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Humane Papillomaviren (HPV)

Humane Papillomaviren – kurz: HPV - stellen eine große Gruppe an Viren dar, es sind über 200 Typen bekannt. Manche HPV-Typen befallen hauptsächlich Zellen der Haut und können in erster Linie harmlose Hautwarzen verursachen. Andere HPV-Typen befallen hauptsächlich Zellen der Schleimhäute, insbesondere im Genitalbereich. Die nachfolgenden Informationen beziehen sich auf die Schleimhaut-befallenden HPV-Typen.

Die Schleimhaut-befallenden HPV-Typen werden meist durch Sexualkontakte von Mensch zu Mensch übertragen. Der Großteil der Infektionen verläuft unbemerkt und heilt von selbst wieder ab. Bei manchen Menschen bleiben die Viren dauerhaft nachweisbar. Einige HPV-Typen können sogenannte Genitalwarzen bzw. Feigwarzen verursachen. Andere können zu Zellveränderungen führen, die sich im Laufe der Zeit zu Krebsvorstufen und Krebs weiterentwickeln können. Die am häufigsten durch HPV hervorgerufene Krebserkrankung ist Gebärmutterhalskrebs.

HPV sind weltweit verbreitet: Etwa 80 Prozent aller Frauen und Männer stecken sich im Laufe des Lebens mit HPV an. Es gibt eine vorbeugende Schutzimpfung gegen HPV. Sie ist im kostenfreien Impfprogramm für Mädchen und Buben ab dem vollendeten 9. Lebensjahr bis zum vollendeten 21. Lebensjahr verfügbar.

HPV-Typen

Bei den Schleimhaut-befallenden HPV-Typen unterscheiden Fachleute sogenannte Niedrig-Risiko- und Hochrisiko-HPV-Typen:

  • Niedrig-Risiko-HPV-Typen können gutartige Genitalwarzen, sogenannte Feigwarzen, verursachen. Dazu zählen z.B. HPV 6 und HPV 11.
  • Hochrisiko-HPV-Typen können zu Zellveränderungen führen und das Risiko für bestimmte Krebserkrankungen erhöhen. Etwa 14 HPV-Typen fallen in diese Gruppe. Zwei davon - HPV 16 und HPV 18 - sind verantwortlich für die meisten HPV-bedingten Krebserkrankungen.

Wie werden HPV übertragen?

HPV werden durch direkten Kontakt mit der Schleimhaut von Mensch zu Mensch übertragen. Die Viren dringen über kleinste Verletzungen der Haut und Schleimhäute ein. Meist werden HPV durch sexuelle Kontakte übertragen. Bei oralem Geschlechtsverkehr ist auch eine Übertragung der Viren in die Mundhöhle und den Rachenraum möglich.

Auch eine HPV-Übertragung über infizierte Gegenstände ist nicht ausgeschlossen, wenn diese in Kontakt mit der Genitalschleimhaut kommen. Zudem kann eine infizierte Mutter ihr Kind während des Geburtsvorganges mit HPV anstecken, dies ist jedoch selten. Humane Papillomaviren gehen nicht ins Blut, in den Speichel und in die Muttermilch über. Über Küssen, Blutspenden oder Stillen ist daher nach heutigen Kenntnissen keine Ansteckung möglich.

Humane Papillomaviren sind weltweit verbreitet. Fachleute gehen davon aus, dass HPV-Infektionen zu den häufigsten sexuell übertragbaren Infektionen gehören. Das Risiko einer Ansteckung steigt mit der Anzahl der Sexualpartnerinnen und Sexualpartner. 

Zumindest acht von zehn aller Frauen und Männer stecken sich im Laufe des Lebens mit HPV an. Etwa die Hälfte dieser Ansteckungen sind Infektionen mit Hochrisiko-HPV-Typen. Es kann auch zeitgleich zu einer Infektion mit mehreren HPV-Typen kommen. Eine einmal durchgemachte Infektion schützt nicht vor einer erneuten Ansteckung.

Welche Symptome können bei einer HPV-Infektion auftreten?

