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Lungenembolie

Bei einer Lungenembolie verstopfen Blutgerinnsel in der Lunge ein oder mehrere Blutgefäße. Der Blutstrom und somit der Gasaustausch in der Lunge sind behindert. Das kann lebensbedrohlich sein. Eine Lungenembolie gilt als medizinischer Notfall und erfordert eine rasche Behandlung.

Bei einer Lungenembolie kann es bis zum Herzversagen kommen. Plötzlich auftretende Symptome sind z.B. Atembeschwerden, ein Stechen in der Brust oder Schwindel. Die Ursache ist häufig eine tiefe Venenthrombose in den Beinen. Behandelt wird eine Lungenembolie vor allem mit Medikamenten, die die Blutgerinnung hemmen.

Wie entsteht eine Lungenembolie?

Ein Blutgerinnsel – auch Thrombus bezeichnet – hat sich in einer Vene an einer  Stelle im Körper gebildet, z.B. in einem Bein. Löst sich ein solches frisch gebildetes Blutgerinnsel von der Venenwand, kann es über den Blutstrom bis in die Lunge geschwemmt werden. In der Lunge kann dieser Blutpfropf Blutgefäße verstopfen. Das stört den Gasaustausch in der Lunge. Je nach Ausmaß und Ort der verlegten Lungengefäße kann die Lunge weniger Sauerstoff aufnehmen. Es kommt zu Sauerstoffmangel im Körper und in sämtlichen Organen. Auch das Gehirn wird mit weniger Sauerstoff versorgt.

Das Blutgerinnsel stört auch den Blutkreislauf. Durch den Rückstau von Blut wird das Herz überlastet. Es kann bis zum Herzversagen kommen.

Eine Lungenembolie kann, je nach ihrem Ausmaß, symptomarm oder auch als schwerer lebensbedrohlicher Notfall verlaufen.

Wie häufig ist eine Lungenembolie?

Eine Lungenembolie tritt jährlich etwa bei einer von 1.000 Personen auf. Ab einem Alter von 80 Jahren sind es zehn von 1.000 Personen jährlich.

Männer sind insgesamt etwas häufiger betroffen als Frauen.

Was sind die Ursachen einer Lungenembolie?

Die häufigste Ursache einer Lungenembolie ist die tiefe Beinvenenthrombose. Bei dieser hat sich in einer Beinvene ein Blutgerinnsel gebildet. Dabei kann sich ein frischer Anteil eines Blutgerinnsels lösen und sich mit dem Blutstrom Richtung Lunge bewegen.

Weitere Informationen finden Sie unter Tiefe Venenthrombose.

Sehr selten sind Fettablagerungen, Luftbläschen oder Zellbestandteile, etwa von einem Tumor, Auslöser einer Lungenembolie.

Eine sehr seltene Sonderform einer Lungenembolie ist die Fruchtwasserembolie rund um die Geburt. Es kommt dabei zu einer Embolie aufgrund von festen Bestandteilen, Gerinnungsstörungen oder einer krampfartigen Verengung der Lungengefäße wegen einer allergischen Reaktion auf Fruchtwasser.

Was sind Risikofaktoren für eine Lungenembolie?

Ein erhöhtes Risiko für eine Lungenembolie besteht bei v.a.:

  • Verletzung in Hüfte oder Bein, z.B. Knochenbruch,
  • vorangegangene Operationen, v.a. an Knie, Hüfte, Becken, Gehirn oder Wirbelsäule,
  • Einschränkungen der Bewegungsfähigkeit (Immobilisation), z.B. durch Bettlägerigkeit oder nach Operationen.

Hinweis

Da Thrombosen meist die Ursache einer Lungenembolie sind, erhöhen Risikofaktoren für Thrombosen auch das Risiko für eine Lungenembolie. Weitere Informationen finden Sie unter Was sind Risikofaktoren für eine tiefe Venenthrombose?

Wie kann einer Lungenembolie vorgebeugt werden?

Vor allem tiefe Venenthrombosen erhöhen das Risiko für eine Lungenembolie.

Weitere Informationen finden Sie unter Wie kann einer tiefen Venenthrombose vorgebeugt werden?

Welche Symptome können bei einer Lungenembolie auftreten?

Je nachdem wie viele Lungengefäße blockiert sind, treten unterschiedliche Beschwerden auf.

Zu den häufigsten Symptomen bei einer Lungenembolie zählen u.a.:

  • Atembeschwerden, z.B. Kurzatmigkeit,
  • Schwäche,
  • stechender Brustschmerz,
  • Husten, ev. mit Blutauswurf,
  • beschleunigter Herzschlag,
  • Ohnmacht.

Es können auch Schwindel, Angstzustände oder selten Fieber auftreten.

Eine Lungenembolie kann jedoch auch ohne oder mit nur leichten Symptomen verlaufen.

In schweren Fällen kann es zu Blutdruckabfall, Schock und Herzstillstand kommen. Symptome treten bei einer Lungenembolie meist plötzlich auf.

