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Aszites

Zunehmender Bauchumfang, Druckgefühl, Verdauungsbeschwerden sowie Atemnot können Anzeichen für einen Aszites sein. Dabei sammelt sich vermehrt Flüssigkeit in der Bauchhöhle an. Ein Aszites entsteht meist als Folge einer schweren Erkrankung. Neben der häufigsten Ursache, der Leberzirrhose, können auch Herz- oder Krebserkrankungen dafür verantwortlich sein. Fachleute empfehlen bei ersten Anzeichen für einen Aszites eine frühzeitige ärztliche Abklärung. Ein wesentlicher Teil der Therapie ist die Behandlung der ursächlichen Erkrankung. Zudem können eine salzarme Ernährung, entwässernde Medikamente und in bestimmten Fällen eine Parazentese zur Ableitung der Flüssigkeit helfen.

Was ist Aszites?

Bei Aszites, auch Bauchwassersucht genannt, sammeln sich große Mengen Flüssigkeit in der Bauchhöhle, zwischen den Organen und der Bauchwand, an. Aszites ist keine eigenständige Erkrankung, sondern Anzeichen für eine meist schwere Erkrankung, wie beispielsweise eine Leberzirrhose oder Krebserkrankung.

Eine gewisse Menge Flüssigkeit in der Bauchhöhle ist notwendig, damit sich innere Organe wie der Dünn- und Dickdarm reibungslos gegeneinander bewegen können. Die Flüssigkeit wird vom Bauchfell, dem sogenannten Peritoneum, hergestellt und täglich erneuert. Bei gesunden Menschen besteht ein Gleichgewicht zwischen Produktion und Abfluss der Flüssigkeit über die Lymphgefäße. Bestimmte Erkrankungen, wie Leberzirrhose, Krebs oder Entzündungen im Bauchraum, können dieses Gleichgewicht stören und zur Entstehung eines Aszites beitragen. Eine zentrale Rolle spielt dabei eine erhöhte Durchlässigkeit der Blutgefäße, wodurch Flüssigkeit in die Bauchhöhle gelangt. Gleichzeitig kann durch einen eingeschränkten Lymphabfluss der Abtransport der Flüssigkeit erschwert werden.

Welche Ursachen kann Aszites haben?

Ein Aszites kann durch verschiedene, meist ernste Erkrankungen verursacht werden. Dazu zählen:

  • Leberzirrhose: In Europa ist Leberzirrhose die häufigste Ursache für Aszites. Infolge der schwer geschädigten, vernarbten Leber kann das Blut nicht mehr ungehindert fließen. Das Blut staut sich vor der harten Leber an, wodurch es zu einer portalen Hypertension kommt. Durch den erhöhten Druck in den Blutgefäßen wird Flüssigkeit aus den Gefäßen in den Bauchraum gedrückt. Zudem bildet die geschädigte Leber weniger Albumin, ein bestimmtes Eiweiß, das u.a. dafür sorgt, dass die Flüssigkeit in den Blutgefäßen bleibt. Durch den Albuminmangel kann Flüssigkeit leichter aus den Blutgefäßen in das umliegende Gewebe übertreten. Alle diese Faktoren können dazu führen, dass Flüssigkeit aus den Blutgefäßen in die Bauchhöhle übertritt und ein Aszites entsteht. 
  • Krebserkrankung: Steckt eine Krebserkrankung hinter dem Aszites, sprechen Fachleute von „malignem Aszites“. Krebserkrankungen im Magen-Darm-Trakt, Bauchspeicheldrüsenkrebs sowie Eierstockkrebs können u.a. dazu führen. Zudem können auch Krebserkrankungen außerhalb des Bauchraumes, wie Brustkrebs oder Lungenkrebs, einen Aszites verursachen. Bei vielen Betroffenen entwickelt sich ein Aszites erst in einem fortgeschrittenen Stadium der Krebserkrankung, wenn sich bereits Metastasen in der Leber oder im Bauchfell gebildet haben. 
  • Portale Hypertension (ohne Leberzirrhose)
  • Entzündungen: z.B. Pankreatitis, Peritonitis.
  • Rechtsherzinsuffizienz: Bei einer Schwäche der rechten Herzhälfte kann sich Blut im Körperkreislauf stauen und so den Abstrom aus der Leber behindern. Dieser Rückstau führt dazu, dass Flüssigkeit aus den Gefäßen ins umliegende Gewebe gepresst wird. Diese Flüssigkeit sammelt sich dann u.a. im Bauchraum an.
  • Nierenerkrankungen: Bei bestimmten Nierenerkrankungen, wie dem nephrotischen Syndrom, verliert der Körper vermehrt Albumin über den Urin. Dadurch entsteht ein Mangel an Albumin im Blut, wodurch Flüssigkeit leichter aus den Blutgefäßen austreten und sich u.a. im Bauchraum ansammeln kann. Zu solch einem Albuminmangel kann es auch aufgrund einer Mangelernährung kommen.