Der Großteil der HPV-Infektionen verläuft ohne Beschwerden und bleibt unbemerkt. Meistens kann das Immunsystem die Viren effektiv bekämpfen, wodurch die HPV-Infektion innerhalb von ein bis zwei Jahren auch ohne Therapie beseitigt wird. Bei manchen Menschen bleiben die Viren allerdings dauerhaft nachweisbar.

Bei einer Infektion mit Niedrig-Risiko-HPV-Typen können Genitalwarzen auftreten. Diese werden auch als Feigwarzen oder Kondylome bezeichnet. Genitalwarzen machen sich als kleine Knötchen – sogenannte Papeln – im Genitalbereich bemerkbar, z.B. in der Scheide, an den Schamlippen, am Penis oder im Analbereich. Sie können rötlich, bräunlich oder weißlich gefärbt sein und Juckreiz und Brennen verursachen. Meistens treten mehrere Genitalwarzen gleichzeitig auf. Genitalwarzen sind gutartig, werden von vielen Betroffenen aber als störend empfunden. Mehr als ein Prozent der sexuell aktiven Personen leidet an Genitalwarzen.

Im Gegensatz zu den Niedrig-Risiko-HPV-Typen verursachen Infektionen mit Hochrisiko-HPV-Typen zunächst meist keine Beschwerden. Sie können aber gesundheitliche Folgen nach sich ziehen.

Welche Folgen kann eine HPV-Infektion haben?

Eine HPV-Infektion kann langfristige gesundheitliche Folgen haben, vor allem wenn es sich um sogenannte Hochrisiko-HPV-Typen handelt. Wenn es dem Immunsystem nicht gelingt, eine Infektion mit Hochrisiko-HPV-Typen effektiv zu bekämpfen, siedeln sie sich dauerhaft an. Nach einigen Monaten bis Jahren können sie zu Zellveränderungen führen. Daraus können sich Krebsvorstufen und Krebs entwickeln:

  • Zellveränderungen: Sie können durch Hochrisiko-HPV-Typen am Gebärmutterhals, an der Vulva, in der Scheide, am Penis, am After oder im Mund-Rachen-Raum und am Kehlkopf vorkommen. Die Zellveränderungen verursachen keine Symptome. Sie heilen oft von alleine wieder ab. Unter Umständen können sich daraus aber nach einigen Monaten bis Jahren Krebsvorstufen entwickeln. Der Fachbegriff dafür lautet Dysplasie bzw. intraepitheliale Neoplasie. Krebsvorstufen können – je nachdem welches Organ betroffen ist - manchmal Beschwerden verursachen, z.B. Blutungen oder Juckreiz.​​​​​
  • Krebserkrankungen: Aus Krebsvorstufen können wiederum nach einigen Jahren Krebserkrankungen entstehen. Die am häufigsten durch HPV-Viren verursachte Krebserkrankung ist Gebärmutterhalskrebs. Der Fachbegriff lautet Zervixkarzinom. Die Hochrisiko-HPV-Typen stehen außerdem in Zusammenhang mit bösartigen Tumoren – sogenannten Karzinomen - in Mund, Rachen und Kehlkopf sowie mit Analtumoren, Penistumoren, Vulva- und Scheidenkrebs.

Hinweis

Bei Frauen verursacht HPV vor allem Krebs am Gebärmutterhals, bei Männern vor allem Krebs im Mund- und Rachenraum.

Wie hoch das Risiko ist, dass eine HPV-Infektion zu Zellveränderungen und zu Krebsvorstufen und Krebs führt, hängt besonders vom HPV-Typ ab. Zudem können auch andere Faktoren das Risiko dafür erhöhen, zum Beispiel:

  • Rauchen
  • andere sexuell übertragbare Erkrankungen, z.B. Herpes oder Chlamydien
  • geschwächtes Immunsystem, z.B. durch immunsupprimierende Medikamente oder durch eine HIV-Infektion

Wie wird die Diagnose gestellt?

Wenn sichtbare Haut- oder Schleimhautveränderungen vorliegen, wie z.B. Feigwarzen, kann die Ärztin oder der Arzt die Diagnose einer HPV-Infektion meist durch eine körperliche Untersuchung stellen. Dabei werden die Genitalregion und der Analbereich untersucht und abgetastet. Unter Umständen können weitere Untersuchungen durchgeführt werden, z.B. eine rektale Untersuchung oder eine Spiegelung des Analkanals und des Enddarmes, eine sogenannte Proktoskopie bzw. Anoskopie.