Mögliche lebensbedrohliche Komplikationen einer Lungenembolie sind u.a.:

  • Herz-Kreislauf-Stillstand
  • Herzversagen durch Rechtsherzinsuffizienz, auch: Cor pulmonale.

Da eine Lungenembolie tödlich sein kann, sollte bei akuten Anzeichen umgehend ärztliche Hilfe geholt werden – Notruf.

Wie erfolgt die Diagnose einer Lungenembolie?

Da es sich um einen Notfall handelt, muss die Ärztin oder der Arzt sehr schnell beurteilen, ob eine Lungenembolie vorliegt. Die Ärztin oder der Arzt leitet verschiedene Untersuchungen ein und schätzt auch ab, ob es zu einem schweren Verlauf kommen kann. Neben dem Messen der allgemeinen Kreislauf-Parameter wie Herzschlag, Atmung und Blutdruck gibt es Untersuchungen, mit denen die Ärztin oder der Arzt feststellen kann, ob es sich um eine Lungenembolie handelt. Welche Untersuchungen in welcher Abfolge stattfinden, hängt unter anderem von der Wahrscheinlichkeit einer Lungenembolie ab.

Hinweis

Die Ärztin oder der Arzt bespricht mit den Betroffenen, welche Untersuchungen notwendig sind, und klärt über den Ablauf auf.

Mögliche Untersuchungen sind u.a.:

  • D-Dimer-Test: Das ist ein Bluttest, bei dem das Blut auf bestimmte Biomarker der Blutgerinnung untersucht wird. Zeigt der D-Dimer-Test normale Werte, kann eine Lungenembolie weitgehend ausgeschlossen werden. Ein erhöhter D-Dimer-Wert ist ein Hinweis auf eine Lungenembolie. Eine Lungenembolie kann nicht ausschließlich mit dem D-Dimer-Test diagnostiziert werden. Bei erhöhten Werten muss der D-Dimer-Test mit weiteren Untersuchungen kombiniert werden, um die Diagnose zu bestätigen, z.B.:
  • CT-Angiographie der Lungengefäße: Dabei werden die Gefäße der Lunge anhand von Röntgen und einem injizierten Kontrastmittel genauer untersucht. Das Kontrastmittel macht sichtbar, ob ein Blutgefäß verstopft ist.
  • Lungenscan: Bei dieser Untersuchung atmen die Betroffenen ein Kontrastmittel ein, oder es wird durch die Ärztin oder den Arzt ein Kontrastmittel in eine Vene gespritzt. Der Lungenscan zeigt, ob ein oder mehrere Blutgefäße blockiert sind. Fachleute sprechen dabei auch von Perfusions- oder Ventilationsszintigraphie.
  • MR-Angiographie kombiniert mit Überprüfung der Lungendurchblutung mittels MR: als Alternative, wenn CT-Angiographie und Lungenscan nicht möglich sind.

Weiterführende Untersuchungen können sein, z.B.

  • Echokardiographie:
  • Ultraschall der Venen im Unterkörper oder in der Lunge,
  • EKG,
  • Blutuntersuchungen wie z.B. komplettes Blutbild, Test auf Ursache, z.B. erworbene oder angeborene Blutgerinnungsstörung.

Welche Möglichkeiten der Behandlung einer Lungenembolie gibt es?

Die Behandlung einer Lungenembolie hängt davon ab, ob es sich um eine leichte Form oder einen akut lebensbedrohlichen Notfall handelt. Ziel der Behandlung bei einer Lungenembolie ist das Verhindern oder Fortschreiten lebensbedrohlicher Komplikationen. Dazu muss die Lunge möglichst rasch von Blutgerinnseln befreit werden, und die Versorgung mit Sauerstoff muss sichergestellt werden. Die medikamentöse Behandlung leitet häufig eine Notärztin oder ein Notarzt ein. Für die weitere Akutbehandlung kann ein Aufenthalt im Krankenhaus erforderlich sein.

Eine rechtzeitige Behandlung kann das Risiko eines tödlichen Verlaufs deutlich senken.

Hinweis

Bei Atem-Kreislauf-Stillstand ist sofort eine Reanimation erforderlich. Weitere Informationen finden Sie unter Erste-Hilfe-Maßnahmen.

Bei stabilem Kreislauf und ohne Lebensgefahr werden bei einer Lungenembolie Gerinnungshemmer eingesetzt. Diese Medikamente verändern die Blutzusammensetzung. Es dauert länger, bis das Blut gerinnt, d.h. fest wird. Gerinnungshemmer bewirken, dass sich das Blutgerinnsel nicht weiter vergrößert bzw. sich keine weiteren bilden. Zudem unterstützen diese das Auflösen des Blutgerinnsels. Zur Verfügung stehen verschiedene Heparine, Vitamin-K-Antagonisten oder sogenannte orale Antikoagulanzien. Diese Medikamente werden als Tablette eingenommen oder durch die Ärztin oder den Arzt injiziert. Die Ärztin oder der Arzt informiert zu Wirkung, Nebenwirkungen sowie Wechselwirkungen der Medikamente. Bei der Einnahme von Gerinnungshemmern sind regelmäßige Blutkontrollen wichtig.

