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Tattoos

Ein Tattoo ist eine permanente Tätowierung. Dabei wird Farbe dauerhaft in tiefere Hautschichten eingebracht. Ein Tattoo kann zwar über die Jahre durch u.a. Sonne und Hautalterung etwas verblassen. Tatsächlich bleiben sie ein Leben lang in der Haut sichtbar. Tattoos können professionell entfernt werden, doch das Ergebnis ist manchmal nur wenig zufriedenstellend. Tattoos sind mit gesundheitlichen Risiken, z.B. Infektionen oder allergischen Reaktionen, verbunden. Die Tattoo-Farben sind Mischungen unterschiedlichster Inhaltsstoffe. Diese verbleiben im Körper und können unerwünschte gesundheitliche Auswirkungen haben. Seit 2022 gelten EU-weit strengere Vorschriften für Tattoo-Farben – Tätowieren soll dadurch sicherer werden.

Trotz der Schmerzen beim Stechen und möglicher Risiken sind Tattoos ein beliebter Körperkult: Jeder vierte Österreicher hat ein oder mehrere Tattoos. Bei Personen unter 35 Jahren tragen 40 Prozent ein oder mehrere Tattoos. Grundmotive für das Stechen eines Tattoos sind meist der Wunsch nach Individualisierung und sich selbst ausdrücken zu wollen*.

*IMAS-Umfrage 2020, Tätowierungen in Österreich.

Was ist ein Tattoo?

Ein Tattoo ist eine permanente, also dauerhafte Tätowierung. Bei einem Tattoo werden zu dekorativen Zwecken Farbstoffe wie Tinte, Pigment oder andere Farbmittel in die menschliche Haut oder Schleimhaut eingefügt. Zum Tätowieren zählt auch das Einbringen von Permanent-Make-up, z.B. an Lippen oder Augenbrauen.

Beim Tätowieren wird ein Motiv mit Tattoo-Farben mittels Nadeln in die Lederhaut eingebracht. Das ist eine tiefere Hautschicht, man nennt diese auch Dermis. Dort wird die Tattoo-Farbe von speziellen Blutzellen, den Makrophagen, aufgenommen. Die meisten professionellen Tätowierer:innen verwenden zum Stechen eine mit der Hand gehaltene, elektrische Tätowiermaschine. Vorab wird das gewünschte Motiv auf der Haut händisch oder mit Schablonen vorgezeichnet. Vor dem Stechen wird die Hautstelle mit Alkohol oder Jodlösung desinfiziert. Mit einer Frequenz von bis zu ungefähr 3.000 Stichen/Minute werden die mit Farbe getränkten Nadeln in die Haut gestochen.

Die Anzahl der gestochenen Nadeln führt zu den gewünschten Effekten: eine einzelne Nadel für dünne Linien, mehrere Nadeln gleichzeitig für dickere Linien, kräftige Färbungen oder Schattierungen. Beim Tätowieren blutet die Haut. Die oder der Tätowierer:in muss austretendes Blut immer wieder wegwischen.

Tätowieren ist schmerzhaft. Wie sehr, das hängt neben dem persönlichen Schmerzempfinden auch von der Körperstelle ab. Besonders unangenehm ist das Tätowieren an Stellen mit nur wenig Gewebe zwischen Haut und Knochen. Auch Körperstellen mit einem dichten Nervengewebe sind sehr schmerzhaft. So sind etwa Tattoos am Knie oder am Bauch schmerzhafter als z.B. am Oberarm. Lokale Anästhesiemittel zum Betäuben der betroffenen Hautstelle dürfen von Tätowierer:innen nicht angewendet werden.

Permanent Make-up

Bei Permanent Make-up werden etwa Augenbrauen oder Lippen nachgezogen. Auch hier wird die Farbe in die Lederhaut eingestochen, allerdings nicht so tief wie bei „richtigen“ Tattoos. Dieses Make-up ist deshalb meist viele Jahre, aber im Gegensatz zum Tattoo nicht lebenslang sichtbar.

Sind Tattoo-Farben schädlich für die Gesundheit?

Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass Tattoo-Farben ein Risiko für die Gesundheit darstellen. Denn Tattoo-Farben sind Mischungen aus einer Vielzahl an Einzelsubstanzen. Darin finden sich Farbpigmente sowie Trägerflüssigkeit mit u.a. Verdicker und Konservierungsstoffen.

Diese können mitunter Allergien auslösen oder andere gesundheitliche Auswirkungen haben, z.B. genetische Veränderungen oder Krebs. Die enthaltenen Farbpigmente können sich etwa in den Lymphknoten oder in der Leber sammeln. Auch über die Langzeitwirkung der Farben ist nur wenig bekannt. Die Farben sind – sogar nach dem Entfernen eines Tattoos z.B. durch Laser – lebenslang im Körper. Denn die mittels Laserstrahlen zertrümmerten Farbpigmente verbleiben als Zerfallsprodukte im Körper.

Strengere Vorgaben für die Verwendung von Tattoo-Farben gibt es seit 2022 durch die EU-weit geltende REACH-Chemikalien-Verordnung. REACH soll für die Konsumentinnen und Konsumenten mehr Sicherheit bringen.

REACH-Chemikalien-Verordnung

Durch die REACH-Chemikalien-Verordnung gelten seit 2022 EU-weit strengere Vorschriften für das Herstellen, das Inverkehrbringen und die Verwendung von Chemikalien, darunter auch Tattoo-Farben. Durch REACH soll das Tätowieren sicherer werden. REACH steht für „Registration, Evaluation, Authorisation and Restriction of Chemicals“, auf Deutsch „Registrierung, Bewertung, Zulassung und Beschränkung von Chemikalien“.

REACH soll dazu beizutragen, allergische Reaktionen sowie andere entzündliche Hautreaktionen, Krebs, Genmutationen und Schäden an Fortpflanzungsorganen sowie weitere gesundheitliche Risiken, die möglicherweise mit Chemikalien zusammenhängen, einzudämmen.

Für Tattoo-Farben gelten durch REACH seit 2022 folgende Änderungen und Erweiterungen, u.a.:

  • allgemeine Kennzeichnungspflicht für Tattoo-Farben und Permanent Make-up,
  • Höchstkonzentrationen für einzelne Stoffe oder Stoffgruppen, z.B.:
    • Azofarbstoffe,
    • karzinogene aromatische Amine,
    • polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe, kurz: PAK,
    • (Schwer-)Metalle, z.B. Nickel,
    • Methanol.
  • bestimmte Farben sind gänzlich verboten, z.B. Pigment Blue 15:3 und Pigment Green 7 – mit Übergangsfrist seit Jänner 2023,
  • Tattoo-Farben, die die Anforderungen von REACH erfüllen, werden als „REACH-konform“ gekennzeichnet.

Weitere Informationen erhalten Sie auf der Website der WKO unter Verbot von Stoffen in Tattoofarben und Permanent-Make-up / REACH-Verordnung.

„Schwarze Liste“ bedenklicher Farben

Die EU-Kommission stellt zudem eine Negativ-Liste, „schwarze Liste“, von bedenklichen Tattoo-Farben zur Verfügung. Über ein Schnellinformationssystem – Rapid Exchange of Information System, kurz RAPEX – werden aktuelle Warnungen veröffentlicht. Tätowierer:innen sollen sich regelmäßig über aktuelle RAPEX-Meldungen informieren. Eine Positiv-Liste mit garantiert sicheren Tattoo-Farben gibt es aktuell nicht und wird es möglicherweise auch nie geben, da in den Körper eingebrachte Substanzen wie Medikamente auf Wirkung und Nebenwirkung untersucht werden müssten.

Bedenkliche Tattoo-Farben und Rückrufe können unter RAPEX-Meldungen / European Commission abgerufen werden.

