Wir haben Videos eingebettet, die auf externen Video-Plattformen (z.B. YouTube) liegen. Es besteht die Möglichkeit, dass externe Video-Plattformen Cookies setzen. Wenn Sie dem zustimmen, können solche Videos abgespielt werden. Dazu besuchen Sie bitte unsere Cookie-Einstellungen. Weitere Informationen bietet unsere Datenschutzerklärung.

Wir haben Videos eingebettet, die auf externen Video-Plattformen (z.B. YouTube) liegen. Es besteht die Möglichkeit, dass externe Video-Plattformen Cookies setzen. Wenn Sie dem zustimmen, können solche Videos abgespielt werden. Dazu besuchen Sie bitte unsere Cookie-Einstellungen. Weitere Informationen bietet unsere Datenschutzerklärung.

Wir haben Videos eingebettet, die auf externen Video-Plattformen (z.B. YouTube) liegen. Es besteht die Möglichkeit, dass externe Video-Plattformen Cookies setzen. Wenn Sie dem zustimmen, können solche Videos abgespielt werden. Dazu besuchen Sie bitte unsere Cookie-Einstellungen. Weitere Informationen bietet unsere Datenschutzerklärung.

Demenz: Vorbeugung

Ist es möglich, einer Demenz vorzubeugen? Derzeit ist wissenschaftlich nicht gesichert, dass sich die Entstehung einer Demenz-Erkrankung verhindern lässt. Eine wichtige Rolle spielen bei der Prävention bestimmte Risikofaktoren, die mit der Entwicklung einer Demenz in Verbindung stehen. So zeigen Untersuchungen, dass Demenz seltener bei Personengruppen auftritt, die sich regelmäßig bewegen sowie ein sozial aktives Leben führen. Expertinnen/Experten empfehlen jedenfalls auch in Hinblick auf die Vorbeugung von Demenz einen gesunden Lebensstil.

Welche Risikofaktoren gibt es für die Entstehung von Demenz?

Bestimmte Verhaltensweisen, Krankheiten und Lebensumstände beeinflussen das Risiko eines Menschen, an Demenz zu erkranken. Hierzu zählen:

  • Hypertonie,
  • Diabetes mellitus,
  • Hyperlipidämie,
  • Adipositas,
  • Rauchen,
  • schwere Kopfverletzungen,
  • depressive Erkrankung,
  • wenig soziale Kontakte,
  • Pestizide,
  • niedrige Bildung.

Prinzipiell gilt: Was den Blutgefäßen gut tut, ist auch für die Gesundheit des Gehirns gut. Eine gesunde Ernährung, ein normales Körpergewicht, regelmäßige Bewegung und Nichtrauchen senken das Risiko nicht nur für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, sondern auch für die Entstehung einer Demenz. Dies gilt besonders für die vaskuläre Demenz, aber auch für die Alzheimer-Demenz. Daher wird die Kontrolle der vaskulären Risikofaktoren (z.B. Blutdruck, Blutfette) vor allem im mittleren Lebensalter u.a. zur Demenz-Vorbeugung empfohlen. Weitere Informationen erhalten Sie unter Herzinfarkt vorbeugen

Erbliches Risiko

Eine Häufung von Demenz-Fällen in der Familie ist ein Hinweis, dass genetische Ursachen eine Rolle spielen. Speziell bei der Chorea-Huntington-Erkrankung liegt ein genetischer Defekt zugrunde. Daher wird sie als autosomal dominant vererbte Demenz bezeichnet. Es sind keine spezifischen Behandlungen verfügbar. Bestimmte Symptome, wie Bewegungsstörungen, können durch Medikamente gelindert werden. Genetische Tests zur Verdachtsabklärung sollen nur mit einem vorherigen speziellen genetischen Beratungsgespräch durchgeführt werden. Weitere Informationen unter Demenz: Was ist das?

Welche Rolle spielen Medikamente zur Vorbeugung von Demenz?

Zur Vorbeugung von Demenz-Erkrankungen sind – so wie zur Heilung – keine wirksamen Medikamente verfügbar. In medizinischen Leitlinien werden aufgrund der fehlenden Wirkung bzw. möglicher unerwünschter Wirkungen zur Demenz-Prävention ausdrücklich u.a. folgende Substanzen und Medikamente nicht empfohlen:

  • Vitamine, vor allem Vitamin E,
  • Alkohol,
  • Statine (Medikamente, die u.a. als Cholesterinsenker eingesetzt werden),
  • nicht steroidale, entzündungshemmende Medikamente,
  • Hormone (Östrogen und/oder Progesteron).

Hinweis

Es gibt Hinweise, dass Hormonersatztherapien bei Frauen in den Wechseljahren das Risiko an Alzheimer zu erkranken, erhöhen.

Welchen Einfluss hat der Lebensstil auf die Entstehung von Demenz?

Ein aktiver Lebensstil könnte dazu beitragen, den natürlichen Abbau der geistigen Leistungsfähigkeit und des Gedächtnisses besser zu bewältigen. Zu einem aktiven, das Demenz-Risiko senkenden Lebensstil zählen Aktivitäten wie:

  • Beschäftigung mit geistig fordernden Tätigkeiten (z.B. Lesen, Schreiben, Erlernen und praktizieren einer Fremdsprache),
  • Musizieren bzw. Singen,
  • hoher Bildungsstand,
  • viele soziale Kontakte, Zusammenleben mit Partnerin/Partner,
  • ausgewogene Ernährung und
  • regelmäßige Bewegung und Sport, z.B. Spiel- und Gruppensport, Tanzen oder Ausdauertraining.

