Kontrastmittel in der radiologischen Diagnostik
Inhaltsverzeichnis
Welche unterschiedlichen Kontrastmittel gibt es?
In der radiologischen Diagnostik werden je nach Untersuchungsmethode verschiedene Kontrastmittel eingesetzt. Zum Beispiel:
- Jodhaltige Kontrastmittel werden bei Röntgenuntersuchungen von Gefäßen, der sogenannten Angiografie, sowie in der Computertomografie (CT) eingesetzt.
- Bariumsulfat, ein Kontrastmittel mit hoher Röntgendichte, wird bei Röntgenuntersuchung des Magen-Darm-Trakts eingesetzt.
- Ein wasserlösliches Kontrastmittel mit Gadolinium (Gd) wird in der Magnetresonanztomografie (MRT) als kontrastgebende Substanz eingesetzt. Gadolinium ist ein Metall und erzeugt im Magnetfeld eines MR-Gerätes einen starken Kontrast.
- Gashaltige Kontrastmittel werden für Ultraschalluntersuchungen verwendet.
Welche Vorbereitungen sind notwendig?
Die Ärztin oder der Arzt erkundigt sich vor einer radiologischen Untersuchung mit einem Kontrastmittel genau nach der Krankengeschichte. Wichtige Informationen sind z.B. bestehende Vorerkrankungen, Allergien oder die Einnahme von Medikamenten. Manchmal kann ein Bluttest zur Überprüfung der Nierenfunktion notwendig sein. Damit prüft die Ärztin oder der Arzt, ob Kontraindikationen vorliegen, um Komplikationen zu vermeiden. Danach kann die Ärztin oder der Arzt das passende Kontrastmittel für die Untersuchung auswählen.
Kontraindikationen für die Gabe von Kontrastmitteln sind z.B.:
- Früher aufgetretene schwere Reaktionen nach Kontrastmittelgabe
- Deutlich eingeschränkte Nierenfunktion bzw. Niereninsuffizienz
- Schilddrüsenüberfunktion bzw. Hyperthyreose
Hinweis
Ist eine Allergie gegen ein Kontrastmittel bekannt, ist es wichtig, die Ärztin oder den Arzt vor der Untersuchung darüber zu informieren. Sie oder er prüft, ob andere Bildgebungsverfahren ohne Kontrastmittel eingesetzt werden können. Wenn die Gabe eines Kontrastmittels erforderlich ist, können Medikamente zur Vorbeugung leichter allergischer Reaktionen (z.B. Brechreiz, Hautausschlag) eingesetzt werden.
Zudem informiert die Ärztin oder der Arzt, wie sich die Patientin oder der Patient auf die Untersuchung vorbereiten soll. Die Vorbereitungen können je nach Untersuchung und Kontrastmittel unterschiedlich sein.
Hinweis
Nach bestimmten Untersuchungen mit Kontrastmitteln, z.B. nach einer CT- oder MRT-Untersuchung, empfehlen Fachleute, viel zu trinken. Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr beschleunigt die Ausscheidung des Kontrastmittels.
Wie werden Kontrastmittel verabreicht?
Je nach untersuchtem Köperteil und Art der Untersuchung wird das Kontrastmittel der Patientin oder dem Patienten auf verschiedene Arten verabreicht. Zum Bespiel:
- durch Schlucken bzw. oral
- als Einlauf bzw. rektal
- durch eine Injektion in eine Vene bzw. intravenös
- durch Injektion in eine Arterie bzw. intraarteriell
- durch Injektion in ein Gelenk bzw. intraartikulär
Kontrastmittel: Welche Nebenwirkungen oder Komplikationen gibt es?
Kontrastmittel sind in der Regel gut verträglich und verursachen nur selten Nebenwirkungen. Reaktionen nach einer Kontrastmittelgabe können entweder sofort – innerhalb von Minuten bis zu einer Stunde – oder verzögert auftreten. Sie sind im Allgemeinen mild und selbstlimitierend, d.h., sie klingen meist von selbst wieder ab.
Hinweis
Die Ärztin bzw. der Arzt klärt Sie vor der Untersuchung über mögliche Nebenwirkungen des Kontrastmittels auf.
Verschiedene Kontrastmittel können unterschiedliche Nebenwirkungen auslösen. Zum Beispiel können auf jodhaltige Kontrastmittel folgende Reaktionen auftreten:
- Juckreiz
- Nesselsucht bzw. Urtikaria
- Übelkeit
- Erbrechen
- Hautrötung bzw. Erythem
- Wärmegefühl im gesamten Körper
- metallischer Geschmack im Mund
Zu den seltenen Komplikationen nach einer Kontrastmittelgabe zählen z.B.:
- Kontrastmittelassoziierte Nierenschädigung (bei stark eingeschränkter Nierenfunktion)
- Anaphylaktische Reaktionen
Wo wird eine Untersuchung mit Kontrastmitteln durchgeführt?
Untersuchungen mit Kontrastmitteln werden bei folgenden Stellen durchgeführt:
- Fachärztin oder Facharzt für Radiologie
- Röntgeninstitut
- Krankenhäuser mit radiologischer Abteilung
Wie erfolgt die Abdeckung der Kosten?
Die Kosten für eine Untersuchung mit Kontrastmittel werden von der Krankenkasse übernommen, wenn die Untersuchung in einem Vertragsinstitut durchgeführt wird und eine ärztliche Zuweisung vorliegt.
Mehr Informationen finden Sie unter: Facharztüberweisung.
Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.
Letzte Aktualisierung: 18. Juni 2025
Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal
Expertenprüfung durch: Doz. Dr.med.univ. Gerlig Widmann, Facharzt für Radiologie bzw. Medizinisch Radiologie-Diagnostik