Psyche: Was ist das?
Inhaltsverzeichnis
Psyche: Was ist das?
Die Fachwelt versteht unter dem Begriff Psyche die Gesamtheit von bewussten und unbewussten psychischen Prozessen eines Menschen. Dazu gehören vor allem Denken, Fühlen und Verhalten eines Menschen. Auch das Wort Seele wird in diesem Zusammenhang immer wieder verwendet.
Psyche & Gehirn
Das Gehirn ist die Schaltzentrale des Körpers. Es verarbeitet Informationen sowie Sinnesreize. Und sendet Signale an den Körper zurück. Das Gehirn reguliert die Funktionen der Organtätigkeit. Menschen denken und fühlen jedoch auch mithilfe des Gehirns. Zudem steuern sie damit ihr Verhalten. Weitere Informationen zum Nervensystem des Menschen finden Sie unter Gehirn und Nerven: Basisinfo.
Persönlichkeit: Was ist das?
Unter der Persönlichkeit eines Menschen versteht die Fachwelt die Gesamtheit aller persönlichen Besonderheiten im Verhalten und Erleben eines Menschen. Man spricht auch von Persönlichkeitsmerkmalen oder Persönlichkeitseigenschaften.
Zu diesen zählen etwa:
- Motivation
- Verträglichkeit
- Gewissenhaftigkeit
- Offenheit
- Temperament
- Kreativität
- Emotionalität
- Intelligenz
Aber auch Einstellungen und Werte gehören dazu: z.B. wie fortschrittlich jemand denkt oder ob man eher lieber allein oder in Gesellschaft ist. Zudem spielen das Verhalten bei Problembewältigung und die eigene Selbsteinschätzung sowie Faktoren wie das Selbstbewusstsein eine Rolle.
Persönlichkeit wird von Fachleuten als etwas recht Stabiles eingeschätzt. Dennoch ist eine längerfristige Änderung der Persönlichkeit im Allgemeinen möglich. Man spricht in diesem Zusammenhang von Persönlichkeitsentwicklung. Faktoren, die sich auf die Persönlichkeit auswirken können, werden laufend wissenschaftlich untersucht, z.B. soziale Einflüsse oder Gene. Menschen können auch Schwierigkeiten mit ihrer Persönlichkeit haben, etwa aufgrund einer Persönlichkeitsstörung oder einer organischen psychischen Störung.
Psychische Gesundheit: Was ist das?
Die Fachwelt spricht bei psychischer Gesundheit auch von psychosozialer Gesundheit. Die Weltgesundheitsorganisation WHO definiert psychosoziale Gesundheit als einen Zustand des psychischen Wohlbefindens. In diesem können Menschen ihre Fähigkeiten ausschöpfen, Lebensbelastungen bewältigen, gut arbeiten und auch etwas zu einer Gemeinschaft beitragen. Psychosoziale Gesundheit ist für das Gesamtwohlbefinden von wesentlicher Bedeutung.
Tipp
Im Video „Psychische Gesundheit – einfach erklärt“ erfahren Sie mehr dazu, was psychische Gesundheit bedeutet und welche Faktoren diese beeinflussen können.
Man kann zudem durch Selbstfürsorge im Alltag die psychische Balance unterstützen. Nähere Informationen finden Sie unter Psychische Gesundheit: In Balance bleiben.
Psychische Gesundheit: Ein Tabuthema?
Psychische Probleme oder eine psychische Erkrankung bringen für Betroffene oft nicht nur die Belastung durch die Beschwerden selbst mit sich, sondern auch zusätzliche Herausforderungen im Alltag. Dabei spielen zum Beispiel die Konfrontation mit den Reaktionen des sozialen Umfelds sowie kulturelle und gesellschaftliche Vorstellungen eine wesentliche Rolle.
Was ist ein Stigma?
Unter Stigma versteht man ein Merkmal, das mit negativen Bewertungen oder Vorurteilen einhergeht. Es werden dabei zum Beispiel auch Menschen mit einer psychischen Erkrankung verallgemeinernde Eigenschaften aufgrund von Vorurteilen zugeschrieben. Das kann unter anderem zu einer Diskriminierung – also Ausgrenzung und Benachteiligung – führen.
Was ist Selbststigmatisierung?
Verbreitete Vorurteile können begünstigen, dass Menschen mit einer psychischen Erkrankung diese innerlich akzeptieren und gegen sich selbst richten. Fachleute nennen das Selbststigmatisierung. Diese kann unter anderem zu Selbstvorwürfen, Mutlosigkeit und Rückzug führen. Diese Stigmatisierungsprozesse können sehr belastend sein.
Was kann zur Entstigmatisierung beitragen?
Das BMASGPK, der FGÖ und der Dachverband der Sozialversicherungsträger haben das bundesweite Gremium „Kompetenzgruppe Entstigmatisierung“ eingerichtet. Dieses Gremium hat ein strategisches Vorgehen gegen das Stigma psychischer Erkrankungen in Österreich entwickelt. Nähere Informationen finden Sie im GÖG-Bericht „Empfehlungen für ein koordiniertes Vorgehen zur Entstigmatisierung psychischer Erkrankungen. Bericht der Kompetenzgruppe Entstigmatisierung“.
Informationen und Leitfäden für eine verantwortungsvolle Berichterstattung in Medien über Menschen mit psychischen Erkrankungen sind unter www.stigma-frei.at zu finden.
Betroffene finden unter anderem bei Selbsthilfegruppen und öffentlichen Antidiskriminierungsstellen Rat und Unterstützung. Entlastung finden von Stigmatisierung belastete Menschen auch durch Gespräche im Rahmen einer laufenden Behandlung wie etwa einer Psychotherapie.
Was kann ich für meine Psyche tun?
Unter folgenden Links finden Sie Informationen zu Maßnahmen für die eigene Psyche:
- Seelisches Gleichgewicht bewahren
- Lebensübergänge & -krisen
- Video: Resilienz – einfach erklärt
- Wohlbefinden einfach erklärt
Was Jugendliche bezüglich ihrer psychischen Gesundheit unterstützen kann, finden Sie etwa in der „Fibel zur Förderung der psychosozialen Gesundheit von jungen Menschen“.
Informationen rund um das Thema Älter werden – auch im Zusammenhang mit psychosozialer Gesundheit – erhalten Sie unter Gesund älter werden.
Wo finde ich Hilfe für die Psyche?
Unter folgenden Links finden Sie Informationen zu Anlaufstellen zum Thema Psyche:
Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.
Letzte Aktualisierung: 15. Oktober 2025
Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal
Expertenprüfung durch: Dr. Tobias Glück