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Diabetes: Diagnose

Die Diagnose Diabetes mellitus - kurz: Diabetes - wird durch Messung des Blutzuckerwertes gestellt. Oft sind mehrere Untersuchungen an verschiedenen Tagen erforderlich.

Eine möglichst frühzeitige Diagnose von Diabetes ist wichtig. Je rascher mit der Behandlung begonnen wird, umso besser kann die Krankheit unter Kontrolle gebracht werden. Dadurch sinkt das Risiko für langfristige gesundheitliche Schäden.  

Vorsorgeuntersuchung

Diabetes – insbesondere die häufigste Form, Typ-2-Diabetes – entwickelt sich meist über einen langen Zeitraum und macht zunächst keine Beschwerden. Eine möglichst frühe Diagnose ist jedoch wichtig. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen können dabei helfen, die Erkrankung oder deren Risikofaktoren rechtzeitig zu erkennen.

Mehr zum Thema: Vorsorgeuntersuchung

Wie wird die Diagnose Diabetes gestellt?

Um Diabetes festzustellen, wird der Blutzuckerwert gemessen. Dafür entnimmt die Ärztin oder der Arzt eine Blutprobe aus der Vene. Der Blutzuckerwert wird anschließend im Labor bestimmt.

Der Blutzuckerwert ist kein konstanter Wert: Er verändert sich im Tagesverlauf und steigt z.B. nach dem Essen an und fällt danach wieder ab. Zur Beurteilung des Blutzuckerwertes werden daher meist mehrere unterschiedliche Messungen durchgeführt.

Zur Verfügung stehen:

  • Messung des Nüchternblutzuckers
  • Messung des Gelegenheitsblutzuckers
  • Messung des Langzeitzuckers HbA1c
  • Zuckerbelastungstest, oGTT
Überblick Grenzwerte Blutzucker
  kein Diabetes Prädiabetes Diabetes
Nüchternblutzuckerwert unter 100 mg/dl 100 bis 125 mg/dl 126 mg/dl oder mehr
HbA1c unter 5,7 % 5,7 bis 6,4 % 6,5 % oder mehr
2-Stunden-Wert des oGTT unter 140 mg/dl 140 bis 199 mg/dl 200 mg/dl oder mehr

Hinweis

Alle im Folgenden genannten Blutzuckerwerte gelten für Blutproben, die aus der Vene abgenommen werden, d.h. für venöses Plasma. Wenn der Blutzuckerwert aus einem Bluttropfen aus der Fingerkuppe bestimmt wird, gelten andere Grenzwerte.

Was ist der Nüchternblutzuckerwert?

Der Nüchternblutzuckerwert wird nach einer Fastenpause von mindestens acht Stunden bestimmt, z.B. in der Früh vor dem Frühstück. Dabei gelten folgende Werte:

  • Nüchternblutzucker unter 100 mg/dl: kein Diabetes
  • Nüchternblutzucker zwischen 100 und 125 mg/dl: Es liegt ein sogenannter Prädiabetes vor, d.h. eine Vorstufe von Typ-2-Diabetes. Dabei besteht ein erhöhtes Risiko, dass die Erkrankung entsteht.
  • Nüchternblutzucker 126 mg/dl oder mehr: Diabetes. Um die Diagnose zu bestätigen, wird die Messung in der Regel an einem anderen Tag wiederholt.

Was ist der Gelegenheitsblutzuckerwert?

Vom Gelegenheitsblutzuckerwert spricht man, wenn der Blutzuckerwert bei einer Blutuntersuchung mitbestimmt wird, ohne dass die Tageszeit oder die letzte Nahrungsaufnahme berücksichtigt wird. Beträgt der Blutzuckerwert bei einer solchen „zufälligen“ Messung 200 mg/dl oder mehr, besteht der Verdacht auf Diabetes. Um die Diagnose zu bestätigen, führt die Ärztin oder der Arzt weitere Untersuchungen durch, z.B. die Bestimmung des Nüchternblutzuckerwertes.

Was ist der Langzeitzuckerwert HbA1c?

HbA1c ist der „verzuckerte“ Anteil des roten Blutfarbstoffes Hämoglobin: Es entsteht, wenn sich Zuckerteilchen an Hämoglobin binden. Je mehr Zucker im Blut ist, desto mehr bindet sich an Hämoglobin und desto höher ist der Anteil an HbA1c. Die Bindung zwischen Zucker und Hämoglobin lässt sich nicht mehr auflösen. Sie bleibt solange bestehen, bis die roten Blutkörperchen samt Hämoglobin abgebaut werden. Dies geschieht nach etwa zwei bis drei Monaten. Der HbA1c-Wert gibt daher Aufschluss darüber, wie hoch der Blutzucker in den vorangegangenen zwei bis drei Monaten im Durchschnitt war. Es gelten folgende Werte:

  • HbA1c kleiner als 5,7 Prozent: kein Diabetes
  • HbA1c zwischen 5,7 Prozent und 6,4 Prozent: Prädiabetes
  • HbA1c von 6,5 Prozent oder mehr: Diabetes

Die regelmäßige Bestimmung des HbA1c-Wertes spielt eine wichtige Rolle für die Kontrolle des Therapieerfolges bei Diabetes.

