Hepatitis A
Inhaltsverzeichnis
Was ist Hepatitis A?
Hepatitis A ist eine Infektionskrankheit, die durch das Hepatitis-A-Virus verursacht wird. Dabei kommt es zu einer akuten Entzündung der Leber. In den meisten Fällen heilt die Erkrankung von allein aus, ohne langfristige Schäden zu hinterlassen. Sehr selten kann es zu einem akuten Leberversagen kommen. Besonders gefährdet für einen schweren Verlauf sind ältere Personen oder Menschen mit bereits bestehenden Lebererkrankungen.
Eine Hepatitis A wird nicht chronisch. Personen, die Hepatitis A einmal durchgemacht haben, sind danach ein Leben lang gegen das Virus geschützt. Sie können kein zweites Mal an Hepatitis A erkranken.
Wie wird Hepatitis A übertragen?
Das Hepatitis-A-Virus wird über den sogenannten „fäkal-oralen Weg“ übertragen. Das bedeutet: Eine Person, die mit Hepatitis A infiziert ist, scheidet das Virus mit ihrem Stuhl aus. Eine andere Person kann sich damit anstecken, indem sie das Virus über den Mund aufnimmt. Dazu kann es durch den Verzehr von verunreinigten Lebensmitteln oder Wasser kommen. Auch durch Schmierinfektion ist eine Übertragung möglich, beispielsweise nach direktem Kontakt mit einer infizierten Person. Die Viren können auch durch ungewaschene Hände nach dem Toilettengang, auf Lebensmittel, Gegenstände und andere Personen übertragen werden.
Auch das Düngen von Pflanzen mit Fäkalien kann dazu führen, dass die Viren auf Gemüse oder Obst landen. Muscheln und Schalentiere sind besonders häufig mit Hepatitis-A-Viren belastet. Zudem kann Hepatitis A durch Händedruck, gemeinsam benutzte Gegenstände oder Sexualkontakte weitergegeben werden.
Hepatitis-A-Viren sind sehr widerstandsfähig. Sie können auf den Händen für einige Stunden und auf Nahrungsmitteln sogar einige Tage überleben. Durch das Einfrieren von Lebensmitteln sterben die Hepatitis-A-Viren nicht. Sie werden nur durch hohe Temperaturen abgetötet. Um sich vor einer Ansteckung mit Hepatitis A zu schützen, empfehlen Fachleute, Lebensmittel wie Fleisch, Eier oder Muscheln vor dem Verzehr gründlich zu erhitzen und zu kochen.
Hepatitis A ist weltweit verbreitet. Das Virus kommt besonders häufig in Regionen mit begrenzten hygienischen Bedingungen und schlechter Wasserqualität vor. In Österreich treten die meisten Hepatitis-A-Fälle nach Auslandsaufenthalten auf. Das Hepatitis-A-Virus kommt in zahlreichen beliebten Urlaubsländern vor.
Zudem erkranken in unseren Breiten immer wieder Menschen an Hepatitis A, die Lebensmittel aus Ländern essen, wo das Virus häufig vorkommt. Beispiele hierfür sind tiefgekühlte Beeren oder getrocknete Lebensmittel wie Datteln oder Tomaten.
Welche Symptome können auftreten?
Da viele Betroffene keine oder nur milde Beschwerden haben, bleibt eine Infektion mit Hepatitis-A-Viren oft unbemerkt. Wenn Symptome auftreten, dann kommt es dazu etwa zwei bis sieben Wochen nach der Ansteckung. Die betroffene Person leidet plötzlich unter grippeähnlichen Beschwerden wie Müdigkeit, Übelkeit, Appetitlosigkeit, Fieber und Bauchschmerzen. Bei vielen Erwachsenen kommen nach einigen Tagen bis Wochen Symptome einer Gelbsucht dazu, wie gelb gefärbte Haut und Augen, heller Stuhl und dunkler Urin sowie Juckreiz. Die Symptome können einige Wochen anhalten.
Die Krankheit heilt in der Regel vollständig aus und hinterlässt keine bleibenden Schäden. Ein schwerer Verlauf, wie ein akutes Leberversagen, ist sehr selten und betrifft vor allem ältere Personen oder Menschen mit einer Vorerkrankung der Leber, wie beispielsweise Hepatitis B oder C. Kinder haben meist keine oder nur sehr leichte Beschwerden, die Infektion verläuft dann wie ein grippaler Infekt.
Wie wird Hepatitis A diagnostiziert?
Hepatitis A kann durch eine gründliche Anamnese, eine körperliche Untersuchung und eine Blutuntersuchung diagnostiziert werden. Die Symptome, die die betroffene Person beschreibt, können dabei entscheidende Hinweise auf eine mögliche Hepatitis-A-Infektion liefern. Um den Verdacht auf Hepatitis A zu bestätigen, nimmt die Ärztin oder der Arzt Blut ab und lässt es anschließend in einem Labor untersuchen.
Bei der Untersuchung des Blutes werden u.a. folgende Werte überprüft:
Leberwerte: Diese Blutwerte können Aufschluss über die Funktion und Gesundheit der Leber geben. Erhöhte Leberwerte können auf eine Infektion der Leber hinweisen. Dazu zählen beispielsweise GPT, GOT, GGT.