Vorsicht bei Henna-Tattoos

Henna-Tattoos sind Tattoos, die nicht dauerhaft auf der Haut verbleiben. Henna ist ein pflanzlicher Farbstoff, der aus dem Hennastrauch – Lawsonia inermis – gewonnen wird. Henna ist von Natur aus rot. Dieses rote Henna wird häufig mit schwarzen Chemikalien oder anderen Farbpigmenten versetzt. Bei einem Henna-Tattoo wird die Farbe nur oberflächlich auf die Haut aufgetragen und für bis zu zwölf Stunden trocknen gelassen und dann abgewaschen. Die Haut hat die Farbe aufgenommen und bleibt als Tattoo sichtbar. Nach bis zu einem Monat verschwindet das Henna-Tattoo von selbst.

Häufig kommt es bei Henna-Tattoos zu allergischen Reaktionen, insbesondere bei der Verwendung von Black Henna, schwarzem Henna. Black Henna enthält häufig die Farbchemikalie p-Phenylendiamin, kurz PPD, in hoher Konzentration. PPD kann allergische Reaktionen, z.B. Juckreiz, Schwellungen sowie Hautbläschen hervorrufen. In einzelnen Fällen kam es bei Black Henna auch zu Narbenbildung, bleibenden Pigmentstörungen oder anaphylaktische Reaktionen. Bei der Verwendung von reinem Red Henna, rotem Henna, kommt es selten zu allergischen Reaktionen.

Welche Komplikationen können bei einem Tattoo auftreten?

Tattoo-Stechen führt zu einer Wunde, da die Haut verletzt wird. Es ist möglich, dass sich diese Wunde entzündet. Kurz nach dem Stechen der Tätowierung rötet sich die Hautstelle, schwillt an und schmerzt. Bleiben diese Hautreaktionen länger als einige Tage bestehen, kann dies auf eine Entzündung hindeuten. Über die Wunde bzw. während des Stechens sind Infektionen möglich, z.B. mit Herpes, Hepatitis BHepatitis C, HIV oder Affenpocken sowie mit Bakterien oder Pilzen. Beim Tätowieren muss die Tätowiererin oder der Tätowierer daher äußerst hygienisch und steril vorgehen. Auch während der Wundheilung kann sich die Haut infizieren.

Darüber hinaus kann es durch das Stechen eines Tattoos und dem Einbringen der Farben zu allergischen Reaktionen oder anderen Hautreaktionen kommen.

Bei Symptomen einer Wundinfektion oder allergischen Reaktion sollten Sie sofort eine Ärztin oder einen Arzt aufsuchen. Dazu zählen Anzeichen wie z.B.:

  • starke Rötung der tätowierten Hautstelle,
  • Schwellung und starke Erwärmung der tätowierten Hautstelle,
  • eitern oder übler Geruch der tätowierten Hautstelle,
  • starke, zunehmende Schmerzen,
  • Fieber,
  • langanhaltender bzw. sehr starker Juckreiz der tätowierten Hautstelle,
  • dünne, rote Linien, die vom Tattoo wegführen, Sepsis-Gefahr.

Weitere mögliche Auswirkungen und Folgen eines Tattoos können auftreten bei, u.a.:

Wechselwirkung bei MR-Untersuchung

Tattoo-Farben können Metalloxide, Eisen oder Titan enthalten. Diese können bei einer MR-Untersuchung stark erhitzen und zu Verbrennungen und Schmerzen führen.

Erschwerte Anästhesie, Betäubung

Eventuell sind durch ein Tattoo im Bereich des unteren und mittleren Rückens, nahe der Wirbelsäule, Betäubungsverfahren wie die Epiduralanästhesie, z.B.Kreuzstich“, erschwert.

Erschwerte Hautkrebsfrüherkennung

Frühe Hautveränderungen sind auf Tattoos – auch nach deren Entfernung – schwer zu erkennen. Die Früherkennung von Hautkrebs ist dadurch eingeschränkt. Menschen mit sehr heller Haut bzw. vielen Muttermalen bzw. familiären Fällen von Hautkrebs wird daher eher von Tattoos abgeraten.

Wann ist kein Tattoo möglich?

