininbestimmung im Blut alleine daher zu wenig. In diesem Fall muss eine sogenannte Clearance-Untersuchung durchgeführt werden.

Dazu muss der Harn der Patientin oder des Patienten über 24 Stunden gesammelt werden, und danach wird die Ausscheidungsleistung der Niere beispielsweise anhand der Bestimmung des Harn- und Blut-Kreatinins beurteilt (Kreatinin-Clearance).

Kreatininmessung im Harn

Kreatinin kann nicht nur im Blut, sondern auch im Harn gemessen werden. Dies wird zum Beispiel bei der Untersuchung der Kreatinin-Clearance gemacht. Weiters ist die Kreatininbestimmung im Harn ein wichtiger Hinweis auf die Harnkonzentration.

Bei der Zufuhr großer Flüssigkeitsmengen (z.B. Wasser) wird der Harn verdünnt, und dementsprechend sinkt auch der Kreatininwert im Harn. Aus diesem Grund sollte beispielsweise bei der Suche nach illegalen Drogen im Harn immer auch eine Kreatininmessung des Harns gemacht werden, da bei einer zu starken Harnverdünnung die Untersuchungsergebnisse im Hinblick auf die Drogenanalytik nicht verwertbar sind.

Nierenversagen

Die Nieren (lateinisch „Renes“) erfüllen im Körper drei Aufgaben:

  • Produktion von Harn und Ausscheidung harnpflichtiger Stoffe (vor allem Kreatinin, Harnstoff, Harnsäure).
  • Konzentrierung des Harns zur Regulierung von Wasser/Elektrolyt- sowie Säure/Basen-Haushalt im Blut sowie Regulation des Kalzium- und Phosphatstoffwechsels (Knochen).
  • Produktion der Nierenhormone: Erythropoetin, Prostaglandine, Cholecalciferol (Vitamin-D-Vorstufe), Kinine (für die Blutdruckregulation).

Bei einem Nierenversagen ist in erster Linie die Ausscheidungsleistung der Nieren gestört, und es kommt zu einer Ansammlung von harnpflichtigen Stoffen im Blut. Das wird als Harnvergiftung (Urämie) bezeichnet.

Die Ursachen für ein Nierenversagen sind vielfältig: Ein Schock kann aufgrund einer Verminderung der Nierendurchblutung zu einem akuten Nierenversagen führen. Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) und Atherosklerose sind die wichtigsten Ursachen für ein chronisches Nierenversagen. Für die Behandlung des Nierenversagens gibt es nur die folgenden Möglichkeiten:

  • Blutwäsche (Hämodialyse) oder
  • Nierentransplantation.

Weitere Infos:

Weitere Informationen

LOINC: 2160-0

Referenzwerte

Männer bis 18 Jahre Männer über 18 Jahre Frauen bis 18 Jahre Frauen über 18 Jahre Einheit
0,5–1,2 mg/dL 0,5–1,2 mg/dL 0,5–1,0 mg/dL 0,5–1,0 mg/dL mg/dL (Milligramm pro Deziliter)

Hinweis

Die an dieser Stelle angeführten Referenzwerte dürfen nicht für die Interpretation eines Laborbefundes verwendet werden, da es sich hierbei um einen exemplarischen Näherungsbereich aus der medizinischen Fachliteratur für diese Labormessgröße in der jeweils untersuchten Körperflüssigkeit handelt. Die labormedizinischen Referenzwerte können sich von  Richtwerten oder Grenzwerten für Diagnose und Therapie von Krankheiten unterscheiden.

Grundsätzlich hängen Referenzwerte von Alter und Geschlecht der Patientinnen und Patienten ab. Darüber hinaus können auch tageszeitliche Schwankungen bzw. eine Reihe von biologischen Rhythmen die Laborergebnisse beeinflussen. Außerdem hängen die Laborergebnisse auch von der vom jeweiligen medizinischen Labor eingesetzten Untersuchungsmethode ab (nicht alle Labors verwenden die gleiche Methode). Daher werden von der Ärztin oder vom Arzt nur die auf dem jeweiligen Laborbefund ausgewiesenen Referenzwerte für die medizinische Interpretation herangezogen. Mehr Informationen finden Sie unter: Was sind Referenzwerte?

Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.

Letzte Aktualisierung: 21. Dezember 2022

Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal

Expertenprüfung durch: Dr. Gerhard Weigl, Facharzt für Medizinische und Chemische Labordiagnostik, Zusatzfach: Zytodiagnostik

Zurück zum Anfang des Inhaltes