Endometriose: Ursachen & Symptome

Die Endometriose ist eine gutartige, oft chronisch verlaufende Erkrankung, die zwischen Pubertät und Wechseljahren auftritt. Obwohl es in den letzten Jahrzehnten viele Fortschritte in der Endometrioseforschung gab, ist die Entwicklung dieser Krankheit (Pathogenese) immer noch nicht vollständig geklärt. In der heutigen Medizin geht man davon aus, dass mehrere Faktoren ineinander greifen.

Die Gebärmutterhöhle ist von innen vollständig mit Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) ausgekleidet. Im Verlauf jedes Monatszyklus vermehren sich ihre Zellen, sie wird dicker und bereitet sich auf ein befruchtetes Ei vor. Kommt es zu keiner Befruchtung, wird ein Teil der aufgebauten Schleimhaut wieder abgestoßen – es kommt zur Menstruationsblutung. Der Auf- und Abbau der Gebärmutterschleimhaut wird von den weiblichen Geschlechtshormonen (Östrogen, Progesteron) gesteuert.

Bei der Endometriose kommt es zu einer Veränderung im Körper der Frau, sodass Gebärmutterschleimhaut auch außerhalb der Gebärmutterhöhle wächst. Das Endometrium kann dabei z.B. im Bereich der Eierstöcke, der Scheide, des Darmes, in oder auf der Harnblase, aber auch außerhalb des Becken- oder Bauchraumes vorkommen. Das schleimhautähnliche Gewebe verhält sich außerhalb der Gebärmutter wie die Schleimhaut innerhalb der Gebärmutter: es wächst und blutet unter dem Einfluss der weiblichen Geschlechtshormone.

Welche Ursachen hat Endometriose?

Es existieren verschiedene Theorien, wobei sich mit der Metaplasietheorie nach Meyer und der Transplantationstheorie nach Sampson zwei Haupttheorien etabliert haben. Die Transplantationstheorie besagt, dass die Gebärmutterschleimhautzellen während der Menstruation nicht wie normalerweise über die Gebärmutter abbluten, sondern über den Weg der Eileiter in den Bauchraum gelangen. Die Metaplasietheorie geht davon aus, dass Endometriose durch Umwandlung von bestimmten Zellen entsteht, die aus der gleichen Zelllinie wie das Endometrium stammen.

Welche Symptome können auftreten?

Endometriose kann zu Schmerzen – typischerweise vor und während der Menstruation oder beim Geschlechtsverkehr – führen. Die Gewebeansiedlungen (Herde) können jedoch auch chronisch verlaufen und mit starken Schmerzen verbunden sein.

In Abhängigkeit vom Sitz der Endometrioseherde sind auch Rücken-, Unterleibsschmerzen sowie Schmerzen bzw. Funktionsbeeinträchtigung beim Entleeren der Harnblase oder des Darmes und unregelmäßige Blutungen möglich. Die Schmerzen werden oft als krampfartig erlebt und können von Übelkeit, Erbrechen und Durchfall begleitet sein. Ihre Intensität hängt jedoch nicht von der Größe der Herde oder dem Ausmaß der Endometriose ab. Auch ein kleiner Herd kann mitunter sehr starke Schmerzen verursachen bzw. eine ausgeprägte Endometriose beschwerdefrei verlaufen.

Im Verlauf der Erkrankung können sich Endometrioseherde vergrößern oder sich Zysten bilden. Endometriosezysten an den Eierstöcken (Endometriome), Herde an Eileitern oder Gebärmutterbändern können die Fruchtbarkeit mindern.

Häufige Symptome

Häufige Symptome der Endometriose sind unter anderem:

  • Dysmenorrhoe: Eine mit außergewöhnlich krampfartigen Unterbauchschmerzen einhergehende Regelblutung. Als Auslöser wird eine erhöhte Prostaglandinproduktion in der Gebärmutterschleimhaut vermutet. Diese bewirkt ein Zusammenziehen der Gebärmuttermuskulatur. Mehr Infos unter Menstruationsbeschwerden.
  • Dyspareunie: Schmerzen beim Geschlechtsverkehr, die oft als brennend oder krampfartig empfunden werden. Mehr Infos unter Schmerzen beim Geschlechtsverkehr.
  • Unterbauchbeschwerden: Diese treten in unterschiedlicher Intensität und meist nicht im Zusammenhang mit der Menstruation auf.
  • Völlegefühl oder Darmbeschwerden: Sind Blase oder Darm betroffen, kann der Stuhlgang oder das Harnlassen schmerzhaft sein.

Hinweis

Die Symptome sind nicht unbedingt typisch für Endometriose, sondern kommen auch bei vielen anderen Veränderungen im Bauchraum vor! Ob eine Endometriose überhaupt Beschwerden verursacht und wie stark diese sind, ist sehr unterschiedlich.

Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.

Letzte Aktualisierung: 21. Juni 2019

Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal

Expertenprüfung durch: Univ. Prof. Dr. René Wenzl, MSc

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