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Aneurysma der Aorta

Aneurysmen sind lokale Ausbuchtungen oder Aussackungen eines Blutgefäßes bei einer Schwachstelle der Gefäßwand. Sie entwickeln sich langsam und zunächst ohne Symptome. Meist wird ein Aneurysma durch Zufall erkannt, seltener dadurch, dass es Beschwerden verursacht. Die Diagnose erfolgt über bildgebende Verfahren. Die Therapie hängt von der Größe und Lage der Ausbuchtung ab. Ziel der Behandlung ist, das Risiko eines Risses der Gefäßwand (Ruptur) zu senken.

Aneurysmen können überall im Körper auftreten. Am häufigsten sind die Aorta, vor allem die Bauchaorta, und das Gehirn betroffen, oft auch Schlagadern im Bereich des Beckens oder des Kniegelenks. Selten treten Aneurysmen im Bereich des Herzens bzw. an den Herzkranzgefäßen, sehr selten an der Halsschlagader (Carotis) auf. Im Folgenden werden Symptome, Diagnose und Behandlung eines Aneurysmas der Bauchaorta beschrieben.

Welche Formen von Aneurysmen gibt es?

Ein Aneurysma entsteht durch eine Schädigung oder Schwächung der Gefäßwand oder ist angeboren. Die Arterienwand kann dabei entweder gleichmäßig erweitert sein, oder es bildet sich eine einseitige Ausbuchtung am Gefäß. Die Gefäßwand von Arterien besteht aus drei Schichten (Intima, Media, Adventitia). Je nachdem, welche Schicht betroffen ist, unterscheidet man:

  • Echtes Aneurysma (Aneurysma verum): Die gesamte Arterienwand ist an einer Stelle erweitert und bildet eine Ausbuchtung. 80 Prozent aller Aneurysmen fallen in diese Gruppe, am häufigsten ist die Bauchaorta betroffen.
  • Dissezierendes Aneurysma bzw. Dissektion: Die innere Wandschicht eines Blutgefäßes ist geschädigt. An dieser Stelle kann Blut zwischen die Wandschichten einströmen und eine Aussackung verursachen.
  • Falsches Aneurysma (Aneurysma spurium): Die gesamte Arterienwand ist eingerissen, wodurch ein Leck entsteht und Blut aus dem Gefäß austritt. Wenn das umliegende Gewebe den Blutaustritt begrenzen kann, bildet sich rund um das Gefäß ein Hämatom. Mit der Zeit wandelt sich dieses in Bindegewebe um. Bei einem falschen Aneurysma handelt es sich daher nicht um eine Aussackung der Gefäßwand, sondern um eine bindegewebige Kapsel rund um ein Gefäß. Es entsteht z.B. als Folge einer Operation, eines Traumas (Verletzung) oder einer Entzündung.

An der Stelle der Ausbuchtung ist die Gefäßwand schwächer als normal – es besteht die Gefahr, dass die Wand reißt und eine innerliche Blutung entsteht. Je größer das Aneurysma, umso höher ist das Risiko dafür. Eine solche Ruptur kann mitunter lebensbedrohlich sein.

Aneurysma der Bauchaorta (Bauchschlagader)

Aneurysma der Bauchaorta
© bilderzwerg

Die Aorta (Hauptschlagader) ist die größte Arterie des Körpers. Sie transportiert das Blut vom Herzen durch den Brust- und Bauchbereich in den Körper. Die meisten Fälle (rund 90 Prozent) aller Aortenaneurysmen treten im Bauchbereich (Abdomen) auf (abdominelles Aneurysma).

Bei Erwachsenen hat die Aorta im Bauchbereich einen Durchmesser von ca. zwei Zentimetern. Bildet sich an der Bauchaorta eine Ausbuchtung von mehr als drei Zentimeter Durchmesser, liegt ein Aneurysma vor. Bei sehr großen Aneurysmen kann sich die Gefäßwand auf fünf Zentimeter und mehr ausdehnen. Die Häufigkeit eines abdominellen Aneurysmas in der Bevölkerung liegt bei ca. vier bis sechs von 10.000 Personen.

Informationen zu Aneurysma im Gehirn finden Sie hier.

Welche Ursachen & Risikofaktoren gibt es?

