Wir haben Videos eingebettet, die auf externen Video-Plattformen (z.B. YouTube) liegen. Es besteht die Möglichkeit, dass externe Video-Plattformen Cookies setzen. Wenn Sie dem zustimmen, können solche Videos abgespielt werden. Dazu besuchen Sie bitte unsere Cookie-Einstellungen. Weitere Informationen bietet unsere Datenschutzerklärung.

Wir haben Videos eingebettet, die auf externen Video-Plattformen (z.B. YouTube) liegen. Es besteht die Möglichkeit, dass externe Video-Plattformen Cookies setzen. Wenn Sie dem zustimmen, können solche Videos abgespielt werden. Dazu besuchen Sie bitte unsere Cookie-Einstellungen. Weitere Informationen bietet unsere Datenschutzerklärung.

Wir haben Videos eingebettet, die auf externen Video-Plattformen (z.B. YouTube) liegen. Es besteht die Möglichkeit, dass externe Video-Plattformen Cookies setzen. Wenn Sie dem zustimmen, können solche Videos abgespielt werden. Dazu besuchen Sie bitte unsere Cookie-Einstellungen. Weitere Informationen bietet unsere Datenschutzerklärung.

Metabolisches Syndrom

Von einem metabolischen Syndrom spricht man, wenn bestimmte Erkrankungen bzw. Symptome gemeinsam auftreten. Dazu zählen in erster Linie Übergewicht, Bluthochdruck sowie Zucker- und Fettstoffwechselstörungen. Faktoren wie körperliche Inaktivität, Stress, Rauchen und Alkohol spielen bei der Entstehung mit. Deshalb wird das metabolische Syndrom auch als Wohlstandssyndrom bezeichnet.

Der Großteil aller Personen mit metabolischem Syndrom ist übergewichtig. Je nach Ausmaß des Übergewichts und der familiären Vorbelastung steigt das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen an, es ist um etwa das Dreifache erhöht. Zudem besteht ein erhöhtes Risiko, Diabetes-Typ-2 oder eine Fettleber zu entwickeln. Lange Zeit galten diese Krankheiten als typische Alterskrankheiten, heute sind zunehmend auch jüngere Personen betroffen.

Was ist das metabolische Syndrom?

Als metabolisches Syndrom wird das gemeinsame Auftreten bestimmter Symptome oder Erkrankungen bezeichnet. Diese gelten auch als Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Dazu zählen Adipositas (Fettleibigkeit), Dyslipoproteinämie (Fettstoffwechselstörung), Hypertonie (Bluthochdruck) und eine Glukosetoleranzstörung bzw. Diabetes-Typ-2.

Das metabolische Syndrom wird definiert durch den Taillenumfang, die Triglyzerid-Werte, das HDL-Cholesterin, den Blutdruck und den Nüchtern-Blutzuckerwert. Liegt in drei oder mehr dieser Bereiche ein erhöhter Wert bzw. beim HDL-Cholesterin ein zu niedriger Wert vor oder werden Medikamente zur Normalisierung dieser Werte eingenommen, spricht man vom metabolischen Syndrom. Auch Kinder und Jugendliche sind immer häufiger vom metabolischen Syndrom betroffen.

Indikatoren für das metabolische Syndrom

Entsprechend den Kriterien der amerikanischen Gesellschaft für Herz-Kreislauf-Erkrankungen (American Heart Associaton) müssen für die Diagnose mindestens drei der folgenden fünf Risikofaktoren vorliegen:

Merkmal Werte
bauchbetontes starkes Übergewicht Männer 102 cm Taillenumfang
Frauen 88 cm Taillenumfang
erhöhte Triglyzeride (nüchtern) 150 mg/dl
niedriges HDL-Cholesterin (nüchtern) Männer < 40 mg/dl
Frauen < 50 mg/dl
Blutdruck 130 mmHg systolischer Blutdruck oder
85 mmHg diastolischer Blutdruck
erhöhter Blutzucker (nüchtern) 100 mg/dl

Welche Symptome in welchem Ausmaß ein metabolisches Syndrom ausmachen, wird unter Fachleuten kontrovers diskutiert. Jede dieser Merkmale ist für sich allein gesehen bereits ein Risikofaktor für Gefäß- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Beim gemeinsamen Auftreten addiert sich das Risiko.

Welche Ursachen hat das metabolische Syndrom?

Das metabolische Syndrom entsteht durch ungesunde Lebens- und Ernährungsgewohnheiten. Unterschiedliche Faktoren spielen zusammen und können zur Entwicklung eines metabolischen Syndroms beitragen. Dazu zählen:

Übergewichtige Personen sind besonders gefährdet, ein metabolisches Syndrom zu entwickeln, da hierbei das Risiko für Bluthochdruck, erhöhte Blutfettwerte sowie erhöhten Blutzucker gesteigert ist. Bei Überernährung und unzureichender Bewegung ist der Blutzuckerspiegel des Körpers dauerhaft erhöht. Der Körper ist so ständig gezwungen, mehr Insulin auszuschütten, um die Blutzuckerkonzentration abzusenken. Dies verursacht in der Folge einen „Gewöhnungseffekt” an den erhöhten Insulinspiegel, und der Körper muss für eine optimale Wirkung noch mehr Insulin produzieren

Der Grundstein für ein späteres metabolisches Syndrom wird häufig bereits in der Kindheit gelegt. Ein in frühen Jahren falsch erlerntes Essverhalten bleibt in vielen Fällen ein Leben lang bestehen und stellt einen Risikofaktor für die Entstehung von Gewichtsproblemen dar.

