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Schwere Verbrennung oder Verbrühung

Großflächige und tief gehende Verbrennungen oder Verbrühungen sind schwere Verletzungen. Sie erfordern eine rasche medizinische Behandlung im Spital. Eine schwere Verbrennung besteht, wenn mehr als zehn Prozent der Körperoberfläche einer Person geschädigt ist.

Bei Kindern unter zehn Jahren und bei Erwachsenen liegt schon bei mehr als fünf Prozent geschädigter Körperoberfläche eine schwere Verbrennung vor. Derartige Verletzungen sind oft mit einem hohen Verlust an Flüssigkeit verbunden. Dies kann in der Folge zu einem Kreislaufschock und zu lebensbedrohlichen Störungen verschiedener Organe führen. Schwere Verbrennungen treten bei weniger als zehn Prozent aller Verbrennungsverletzungen auf.

Nach der Akut- bzw. Intensivbehandlung einer schweren Verbrennung oder Verbrühung im Spital sind weitere medizinische Maßnahmen zur Therapie notwendig. Ziele sind die Wiederherstellung der Hautfunktionen, eine rasche Wundheilung möglichst ohne Narben und die Vermeidung von Komplikationen (z.B. Infektionen). Je nach Grad der Verbrennung werden verschiedene Methoden zur Behandlung eingesetzt. Möglichkeiten sind z.B. künstlicher Hautersatz oder Hauttransplantationen.

Meist sind ein längerer Spitalsaufenthalt, regelmäßige ärztliche Kontrollen und eine Rehabilitation notwendig. Je nach Verletzung kann die Heilung einer schweren Brandwunde mehrere Wochen aber auch längere Zeit dauern. Eine leichte Verbrennung heilt hingegen meist in kurzer Zeit ab.

Wie erfolgt die Behandlung einer schweren Verbrennung?

Bei großen Brandwunden muss die zerstörte Haut ersetzt werden, wenn eine Regeneration der Haut ohne chirurgische Behandlung nicht mehr oder nicht rasch genug möglich wäre. Durch verschiedene Methoden der Hauttransplantation bzw. des Hautersatzes ist es heute möglich, dass Patientinnen/Patienten auch mit sehr großen und schweren Brandverletzungen überleben.

Zur Behandlung der Brandverletzung entfernt die Chirurgin/der Chirurg zunächst abgestorbenes Gewebe aus der Wunde, um die Zirkulation zu verbessern und das Wundbett für die weitere Behandlung vorzubereiten. Bei umfassenden, großflächigen Verbrennungen werden gezielte Schnitte (Escharotomie) vorgenommen, um die Spannung auf das darunterliegende Gewebe zu entlasten.

Die Ärztin/der Arzt entscheidet, welcher Hautersatz zur vorübergehenden oder abschließenden Wundabdeckung zur Lokaltherapie verwendet wird. Bei Bedarf wird eine Spezialistin/ein Spezialist beigezogen. Oft werden im Verlauf der Heilung mehrere chirurgische Eingriffe notwendig, um ein gutes Behandlungsergebnis zu erzielen. Durch eine frühe Wundabdeckung soll die Bildung von starken Narben und Verhärtungen eingeschränkt werden.

Methoden des Hautersatzes

Zu den eingesetzten Behandlungsmethoden zählen:

  • Künstlicher Hautersatz übernimmt die Funktion einer zerstörten Hautschicht, z.B. der Dermis oder der Epidermis. Ein verbandartiger Hautersatz übernimmt eine Schutzfunktion bis sich neue Hautzellen bilden oder ein Hauttransplantat zur Verfügung steht. Bei anderen Methoden sind in ein Gewebe synthetische oder gezüchtete Zellen eingearbeitet, um die Bildung von neuen Hautzellen zu unterstützen. Mit Methoden der Zellvermehrung wird aus einem kleinen Stück eigener oder fremder Haut in rund zwei bis drei Wochen ein Vielfaches der Hautfläche gewonnen und transplantiert.
  • Spalthaut wird als sehr dünne Schicht (0,2 bis 0,5 mm) an verschiedenen Körperstellen gewonnen (z.B. Kopf, Oberschenkel, Bauch) und als vorübergehender oder abschließender Wundverschluss eingesetzt. Das Transplantat kann von der Patientin/vom Patienten selbst oder von einer fremden Spenderin/einem fremden Spender stammen. Durch spezielle Verfahren (z.B. Mesh-Graft – gitternetzartige Schnitte) wird die behandelte Fläche vergrößert.
  • Vollhaut-Transplantate bestehen aus Epidermis und Dermis. Sie werden meist bei tiefen Verbrennungswunden von ästhetisch und funktionell wichtigen Regionen eingesetzt. Eigene (autologe) Vollhauttransplantate werden eingesetzt, um eine starke Narbenbildung zu vermeiden. Fremde Vollhaut wird zur vorübergehenden Wundabdeckung eingesetzt, da sie nach ca. zwei bis vier Wochen abgestoßen wird. Danach kann die eigene Haut der Patientin/des Patienten transplantiert werden.

