Erhöhte Blutfette: Vorbeugung

Zur Vorbeugung gegen Fettstoffwechselstörungen und ihre Folgekrankheiten sind bereits einfache Maßnahmen hilfreich. Das Risiko für erhöhte Blutfettwerte kann gesenkt werden, wenn man auf das Körpergewicht und die Zusammenstellung der Nahrung achtet. Wichtig ist hier insbesondere die Fettqualität. Bewegung, Nichtrauchen und möglichst geringer Alkoholkonsum wirken zudem regulierend auf die Blutfette. Abgekommen ist man von strengen Ernährungsempfehlungen zur Cholesterinvermeidung.

Hinweis

Die hier angeführten Empfehlungen zur Prävention bestimmter Krankheiten bzw. für die Ernährung bei bestimmten Krankheiten sind als Basis für individuell abgestimmte Maßnahmen zu verstehen. Sie können eine persönliche Beratung oder Diagnose durch eine Ärztin/einen Arzt oder eine Diaetologin/einen Diaetologen nicht ersetzen.

Auf das Körpergewicht achten

Normalgewicht wirkt sich positiv auf alle Blutfettwerte aus. Man sollte daher versuchen, den Body-Mass-Index unter 25 kg/ zu halten. Weitere Informationen finden Sie unter Gesund abnehmen.

Überholte Lebensmittelempfehlungen

Entgegen früheren Empfehlungen hinsichtlich der Reduktion des Cholesterins bis hin zum Verbot cholesterinreicher Lebensmittel hat man die Empfehlungen neueren Erkenntnissen angepasst. Heute geht man davon aus, dass das über die Nahrung aufgenommene Cholesterin nur teilweise (v.a. bei cholesterinempfindlichen Menschen) den Cholesterinspiegel im Blut beeinflusst. Entscheidender sind vielmehr die Menge der insgesamt aufgenommenen Fette sowie deren Qualität, also welche Fettsäuren enthalten sind.

Dennoch orientiert man sich nach wie vor an dem Richtwert, täglich nicht mehr als 300 mg Cholesterin zu konsumieren. Hilfreich ist ein begrenzter Verzehr stark cholesterinhaltiger Nahrungsmittel wie Eier, Innereien, Krusten- und Schalentiere („Die Dosis macht das Gift“).

300 mg Cholesterin sind enthalten in jeweils (ca.):

  • 1 Eigelb
  • 120 g Butter
  • 300 g Käse
  • 120 g Leber
  • 200 g Krabben

Hinweis

Es gibt Personen, die auf die Zufuhr von Cholesterin mit einem verstärkten Anstieg des Cholesterinspiegels reagieren („Hyperresponder“).

Auf Qualität der Fette achten

Die in der Nahrung enthaltenen Fette können die Blutfette durch ihre Zusammensetzung und die insgesamt aufgenommene Menge beeinflussen. Fette unterscheiden sich vor allem hinsichtlich ihrer enthaltenen Fettsäuren. Lebensmittel tierischer Herkunft wie Butter, Schlagobers und andere fettreiche Milchprodukte, Eier, Fleisch sowie Wurstwaren enthalten viele für die Blutfette ungünstige, gesättigte Fettsäuren. Diese Produkte sollten daher nur in Maßen konsumiert werden. Als gute Orientierung dient die Österreichische Ernährungspyramide. Sie empfiehlt eine obst- und gemüsereiche sowie fettarme Mischkost.

Weitere Informationen erhalten Sie unter Erhöhte Blutfette: Ernährungstipps.

Keinen oder wenig Alkohol trinken

Alkohol kann bei übermäßiger Zufuhr oder bei Personen mit zugrunde liegender Fettstoffwechselstörung zu einer Erhöhung der Blutfettwerte, v.a. der Triglyzeride, führen. Konsumieren Sie alkoholische Getränke nur in moderaten Mengen. Als Faustregel gilt: Frauen maximal ein Achtel Wein oder ein Seidel Bier pro Tag bzw. Männer maximal ein Viertel Wein oder ein Krügel Bier.

In Bewegung bleiben

Bewegung hat vielerlei gesundheitsfördernde Auswirkungen. Wer sich regelmäßig bewegt und körperliche Betätigungen vielfach in den Alltag integriert (Treppensteigen), dem fällt es leichter, das Körpergewicht zu kontrollieren und gegebenenfalls auch überflüssige Kilos abzunehmen. Bewegung hat zudem auf den Blutdruck und die Blutfette positiven Einfluss und beugt somit Herz-Kreislauf-Erkrankungen in vielfacher Hinsicht vor. Den größten Effekt diesbezüglich haben Sportarten, bei denen die Ausdauer überwiegt, wie z.B. Radfahren, Laufen, Wandern oder Nordic Walking.

Weitere Informationen erhalten Sie unter Der gesundheitliche Nutzen von Bewegung und unter Bewegungsempfehlungen für Erwachsene.

Hinweis

Grundsätzlich ist es vorteilhaft, den eigenen Cholesterinspiegel zu kennen, da dadurch die Zufuhrempfehlungen individuell angepasst werden können. Beispielsweise ist es bei niedrigen Werten für Gesamtcholesterin und LDL-Cholesterin nicht nötig, auf eine sehr restriktive Cholesterinzufuhr zu achten.

Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.

Letzte Aktualisierung: 5. Juni 2018

Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal

Expertenprüfung durch: Univ.Doz. Dr. Cem Ekmekcioglu, Facharzt für Physiologie; Prim. Univ.Prof. Dr.med.univ. Thomas Stulnig, Facharzt für Innere Medizin, Zusatzfach Innere Medizin (Endokrinologie u. Stoffwechselerkr.), Zusatzfach Innere Medizin (Geriatrie)

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