Bei instabilem Kreislauf und Lebensgefahr kann das Blutgerinnsel durch Thrombolyse mit speziellen Medikamenten umgehend aufgelöst werden. Unter Umständen muss das Blutgerinnsel im Krankenhaus mechanisch entfernt werden, z.B. per Katheter oder durch andere chirurgische Eingriffe. Die Überstellung in eine Intensivstation kann erforderlich sein.

Wie erfolgt die Nachbehandlung?

Nach einer akuten Lungenembolie empfehlen Fachleute für mindestens drei bis sechs Monate die weitere Anwendung von Gerinnungshemmern. Zudem kann nach einer durchgemachten schweren Lungenembolie ein Aufenthalt in einer spezialisierten Reha-Einrichtung erforderlich sein.

Weitere Informationen finden Sie unter Reha und Kur.

Vor allem nach einer schweren Lungenembolie kann es beispielsweise auch zu Ängsten kommen, dass erneut eine Lungenembolie auftritt. Es kann unterstützen, über diese Ängste zu sprechen, zum Beispiel in einer Selbsthilfegruppe oder bei Anlaufstellen für die Psyche. Für manche Menschen ist es zudem hilfreich, eine tägliche Routine im Alltag zu schaffen.

Erneuter Lungenembolie vorbeugen

Um das Wiederauftreten einer Lungenembolie zu verhindern, kann eine langfristige Behandlung der Betroffenen notwendig sein. Die Ärztin oder der Arzt beurteilt dazu das individuelle Risiko für Thrombosen oder Lungenembolien anhand eines Scores. Ein Score ist ein Schema, mit dem ein Risiko eingeschätzt werden kann.

Folgende Möglichkeiten einer vorbeugenden Behandlung stehen zur Verfügung, u.a.:

Langfristige Einnahme von Gerinnungshemmern

Die Ärztin oder der Arzt kann eine langfristige vorbeugende Anwendung von Gerinnungshemmern vorschlagen. Ob sich eine langfristige Einnahme von Gerinnungshemmern für die Betroffenen eignet, hängt von vielen (Risiko-)Faktoren ab: u.a., ob diese dauerhaft bestehen, wie z.B. eine angeborene Gerinnungsstörung, oder nur vorübergehend bestanden, wie z.B. eine Verletzung.

Venenfilter

Bei manchen Betroffenen kann das Einsetzen eines Filters in eine der Hauptvenen im Becken medizinisch sinnvoll sein. Etwa wenn Gerinnungshemmer nicht eingenommen werden können oder wenn unter Gerinnungshemmern gefährliche Blutungen aufgetreten sind. Ein solcher Filter soll Blutgerinnsel auffangen und das Verschleppen in die Lunge verhindern. Fachleute sprechen dabei von einem Vena-Cava-Filter.

Hinweis

Die Ärztin oder der Arzt bespricht mit den Betroffenen oder befugten Angehörigen, welche Möglichkeiten der Behandlung es gibt, und klärt über die Vorteile und Nachteile sowie Risiken z.B. von Blutungen auf. Sie oder er unterstützt dabei, die für die individuelle Situation der Betroffenen geeignetste Wahl zu treffen.

Unbehandelt führt eine Lungenembolie bei bis zu 30 von 100 Betroffenen zum Tode.

Eine rechtzeitige Behandlung mit Gerinnungshemmern kann das Risiko eines tödlichen Verlaufs deutlich senken.

Folgen einer Lungenembolie

Nach einer durchgemachten Lungenembolie können bei den Betroffenen noch über mehrere Monate hinweg eine verminderte Belastbarkeit und Atembeschwerden bestehen. Diesen Zustand nennen Fachleute Post-Lungenembolie-Syndrom. Selten entwickelt sich eine chronisch thromboembolische pulmonale Hypertonie: Dabei führt ein chronisch erhöhter Blutdruck der Lunge zur Überbelastung des Herzens.

Wohin kann ich mich wenden?

Bei Verdacht auf eine Lungenembolie sollte sofort eine medizinische Abklärung erfolgen:

  • Bei leichten Beschwerden wählen Sie zur ersten Abklärung die Gesundheitsberatung 1450.
  • Bei akuten Beschwerden wählen Sie die Rettung unter dem Notruf 144.

Wie erfolgt die Abdeckung der Kosten?

Die e-card ist Ihr persönlicher Schlüssel zu den Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung. Alle notwendigen und zweckmäßigen Diagnose- und Therapiemaßnahmen werden von Ihrem zuständigen Sozialversicherungsträger übernommen. Bei bestimmten Leistungen kann ein Selbstbehalt oder Kostenbeitrag anfallen. Detaillierte Informationen erhalten Sie bei Ihrem Sozialversicherungsträger. Weitere Informationen finden Sie außerdem unter:

sowie über die Online-Services und Formulare der Sozialversicherung.

Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.

Letzte Aktualisierung: 15. Oktober 2024

Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal

Expertenprüfung durch: a.o.Univ.Prof. Dr. Andrea Willfort-Ehringer, Fachärztin für Innere Medizin (Angiologie)

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