Welche Symptome können auftreten?

Eine nachlassende Insulinempfindlichkeit (Insulinsensitivität) ist ein wichtiges Symptom des metabolischen Syndroms. Als Reaktion auf den im Übermaß vorhandenen Blutzucker produziert der Körper das blutzuckersenkende Hormon zwar noch, die Zielzellen des Insulins in Muskeln, Leber und Fettgewebe reagieren jedoch immer weniger darauf.

Die Insulinempfindlichkeit lässt sich durch eine Lebensstilveränderung jedoch sehr rasch wieder steigern. Im Spätstadium von Adipositas bzw. eines metabolischen Syndroms sinkt jedoch die Insulinausschüttung.

Wie wird die Diagnose gestellt?

Für die Diagnose des metabolischen Syndroms sind eine ausführliche Anamnese sowie körperliche Untersuchungen wie Blutdruckmessung und die Bestimmung von Gewicht und Taillenumfang erforderlich. Allgemein ist in der Bewertung des Risikos für kardiovaskuläre Erkrankungen und Typ-2-Diabetes auch eine Familienanamnese hilfreich. Zudem erfolgt eine Laboruntersuchung des Blutes mit Bestimmung von Nüchternfettwerten, Blutzuckerspiegel, Cholesterinwerten, Leberwerten, Harnsäure, Entzündungsparametern wie beispielsweise C-reaktives Protein etc.

Unter Umständen fragt die Ärztin/der Arzt auch nach möglichen Symptomen einer obstruktiven Schlafapnoe bzw. klärt bei Frauen vor der Menopause ein mögliches polyzystisches Ovarsyndrom ab.

Zwischen ersten Anzeichen eines metabolischen Syndroms und der Entstehung eines manifesten Typ-2-Diabetes können mehrere Jahrzehnte liegen. Umso wichtiger ist es daher, eine mögliche Veranlagung bereits frühzeitig zu erkennen. Die frühe Diagnose eines gestörten Zuckerstoffwechsels ist mithilfe des oralen Glukosetoleranztests (oGTT) möglich. Auch die Bestimmung des Langzeitzuckerwertes HbA1c kann Auskunft über den Zuckerstoffwechsel geben: Je höher der Blutzuckerspiegel ist und je länger der Zeitraum, über den er erhöht ist, desto höher ist auch der HbA1c-Wert.

Wie erfolgt die Behandlung des metabolischen Syndroms?

Gesunde und maßvolle Ernährung sowie vermehrte körperliche Aktivität verbessern die Stoffwechselsituation deutlich.

Zu den Maßnahmen zählen:

Wenn diese Maßnahmen jedoch nicht gelingen oder nicht ausreichen, um ein metabolisches Syndrom zu verhindern, müssen Risikofaktoren wie Bluthochdruck oder hohe Cholesterinspiegel (Hypercholesterinämie) schon in jungen Jahren konsequent behandelt werden, etwa durch Blutdruck- und Cholesterinsenker oder blutzuckersenkende Medikamente. Der bessere Weg ist es jedoch immer, den Stoffwechsel durch ein verändertes Ernährungs- und Bewegungsverhalten wieder ins Lot zu bringen.

Wohin kann ich mich wenden?

Für gewöhnlich ist die Hausärztin/der Hausarzt die erste Anlaufstelle. Diese/dieser führt erste Untersuchungen durch. Wenn nötig, stellt sie/er Überweisungen zu Fachärztinnen/Fachärzten bzw. in ein Krankenhaus aus. Wenn die Ursache bekannt ist, wird die Behandlung durch die Hausärztin/den Hausarzt oder eine Fachärztin/einen Facharzt des entsprechenden Bereiches eingeleitet.

Die Ernährungsumstellung sollte - wenn möglich - durch eine Ernährungsmedizinerin/einen Ernährungmediziner eingeleitet werden und kann danach durch eine Diätologin/einen Diätologen begleitet werden. Körperliches Training kann durch eine Fachärztin/einen Facharzt für Physikalische Medizin geplant und gemeinsam mit einer Physiotherapeutin/einen Physiotherapeuten durchgeführt werden.

Wie erfolgt die Abdeckung der Kosten?

Die e-card ist Ihr persönlicher Schlüssel zu den Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung. Alle notwendigen und zweckmäßigen Diagnose- und Therapiemaßnahmen werden von Ihrem zuständigen Sozialversicherungsträger übernommen. Bei bestimmten Leistungen kann ein Selbstbehalt oder Kostenbeitrag anfallen. Detaillierte Informationen erhalten Sie bei Ihrem Sozialversicherungsträger. Weitere Informationen finden Sie außerdem unter:

sowie über den Online-Ratgeber Kostenerstattung der Sozialversicherung


Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.

Letzte Aktualisierung: 17. Mai 2021

Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal

Expertenprüfung durch: Univ.Doz. Dr. Cem Ekmekcioglu, Facharzt für Physiologie

Mein Wegweiser

Ich fühle mich krank

Wo finden Sie rasch Hilfe bei Beschwerden? Wie können Sie sich auf einen Aufenthalt im Krankenhaus vorbereiten? Was sagt ein Laborbefund aus? Erfahren Sie mehr zu diesen und anderen Themen.

Zur Lebenslage "Ich fühle mich krank"
Zurück zum Anfang des Inhaltes