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Pankreasinsuffizienz

Die Bauchspeicheldrüse erfüllt als einziges Organ im Körper eine Doppelfunktion. Im Falle einer Pankreasinsuffizienz kann sie ihre Funktionen nicht mehr ausreichend erfüllen. Bei einer sogenannten endokrinen Pankreasinsuffizienz kommt es zu einem Mangel an den Blutzuckerspiegel regulierenden Hormonen. Bei einer exokrinen Pankreasinsuffizienz werden nicht mehr genügend Verdauungssekrete gebildet – dadurch kommt es insbesondere bei der Fettverdauung zu Problemen. Beide Formen können auch gemeinsam vorkommen.

Was ist eine endokrine Pankreasinsuffizienz?

Vom endokrinen Anteil der Bauchspeicheldrüse – dem sogenannten Inselapparat, der aus den Langerhans-Inseln besteht – werden normalerweise die Hormone Insulin und Glukagon gebildet, die den Zuckerspiegel regulieren. Bei einer endokrinen Pankreasinsuffizienz können diese Hormone nicht mehr in ausreichendem Maße gebildet werden. Die Folge ist meistens Zuckerkrankheit. Nähere Informationen finden Sie unter Diabetes mellitus.

Was ist eine exokrine Pankreasinsuffizienz (EPI)

Der exokrine Anteil der Bauchspeicheldrüse bildet täglich durchschnittlich 1,5 Liter Flüssigkeit mit wichtigen Verdauungsenzymen. Sie spalten die in der Nahrung enthaltenen Proteine, Fette und Kohlenhydrate in kleinste Bausteine auf. Diese gelangen aus dem Darm ins Blut und werden im Körper verteilt. Eine exokrine Pankreasinsuffizienz liegt dann vor, wenn die Bauchspeicheldrüse Verdauungsenzyme in unzureichender Menge produziert.

Welche Ursachen für EPI gibt es?

Eine exokrine Pankreasinsuffizienz (EPI) kann verschiedene Ursachen haben, u.a.:

  • Mukoviszidose: Die ererbte Stoffwechselerkrankung schädigt neben dem Bronchial- auch das Verdauungssystem, insbesondere die Bauchspeicheldrüse. Sie wird durch zähen Schleim verstopft. Dadurch können die Verdauungsenzyme nicht mehr in ausreichender Menge in den Dünndarm abgegeben werden.
  • Chronische Pankreatitis: Dabei werden die Pankreaszellen durch wiederkehrende Entzündungen langsam zerstört. Im Verlauf der Krankheit vernarbt das geschädigte Gewebe.
  • Bauchspeicheldrüsenkrebs,
  • Operative Entfernung des Magens (Gastrektomie), z.B. aufgrund von Magenkrebs: Nach der Operation gelangt der Speisebrei zu schnell in den Darm. Die Bauchspeicheldrüse kann dadurch ihre Verdauungsenzyme oft nicht rechtzeitig in den Dünndarm abgeben. Sie können sich daher nicht ausreichend mit dem Speisebrei vermischen. Zudem entfällt die vom Magen ausgehende Kommunikation über den Darm zur Bauchspeicheldrüse, so dass die Drüse nicht genügend zur Enzymproduktion stimuliert wird.
  • Rauchen und Alkohol können eine Pankreasinsuffizienz verschlimmern.

Welche Symptome können bei EPI auftreten?

Oft bleiben Störungen der Bauchspeicheldrüse lange Zeit unerkannt. Die Beschwerden treten meist schubweise und manchmal in ihrer Gesamtheit erst nach Jahren auf. Viele Symptome werden nämlich erst dann deutlich erkennbar, wenn bereits 90 Prozent der Verdauungsfunktion verloren gegangen sind.
Klassische Symptome einer exokrinen Pankreasinsuffizienz sind v.a.:

  • heftige gürtelförmig ausstrahlende Oberbauchschmerzen,
  • Übelkeit,
  • Erbrechen,
  • Blähungen,
  • Durchfall oder Verstopfung,
  • gestörte Fettverdauung: typisch ist teils sehr heller, übelriechender, voluminöser Stuhl (sogenannter Fettstuhl, Steatorrhoe),
  • Mangelernährung,
  • starker Gewichtsverlust.