Antikörper: Um zu überprüfen, ob es sich um eine Hepatitis-A-Infektion handelt, wird nach bestimmten Antikörpern im Blut gesucht. Mithilfe dieser kann die Ärztin oder der Arzt auch unterscheiden, ob die Infektion akut ist oder schon länger zurück liegt.
- HAV-AK IgM: Sie zeigen, ob die Infektion akut ist. Können diese nachgewiesen werden, spricht das für eine frische Infektion.
- HAV-AK IgG: Sie zeigen, ob die Person schon einmal Hepatitis A hatte oder erfolgreich dagegen geimpft wurde. Diese Antikörper können nach einer durchgemachten Hepatitis A oder einer Impfung dagegen ein Leben lang nachgewiesen werden.
- Virus-RNA: In bestimmten Fällen kann mit speziellen Untersuchungen, wie einem PCR-Test, das Virus im Blut direkt nachgewiesen werden. So kann u.a. überprüft werden, ob die Infektion erst kürzlich stattgefunden hat.
Um zu überprüfen, ob es sich um eine frische Infektion handelt, kann in bestimmten Fällen auch eine Untersuchung des Stuhls angezeigt sein.
Wie kann man sich vor einer Hepatitis-A-Infektion schützen?
Hepatitis-A-Viren können leicht übertragen werden. Um sich und andere vor einer Infektion zu schützen, empfehlen Fachleute u.a. folgende Maßnahmen:
- Hände waschen: Hepatitis-A-Viren können auf den Händen mehrere Stunden überleben. Gründliches Händewaschen mit Wasser und Seife hilft, das Risiko einer Übertragung zu verringern.
- Hygiene beim Umgang mit Nahrungsmitteln:
- Obst und Gemüse gründlich waschen.
- Kein rohes Fleisch oder ungekochte Milchprodukte essen.
- Lebensmittel im Kühlschrank lagern und rasch aufbrauchen.
- Hände, Messer und Schneidebretter nach Kontakt mit rohen Lebensmitteln gut reinigen.
- Fleisch und Eier gründlich kochen, bis sie durch sind.
Mehr Informationen unter: Hygiene in der Küche
- Vorsicht beim Reisen: In Ländern, in denen Hepatitis A häufig vorkommt, empfehlen Fachleute, keine Lebensmittel oder Getränke zu sich zu nehmen, die möglicherweise mit Hepatitis-A-Viren verunreinigt sind. Gründliches Waschen, Kochen und eine sorgfältige Lebensmittelauswahl bzw. Konsum von abgepackten Lebensmitteln helfen, das Ansteckungsrisiko zu senken.
- Impfung gegen Hepatitis A: Fachleute empfehlen die Impfung gegen Hepatitis A z.B. vor Reisen in bestimmte Länder oder für Personen, die im Gesundheitswesen tätig sind.
Wie wird Hepatitis A behandelt?
Hepatitis A heilt in den meisten Fällen von selbst. Wie lange die Erkrankung dauert und wie schwer diese verläuft, ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Gegen Hepatitis-A-Viren gibt es keine wirksamen Medikamente. Falls notwendig, können die Beschwerden mit fiebersenkenden Medikamenten und Schmerzmitteln gelindert werden. Damit der Körper sich erholen kann, raten Fachleute, dass sich die betroffene Person körperlich schont.
Zudem wird empfohlen, keine Medikamente einzunehmen, die die Leber belasten könnten, und auf Alkohol zu verzichten.
Wohin kann ich mich wenden?
Bei Verdacht auf eine Hepatitis-Infektion oder zur Behandlung können Sie sich an folgende Stelle wenden:
- Ärztin oder Arzt für Allgemeinmedizin
- Primärversorgungseinheit (PVE)
- Fachärztin oder Facharzt für Innere Medizin
- Spezielle Krankenhausambulanz: z.B. Hepatologische Ambulanz,
Hinweis
Eine Hepatitis-A-Impfung kann z.B. von der Hausärztin oder vom Hausarzt oder in einem reisemedizinischen Zentrum verabreicht werden.
Wie erfolgt die Abdeckung der Kosten?
Die e-card ist Ihr persönlicher Schlüssel zu den Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung. Alle notwendigen und zweckmäßigen Diagnose- und Therapiemaßnahmen werden von Ihrem zuständigen Sozialversicherungsträger übernommen. Bei bestimmten Leistungen kann ein Selbstbehalt oder Kostenbeitrag anfallen. Detaillierte Informationen erhalten Sie bei Ihrem Sozialversicherungsträger. Weitere Informationen finden Sie außerdem unter:
- Recht auf Behandlung
- Arztbesuch: Kosten und Selbstbehalte
- Rezeptgebühr: So werden Medikamentenkosten abgedeckt
- Heilbehelfe & Hilfsmittel
- Was kostet ein Spitalsaufenthalt?
sowie über den Online-Ratgeber Kostenerstattung der Sozialversicherung.
Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.
Letzte Aktualisierung: 21. August 2025
Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal
Expertenprüfung durch: Prim. Univ. Prof. Dr. Markus Peck-Radosavljević, Facharzt für Innere Medizin, Zusatzfächer Gastroenterologie und Hepatologie, Intensivmedizin, Infektiologie und Tropenmedizin