Hat der PAP-Abstrich einen unklaren oder auffälligen Befund ergeben oder hat eine Frau Beschwerden, sind weitere Untersuchungen zur Abklärung notwendig.
HPV-Test
Mit einem HPV-Test kann festgestellt werden, ob eine Frau mit HP-Viren infiziert ist. Dieser HPV-Test kann aber nicht erkennen, ob die Frau bereits Krebsvorstufen hat. Deshalb sind bei einem auffälligen HPV-Test weitere Untersuchungen nötig. Beim HPV-Test wird wie beim PAP-Test ein Abstrich vom Muttermund und Gebärmutterhals entnommen und anschließend im Labor untersucht. In Österreich wird ein solcher Test von den Krankenkassen nur bezahlt, wenn der PAP-Test ein auffälliges Ergebnis gezeigt hat.
Kolposkopie
Hat der PAP-Test einen auffälligen Befund ergeben, führt die Ärztin oder der Arzt in bestimmten Fällen eine Lupenuntersuchung des Gebärmuttermundes, auch Kolposkopie genannt, durch. Dabei betrachtet diese oder dieser den Muttermund mit einer Art Lupe. So können schon kleinste Veränderungen entdeckt werden. Während einer Kolposkopie kann auch Gewebe aus auffälligen Stellen entnommen werden. Fachleute bezeichnen das als Biopsie. Das entnommene Gewebe wird anschließend im Labor unter dem Mikroskop auf Zellveränderungen untersucht.
Mögliche Ergebnisse der Kolposkopie
Ist nur die oberste Gewebsschicht betroffen, werden die Veränderungen als Krebsvorstufen oder „Zervikale Intraepitheliale Neoplasien“ (CIN) bezeichnet. Bei vielen Frauen bilden sich diese Veränderungen von allein zurück. Insbesondere dann, wenn die ursächliche HPV -Infektion verschwindet. Manchmal entwickeln sich die Zellveränderungen aber weiter zu Krebs.
Fachleute unterteilen die Zellveränderungen in drei Stufen:
- CIN 1: leichte Zellveränderungen. Viele Frauen haben im Laufe ihres Lebens irgendwann eine solche Veränderung, ohne dass sie etwas davon merken. Sie heilen meist von allein. Wichtig ist, dass Betroffene etwa alle sechs Monate zur Kontrolle gehen.
- CIN 2 und CIN 3: Mittelgradige bis höhergradige Zellveränderungen. Die Zellen sind stärker verändert. Aus diesen Veränderungen kann sich mit höherer Wahrscheinlichkeit Krebs entwickeln. Ob und wann das tatsächlich passiert, kann niemand vorhersagen. Daher empfehlen Fachleute, entweder zirka alle 3 Monate zu kontrollieren oder diese Veränderungen entfernen zu lassen. Die Veränderungen können sich aber auch bei Verschwinden einer HPV-Infektion von selbst zurückbilden.
Stellt sich bei der Untersuchung heraus, dass es sich bereits um Gebärmutterhalskrebs handelt, sind weitere Untersuchungen notwendig. Fachleute sprechen in diesem Fall von einem „Invasiven Zervixkarzinom“.
Konisation und weitere Untersuchungen
In manchen Fällen ist es notwendig, dass die Ärztin oder der Arzt zur Abklärung eines Krebsverdachts eine kleine Operation durchführt: die sogenannte Konisation. Diese dauert in etwa eine halbe Stunde und wird über die Scheide durchgeführt. Die Ärztin oder der Arzt entnimmt dabei ein Gewebestück vom Muttermund und Gebärmutterhals. Danach wird das entnommene Gewebe unter dem Mikroskop untersucht. Wenn die Untersuchung ergibt, dass es sich um eine Krebsvorstufe oder Krebs im sehr frühen Stadium handelt, so ist die Konisation oft auch gleich die einzige erforderliche Behandlung.
Durch eine Konisation kann der Muttermund geschwächt werden. Dadurch kann im Fall einer Schwangerschaft das Risiko für eine Frühgeburt erhöht sein. Ärztinnen oder Ärzte versuchen daher, bei Frauen mit Kinderwunsch so lange wie möglich mit der Konisation zuzuwarten.
Stellt sich bei den Untersuchungen heraus, dass der Krebs schon weiter fortgeschritten ist, sind weitere Untersuchungen nötig:
- Vaginaler Ultraschall: Ultraschalluntersuchung durch die Scheide
- Bauch-Ultraschalluntersuchung
- MRT
- CT
- Lungenröntgen
- Ev. Blasen- und Darmspiegelung
Diagnostische Operation
Um herauszufinden, wie weit sich der Krebs ausgebreitet hat, führen die Ärztinnen und Ärzte ein sogenanntes „Operatives Staging“ durch. Meistens findet diese Operation als Bauchspiegelung statt. Dabei werden meist Lymphknoten noch während der Operation auf Tumorabsiedelungen untersucht. Sind die Lymphknoten nicht befallen und ist der Tumor auf den Gebärmutterhals beschränkt, kann der Tumor - meist mit der Gebärmutter - während der Operation entfernt werden.
Bestimmung des Krebsstadiums
Mithilfe der Ergebnisse der Untersuchungen kann die Ärztin oder der Arzt feststellen, in welchem Stadium sich der Krebs befindet. Einheitliche Klassifikationen, wie die TNM-Klassifikation oder das FIGO-Schema, helfen bei der Zuteilung zu einem Stadium. So können Ärztinnen und Ärzte festlegen, welche Behandlung am besten geeignet ist, und die Prognose abschätzen. Weitere Informationen: Diagnose & Stadieneinteilung von Krebs.