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Die Welt der Emotionen

Gefühle begleiten uns tagtäglich. Freude, Wut, Liebe, Trauer und viele mehr bilden die bunte Palette an menschlichen Emotionen. Ergänzend zum inneren Empfinden und zu körperlichen Begleiterscheinungen drückt der Mensch seine Gefühlswelt durch Worte, Gestik, Mimik sowie Haltung aus.

Im Lauf des Lebens lernen wir, mit unserer Gefühlswelt umzugehen. Denn Emotionen beeinflussen Gedanken und umgekehrt. Sie bieten zudem große Motivation für Handlungen.

Entstehung und Regulation von Gefühlen

Wut (Ärger), Trauer, Angst, Ekel, Schuld sowie Freude (Lust) zählen zu den sechs Basisemotionen. Diese erkennt man sehr genau an der Mimik (Stirnrunzeln, Verziehen der Mundwinkel etc.). Komplexere Gefühle werden im Lauf des Lebens erlernt, z.B. Scham. Durch bildgebende Techniken (z.B. MRT) ist es Wissenschaftlern gelungen, Gefühle Hirnregionen zuzuordnen. Emotionen bzw. Gefühle entstehen im Gehirn mithilfe des emotionalen Systems. Zu diesem zählen der orbitofrontale Kortex (stirnseitiger Teil der Hirnrinde), die Amygdala (Mandelkern), Basalganglien (Stammganglien), Insula, Cingulum (gürtelförmige Hirnwindung) und mehrere unspezifische Gehirnregionen. Bei der Reizweiterleitung über die Nervenbahnen werden Botenstoffe ausgeschüttet.

Mandelkern und Hirnrinde

Die Amygdala ist Schaltstelle für Emotionen – dort werden Reize nach Bedrohlichkeit bewertet, z.B. Angst/Panik. Die Insel steuert körperliche Reaktionen auf Gefühle – vor allem Ekel. Das Cingulum und die Regionen der Hirnrinde führen weitere Bewertungsprozesse durch und greifen regulierend ein. Gemeinsam führen Aktivitäten dieser Gehirnregionen zu emotionalen Zuständen und ihren körperlichen Begleiterscheinungen, z.B. Schwitzen, Zittern. Eine große Bedeutung bei der Emotionsregulation hat der Umstand, ob eine Situation zu kontrollieren ist oder nicht. Ist sie es nicht, werden Gefühle verstärkt, z.B. Angst wird zu Panik. Dominiert die Gehirnaktivität der linken Gehirnhälfte, überwiegen positive, dominiert jene der rechten, überwiegen negative Emotionen.

Der Körper als „Gefühlslandkarte“

Eine Studie der finnischen Aalto-Universität mit 700 Teilnehmerinnen/Teilnehmern ging der Frage der Zuordnung von Gefühlen zu Körperteilen nach. Das einzige Gefühl, das vom Scheitel bis zur Zehenspitze spürbar war, ist Freude. Liebe wurde überall, außer in den Gliedmaßen, empfunden. Ekel war vor allem im Mund und Magenbereich merkbar. Traurigkeit schwächte Arme und Beine, jedoch war der Brustbereich stark spürbar. Neid etwa wurde im Kopfbereich besonders stark wahrgenommen. Die Gefühlswahrnehmung entsprach dabei messbaren Körperfunktionen wie z.B. Herz- oder Atemfrequenz. Es zeigten sich keinerlei kulturspezifischen Unterschiede. Liebeskummer schlägt im wahrsten Sinne des Wortes auf das Herz – es sticht. In schweren Fällen spricht die Wissenschaft vom sogenannten Broken-Heart-Syndrom. Nähere Informationen zur Studie sowie zur Folgestudie finden Sie unter www.aalto.fin.

Emotionen als Wegweiser

Menschen können sich in andere hineinversetzen. Sie tun dies mithilfe der „Theory of Mind“. Diese steht für die Fähigkeit, sich das Wissen, die Gedanken oder Gefühle eines anderen vorstellen zu können. Eine weitere große Rolle für das Einfühlungsvermögen dürften die sogenannten Spiegelneuronen spielen. Spiegelnervenzellen im Gehirn ermöglichen ein intuitives Hineinfühlen und Verstehen unserer Mitmenschen und sind lernfähig – sie merken sich vorangegangene Erfahrungen. Von Freude bis Schmerz, dank dieser Nervenzellen sind wir in der Lage, nicht nur unsere eigenen Emotionen zu fühlen, sondern auch die anderer zu erahnen.

Damit jedoch eigene Gefühle nicht mit jenen von anderen „verschwimmen“, sind immer wieder Abgrenzungsfähigkeiten gefragt. Dabei hilft es sich zu fragen: Was fühle ich wirklich im Augenblick? Die Fähigkeit, sich in andere hineinzuversetzen, kann unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Menschen mit bestimmten, ausgeprägten Persönlichkeitsstörungen oder -merkmalen (z.B. antisozial oder narzisstisch) können Schwierigkeiten damit haben, Mitgefühl zu haben bzw. zu zeigen.

Auch beim Treffen von Entscheidungen spielen Gefühle eine große Rolle. Dabei sind sie allerdings nicht – wie oft behauptet wird – „Klötze“ am Bein, sondern bieten Hilfestellung für Entscheidungsprozesse. Subjektive Wahrnehmungen sowie Absichten beeinflussen Gefühlsempfindungen. Weiters ist die Balance zwischen Gefühlen und Denken wichtig. Beides bietet wertvolle Möglichkeiten, sich in der Welt zurechtzufinden und auszudrücken.

Nähere Informationen zum Umgang mit Gefühlen finden Sie unter Tipps zum Umgang mit Gefühlen sowie Tipps zur Wut-Balance und unter Anti-Kränkungs-Tipps.

Alexithymie: Gefühlsblindheit

Menschen mit Alexithymie können eigene Gefühle weder wahrnehmen noch beschreiben oder ausdrücken – oft auch die von anderen nicht. Es handelt sich dabei allerdings um keine Krankheit. Zu möglichen Ursachen zählen fehlende Lernerfahrungen im Umgang mit Gefühlen in der Kindheit, belastende Ereignisse oder die Unterdrückung von konfliktbehafteten Gefühlen. Bei Männern kommt diese Störung häufiger als bei Frauen vor. Betroffene haben ein höheres Risiko, an seelischen Leiden zu erkranken. Körperliche Folgeerscheinungen von Gefühlen, z.B. Pulssteigerung durch Angst, werden zwar wahrgenommen, aber nicht der Emotion, sondern einer möglichen körperlichen Fehlfunktion zugeordnet. Daher sind damit häufig psychosomatische Erkrankungen bzw. Somatisierungsstörungen verknüpft. Die Alexithymie kann etwa durch Psychotherapie behandelt werden. Dabei wird die Bandbreite der Gefühle – oft in einer Therapiegruppe im Austausch mit anderen Betroffenen – „gelernt“, Wahrnehmung und Ausdruck werden trainiert.

Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.

Letzte Aktualisierung: 6. August 2019

Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal

Expertenprüfung durch: Mag. Brigitte Gratz

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