Im Allgemeinen ist körperliche und geistige Gesundheit Voraussetzung für ein Tattoo. Bei folgenden Erkrankungen oder gesundheitlichen Einschränkungen darf – gemäß gesetzlicher Grundlage – keine Tätowierung durchgeführt werden:

Hinweis

Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob ein Tattoo ein Gesundheitsrisiko für Sie birgt bzw. Sie Medikamente einnehmen, besprechen Sie ein Tattoo vorab mit einer Ärztin oder einem Arzt.

Schwangerschaft und Stillzeit

Frauen sollten während Schwangerschaft und Stillzeit keine Tattoos an sich durchführen lassen. Denn: Mögliche gesundheitliche Risiken für das Ungeborene oder die Schwangere können nicht ausgeschlossen werden. Es können giftige oder gesundheitsschädliche Substanzen in den Farbstoffen enthalten sein. Durch verunreinigte Produkte oder unsauberes Arbeiten kann es zudem zu Infektionen kommen.

Auch das Entfernen eines Tattoos mittels Laser sollte nicht während Schwangerschaft oder Stillzeit erfolgen.

Was sollte vor dem Tattoo-Stechen beachtet werden?

Fachleute empfehlen, vor dem Tattoo-Stechen zu überprüfen, ob ein aufrechter Impfschutz gegen Tetanus und Hepatitis B besteht. Am Tag vor dem Stechen des Tattoos sollte Sonne gemieden werden, da die Haut gereizt wird. Bestimmte Schmerzmittel wie z.B. Aspirin können das Blut verdünnen und beim Stechen des Tattoos zu übermäßigem Bluten führen. Derartige Schmerzmittel sollten daher vor und am Tag des Stechens nicht eingenommen werden. Bei Bestehen von Krankheiten oder der ständigen Einnahme von Medikamenten sollte das Vorhaben eines Tattoos vorab mit einer Ärztin oder einem Arzt besprochen werden. Sie oder er kann abklären und erläutern, ob eventuell auf ein Tattoo verzichtet werden sollte.

Eine Checkliste, worauf vor dem Tattoo-Stechen geachtet werden sollte, erhalten Sie unter www.safer-tattoo.de

Wie sollte ein frisches Tattoo gepflegt werden?

Direkt nach dem Stechen des Tattoos wird von der Tätowiererin oder dem Tätowierer z.B. Vaseline oder eine dicke Heilsalbe aufgetragen. Sie oder er verbindet dann das Tattoo mit einem Folienverband.

Ein Tattoo benötigt in etwa zwei Wochen zum Abheilen. Während des Abheilens empfehlen Fachleute folgende Verhaltensregeln, u.a.:

  • Tattoo zweimal täglich mit einer antimikrobiellen Seife reinigen.
  • Außer beim Reinigen das Tattoo nicht anfassen, auch nicht kratzen.
  • Baden, schwimmen oder tauchen vermeiden.
  • Beim Duschen das Tattoo nicht direkt abduschen.
  • Sonne und Solarium vermeiden. Ansonsten Sonnenschutz verwenden.
  • Lockere Kleidung tragen.

Heilt die Wunde schwer ab, bilden sich Narben oder entzündet sich die Wunde, sollte eine Hautärztin oder ein Hautarzt aufgesucht werden.

Eine Checkliste zur Pflege eines frischen Tattoos finden Sie unter www.safer-tattoo.de

Kann ein Tattoo wieder entfernt werden?

Ein Tattoo lässt sich wieder entfernen – allerdings je nach Machart, Lokalisation und Größe oft sehr schwer und mit großem Aufwand. Meist werden dazu Laserstrahlen angewendet. Seltener werden Tattoos durch eine Operation oder Abschleifen entfernt. Das Entfernen eines Tattoos ist mit Risiken verbunden. Doch das Ergebnis ist manchmal wenig zufriedenstellend. Es kann sein, dass sich ein Tattoo nicht zur Gänze entfernen lässt sowie Hautverfärbungen oder Narben zurückbleiben. Zudem können Reste der Tätowierfarbe im Körper verbleiben, über deren Langzeitwirkung nur wenig bekannt ist. Mehrfarbige Tattoos lassen sich besonders schwer entfernen.

