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Tennisarm und Golferarm

Als Tennisarm oder Golferarm werden schmerzhafte Reizungen von Sehnenansätzen im Ellenbogen bezeichnet. Dies kann auch die Beweglichkeit des Arms sowie des Handgelenks einschränken. Auslöser ist meist eine Überlastung durch einseitige, sich wiederholende Bewegungen des Arms. So etwa beim Tennis oder Golf. Möglich ist eine Reizung des Sehnenansatzes jedoch auch durch einseitige Tätigkeiten in Beruf und Alltag wie bei Computertätigkeiten oder Handwerksarbeiten etc. Die Beschwerden bessern sich in den meisten Fällen durch das Vermeiden der belastenden Bewegungen sowie durch spezielle Kraft- und Dehnungsübungen.

Was ist der Unterschied zwischen Tennisarm und Golferarm?

Der Unterschied besteht in der Stelle der Beschwerden am Ellenbogen: Beim Tennisarm treten die Beschwerden an der Außenseite des Ellenbogens auf. Hier sind die Sehnen der Streckmuskeln der Hand und der Finger betroffen. Beim Golferarm treten die Beschwerden an der Innenseite des Ellenbogens auf. Betroffen sind die Sehnen der Beugemuskeln der Hand und der Finger.

Rund einer von 100 Erwachsenen erleidet einen Tennisarm. Der Golferarm ist deutlich seltener. Betroffene sind meist zwischen 40 und 60 Jahre alt. Frauen und Männer sind in etwa gleich häufig betroffen.

Fachleute sprechen bei einem Tennisarm oder Golferarm auch von einer Epicondylitis oder Tendinopathie am Ellenbogen. Das sind medizinische Begriffe für eine Reizung oder Erkrankung der Sehnenansätze am Ellenbogen. Der Tennisarm heißt im Fachbegriff Epicondylitis radialis humeri. Der Golferarm heißt im Fachbegriff Epicondylitis ulnaris humeri.

Grafik Tennisarm
© bilderzwerg

Welche Ursachen haben Tennisarm und Golferarm?

Die Ursache sind meist Belastungen durch oft wiederholte oder kräftige Bewegungen der Hand – wie Strecken, Beugen, Drehen, Halten oder Heben.

Diese Bewegungen können u.a. bei folgenden Tätigkeiten zu einem Tennisarm bzw. Golferarm führen:

  • Sportarten, z.B. Tennis, Badminton, Squash, Golf, Rudern, Kraftsport etc. 
  • Arbeiten im Alltag, wie z.B. Kochen, Schneiden,
  • Arbeiten am Computer mit der Maus,
  • Handwerksarbeiten, z.B. Hämmern, Schrauben, Holzhacken,
  • Spielen von Musikinstrumenten, z.B. Klavier, Geige,
  • Arbeiten mit schwerer Last.

Menschen mit wenig ausgeprägter Unterarmmuskulatur, die diese dann schlagartig stark belasten, sind häufiger betroffen. Beschwerden sind allerdings nicht nur nach kurzen und starken Beanspruchungen dieser Muskulatur möglich. Auch regelmäßige einseitige Belastungen können zu einem Tennisarm oder Golferarm führen. Die genauen Ursachen sind noch nicht vollständig geklärt. Möglich sind kleine Verletzungen oder ein Verschleiß der Sehnen.

Welche Symptome können auftreten?

Zu den typischen Symptomen eines Tennisarms bzw. Golferarms zählen u.a.:

Tennisarm:

  • Schmerzen an der Außenseite des Ellenbogens,
  • besonders spürbar beim Strecken der Hand.

Golferarm:

  • Schmerzen an der Innenseite des Ellenbogens,
  • besonders spürbar beim Beugen der Hand.

Weitere Beschwerden:

  • Schmerzen strahlen in Unterarm und Oberarm aus, 
  • Druckempfindlichkeit an den Sehnenansätzen, 
  • teilweise Verhärtungen oder Schwellungen,
  • Schwäche und Schmerzen im Handgelenk bei, z.B.:
    • Flasche öffnen,
    • Händeschütteln,
    • Gegenstände heben oder halten.

Was können Betroffene selbst tun?

Bei Beschwerden im Ellenbogen können Betroffene selbst etwas zur Linderung beitragen. Besonders zu Beginn der Schmerzen ist es wichtig, die betroffene Stelle zu schonen und belastende Bewegungen möglichst zu vermeiden. In vielen Fällen bessern sich die Beschwerden auch ohne spezielle Behandlung von selbst wieder.

Klingen die Beschwerden längere Zeit nicht ab oder verschlechtern sich, sollte ärztlicher Rat eingeholt werden.

Wie erfolgt die Diagnose?

Die Ärztin oder der Arzt erkundigt sich nach den Beschwerden, möglichen Vorerkrankungen und beruflichen Tätigkeiten sowie Freizeitaktivitäten. Anschließend wird die betroffene Stelle untersucht und verschiedene Bewegungen getestet. Die Ärztin oder der Arzt führt dabei verschiedene Drehbewegungen des Arms und der Hand aus. Sie oder er prüft, ob ein Druckschmerz besteht. Die Ärztin oder der Arzt wird die Betroffenen auch um bestimmte Bewegungen bitten, z.B. Finger schnipsen oder Beugen der Hand gegen Widerstand. Meist lässt sich anhand einer körperlichen Untersuchung feststellen, ob eine Sehnenansatzreizung im Ellenbogen vorliegt.

