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Arterielle Angiographie

Bei diesem radiologischen Verfahren zur Darstellung der Blutgefäße werden die Bilder mittels Röntgenverfahren erstellt. Es können Einengungen, Verschlüsse, Blutungen oder Anomalien der Arterien festgestellt werden. Hierzu wird das Gefäß mit einem injizierten Kontrastmittel sichtbar gemacht. Dies geschieht meist über einen in der Leiste eingebrachten Katheter. Anschließend kann auf dem Bildschirm die aufgenommene Körperregion inklusive der Gefäße beurteilt werden. Dabei wird der Ablauf digital gespeichert und steht so für die spätere Beurteilung zur Verfügung. Das Röntgenbild nennt man Angiogramm.

Wann ist eine arterielle Angiographie notwendig?

Typische Indikationen für eine Angiographie sind:

  • Diagnostik von Gefäßerkrankungen, wenn andere Methoden nicht ausreichen,
  • Erweiterungen aller Gefäße (mit Ausnahme der Herzkranzgefäße) mittels Ballonkatheter, Stentimplantation und Einsetzen von überdeckten Gefäßprothesen,
  • Eröffnung von verschlossenen Gefäßen mittels Ballonkatheter und Absaugen von Gerinnseln,
  • Versorgung von Gefäßerweiterungen (Aneurysma) mit überdeckten Stentprothesen oder Spiralen,
  • Gefäßembolisation bei Tumoren und Blutungen,
  • Erhaltungseingriffe bei Dialyseshunt.

Welche Vorbereitungen sind erforderlich?

In einem ausführlichen Anamnesegespräch werden Indikation, Nutzen und Komplikationen besprochen, dabei kann auch eine Unverträglichkeit gegenüber – z.B. jodhaltigen – Kontrastmitteln erhoben werden. Unter Umständen muss in diesem Fall vorab ein Medikament intravenös gespritzt werden, das eine allergische Reaktion verhindert bzw. abschwächt, oder die Untersuchung erfolgt in Notfallbereitschaft, um bei einer akuten allergischen Reaktion sofort therapeutische Maßnahmen einleiten zu können.

Da die Patientin/der Patient ein Kontrastmittel erhält, das über die Niere ausgeschieden wird, ist eine Laborkontrolle der Nierenparameter wichtig. Besonders bei Menschen mit Nierenfunktionseinschränkungen ist ein Abwägen von Risiken und Nutzen notwendig. Auch bei Patientinnen/Patienten mit einer Schilddrüsenüberfunktion oder bei Struma ist eine Kontrolle der Laborwerte notwendig.

Hinweis

Vier Stunden vor der Untersuchung sollte die Patientin/der Patient nichts mehr essen, allenfalls nur noch Tee oder Wasser zu sich nehmen und nicht mehr rauchen.

Wie läuft die Untersuchung ab?

Die Untersuchung erfolgt in einer speziellen Röntgeneinheit und wird im Liegen durchgeführt. Zuerst bekommt die Patientin/der Patient einen venösen Zugang. Dadurch kann die Ärztin/der Arzt jederzeit Medikamente oder Infusionen verabreichen, z.B. bei Rhythmusstörungen, Übelkeit, unerwarteten Kreislaufreaktionen und auch bei Angstzuständen. Zusätzlich kann die Patientin/der Patient an ein Überwachungsgerät angeschlossen werden, um Blutdruck, EKG und Sauerstoffsättigung zu kontrollieren.

Für die Durchführung einer Angiographie sind keimfreie Arbeitsbedingungen notwendig. Nach Desinfektion der Leiste wird die Patientin/der Patient steril abgedeckt. Die Punktionsstelle und der Kopf bleiben während der gesamten Untersuchung frei. Auch die Ärztin/der Arzt muss wie in einem Operationssaal steril bekleidet sein.