Tattoos dürfen in Österreich nur durch Ärztinnen und Ärzte entfernt werden. Die Kosten für das Entfernen eines Tattoos müssen selbst getragen werden.

Mögliche Risiken durch Tattoo-Entfernung

Mögliche Risiken oder unerwünschte Nebenwirkungen durch die Entfernung eines Tattoos sind u.a.:

  • bleibende Narben,
  • Pigmentstörungen – helle oder dunkle Flecken an der Haut,
  • „Ghosting“ – helle, geisterhafte Umrandung der behandelten Hautstelle,
  • Blutungen,
  • Infektionen und Entzündungen,
  • Verbrennungen und Bläschenbildung,
  • allergische Reaktionen,
  • Schäden an den Augen bei unsachgemäßer Laseranwendung – auch durch reflektierte Strahlung.

Folgende Möglichkeiten zur Entfernung eines Tattoos gibt es:

Entfernung mittels Laser

Dabei werden die Farbpigmente des Tattoos durch Laserstrahlen – gepulste Laser der höchsten Laserklasse – in kleinste Teilchen zertrümmert. Diese Teilchen sind für das menschliche Auge dann nicht mehr sichtbar. Abhängig von der Farbe oder den Farben des Tattoos müssen unterschiedliche Wellenlängen des Lasers verwendet werden: Die Farben gelb und orange lassen sich besonders schwer aufspalten. Leichter sind die Farben blau und schwarz zu zertrümmern. Bis ein Tattoo verblasst, sind meist mehrere Sitzungen erforderlich. Zwischen diesen sollten Abstände von vier bis sechs Wochen liegen. Nach einer Laserbehandlung können sich an der behandelten Stelle dauerhaft helle oder dunkle Flecken bilden. Seltener bleiben nach einer Laserbehandlung Narben. Die gespaltenen Farbpigmente verbleiben in der Haut oder gelangen über die Lymphe in die Lymphknoten. Über die Langzeitwirkung dieser Spaltprodukte ist derzeit noch wenig bekannt. Es ist möglich, dass diese gesundheitsschädigend oder krebserregend sind. Personen mit Allergien wird von einer Laserbehandlung zur Entfernung eines Tattoos abgeraten.

Entfernung mittels Hautschnitt

Selten werden Tattoos durch eine Operation aus der Haut geschnitten. Es bleiben Narben zurück. Bei größeren Tattoos sind meist mehrere operative Eingriffe erforderlich.

Entfernung mittels Abschleifen

Das Tattoo wird mittels eines ablativen Lasers oder anderer Schleifgeräte von der Haut abgetragen. Auch dabei können Narben oder helle Flecken zurückbleiben. Fachleute nennen das Abschleifen auch Dermabrasion.

Überdecken mit einem anderen Tattoo

Eine weitere Möglichkeit ist es, das unerwünschte Tattoo mit einem weiteren dunkleren oder größeren Tattoo zu überdecken. Man nennt dies „Covering“ oder „Cover-up“.

Woran erkennt man ein seriöses Tattoo-Studio?

Die Wahl eines Tattoo-Studios und die Entscheidung für ein Tattoo sollten wohl überlegt sein. Denn: Ein Tattoo ist ein langfristiger Körperschmuck, vielleicht sogar für das ganze Leben. Machen Sie sich ein Bild von dem Tattoo-Studio. Achten Sie dabei v.a. auf Seriosität, Hygiene sowie ausführliche Zeit für Beratung und Aufklärung. Ausgebildete Tätowierer:innen müssen auch über Risiken aufklären und können bezüglich des Motivs, der Auswahl der Farben etc. seriös beraten. Abgeraten wird davon, sich spontan und unvorbereitet auf Festen, Conventions oder Festivals etc. tätowieren zu lassen.