Bei der Ausbildung eines Aneurysmas spielen meist mehrere Faktoren eine Rolle. Dazu zählen:

  • Alter: Das Lebensalter gilt als sehr starker Risikofaktor. So steigt das Risiko für ein Aortenaneurysma ab dem 65. Lebensjahr stark an.
  • Zudem spielt das Geschlecht eine große Rolle: Männer sind deutlich öfter betroffen als Frauen.
  • Arteriosklerose: Diese Gefäßerkrankung schädigt die Gefäßwand und ihre Stabilität. Das Risiko für die Entstehung eines Aneurysmas steigt damit an.
  • Rauchen und erhöhte Blutfettwerte (Cholesterin): Sie sind für die Entwicklung einer Arteriosklerose mitverantwortlich und stellen damit weitere Risikofaktoren für die Ausbildung eines Aneurysmas dar.

Zusätzliche Risikofaktoren sind:

  • krankhafte Verengungen der Gefäße (z.B. pAVK, koronare Herzkrankheit),
  • Bluthochdruck,
  • bakterielle Infektionen (führen zum sogenannten mykotischen Aneurysma),
  • genetische Ursachen: Personen, in deren direkter Verwandtschaft Aneurysmen aufgetreten sind, haben ein erhöhtes, erblich bedingtes Risiko,
  • stumpfe oder scharfe Traumen (Verletzungen) sowie
  • bestimmte Infektionserkrankungen (z.B.Syphilis, Lyme-Borreliose) können die Gefäßwände schädigen.

Welche Symptome können auftreten?

Aneurysmen verursachen zunächst meist keine Beschwerden. Mit zunehmender Größe können sich jedoch unterschiedliche Symptome entwickeln.

Symptome eines Aneurysmas der Bauchaorta sind:

  • Anhaltende Bauch- und Rückenschmerzen, die auch bis in die Beine ausstrahlen,
  • ein pulsierendes Gefühl im Bauchbereich, das meist in der Nähe des Nabels bei Berührung spürbar ist.

Symptome der Ruptur der Bauchaorta sind:

  • Plötzliche, starke Schmerzen im Bauch, die bei Männern bis in die Hoden ausstrahlen können,
  • hoher Puls, Herzrasen,
  • kalter Schweiß,
  • Kurzatmigkeit,
  • Bewusstlosigkeit.

Hinweis

Aufgrund der inneren Blutung ist die Ruptur der Aorta ein akuter Notfall! Rufen Sie sofort die Rettung (144)!

Wie wird die Diagnose gestellt?

Oft werden Aneurysmen der Bauchaorta bei bildgebenden Untersuchungen als zufälliger Befund entdeckt. Bei Verdacht auf ein Aortenaneurysma klärt die Ärztin/der Arzt die Symptome ab, erhebt die Krankengeschichte und führt eine körperliche Untersuchung durch. Die Diagnose kann durch spezielle bildgebende Untersuchungen, z.B. Ultraschalluntersuchung des Bauches und des Herzens (Echokardiographie), Computertomographie, CT-Angiographie, Magnetresonanztomographie etc. bestätigt werden. Dabei stellt die Ärztin/der Arzt fest, ob ein Aneurysma vorliegt und wie groß es ist. Danach richtet sich die weitere Behandlung.

Früherkennung

Aneurysmen der Bauchaorta machen meist lange Zeit keine Beschwerden, können aber – wenn sie eine gewissen Größe erreicht haben – aufgrund des Rupturrisikos lebensbedrohlich werden. Schon kleine Aneurysmen können mit relativ einfachen Untersuchungsmethoden gut erkannt werden. In manchen Ländern gibt es daher dementsprechende Screeningprogramme zur Früherkennung von Bauchaortenaneurysmen. Der Nutzen ist vor allem für Männer ab 65 Jahren belegt, insbesondere wenn zusätzliche Risikofaktoren vorliegen (z.B. Raucher, familiäre Vorbelastung etc.).

In Österreich gibt es derzeit kein dementsprechendes landesweites Screeningprogramm. Einzelne Kliniken bzw. niedergelassene Ärztinnen/Ärzte bieten solche Vorsorgeuntersuchungen für bestimmte Risikogruppen dennoch an. Häufig wird empfohlen, ab einem bestimmten Alter zumindest einmalig eine Ultraschalluntersuchung des Bauches durchführen zu lassen.

Wie erfolgt die Behandlung eines Bauchaortenaneurysmas?

Die Therapie hängt vom Risiko einer Ruptur (Einriss) ab. Bei kleinen Aneurysmen ist dieses Risiko gering. Auch das Alter der Patientin/des Patienten und der Gesundheitszustand werden bei der Therapiewahl berücksichtigt.

