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Die Blutuntersuchung

In der Medizin haben Blutuntersuchungen einen hohen Stellenwert für die Diagnose und Früherkennung von Erkrankungen. Für eine Blutuntersuchung stellt die Ärztin oder der Arzt eine Zuweisung an ein Laborinstitut aus. In der Zuweisung ist beschrieben, welche Laborwerte untersucht werden sollen. Für eine Blutuntersuchung ist es notwendig, eine entsprechende Menge Blut abzunehmen. Eine Blutabnahmen kann bei der Hausärztin oder beim Hausarzt oder im Laborinstitut durchgeführt werden.

Eine Blutuntersuchung liefert wichtige Informationen über den Stoffwechsel eines Menschen.
Daher kann die Untersuchung des Blutes wichtige Hinweise auf Risikofaktoren bzw. Erkrankungen liefern. Darüber hinaus stellt die Blutuntersuchung eine Möglichkeit dar, mit geringem Aufwand, großer Schnelligkeit und hoher Kosteneffizienz eine Vielzahl möglicher Erkrankungen auszuschließen, sofern die entsprechenden Laborwerte diagnostisch unauffällig sind. Dies wird als sogenanntes labordiagnostisches „Screening“ bezeichnet.

Was wird im Blut untersucht?

Blut ist eine hochkomplexe Flüssigkeit. Sie besteht aus den folgenden Komponenten:

Bei der Blutuntersuchung können in Abhängigkeit von der ärztlichen Fragestellung (Indikation) alle diese Blutbestandteile analysiert werden. Weitere Informationen zu den Blutbestandteilen finden Sie unter Blut: Basis-Info.

Untersuchung der Blutzellen

Im medizinischen Labor können alle Blutbestandteile untersucht werden. Die allgemeine sowie globale Untersuchung der zellulären Blutbestandteile heißt Blutbild. Das Verhältnis zwischen den roten Blutkörperchen, auch Erythrozyten genannt, auf der einen Seite und der Blutflüssigkeit auf der anderen Seite wird in einem wichtigen Parameter zahlenmäßig ausgedrückt. Dieser steht praktisch auf jedem Laborbefund: der Hämatokritwert. Das ist der prozentuale Volumenanteil der roten Blutzellen am gesamten Blutvolumen.

Untersuchung von Blutplasma

Das Blutplasma ist eine gelbliche, normalerweise durchsichtig-klare sowie eiweißreiche Flüssigkeit. Damit das Plasma im medizinischen Labor untersucht werden kann, muss das Blut nach der Abnahme ungerinnbar gemacht werden.

Dazu werden dem Blut spezielle Substanzen beigefügt:

Im nächsten Schritt wird das Blut zentrifugiert. Dabei sammeln sich die Blutzellen im unteren Bereich des Blutabnahmeröhrchens an, und der Überstand ist das Plasma.

Untersuchung von Serum

Für bestimmte Laboruntersuchungen wird auch sogenanntes Serum verwendet. Dazu muss das Blut im Abnahmeröhrchen zuerst gerinnen, und der nach der Zentrifugation gewonnene flüssige Überstand ist das Serum. Serum ist etwas ärmer an Eiweißstoffen als Plasma, da diese zum Teil für die Blutgerinnung verbraucht werden.

Vor der Blutabnahme

Vor jeder Blutabnahme muss die behandelnde Ärztin oder der behandelnde Arzt aus der Vielzahl der zur Verfügung stehenden Laboruntersuchungen – tatsächlich gibt es Tausende unterschiedliche Messgrößen im Blut sowie in anderen Körperflüssigkeiten – eine sorgfältige Auswahl treffen. Diese hängt von der jeweiligen medizinischen Fragestellung, der sogenannten Indikation, ab.

Eine Blutabnahme kann aus folgenden Gründen erfolgen:

  • Vorsorgeuntersuchung,
  • Abklärung, Bestätigung oder Ausschluss, einer Verdachtsdiagnose,
  • Verlaufskontrolle bei gesicherter Erkrankung,
  • Beurteilung des Therapieerfolges,
  • Beurteilung des weiteren Erkrankungsverlaufes, die Prognose.

Bereits vor der Blutabnahme sind einige Punkte zu beachten, damit am Ende richtige und stimmige (plausible) Untersuchungsergebnisse herauskommen:

  • Blutabnahmezeitpunkt: idealerweise morgens zwischen 7.00 und 9.00 Uhr.
  • Für bestimmte Untersuchungen sollte die Patientin oder der Patient nüchtern sein, z.B. Blutzuckerbestimmung: Nüchtern bedeutet aber nicht hungern! Am Vortag sollte ab 20 Uhr nichts mehr gegessen werden. Am Morgen der Blutabnahme ist das Trinken von kleineren Mengen Wasser oder ungezuckertem Tee zulässig.