Welche Symptome kann Aszites verursachen?

Viele Betroffene nehmen zunächst kaum wahr, dass sich Flüssigkeit im Bauchraum anreichert. Erst wenn sich mehrere Liter Flüssigkeit in der Bauchhöhle angesammelt haben, treten spürbare Symptome auf. Durch die zunehmende Ansammlung von Flüssigkeit im Bauchraum können verschiedene Symptome entstehen. Häufige Anzeichen für einen Aszites sind beispielsweise:

  • Druckgefühl oder Schmerzen im Bauch
  • Verdauungsprobleme: Appetitlosigkeit, Übelkeit, Sodbrennen, Blähungen
  • Gewichtszunahme durch die vermehrte Flüssigkeit im Bauchraum
  • Gewichtsabnahme: Gleichzeitig kann es infolge der Grunderkrankung, z.B. Krebs oder Leberzirrhose, aber auch infolge der Verdauungsprobleme, zur Gewichtsabnahme und einem Rückgang der Muskelmasse kommen.
  • Schluckauf
  • Ödeme an anderen Körperstellen, z.B. in den Beinen
  • Angespannter, harter Bauch mit flachem oder nach außen gewölbtem Nabel
  • Erschwerte Atmung
  • Fatigue
  • Nabel- oder Leistenbruch

Zudem können weitere Beschwerden, die mit der Grunderkrankung zusammenhängen, auftreten. 
Eine seltene, aber ernsthafte Komplikation von Aszites ist die spontane bakterielle Peritonitis. Dabei handelt es sich um eine durch Darmbakterien verursachte Entzündung des Bauchfells. Typisch für die spontane bakterielle Peritonitis ist, dass Ärztinnen und Ärzte keine offensichtliche Entzündungsquelle feststellen können, wie beispielsweise einen Darmdurchbruch oder eine Divertikulitis. Viele Betroffene bemerken nichts von der Infektion. Fachleute bezeichnen das als „asymptomatische Peritonitis“. Andere leiden unter Bauchschmerzen, allgemeinem Unwohlsein und Fieber. Ob mit oder ohne Symptome - ohne rasche Behandlung kann die Infektion lebensbedrohlich werden. Besonders gefährdet, eine spontane bakterielle Peritonitis zu entwickeln, sind Personen mit fortgeschrittener Leberzirrhose und Aszites.

Wie wird Aszites diagnostiziert?

Aszites tritt häufig als Folge chronischer Erkrankungen wie Leberzirrhose oder bestimmter Krebserkrankungen auf. Fachleute empfehlen betroffenen Personen regelmäßige ärztliche Kontrollen, um einen beginnenden Aszites frühzeitig zu erkennen und gezielt behandeln zu können.

Hinweise auf einen Aszites können sich aus der Anamnese und einer körperlichen Untersuchung ergeben. Dabei tastet und klopft die Ärztin oder der Arzt u.a. den Bauch der betroffenen Person ab. So können größere Mengen von Flüssigkeit in der Bauchhöhle erkannt werden. Mit einer Ultraschalluntersuchung können auch schon kleinere Flüssigkeitsmengen entdeckt werden. Manchmal wird zur weiteren Abklärung ein CT oder MRT empfohlen. In einigen Fällen entnimmt die Ärztin oder der Arzt mit einer dünnen Nadel, die durch die Bauchdecke gestochen wird, etwas Flüssigkeit aus der Bauchhöhle. Die entnommene Flüssigkeit wird anschließend im Labor untersucht. Mithilfe einer solchen Aszitespunktion, die auch als Parazentese bezeichnet wird, erhält die Ärztin oder der Arzt Hinweise für die Ursache des Aszites.