  • Bei einem kleinen Aneurysma schlägt die Ärztin/der Arzt Änderungen des Lebensstils vor, um das Risiko eines Fortschreitens der Gefäßschädigung zu senken, z.B.Rauchstopp, gesunde Ernährung mit Verbesserung der Fettqualität, regelmäßige Bewegung etc. Eventuell werden Medikamente zur Senkung von Blutdruck und Cholesterinspiegel sowie Thrombozytenaggregationshemmer verordnet, um das Risiko für Arteriosklerose und andere Durchblutungsstörungen zu verringern. Regelmäßige Kontrolluntersuchungen sind wichtig.
  • Bei einem großen Aneurysma kann ein gefäßchirurgischer Eingriff im Spital notwendig werden. Die behandelnde Chirurgin/der behandelnde Chirurg schlägt der Patientin/dem Patienten eventuell verschiedene Möglichkeiten vor.
  • Eine Ruptur erfordert eine Operation als Notfalleingriff.

Operationsmethode

  • Endovaskulärer Eingriff: Über einen kleinen Schnitt in der Leiste wird ein Stück künstliche Gefäßwand in die Arterie geschoben und an der Schwachstelle fixiert. Dies entlastet die Aorta und senkt das Rupturrisiko. Dieser Eingriff hat ein geringeres Komplikationsrisiko als eine offene Operation, das Einsatzstück („Stentgraft“) kann jedoch weniger stabil fixiert werden.
  • Offene Operation: Die Chirurgin/der Chirurg führt einen Schnitt durch, um die betroffene Stelle an der Aorta freizulegen. Danach wird die Schwachstelle durch ein künstliches Gefäßstück ersetzt. Das Risiko für Komplikationen (z.B. Wundinfektionen) sowie die Regenerationszeit sind etwas höher als bei einem endovaskulären Eingriff.

Nach einer Operation sind regelmäßige Kontrolluntersuchungen notwendig.

Was kann ich selbst tun?

  • Nicht rauchen, gesunde ausgewogene Ernährung und regelmäßige Bewegung senken das Risiko der Entstehung eines Aneurysmas.
  • Wurde bereits ein kleines Aneurysma diagnostiziert, kann die Ärztin/der Arzt Änderungen im Lebensstil (gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung, nicht rauchen) empfehlen und konkrete Maßnahmen vorschlagen, z.B. Ernährungsberatung, Bewegungsprogramm, Rauchstopp, optimale Blutdruckeinstellung etc.
  • Zur Erzielung eines möglichst guten Therapieerfolges sollten ärztlich verordnete Medikamente vorschriftsmäßig eingenommen werden.
  • Nehmen Sie die vereinbarten ärztlichen Kontrolluntersuchungen wahr. Dabei wird überprüft, ob die Therapien wirken und sich das Aneurysma verändert.
  • Nehmen Sie Vorsorgeuntersuchungen zur Früherkennung von Aneursymen wahr, wenn Ihnen diese von Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt angeboten werden.

Wohin kann ich mich wenden?

Für eine Abklärung von Beschwerden im Bauch, in der Brust, im Hals oder in den Beinen, die auf ein Aneurysma hindeuten, können Sie sich an folgende Stellen wenden:

  • Ärztin/Arzt für Allgemeinmedizin,
  • Fachärztin/Facharzt für Innere Medizin und Angiologie.

Bei Bedarf werden Sie zur weiteren Abklärung bzw. Behandlung an eine Spezialambulanz für Gefäßkrankheiten (Angiologie) oder eine gefäßchirurgische Ambulanz überwiesen.

Wie erfolgt die Abdeckung der Kosten?

Die e-card ist Ihr persönlicher Schlüssel zu den Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung. Alle notwendigen und zweckmäßigen Diagnose- und Therapiemaßnahmen werden von Ihrem zuständigen Sozialversicherungsträger übernommen. Bei bestimmten Leistungen kann ein Selbstbehalt oder Kostenbeitrag anfallen. Detaillierte Informationen erhalten Sie bei Ihrem Sozialversicherungsträger. Weitere Informationen finden Sie außerdem unter:

sowie über den Online-Ratgeber Kostenerstattung der Sozialversicherung

Wenn ein Krankenhausaufenthalt erforderlich ist

Unter Umständen kann zur Behandlung eines Aneurysmas ein Krankenhausaufenthalt erforderlich sein. Von der Patientin/dem Patienten ist pro Tag ein Kostenbeitrag zu bezahlen. Weitere Informationen finden Sie unter Was kostet der Spitalsaufenthalt.

Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.

Letzte Aktualisierung: 13. Januar 2021

Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal

Expertenprüfung durch: MR a.o.Univ.Prof. Dr. Erich Minar, Facharzt für Innere Medizin, Zusatzfach Innere Medizin (Angiologie)

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