Weitere Untersuchungen sind zur Diagnose in der Regel nicht erforderlich. Zum Ausschluss anderer Ursachen oder Erkrankungen können z.B. folgende Untersuchungen stattfinden, Röntgen, MRT oder Ultraschall. Die Ärztin oder der Arzt klärt Sie über diese Untersuchungen auf.

Welche Möglichkeiten der Behandlung gibt es?

Ein Tennisarm oder Golferarm wird in erster Linie schonend behandelt, z.B. mit Physiotherapie und Schmerzmitteln. Nur selten ist eine Operation erforderlich. Etwa wenn sämtliche nicht operativen Behandlungen keine Besserung erzielen und die Schmerzen nach vielen Monaten noch immer bestehen. 

Schonung, Bewegungen anpassen

  • Schonung der betroffenen Stelle in den ersten Tagen oder Wochen. Manchmal können zur Entlastung spezielle Gegenkraftstützen mit Spangen oder Druckbandagen verwendet werden. Schienen werden nicht empfohlen.
  • Vermeidung belastender Bewegungen oder Anpassung der Bewegungsabläufe, z.B. durch Änderung der Bewegungstechnik oder Ausrüstung, wie z.B. ein anderer Schläger.
  • Ergonomische Anpassung des Arbeitsplatzes kann notwendig sein.
  • Die Ärztin oder der Arzt berät, wie Betroffene Sehnen möglichst optimal entlasten können.
  • Bei Bedarf Kühlen der betroffenen Stelle.

Medikamente

  • gegen Schmerzen bei Bedarf Paracetamol zum Einnehmen,
  • bei Bedarf entzündungshemmende Schmerzmittel mit z.B. Ibuprofen, Diclofenac zum Auftragen als Gel oder Salbe oder zum Einnehmen.

Hinweis

Die Ärztin oder der Arzt informiert zu Medikamenten, Anwendung sowie Nutzen und Risiko.

Physiotherapie

  • Spezielle Kräftigungsübungen können die Heilung beschleunigen. Dabei wird der Muskel während der Dehnung belastet. Das nennt man auch exzentrisches Training. Dehnungsübungen unterstützen die Beweglichkeit des Arms.
  • Übungen selbstständig und regelmäßig zu Hause durchführen.
  • Ob Massagen und Faszienübungen bei Tennisarm oder Golferarm hilfreich sind, ist wissenschaftlich nicht eindeutig geklärt.

Die Physiotherapeutin oder der Physiotherapeut leitet spezielle Kräftigungs- und Dehnungsübungen für Arm und Ellenbogen an. In der Physiotherapie werden diese auch für das selbstständige Training im Alltag eintrainiert.

Weitere Therapiemöglichkeiten

Wenn sich die Beschwerden durch die ersten Maßnahmen nicht bessern, stehen zahlreiche weitere Therapien zur Verfügung. Doch für viele dieser Behandlungen fehlen bislang eindeutige wissenschaftliche Belege für eine Wirksamkeit. Darunter fallen u.a.:

  • Injektionen mit Kortison – nur zur kurzfristigen Besserung von Schmerzen geeignet,
  • Injektionen mit Eigenblut, Botox oder Hyaluronsäure,
  • elektrische Nervenstimulation TENS,
  • Stoßwellentherapie,
  • Lasertherapie sowie
  • Akupunktur.

Operation

Verläuft eine Behandlung lange Zeit ohne Besserung der Beschwerden, kann den Betroffenen von der Ärztin oder dem Arzt eine Operation angeboten werden. Dabei wird z.B. der betroffene Sehnenansatz vom Knochen gelöst, oder schmerzleitende Nerven werden durchtrennt. Die Ärztin oder der Arzt klärt über Möglichkeiten einer Operation sowie Nutzen und Risiken auf.

Heilungsverlauf bei Tennisarm bzw. Golferarm

Bis eine Sehnenansatzreizung im Ellenbogen vollständig abheilt, ist von den Betroffenen Geduld erforderlich. Manchmal heilt ein Tennisarm oder Golferarm innerhalb weniger Wochen. Häufig dauert es jedoch mehrere Monate bis zu zwei Jahre, bis die Schmerzen vergehen.

Die Ärztin oder der Arzt informiert die Betroffenen über den individuellen Verlauf der Heilung und wann normale Aktivitäten und Bewegungen wieder möglich sind.

Wohin kann ich mich wenden?

Bei Schmerzen in Arm oder Ellenbogen bzw. bei Verdacht auf Tennisarm oder Golferarm können Sie sich an folgende Stellen wenden:

Wie erfolgt die Abdeckung der Kosten?

Die e-card ist Ihr persönlicher Schlüssel zu den Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung. Alle notwendigen und zweckmäßigen Diagnose- und Therapiemaßnahmen werden von Ihrem zuständigen Sozialversicherungsträger übernommen. Bei bestimmten Leistungen kann ein Selbstbehalt oder Kostenbeitrag anfallen. Detaillierte Informationen erhalten Sie bei Ihrem Sozialversicherungsträger. Weitere Informationen finden Sie außerdem unter:

sowie über den Online-Ratgeber Kostenerstattung der Sozialversicherung.

Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.

Letzte Aktualisierung: 5. Dezember 2025

Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal

Expertenprüfung durch: Ao. Univ. Prof. Dr. Christian Gäbler, Facharzt für Unfallchirurgie, Zusatzfach Unfallchirurgie (Sporttraumatologie)

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