Weitere Informationen unter Gesundes Altern.

Welche Rolle hat die Ernährung bei der Entstehung von Demenz?

Es gibt Hinweise, dass bestimmte Ernährungsgewohnheiten (u.a. erhöhter Konsum von Fisch, mediterrane Diät mit viel Obst, Gemüse, Vollkorngetreide, Bohnen, Nüssen, Samen und Olivenöl, aber wenig Fleisch und Wurst sowie mäßiger Alkoholkonsum) vor Demenz schützen sollen. Derzeit ist es allerdings nicht möglich, aus der aktuellen Datenlage eine Ernährungsempfehlung abzuleiten, die über eine allgemein ausgewogene und gesunde Ernährung hinausgeht.

Hinweis

Eine ausgewogene Ernährung (z.B. mediterrane Ernährung) wird im Allgemeinen im Sinne eines gesunden Lebensstils empfohlen.

Welche Rolle hat Bewegung bei der Entstehung von Demenz?

Prinzipiell fehlen nach wie vor wissenschaftliche Beweise, dass Bewegung das Demenz-Risiko senkt. Allerdings können Sport und Bewegung in jedem Alter positive Auswirkungen auf die Gesundheit haben. Risikofaktoren, die zur Entstehung von Demenz beitragen (z.B. Bluthochdruck) können dadurch reduziert werden. Bewegung regt zudem die Durchblutung an, wodurch das Gehirn mehr Sauerstoff bekommt. Dadurch können sich Nervenzellen dichter vernetzen und Informationen untereinander besser ausgetauscht werden. Zudem ist es nie zu spät damit anzufangen. Dabei zählt nicht nur Sport an sich, sondern auch regelmäßige Alltagsbewegung wie Stiegen steigen, mit dem Fahrrad fahren und Wege zu Fuß zu erledigen. Bewegung hat folgende positive Auswirkungen auf die Gesundheit:

Hinweis

Viele Gemeinden, Volkshochschulen und Vereine bieten auch Seniorensport an: von Turnen über Wassergymnastik bis Pilates. Auch im nahegelegenen Fitnesscenter können sich Seniorinnen/Senioren über geeignete Angebote informieren.

Worin besteht der Unterschied zwischen leichter kognitiver Störung und Demenz?

Der Abbau geistiger Leistungen und leichte kognitive Störungen (Mild Cognitive Impairment, MCI) können sich zu einer Demenzerkrankung weiterentwickeln. Sie können viele verschiedene Ursachen haben. Wichtig ist eine genaue Diagnose, um die Ursachen festzustellen und eventuell andere Grunderkrankungen zu behandeln. Auch eine Verlaufsbeobachtung ist notwendig, um die Entstehung einer Demenz zu erkennen und diese frühzeitig zu behandeln. Dadurch kann die Lebensqualität möglichst lange erhalten bleiben. Laut der medizinischen Leitlinie „Besser Leben mit Demenz“ können derzeit keine Medikamente empfohlen werden, die eine mögliche Weiterentwicklung einer MCI zu einer Demenz verhindern.

Demenz als Folgeerkrankung vermeiden

  • Schlaganfall: Nach einem erlittenen Schlaganfall – auch weiter zurückliegend – ist das Demenz-Risiko, vor allem für die Entstehung einer vaskulären Demenz, erhöht. Besonders in Verbindung mit weiteren Herz-Kreislauf-Risikofaktoren (z.B. erhöhte Blutfette) steigt dieses Risiko. Eine gezielte Schlaganfalltherapie ist eine wichtige Vorbeugemaßnahme für Folgeerkrankungen, wie Demenz. Weitere Informationen: Schlaganfall.
  • Alkoholkrankheit: Hoher bzw. krankhafter Alkoholkonsum erhöht das Demenzrisiko. Weitere Informationen: Alkoholabhängigkeit.
  • Neurologische Erkrankungen: Bei bestimmten neurologischen Erkrankungen, z.B. Parkinson kann eine Demenz als Folgeerkrankung entstehen. Durch regelmäßige ärztliche Betreuung kann eine Demenz frühzeitig behandelt und so die Lebensqualität erhalten werden.

Hinweis

Unabhängig davon, ob sich dadurch Demenz vorbeugen lässt oder nicht: Ein gesunder Lebensstil mit regelmäßiger Bewegung/Sport, eine gesunde, mediterrane Ernährung, die Vermeidung von Übergewicht und somit von Diabetes sowie der Verzicht auf das Rauchen sind in jedem Fall eine wichtige Maßnahme der Gesundheit etwas Gutes zu tun.

Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.

Letzte Aktualisierung: 14. Januar 2021

Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal

Expertenprüfung durch: Priv.-Doz. Dr. Michael Rainer, Facharzt für Psychiatrie und Neurologie, Facharzt für Psychiatrie und psychotherapeutische Medizin, Zusatzfach Psychiatrie und Neurologie (Geriatrie)

Mein Wegweiser

Ich fühle mich krank

Wo finden Sie rasch Hilfe bei Beschwerden? Wie können Sie sich auf einen Aufenthalt im Krankenhaus vorbereiten? Was sagt ein Laborbefund aus? Erfahren Sie mehr zu diesen und anderen Themen.

Zur Lebenslage "Ich fühle mich krank"
Zurück zum Anfang des Inhaltes