Schulungen für Patientinnen und Patienten
In Patientenschulungen erhalten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Informationen darüber, wie sie mit Diabetes im Alltag am besten umgehen. Wichtig ist, selbst den Blutzucker messen und kontrollieren zu können. Für Typ-1-Diabetikerinnen/-Diabetiker ist auch die Messung der Ketonkörper wichtig, um rechtzeitig einen Insulinmangel feststellen zu können.
Die Patientinnen und Patienten werden informiert, wie Ernährung und Bewegung die Zuckerwerte und den Stoffwechsel beeinflussen. Auch auf die medikamentöse Behandlung, die korrekte Insulingabe oder das Verhalten bei akuten Erkrankungen wird näher eingegangen. Patientenschulungen umfassen mehrere Termine und haben das Ziel, die Betroffenen schrittweise zu mehr Eigenverantwortung zu führen. Sie werden von speziell ausgebildeten Ärztinnen/Ärzten oder Diabetes-Beraterinnen/-Berater (Diätologin/Diätologe oder Diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegeperson) durchgeführt. Patientenschulungen sind auch ein fixer Bestandteil des qualitätsgesicherten Diabetes-Behandlungsprogramms (Disease-Management-Programme, kurz DMP) „Therapie Aktiv – Diabetes im Griff“ der Sozialversicherung.
Gesunder Lebensstil als Basistherapie
Durch regelmäßige Bewegung und gesunde, auf Diabetes abgestimmte Ernährung können Betroffene ihre Stoffwechselstörung positiv beeinflussen. Oft ist es notwendig, alltägliche Lebensgewohnheiten zu ändern. Die behandelnde Ärztin/der behandelnde Arzt berät die Patientin/den Patienten, welche gezielten Maßnahmen umgesetzt werden sollten.
Änderungen des Lebensstils können bei allen Diabetes-Formen empfohlen werden. Bei der Behandlung von Typ-2-Diabetes stellen sie sogar die Basis der Therapie dar. Erst wenn die Zielwerte für Blutzucker nicht mehr durch Lebensstiländerungen erreicht werden können, werden von ärztlicher Seite medikamentöse Therapien verordnet.
Die medikamentöse Therapie
Zur Senkung des Blutzuckers werden hauptsächlich drei Gruppen von Arzneimitteln eingesetzt: orale Antidiabetika, Inkretinmimetika und Insulinpräparate. Regelmäßige Selbstmessungen und ärztliche Kontrollen sind notwendig, damit die Patientin/der Patient den Blutzucker genau einstellen kann. Ziel ist, eine Über- und Unterzuckerung (Hyper- und Hypoglykämie) zu vermeiden. Mehr Informationen finden Sie unter Diabetes: Medikamentöse Therapie.
Begleitende Kontrollen und Folgeerkrankungen
Chronisch erhöhter Blutzucker bzw. schlechte Blutzuckereinstellung schädigen u.a. die Gefäßsysteme in zahlreichen Organen und führen zu einer Reihe von Folgeerkrankungen. Dies verursacht höhere Krankheits- und Sterblichkeitsraten bei zuckerkranken Menschen im Vergleich zu gesunden. Das Risiko einer Arteriosklerose ist bei Diabetikerinnen/Diabetikern um das Vier- bis Fünffache höher als bei der Normalbevölkerung.
Die Diabetes-Therapie umfasst daher auch regelmäßige ärztliche Untersuchungen, um Folgeerkrankungen rechtzeitig erkennen und behandeln zu können. Um die Diabetes-Folgen überhaupt zu vermeiden, sind die richtigen Blutzucker-, Blutdruck- und Blutfetteinstellungen wichtige Voraussetzungen.
Zu den häufigsten Folgeerkrankungen von Diabetes zählen:
- Bluthochdruck (Hypertonie),
- Fettstoffwechselstörung (Hyperlipidämie),
- Erkrankungen der Herzkranzgefäße (koronare Herzkrankheit),
- Herzinfarkt,
- Herzschwäche ( Herzinsuffizienz),
- periphere arterielle Verschlusskrankheit (Durchblutungsstörungen vor allem in den Beinen),
- Schlaganfall,
- Nierenerkrankungen (Nephropathien),
- Augenerkrankungen (z.B. Retinopathie, Makulaödem),
- Nervenschädigungen (Neuropathien)
- und der diabetische Fuß.
Diese Erkrankungen erfordern eine spezielle medizinische Behandlung durch Fachärztinnen/Fachärzte. Mehr zum Thema finden Sie hier: Diabetes: Folgeerkrankungen .