Unter Umständen entnimmt die Ärztin oder der Arzt einen Schleimhautabstrich oder eine Gewebeprobe, eine sogenannte Biopsie. Dies ist zum Beispiel notwendig, wenn sich die Haut- bzw. Schleimhautveränderung nicht eindeutig von anderen Erkrankungen unterscheiden lässt oder wenn der Verdacht auf eine Krebsvorstufe besteht. Das Gewebe wird anschließend unter dem Mikroskop untersucht. Dies wird als zytologische oder histologische Untersuchung bezeichnet.

Im Schleimhautabstrich oder in der Gewebeprobe können die Viren im Labor auch direkt nachgewiesen werden, z.B. mithilfe eines PCR-Tests. Dies wird als HPV-Test bezeichnet. Durch eine sogenannte HPV-Typisierung kann zudem festgestellt werden, um welchen HPV-Typ es sich handelt.

HPV & Gebärmutterhalskrebs

Gebärmutterhalskrebs ist die häufigste HPV-bedingte Krebserkrankung. Gebärmutterhalskrebs entwickelt sich meist langsam aus Zellveränderungen und Krebsvorstufen. Um diese möglichst frühzeitig zu erkennen, wird Frauen eine jährliche Vorsorgeuntersuchung bei der Frauenärztin oder dem Frauenarzt empfohlen. 

Mehr zum Thema: Vorsorgeuntersuchungen Gebärmutterhalskrebs 

Wie erfolgt die Behandlung einer HPV-Infektion?

Es gibt keine Therapie, die direkt gegen eine HPV-Infektion wirkt. Es gibt jedoch Behandlungen gegen durch HPV hervorgerufene Beschwerden bzw. Erkrankungen.

Behandlung von Genitalwarzen

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Genitalwarzen zu behandeln. Einige werden in einer Klinik oder Arztpraxis durchgeführt, andere sind verschreibungspflichtige lokale Mittel, die zu Hause mehrwöchig verwendet werden müssen.

Bei der Therapie durch eine Ärztin oder einen Arzt können folgende Verfahren zum Einsatz kommen:

  • Chirurgische Entfernung der Warzen: Die Warzen werden mit einem Skalpell oder einer Schere weggeschnitten. Sie können auch mit einer sogenannten Kürette abgeschabt werden.
  • Entfernung der Warzen mit elektrischem Strom: Mithilfe spezieller Instrumente, die elektrischen Strom nutzen, werden die Warzen abgetrennt oder verödet.
  • Entfernung der Warzen mit Laser: Dabei werden die Warzen gezielt erhitzt.
  • Entfernung der Warzen mit Kälte, sogenannte Kryotherapie: Dabei werden die Warzen mithilfe von flüssigem Stickstoff eingefroren.
  • Entfernung der Warzen mit Trichloressigsäure

Für die Therapie zu Hause stehen verschiedene Cremen, Salben oder Lösungen zur Verfügung. Sie werden äußerlich angewendet und enthalten Wirkstoffe wie Podophyllotoxin, Imiquimod oder Sinecatechine. Die Präparate müssen über einen Zeitraum von mehreren Wochen angewendet werden. Die Behandlung dauert so lange, bis die Warzen verschwinden.

Nicht immer verschwinden Genitalwarzen nach einer Behandlung dauerhaft. Wenn sie wiederkehren, kommt bei einer erneuten Behandlung gegebenenfalls ein anderes Verfahren zum Einsatz. Welche Behandlung am besten geeignet ist, richtet sich unter anderem nach der Anzahl, der Größe und der Lage der Genitalwarzen Die Ärztin oder der Arzt berät gemeinsam mit der Patientin bzw. dem Patienten, welche Behandlung infrage kommt.