Werden in der entnommenen Flüssigkeit beispielsweise Krebszellen oder Blut nachgewiesen, handelt es sich um einen malignen Aszites. Je nach Fall sind dann weitere Untersuchungen notwendig. Zudem kann sich bei der Untersuchung der Flüssigkeit auch der Verdacht auf eine asymptomatische spontane bakterielle Peritonitis ergeben.

Ergänzend können die Ergebnisse aus einer Blutuntersuchung wegweisend sein. Mithilfe dieser kann die Ärztin oder Arzt u.a. die Funktion der inneren Organe beurteilen und die Ursache für den Aszites weiter einordnen.

Wie wird Aszites behandelt? 

Die Therapie eines Aszites wird individuell an die Krankheitssituation der betroffenen Person angepasst. Bei der Wahl der passenden Therapie werden Faktoren wie die Grunderkrankung und der allgemeine Gesundheitszustand der betroffenen Person berücksichtigt. Ziel der Therapie ist, Beschwerden zu lindern und Komplikationen, wie beispielsweise eine spontane bakterielle Peritonitis, zu verhindern.

Ein wesentlicher Bestandteil der Therapie ist die gezielte Behandlung der zugrunde liegenden Erkrankung. Je nach Fall empfiehlt die Ärztin oder der Arzt eine salzarme Ernährung und eine Begrenzung der täglichen Flüssigkeitsaufnahme auf 1,5 bis 2 Liter. Zudem empfehlen Fachleute, auf Alkohol zu verzichten. Bei ausgeprägtem Aszites empfiehlt die Ärztin oder der Arzt entwässernde Medikamente, sogenannte Diuretika, um die Flüssigkeitsansammlung im Körper zu verringern.

Mithilfe einer Parazentese kann eine größere Menge Flüssigkeit aus der Bauchhöhle abgelassen werden. Dies lindert einen Teil der Beschwerden, wie z.B. Spannungsgefühl und Schmerzen im Bauch, Erbrechen und Atemnot. Bei einer Parazentese führt die Ärztin oder der Arzt unter örtlicher Betäubung eine dünne Nadel in den Bauchraum ein und lässt über die Nadel oder einen Schlauch Flüssigkeit ab. Tritt Aszites häufiger auf und sind wiederholte Parazentesen nötig, kann ein Verweilkatheter die Flüssigkeitsableitung erleichtern. Dabei kann die erkrankte Person oder Pflegende über einen Plastikschlauch mit einem Ventil am äußeren Ende die Flüssigkeit selbstständig ablassen.

Regelmäßige Kontrolluntersuchungen

Fachleute empfehlen betroffenen Personen, regelmäßig ärztliche Kontrollen wahrzunehmen. So können Komplikationen, wie eine spontane bakterielle Peritonitis, rechtzeitig erkannt und die Behandlung an die jeweilige Situation angepasst werden. Ergibt sich bei den Untersuchungen der Verdacht auf eine spontane bakterielle Peritonitis, wird die Ärztin oder der Arzt eine Antibiotikatherapie empfehlen.

Wohin kann ich mich wenden?

Die Diagnostik und Therapie eines Aszites sind in folgenden Einrichtungen möglich:

  • Ärztin oder Arzt für Allgemeinmedizin
  • Fachärztin oder Facharzt für Innere Medizin (Gastroenterologie und Hepatologie, Kardiologie, internistische Onkologie, Infektiologie)
  • Fachärztin oder Facharzt für Intensivmedizin

Wie erfolgt die Abdeckung der Kosten?

Die e-card ist Ihr persönlicher Schlüssel zu den Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung. Alle notwendigen und zweckmäßigen Diagnose- und Therapiemaßnahmen werden von Ihrem zuständigen Sozialversicherungsträger übernommen. Bei bestimmten Leistungen kann ein Selbstbehalt oder Kostenbeitrag anfallen. Detaillierte Informationen erhalten Sie bei Ihrem Sozialversicherungsträger. Weitere Informationen finden Sie außerdem unter:

sowie über den Online-Ratgeber Kostenerstattung der Sozialversicherung.

Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.

Letzte Aktualisierung: 10. September 2025

Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal

Expertenprüfung durch: Prim. a.o.Univ.Prof. Dr. Markus Peck-Radosavljevic, Facharzt für Innere Medizin; Zusatzfach: Innere Medizin (Gastroenterologie und Hepatologie)

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