Weiters sind Folgeerscheinungen wie Mangel an fettlöslichen Vitaminen möglich. Oft kommt eine bakterielle Fehlbesiedlung des Darms erschwerend hinzu.

Wie wird die Diagnose einer EPI gestellt?

Nach einem Anamnesegespräch führt die Ärztin/der Arzt eine körperliche Untersuchung durch. Es folgen Pankreasfunktionstests (z.B. Elastase-1-Konzentration, Fluorescein-Dilaurat-Test, Sekretin-Pankreozymin-Test) sowie Stuhluntersuchungen. Gegebenenfalls kommen bildgebende Verfahren wie die endoskopische Untersuchung der Gallen- und Pankreasgänge (endoskopische retrograde Cholangiopankreatikographie, ERCP), Röntgen der Gallengänge (Cholangiogramm), Ultraschall, Magnetresonanztomographie, Computertomographie und Endosonographie zum Einsatz.

Wie erfolgt die Behandlung der EPI?

Die Behandlung der exokrinen Pankreasinsuffizienz besteht aus mehreren Bausteinen, die je nach Krankheitsbild individuell auf die Patientin/den Patienten abgestimmt werden:

  • Schmerzmittel,
  • ausgewogene Ernährung,
  • Ersatz von Pankreasenzymen in Form von Kapseln und Granulat zu den Mahlzeiten: Die Dosis richtet sich nach den Beschwerden mit dem Ziel der Beschwerdefreiheit,
  • eventuell Zufuhr von fettlöslichen Vitaminen (A, D, E, K).


Hinweis

Hilfreich ist eine Ernährungsberatung zum möglichst guten Einschätzen der Fettmenge in der Nahrung und zur Vorbeugung von Mangelzuständen.

Bei richtiger Behandlung – d.h. ausgewogener Ernährung und ausreichender Zufuhr von Verdauungsenzymen – können Menschen mit einer exokrinen Pankreasinsuffizienz ein normales, unbeeinträchtigtes Leben führen.

Wohin kann ich mich wenden?

Zur Abklärung von Beschwerden an der Bauchspeicheldrüse wenden Sie sich als erste Anlaufstelle an:

  • eine Ärztin/ein Arzt für Allgemeinmedizin.
    Zur weiterführenden Abklärung und Therapie kann ein Besuch bei folgenden Ärztinnen/Ärzten erforderlich sein:
  • Fachärztin/Facharzt für Innere Medizin (Gastroenterologie und Hepatologie),
  • Fachärztin/Facharzt für Chirurgie.

Wie erfolgt die Abdeckung der Kosten?

Alle notwendigen und zweckmäßigen Therapien werden von den Krankenversicherungsträgern übernommen. Grundsätzlich rechnet Ihre Ärztin/Ihr Arzt bzw. das Ambulatorium direkt mit Ihrem Krankenversicherungsträger ab. Bei bestimmten Krankenversicherungsträgern kann jedoch ein Selbstbehalt für Sie anfallen (BVAEB, SVS, SVS, BVAEB).

Sie können allerdings auch eine Wahlärztin/einen Wahlarzt (d.h. Ärztin/Arzt ohne Kassenvertrag) oder ein Privatambulatorium in Anspruch nehmen. Nähere Informationen finden Sie unter Kosten und Selbstbehalte.

Wenn ein Krankenhausaufenthalt erforderlich ist

Manchmal ist bei einer Pankreasinsuffizienz ein Krankenhausaufenthalt erforderlich. Hierbei wird über die Krankenhauskosten abgerechnet. Von der Patientin/dem Patienten ist pro Tag ein Kostenbeitrag zu bezahlen.

Weitere Informationen erhalten Sie unter Was kostet der Spitalsaufenthalt?

Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.

Letzte Aktualisierung: 30. September 2018

Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal

Expertenprüfung durch: Univ.Prof. Dr. Reinhold Függer, Facharzt für Thoraxchirurgie, Facharzt für Allgemeinchirurgie und Viszeralchirurgie, Zusatzfach Allgemeinchirurgie und Viszeralchirurgie (Gefäßchirurgie), Zusatzfach Allgemeinchirurgie und Viszeralchirurgie (Viszeralchirurgie)

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