Danach erfolgt eine örtliche Betäubung der Punktionsstelle in der Leiste. Dieses „Einspritzen“ empfinden Patientinnen/Patienten manchmal als unangenehm – ähnlich einer Lokalanästhesie in der Zahnarztpraxis. Nach Einsetzen der Wirkung wird ein kleiner Schnitt von wenigen Millimetern gemacht. Über diese Öffnung führt die Ärztin/der Arzt zunächst eine Nadel und dann einen Führungsdraht in die Oberschenkelarterie ein. Mithilfe dieses Drahtes wird ein Kunststoffrohr in das Gefäß vorgeschoben. Dieses Rohr – auch als Schleuse bezeichnet – hat auf der Seite ein Ventil, welches das Auswechseln verschiedener Arbeitskatheter ermöglicht.

Durch die Schleuse wird über den Führungsdraht ein spezieller Katheter vorgeschoben, dessen Lage unter Röntgendurchleuchtung kontrolliert werden kann. Führungsdraht und Katheter lassen sich anschließend durch Vorschieben und Drehen an die gewünschte Stelle des Gefäßsystems platzieren.

Sobald die Lage des Katheters korrekt ist, werden sogenannte Aufnahmeserien gemacht. Dabei werden nach Einspritzen eines Kontrastmittels in festgelegten Abständen Röntgenbilder angefertigt. Diese Bilder machen Verengungen oder Gefäßverschlüsse sichtbar.

Am Ende der Untersuchung entfernt die Ärztin/der Arzt zuerst Katheter und Führungsdraht, anschließend die Schleuse. Um einen Blutverlust zu vermeiden, wird die Punktionsstelle mit einem Druckverband versorgt und für zirka zehn Minuten manuell abgedrückt oder es kommt ein Verschlusssystem zum Einsatz. Die Patientin/der Patient muss nach der Untersuchung in manchen Fällen Bettruhe einhalten. Die Untersuchungsdauer beträgt – abhängig von Komplexität der Gefäßerkrankung und vom möglichen Einsetzen eines Stents – zwischen ein bis mehreren Stunden.

In manchen Fällen kann die Untersuchung ambulant durchgeführt werden, die Patientin/der Patient verlässt das Spital am gleichen Tag. Bei komplizierteren Eingriffen kann ein Aufenthalt über Nacht zur Überwachung erforderlich sein.

Welche Nebenwirkungen/Komplikationen gibt es?

Durch die örtliche Betäubung ist der gesamte Untersuchungsvorgang schmerzfrei. Das Abdrücken, der Druckverband und die eventuelle strikte Einhaltung der Bettruhe sind für eine unkomplizierte Wundheilung wichtig. An der Punktionsstelle können sich Hämatome bilden, die jedoch nicht behandelt werden müssen. Nur bei massiven Blutungen ist eine operative Vernähung oder eine Bluttransfusion erforderlich. Seltene Komplikationen wie z.B. Verletzung der Arterienwand (Dissektion) oder arteriovenöse Fistelbildung im Rahmen einer Entzündung können Operationen notwendig machen. Manchmal können große Embolien als Folge der Angiographie das Gefäß verschließen. Dies äußert sich durch starke Schmerzen und muss sofort behandelt werden.

Wo wird eine arterielle Angiographie durchgeführt?

Arterielle Gefäßuntersuchungen erfordern spezielle bauliche Einrichtungen. Deshalb werden diese Untersuchungen ausschließlich an radiologischen Krankenhausabteilungen mit interventioneller Radiologie durchgeführt. Wenn eine medizinische Indikation für eine arterielle Angiographie vorliegt, wird Ihnen Ihre behandelnde Ärztin/Ihr behandelnder Arzt eine Überweisung in ein Spital mit einer Angiologie-Einheit ausstellen.

Die Untersuchung erfolgt durch eine interventionelle Radiologin/einen interventionellen Radiologen. Die Bilder werden bereits während der Untersuchung beurteilt und – falls erforderlich – werden Therapiemaßnahmen sofort durchgeführt.

  • Krankenhäuser (mit interventioneller radiologischer Abteilung) in Ihrer Nähe finden Sie unter Kliniksuche

Wie erfolgt die Abdeckung der Kosten?

Für eine arterielle Angiographie benötigen Sie eine ärztliche Zuweisung. Diese ist ab dem Ausstellungstag einen Monat gültig. Die Kosten werden von Ihrem Krankenversicherungsträger übernommen.

Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.

Letzte Aktualisierung: 20. November 2018

Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal

Expertenprüfung durch: Univ.-Prof. Dr. Christian Hengstenberg

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