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Haemophilus-influenzae-Infektionen

Haemophilus influenzae ist ein Bakterium. Es kann beim Menschen im Nasen-Rachen-Raum leben, ohne krank zu machen. Nur wenn es sich stark vermehrt, löst es Beschwerden aus. Insbesondere der Serotyp B des Bakteriums - Haemophilus influenzae Typ B, kurz HiB - kann auch zu schweren Erkrankungen führen. Ein erhöhtes Risiko dafür besteht vor allem bei Säuglingen, Kleinkindern und Menschen mit Immunschwäche.

Haemophilus influenzae kommt weltweit vor. Eine Schutzimpfung gibt es nur gegen Haemophilus influenzae Typ B. Sie bietet den besten Schutz vor einer Infektion und ist in Österreich im kostenfreien Impfprogramm enthalten. Dank ihr sind schwere HiB-Infektionen in Österreich mittlerweile praktisch verschwunden.

Haemophilus influenzae hat trotz der Ähnlichkeit des Namens nichts mit dem Erreger der Grippe – dem Influenzavirus - zu tun.

Wie wird Haemophilus influenzae übertragen?

Haemophilus influenzae wird durch das Einatmen infektiöser Tröpfchen beim Sprechen, Husten oder Niesen - sogenannte Tröpfcheninfektion - oder durch direkten Kontakt mit Speichel oder Nasensekreten übertragen.

Bei Frauen findet sich Haemophilus influenzae manchmal auch in der Scheidenflora. Die Erreger können dann auch beim Geburtsvorgang auf das Neugeborene übertragen werden.

Die Zeit von der Ansteckung bis zum Auftreten erster Symptome - sogenannte Inkubationszeit - ist nicht genau bekannt, sie beträgt möglicherweise zwei bis vier Tage.

Erkrankte sind für andere ansteckend, so lange die Bakterien nachweisbar sind. Das kann manchmal auch nach dem Ende der Symptome sein. Werden Antibiotika verabreicht, endet die Ansteckungsfähigkeit rund 24 Stunden nach Beginn der Therapie.

Welche Symptome können auftreten?

Haemophilus influenzae kann verschiedene Erkrankungen hervorrufen. Gefürchtet sind insbesondere die Kehldeckelentzündung und die eitrige Hirnhautentzündung. Sie werden von Haemophilus influenzae Typ B ausgelöst und treten vor allem bei Säuglingen und Kleinkindern auf.

  • Bei einer Kehldeckelentzündung - einer sogenannten Epiglottitis - entwickeln die betroffenen Kinder innerhalb weniger Stunden hohes Fieber, Schluckbeschwerden, eine kloßige Sprache und Unruhe. Es kommt rasch zu zunehmender Atemnot mit Erstickungsgefahr bis hin zum drohenden Schock. Die Kehldeckelentzündung ist immer ein medizinischer Notfall, der eine rasche Behandlung erforderlich macht. 
  • Eine durch HiB verursachte Hirnhautentzündung - eine sogenannte Meningitis - beginnt mit plötzlichem hohem Fieber, Erbrechen und Bewusstseinsstörungen bis hin zum Koma. Auch Krampfanfälle sind möglich. Etwa fünf Prozent der erkrankten Kinder versterben. Bei 25 Prozent der erkrankten Kinder bleiben dauerhafte gesundheitliche Schäden zurück, wie z.B. Hörverlust oder geistige und körperliche Behinderung.

Weitere mögliche Haemophilus-influenzae-Infektionen sind:

Schwangere haben ein erhöhtes Risiko für schwere Infektionen, z.B. für eine Sepsis. In der Folge kann es zu einer Frühgeburt oder einer Fehlgeburt kommen.

Hinweis

Insgesamt werden sechs Untergruppen - sogenannte Serotypen - des Haemophilus-influenzae-Bakteriums unterschieden. Für fast alle schweren Krankheitsverläufe ist Haemophilus influenzae Typ B verantwortlich.

Wie wird die Diagnose gestellt?

Bei Verdacht auf eine Infektion mit Haemophilus influenzae nimmt die Ärztin oder der Arzt einen Abstrich, z.B. aus dem Nasen-Rachen-Raum. Die Bakterien können im Labor nachgewiesen werden.

Wie erfolgt die Behandlung einer Haemophilus-influenzae-Infektion?

Die Behandlung einer Haemophilus-influenzae-Infektion erfolgt mit Antibiotika, z.B. Cefotaxim, Ceftriaxon oder Amoxicillin mit Clavulansäure. Je nach Schwere der Erkrankung sind ein Aufenthalt im Krankenhaus sowie weitere therapeutische Maßnahmen erforderlich.

Nach engem Kontakt zu einer Patientin oder einem Patienten mit Haemophilus-influenzae-Infektion verschreibt die Ärztin oder der Arzt unter Umständen eine vorbeugende Behandlung.

Wie Sie vorbeugen können

Die Impfung gegen Haemophilus influenzae Typ B ist in Österreich im kostenfreien Impfprogramm enthalten. Sie wird im Rahmen der Sechsfachimpfung im 3., 5. und 11.-12. Lebensmonat geimpft.

Vor Einführung der Schutzimpfung Anfang der 90er Jahre war Haemophilus influenzae B der häufigste Erreger der eitrigen Hirnhautentzündung bei Kindern bis zu fünf Jahren. Durch die Impfung ist die Erkrankung in Österreich praktisch verschwunden.

Mehr zum Thema: Impfung gegen Haemphilus influenzae Typ B

Wohin kann ich mich wenden?

Die Diagnose und Behandlung von Haemophilus-influenzae-Infektionen erfolgen durch

  • eine Ärztin oder einen Arzt für Allgemeinmedizin,
  • eine Fachärztin oder einen Facharzt für Kinderheilkunde,
  • eine Fachärztin oder einen Facharzt für innere Medizin.

Achtung

Bei Krankheitszeichen, die auf eine Meningitis oder eine Kehldeckelentzündung hindeuten können, wählen Sie den Notruf 144!

Wie erfolgt die Abdeckung der Kosten?

Die e-card ist Ihr persönlicher Schlüssel zu den Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung. Alle notwendigen und zweckmäßigen Diagnose- und Therapiemaßnahmen werden von Ihrem zuständigen Sozialversicherungsträger übernommen. Bei bestimmten Leistungen kann ein Selbstbehalt oder Kostenbeitrag anfallen. Detaillierte Informationen erhalten Sie bei Ihrem Sozialversicherungsträger. Weitere Informationen finden Sie außerdem unter:

sowie über den Online-Ratgeber Kostenerstattung der Sozialversicherung.

Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.

Letzte Aktualisierung: 31. August 2022

Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal

Expertenprüfung durch: a.o.Univ.Prof. Dr. Andreas Böck, Facharzt für Kinder- und Jugendheilkunde

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