Was ist ein Zuckerbelastungstest?

Der Zuckerbelastungstest – auch oraler Glukosetoleranztest, kurz oGGT – zeigt an, wie gut der Körper Zucker verarbeiten kann. Der Test wird in der Regel in der Früh durchgeführt, da die Patientin oder der Patient acht bis zwölf Stunden zuvor nichts essen darf.

Die Ärztin oder der Arzt nimmt zunächst eine erste Blutprobe aus der Vene ab. Danach trinkt die Patientin bzw. der Patient eine Zuckerlösung (75 Gramm Glukose gelöst in 300 ml Wasser). Eine Stunde danach wird eine zweite Blutprobe abgenommen, eine weitere Stunde später noch eine dritte Blutprobe.

Aus den Blutproben wird anschließend der Nüchternblutzuckerwert sowie die Höhe des Blutzuckerwertes eine und zwei Stunden nach dem Trinken der Zuckerlösung bestimmt. Der Blutzuckerwert steigt durch das Trinken der Zuckerlösung an. Normalerweise sinkt er nach kurzer Zeit wieder in den Normalbereich. Bei einer Störung des Zuckerstoffwechsels bzw. bei Diabetes bleibt er erhöht.

Für den Zuckerbelastungstest gelten folgende Werte:

  kein Diabetes Prädiabetes Diabetes
Nüchternblutzuckerwert unter 100 mg/dl 100 bis 125 mg/dl 126 mg/dl oder mehr
Blutzuckerwert nach 2 Stunden unter 140 mg/dl 140 bis 199 mg/dl 200 mg/dl oder mehr

Für die Diagnose eines Typ-1-Diabetes spielt der Zuckerbelastungstest eine untergeordnete Rolle. Er kommt zur Erkennung eines Typ-2-Diabetes zum Einsatz, insbesondere aber für die Diagnose eines Schwangerschaftsdiabetes.

Schwangerschaftsdiabetes

Schwangerschaftsdiabetes ist eine Stoffwechselstörung, die durch die hormonellen Veränderungen in der Schwangerschaft auftreten kann. Die Diagnose wird mit einem Zuckerbelastungstest gestellt. Er ist im Rahmen der Mutter-Kind-Pass-Untersuchungen für jede Schwangere zwischen der 25. und der 28. Schwangerschaftswoche vorgesehen.

Für die Diagnose eines Schwangerschaftsdiabetes gelten folgende Werte:

  Schwangerschaftsdiabetes
Nüchternblutzuckerwert 92 mg/dl oder mehr
Blutzuckerwert nach 1 Stunde 180 mg/dl oder mehr
Blutzuckerwert nach 2 Stunden 153 mg/dl oder mehr
Mehr zum Thema: Schwangerschaftsdiabetes

Weitere Untersuchungen

Bei der Diagnostik von Diabetes werden zusätzlich zum Blutzuckerwert auch verschiedene andere Werte im Blut bestimmt, z.B. Insulin, Blutfettwerte etc. Zudem führt die Ärztin oder der Arzt eine ausführliche Anamnese durch und fragt nach möglichen Beschwerden und Risikofaktoren. Auch eine körperliche Untersuchung, bei der z.B.der Blutdruck gemessen wird, ist wichtig. So kann die Ärztin oder der Arzt feststellen, ob Begleiterkrankungen oder Folgeerkrankungen vorhanden sind.

Wenn der Zuckergehalt im Blut zu hoch ist, wird der überschüssige Zucker auch mit dem Harn ausgeschieden. Das kann die Ärztin oder der Arzt mit Harnteststreifen feststellen. Die Harnteststreifen messen den Zucker jedoch erst ab einem relativ hohen Wert, Diabetes lässt sich damit erst im fortgeschrittenen Stadium erkennen.

Je nach Diabetes-Typ können weitere Untersuchungen notwendig sein. So werden z.B. bei Typ-1-Diabetes unter Umständen spezielle Autoantikörper im Blut bestimmt. Mehr zum Thema: Typ-1-Diabetes

Wohin kann ich mich wenden?

Für die Diagnose von Diabetes können Sie sich an folgende Stellen wenden:

  • Ärztin bzw. Arzt für Allgemeinmedizin
  • Fachärztin bzw. Facharzt für Innere Medizin mit dem Zusatzfach Endokrinologie und Stoffwechsel
  • Diabetes-Ambulanz 

Wie erfolgt die Abdeckung der Kosten?

Die e-card ist Ihr persönlicher Schlüssel zu den Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung. Alle notwendigen und zweckmäßigen Diagnose- und Therapiemaßnahmen werden von Ihrem zuständigen Sozialversicherungsträger übernommen. Bei bestimmten Leistungen kann ein Selbstbehalt oder Kostenbeitrag anfallen. Detaillierte Informationen erhalten Sie bei Ihrem Sozialversicherungsträger. Weitere Informationen finden Sie außerdem unter:

sowie über den Online-Ratgeber Kostenerstattung der Sozialversicherung.

Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.

Letzte Aktualisierung: 12. Januar 2023

Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal

Expertenprüfung durch: Prim. Univ.Prof. Dr. Bernhard Ludvik, Facharzt für Innere Medizin, Zusatzfach Innere Medizin (Endokrinologie u. Stoffwechselerkr.)

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