Behandlung und Pflege von Narben

Bei großen, tiefen Brandwunden bildet sich bei der Heilung sehr viel Bindegewebe. Dadurch entstehen dicke Narben und die Haut zieht sich in diesem Bereich zusammen und spannt. An den Gelenken können Bewegungseinschränkungen (Kontrakturen) entstehen. Neben den körperlichen, funktionellen Einschränkungen können mit großen Vernarbungen oft auch lebenslange psychische Belastungen verbunden sein. Deshalb achtet die Ärztin/der Arzt schon bei der Wahl der Wundbehandlungen auch auf ein gutes ästhetisches Ergebnis. Physiotherapie hilft, betroffene Gelenke beweglich zu halten. Nach einiger Zeit können ev. ästhetische oder funktionelle Korrekturen mittels plastischer chirurgischer Eingriffe vorgenommen werden.

Nach der Abheilung der Wunde können spezielle Kompressionsverbände oder -kleidung verordnet werden, um das Wuchern und Verhärten der Narbe zu verhindern. Zur Narbenbehandlung können auch silikonhaltige Pflaster und Salben oder Gels mit Zwiebelextrakt eingesetzt werden. Die Wirksamkeit (Evidenz) dieser Behandlungen zur Vermeidung von wuchernden Narben ist jedoch noch nicht ausreichend nachgewiesen.

Narbengewebe reagiert sehr empfindlich auf Sonnenstrahlen, da die Pigmentierung fehlt oder noch nicht stark genug ausgeprägt ist. Zur Pflege der Haut kann die Ärztin/der Arzt eine panthenolhaltige Salbe mit UV-Schutz verschreiben. Die regelmäßige Narbenpflege durch tägliches Einmassieren der Salbe hält das Gewebe weich und verringert das Risiko von wulstigen Narben.

Weitere Informationen finden Sie unter Narben und Narbenbehandlung und unter Plastische Chirurgie.

Wie erfolgt die Nachsorge?

Nach der Behandlung schwerer Brandverletzungen ist eine umfassende Nachsorge und Rehabilitation notwendig. Die Patientin/der Patient wird von Fachkräften informiert, wie die Wunde gepflegt und vor Sonnenlicht geschützt werden kann. Durch Physio- bzw. Ergotherapie sollen Körperbereiche mit Brandwunden beweglich gehalten werden. Die Patientin/der Patient lernt, die Übungen auch selbstständig durchzuführen.

Die ärztlich verordnete Kompressionskleidung wird von einer Orthopädietechnikerin/einem Orthopädietechniker individuell angepasst.

Narben, Hautveränderungen, chronische Schmerzen, ästhetische Beeinträchtigungen etc. rufen bei den Betroffenen oft Kränkungen, Ängste, Depressionen und andere psychische Beeinträchtigungen hervor. Psychologische bzw. psychotherapeutische Unterstützung hilft den Betroffenen, die Situation besser zu bewältigen. Besonders bei Kindern sollten Eltern oder andere wichtige Bezugspersonen in die Rehabilitation eingebunden werden.

Wohin kann ich mich wenden?

Die Akutbehandlung einer schweren Verbrennung oder Verbrühung erfolgt stationär in einem Spital mit einer Spezialabteilung für Verbrennungen und Verbrühungen. Weitere Infos finden Sie unter kliniksuche.at.

Für die weitere Behandlung von Brandverletzungen und die Wiederherstellung geschädigter Körperteile können Sie sich an eine Fachärztin/Facharzt für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie wenden. Weitere Informationen finden Sie unter Gesundheitsberufe A-Z.

Informationen über Rehabilitationseinrichtungen finden Sie im .

Wie erfolgt die Abdeckung der Kosten?

Die e-card ist Ihr persönlicher Schlüssel zu den Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung. Alle notwendigen und zweckmäßigen Diagnose- und Therapiemaßnahmen werden von Ihrem zuständigen Sozialversicherungsträger übernommen. Bei bestimmten Leistungen kann ein Selbstbehalt oder Kostenbeitrag anfallen. Detaillierte Informationen erhalten Sie bei Ihrem Sozialversicherungsträger. Weitere Informationen finden Sie außerdem unter:

sowie über den Online-Ratgeber Kostenerstattung der Sozialversicherung.

Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.

Letzte Aktualisierung: 18. November 2019

Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal

Expertenprüfung durch: Univ.-Prof. Dr. Thomas Rath

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