Ist eine Person bereits an Influenza erkrankt, können bei rechtzeitiger Therapie die Influenzaviren direkt bekämpft werden. Hierfür kann die Ärztin/der Arzt bestimmte Medikamente verordnen – sogenannte Neuraminidasehemmer (Oseltamivir und Zanamivir). Sie blockieren die Freisetzung von neu gebildeten Viruspartikeln aus bereits infizierten Zellen und hemmen so die Vermehrung der Influenzaviren im Körper.
Neuraminidasehemmer wirken innerhalb der ersten zwölf Stunden (allerspätestens innerhalb von 48 Stunden) nach Auftreten der ersten Symptome am besten. Die rechtzeitige Verabreichung von Oseltamivir oder Zanamivir verkürzt die Dauer der Influenza-Erkrankung um ca. einen Tag.
Bettruhe kann Komplikationen vorbeugen
Die weitere Therapie bei Influenzaerkrankungen richtet sich gegen die Symptome. So können zum Beispiel gegen Kopf-, Muskel- und Gliederschmerzen sowie Fieber Schmerzmittel mit gleichzeitig fiebersenkender Wirkung (beispielsweise Paracetamol oder Ibuprofen) zum Einsatz kommen. Allerdings sollten Medikamente mit dem Wirkstoff Acetylsalicylsäure (zum Beispiel Aspirin®) keinesfalls Kindern unter zwölf Jahren verabreicht werden. Hierdurch kann in seltenen Fällen das gefürchtete Reye-Syndrom ausgelöst werden. Das ist eine akute Erkrankung des Gehirns und der Leber, die unbehandelt tödlich verlaufen kann.
Ergeben sich Hinweise auf eine bakterielle (Zusatz-)Infektion, kommen Antibiotika zum Einsatz. Diese wirken allerdings nur gegen Bakterien, nicht gegen Viren. Um Risiken in der Anwendung von Arzneimitteln zu vermeiden, sollten diese prinzipiell nur auf ärztliche Anordnung eingenommen werden.
Neben der medikamentösen Therapie ist insbesondere bei Kindern eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr wichtig. Außerdem braucht der Körper in dieser Situation viel Ruhe, um sich zu erholen. Dies hilft auch, möglichen Komplikationen vorzubeugen. Auf Alkohol und Rauchen sollte gänzlich verzichtet werden. Derzeit gibt es keine wissenschaftlichen Nachweise, dass etwa Vitaminpräparate oder Inhalationsgeräte überzeugend bei Influenza helfen können.
Bei Komplikationen erfolgt die Behandlung zugeschnitten auf die jeweiligen Symptome bzw. Erkrankungen. So ist mitunter auch die Gabe von Sauerstoff notwendig. In schweren Fällen kann eine Behandlung auf der Intensivstation notwendig sein.
Hinweis
Zu Wirkungen, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen informiert Sie Ihre Ärztin/Ihr Arzt oder Ihre Apothekerin/Ihr Apotheker.
Wann soll ich bei Verdacht auf eine Influenza ärztliche Hilfe suchen?
In folgenden Fällen sollten Sie in jedem Fall ärztliche Hilfe suchen:
- Bei hohem Fieber,
- starken oder immer stärker werdenden Symptomen,
- Schmerzen in der Brust,
- Problemen beim Atmen.
Wenn sich Symptome verschlimmern, sehr stark sind oder sie länger als ein paar Tage anhalten, wird ebenso empfohlen, eine Ärztin/einen Arzt zu kontaktieren. Personen mit erhöhtem Komplikationsrisiko (z.B. mit chronischen Erkrankungen wie COPD oder Diabetes) sollten sich in jedem Fall an eine Ärztin/einen Arzt wenden.
Hinweis
Die Symptome einer Influenza bzw. eines grippalen Infekts (Erkältung) können jenen von COVID-19 ähnlich sein. Nähere Informationen und was Sie aktuell beachten müssen finden Sie unter Coronavirus & COVID-19.