Gesundheitsfördernde Krankenhäuser

In Spitälern steht eine qualitativ hochwertige medizinische Behandlung und Pflege im Mittelpunkt. Ein Spitalsaufenthalt stellt auch eine Chance dar, die Patientinnen/Patienten und ihre Angehörigen zu einem gesunden Lebensstil zu motivieren. In gesundheitsfördernden Krankenhäusern wird besonderer Wert darauf gelegt, Patientinnen/Patienten zu informieren und zu beraten, wie sie durch einen gesunden Lebensstil ihr Gesundheitsrisiko senken und langfristig gesünder leben können.

Hier setzt das Österreichische Netzwerk Gesundheitsfördernder Krankenhäuser und Gesundheitseinrichtungen (ONGKG) an. Ziel ist es, Gesundheitsförderung in den Spitalsbetrieb einzubauen und Maßnahmen zu setzen, die den Patientinnen/Patienten, dem Personal und der Bevölkerung in der Umgebung des Spitals einen gesundheitlichen Nutzen bringen. Dabei werden im Sinne der Gesundheitsförderung der Mensch und seine Gesundheit ganzheitlich betrachtet.

Nutzen für Patientientinnen/Patienten

Während eines Spitalsaufenthalts können im Verlauf der routinemäßigen Diagnose und Behandlung Gesundheitsrisiken erkannt werden, z.B. Übergewicht, erhöhte Blutfette, Rauchen etc. In gesundheitsfördernden Krankenhäusern wird besonderer Wert darauf gelegt, Patientinnen/Patienten zu informieren und zu beraten, wie sie durch einen gesunden Lebensstil ihr Gesundheitsrisiko senken und langfristig gesünder leben können. Durch Patientenschulungen und Beratung zum eigenverantwortlichen Umgang (Selbstmanagement) mit chronischen Erkrankungen sollen die Betroffenen lernen, besser mit ihrem Gesundheitsproblem umzugehen und ihre Gesundheit selbst in die Hand zu nehmen.

Der Nutzen der Gesundheitsförderungsmaßnahmen für Patientinnen/Patienten liegt in erhöhter Lebensqualität und einem besseren Gesundheitszustand. Gesundheitsförderung soll jedoch nicht mit der Entlassung aus dem Spital enden. Daher wird die Hausärztin/der Hausarzt über ein erhöhtes Gesundheitsrisiko und die vorgeschlagenen Maßnahmen im Entlassungsbrief informiert.

Gesundheitsförderung des Spitalspersonals

Die Arbeitsbedingungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind ein wichtiger Bereich der Gesundheitsförderung im Spital. Durch bewährte Maßnahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung, z.B. Burnout-Prävention, kann die Gesundheit und Arbeitszufriedenheit positiv beeinflusst werden. Dies kommt auch der Behandlungsqualität und den Patientinnen und Patienten zugute.

Gesundheitsförderung im Spitalsumfeld

Auch im Einzugsgebiet des Spitals können gesundheitsfördernde Maßnahmen gesetzt werden, z.B. durch die Öffnung des Angebots von Schulungen und Beratungen für Personen, die keine Spitalspatientinnen/-patienten sind. Vom Spital können aber auch Maßnahmen angeregt werden, um die Lebensverhältnisse der Bevölkerung gesünder zu gestalten: z.B. wurden in einem Spital Verletzungsrisiken auf Kinderspielplätzen festgestellt. In der Folge regte das Spital eine Verbesserung der Sicherheit auf Kinderspielplätzen an.

Gesundheitsförderung als Qualitätsmerkmal

Das ONGKG unterstützt österreichische Spitäler und Gesundheitseinrichtungen bei der Umsetzung des Themas Gesundheitsförderung und stellt dafür Strategien, Standards und praxisorientierte Instrumente (z.B. Fragebögen, Selbstbewertungsformulare etc.) zur Verfügung. Gesundheitsförderung kann so einen wichtigen Beitrag zur Behandlungsqualität eines Spitals leisten (siehe Qualität im Gesundheitswesen). Ein wichtiger Standard ist die Verankerung der Gesundheitsförderung im Krankenhausmanagement bzw. im Qualitätsmanagement. In welchem Ausmaß die Gesundheitsförderungsstandards des ONGKG erfüllt werden, kann durch sogenannte Indikatoren gemessen werden. (Z.B.: Wie viel Prozent der Patientinnen/Patienten erhielten Schulungen zum Selbstmanagement ihrer Krankheit oder zur Veränderung des Rauchverhaltens?)

Gesundheitseinrichtungen haben auch die Möglichkeit, sich vom ONGKG als „rauchfreie Gesundheitseinrichtungbzw. als „Baby-friendly Hospital“ zertifizieren zu lassen. Diese Spitäler bieten den Patientinnen/Patienten besondere gesundheitsfördernde Angebote.

Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.

Letzte Aktualisierung: 20. August 2018

Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal

Expertenprüfung durch: Dr. Erich Sieber

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