Wie viel Blut wird abgenommen?

Bei einer Blutabnahme werden fast immer mehrere Röhrchen abgenommen. Dabei sind die Röhrchen verschieden groß und haben bunte Stoppel. Je nachdem, was und wie viele Laboranalysen bestimmt werden sollen, braucht das Labor eine bestimmte Blutmenge. In ein Abnahmeröhrchen passen ca. vier bis acht Milliliter Blut. Auch wenn zehn Röhrchen abgenommen werden, ist das in Summe maximal ein halbes „Achterl“ Blut. Bei Kindern kommen wesentlich kleinere Abnahmeröhrchen zum Einsatz bzw. behilft man sich mit Kapillarblut. Dieses wird bei Säuglingen aus der Ferse entnommen. Die Patientin oder der Patient sollte vor der Blutabnahme die Zeit haben, sich etwa eine Viertelstunde auszuruhen, z.B. ruhig sitzen oder liegen. Die Blutabnahme selbst erfolgt dann ebenso im Sitzen oder Liegen.

In den mit verschiedenfärbigen Stoppeln gekennzeichneten Röhrchen können Zusatzstoffe enthalten sein. Für manche Untersuchungen darf das Blut im Röhrchen nicht gerinnen, und dementsprechend sind diesen Röhrchen gerinnungshemmende Stoffe (Heparin, EDTA oder Citrat) beigefügt. Bei anderen Untersuchungen wiederum soll das Blut gerinnen, und in diesen Fällen sind Gerinnungsbeschleuniger zugesetzt.

Die wichtigsten Blutabnahmeröhrchen sind:

Blutröhrchen mit bunten Stoppel
© Rob Bowman
  • Röhrchen mit Heparin (grüner Stoppel) oder Gerinnungsbeschleuniger (roter Stoppel): Herz-, Leber-, Nieren-, Stoffwechseluntersuchungen (Blutzucker, Eiweiß, Fette, Elektrolyte, Mineralstoffe, Spurenelemente), Vitamine, Hormone, Medikamente, Gifte etc.,
  • Röhrchen mit EDTA (violetter Stoppel): Blutbild, Blutgruppe, genetische Untersuchungen etc.,
  • Röhrchen mit Citrat (blauer oder schwarzer Stoppel): Blutsenkung, Untersuchung der Blutgerinnung etc.

In der Praxis ist auch die Reihenfolge zu beachten, in welcher die Blutröhrchen abgenommen werden. Insbesondere das Blutgerinnungsröhrchen sollte nicht als Erstes abgenommen werden.

Wer darf Blut abnehmen?

In Österreich ist es in den entsprechenden Berufsgesetzen geregelt, welche Gesundheitsberufe Blutabnahmen durchführen dürfen. Dazu zählen:

  • Ärztinnen und Ärzte mit ius practicandi, Fachärztinnen und Fachärzte sowie Ärztinnen und Ärzte in Ausbildung
  • Studentinnen und Studenten der Humanmedizin unter ärztlicher Aufsicht
  • Diplomierte Gesundheits- und Krankpfleger:innen
  • Biomedizinische Analytiker:innen, Radiotechnologinnen und -technologen
  • Laborassistentinnen und -assistenten, Röntgenassistentinnen und -assistenten unter Aufsicht
  • Spezielle geschulte Ordinationsassistentinnen und -assistenten unter ärztlicher Aufsicht
  • Hebammen

Nach der Blutabnahme

Nach der Blutabnahme werden die Untersuchungsmaterialen so schnell wie möglich im Labor weiterverarbeitet. Die häufigste Fehlerquelle ist hier eine nicht korrekte bzw. fehlende Beschriftung der Röhrchen. Diese sollte bereits vor der Blutabnahme erfolgen.

Umgang mit den Blutröhrchen nach der Abnahme

  • Die Röhrchen müssen korrekt befüllt sein.
  • Röhrchen mit grünem, violettem, blauem oder schwarzem Stoppel müssen nach der Abnahme geschwenkt werden.
  • Röhrchen mit dem roten Stoppel dürfen nicht geschwenkt werden.

Weitere Informationen finden Sie unter So wird der Laborbefund erstellt.

Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.

Letzte Aktualisierung: 30. März 2023

Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal

Expertenprüfung durch: Dr. Gerhard Weigl, Facharzt für Medizinische und Chemische Labordiagnostik, Zusatzfach: Zytodiagnostik

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