Daran erkennt man ein seriöses Tattoo-Studio, u.a.:

  • Gibt es einen Gewerbeschein und Ausbildungs- sowie Kontrollzertifikate?
  • Wie sauber und hygienisch arbeitet das Studio?
    • Trennung von Verkaufs- und Tattoo-Raum.
    • Gute Luft - nicht abgestanden, Rauchverbot.
    • Keine Tiere.
    • Einwegtücher auf Liege oder Sessel bzw. gut abwischbare Materialien.
    • Waschbecken und Desinfektionsmittel.
    • Entsorgung des medizinischen Abfalls in Spezialbehältnissen.
    • Gebrauch von sterilen Nadeln bzw. Einwegrasierern für das Abrasieren von Haaren; ggf. Tragen eines Mundschutzes.
    • In Kunststoff gepackte Tätowiermaschine inklusive Kabel oder zumindest gut abwaschbar.
    • Sterile Einmalhandschuhe, auch latexfrei falls notwendig.
    • Beschriftete Farbflaschen mit Chargennummern und Mindesthaltbarkeitsdatum, REACH-konforme Farben,
    • Steriles Wasser zum Verdünnen der Farben, kein destilliertes Wasser.
  • Wie ist der Stil des Studios? Gibt es Bilder von bisherigen Arbeiten?
  • Wie viel Zeit nimmt sich das Studio für die Beratung?
  • Gibt es Aufklärungsbögen und Einverständniserklärungen?
  • Wird nach bestehenden Erkrankungen wie z.B. Allergien, Diabetes gefragt?
  • Gibt es eine Erste-Hilfe-Ausstattung?

Gesetzlicher Rahmen

Die Ausübung des Tätowierens sowie die Anforderungen an die Betriebsräume sind im Bundesgesetzblatt in der 261. sowie 262. Verordnung über Ausübungsregeln Fußpflege, Kosmetik und Massage sowie für das Piercen und Tätowieren durch Kosmetik-(Schönheitspflege)Gewerbetreibende geregelt.

  • Eine Aufklärung über Risiken etc. sowie das Einholen einer schriftlichen Einwilligung zur Tätowierung sind gesetzlich vorgeschrieben.
  • Im Alter zwischen 16 und 18 Jahren brauchen Jugendliche zudem eine schriftliche Einwilligung der Erziehungsberechtigten.
  • Das Tattoo-Studio muss eine Kurzbeschreibung der erbrachten Leistung und die Chargennummern der verwendeten Farben und Stoffe dokumentieren und für zehn Jahre verfügbar halten. Eine Kopie der Unterlagen muss dem Kunden gegeben werden.

Offizielle Tattoo-Studios werden regelmäßig kontrolliert, z.B. hinsichtlich Einhaltung der Hygienestandards.

Ab wann dürfen sich Jugendliche tätowieren lassen?

In Österreich dürfen Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren nicht tätowiert werden. Das ist gesetzlich verboten. Im Alter zwischen 16 und 18 Jahren brauchen Jugendliche eine schriftliche Einwilligung der Erziehungsberechtigten. Seriöse Tattoo-Studios verlangen zur Kontrolle des Alters der oder des Jugendlichen einen Lichtbildausweis. Manche Studios erwarten zudem, dass die oder der Erziehungsberechtigte beim Tätowieren anwesend ist. Ab einem Alter von 18 Jahren dürfen Jugendliche in Österreich selbst über eine Tätowierung entscheiden.

Wohin kann ich mich wenden?

Auf der Suche nach einem geeigneten Tattoo-Studio empfiehlt es sich, nach Personen mit eingetragenem Gewerbe zu suchen. Dies kann auf der Website der Wirtschaftskammer Österreich, Bundesinnung Fußpfleger:innen, Kosmetiker:innen und Masseurinnen und Masseure, inkludiert Tätowieren und Permanent Make-up, abgefragt werden:

Zur Beratung und Durchführung der Entfernung eines Tattoos wenden Sie sich an Ärztinnen und Ärzte. Tattoos dürfen in Österreich nur durch Ärztinnen und Ärzte entfernt werden:

  • Fachärztin oder Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten oder
  • Facharzt für plastische und ästhetische Chirurgie

Weitere Informationen

Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.

Letzte Aktualisierung: 4. Januar 2024

Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal

Expertenprüfung durch: Univ.-Prof. Dr. Werner Aberer, Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten, Facharzt für Klinische Immunologie

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