Behandlung von Zellveränderungen und Krebsvorstufen

Hat die HPV-Infektion zu Zellveränderungen oder Krebsvorstufen geführt, können verschiedene Behandlungen zum Einsatz kommen. Das Ziel der Behandlungen ist es zu verhindern, dass aus den Zellveränderungen oder den Krebsvorstufen tatsächlich Krebs entsteht.

Zu den therapeutischen Möglichkeiten zählen unter anderem eine chirurgische Entfernung der veränderten Zellen oder eine Entfernung mittels Laser, Kälte, Strom oder anderen Verfahren. Bei Zellveränderungen am Gebärmutterhals wird meist eine sogenannte Konisation durchgeführt. Dies ist eine Operation, bei der das veränderte Gewebe entfernt wird.

Es ist möglich, dass sich die Hochrisiko-HPV-Viren, die für die Zellveränderungen verantwortlich sind, auch nach einer Behandlung noch im umliegenden Gewebe befinden. Fachleute empfehlen daher regelmäßige Kontrolluntersuchungen, um mögliche Rückfälle rechtzeitig zu erkennen.

Wie Sie einer HPV-Infektion vorbeugen können

Humane Papillomaviren sind sehr weit verbreitet. Eine Ansteckung ist schon beim ersten intimen Kontakt möglich. Beide Geschlechter sind betroffen. Kondome verringern das Risiko einer Ansteckung mit HPV, schützen aber nicht vollständig. Die Viren können auch an Hautstellen übertragen werden, die nicht vom Kondom abgedeckt sind. Eine Ansteckung ist daher trotz Kondom auch durch sehr engen Körperkontakt möglich.

Hinweis

Kondome bieten zwar keinen vollständigen Schutz gegen HPV, die Verwendung ist dennoch wichtig. Das Risiko, sich mit HPV anzustecken, wird geringer. Zudem schützen Kondome vor anderen sexuell übertragbaren Erkrankungen.

Impfung gegen HPV

Die Schutzimpfung gegen HPV ist in Österreich im kostenfreien Impfprogramm für Mädchen und Buben ab dem vollendeten 9. Lebensjahr bis zum vollendeten 21. Lebensjahr verfügbar. Sie ist allen Personen bis zum vollendeten 30. Lebensjahr empfohlen, danach optional.

Der in Österreich empfohlene Impfstoff deckt neun HPV-Typen ab. Darunter sind auch jene HPV-Typen, die Genitalwarzen auslösen, sowie die beiden bedeutendsten Hochrisiko-HPV-Typen HPV 16 und 18.

Die Impfung bietet den besten Schutz vor einer Infektion mit den enthaltenen HPV-Typen. Sie schützt in hohem Maße vor HPV-bedingten Krebsvorstufen und Krebs an Gebärmutterhals, Penis, Anus, im Mund-Rachen-Raum und vor Vulva- und Scheidenkrebs. Zudem kann die Impfung auch vor Feigwarzen im Genitalbereich schützen.

Der größtmögliche persönliche Nutzen wird durch Impfung vor Aufnahme von sexuellen Aktivitäten erzielt. Auch bereits sexuell aktive Personen können von der Impfung profitieren. 

Mehr zum Thema: Impfung gegen Humane Papillomaviren (HPV)

Wohin kann ich mich wenden?

Für die Abklärung und Behandlung einer Geschlechtskrankheit können Sie sich an folgende Stellen wenden:

  • Fachärztin oder Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten
  • Fachärztin oder Facharzt für Gynäkologie
  • Fachärztin oder Facharzt für Urologie

Wie erfolgt die Abdeckung der Kosten?

Die e-card ist Ihr persönlicher Schlüssel zu den Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung. Alle notwendigen und zweckmäßigen Diagnose- und Therapiemaßnahmen werden von Ihrem zuständigen Sozialversicherungsträger übernommen. Bei bestimmten Leistungen kann ein Selbstbehalt oder Kostenbeitrag anfallen. Detaillierte Informationen erhalten Sie bei Ihrem Sozialversicherungsträger. Weitere Informationen finden Sie außerdem unter:

sowie über den Online-Ratgeber Kostenerstattung der Sozialversicherung.

Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.

Letzte Aktualisierung: 6. November 2023

Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal

Expertenprüfung durch: Univ.-Prof. Dr. Georg Stary, Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten

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