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Hodenentzündung

Ein schmerzhaft geschwollener und geröteter Hoden kann Anzeichen für eine Hodenentzündung sein. Oft tritt eine Hodenentzündung gemeinsam mit einer Entzündung des Nebenhodens auf. In den meisten Fällen wird sie durch eine Infektion mit Bakterien oder Viren verursacht. Eine Hodenentzündung sollte möglichst früh behandelt werden. So kann vermieden werden, dass das Hodengewebe geschädigt wird, was im schlimmsten Fall zu Unfruchtbarkeit führen kann.

Was ist eine Hodenentzündung?

Die Hodenentzündung ist eine eher seltene Erkrankung, die einen, seltener beide Hoden betreffen kann. Fachleute bezeichnen diese als „Orchitis“. Meist wird die Entzündung durch eine Infektion verursacht, die verschiedene Ursachen haben kann. In den meisten Fällen tritt eine Hodenentzündung gleichzeitig mit einer Nebenhodenentzündung, der sogenannten „Epididymitis“, auf. Das hängt damit zusammen, dass Hoden und Nebenhoden nebeneinander liegen und eng miteinander verbunden sind.

Grafik Hodenentzündung
© designua

Die Hoden liegen gemeinsam mit den Nebenhoden im Hodensack, dem sogenannten Skrotum. In den Hoden werden die Samenzellen und das männliche Geschlechtshormon Testosteron produziert. Auf jedem Hoden liegt ein Nebenhoden, mit dem er über einen Nebenhodengang verbunden ist. Über diese Verbindung gelangen die Samenzellen in die Nebenhoden, wo sie gespeichert werden. Zudem reifen die Samenzellen in den Nebenhoden und werden so befruchtungsfähig. Beim Samenerguss werden die Samenzellen über die Samenleiter in die Harnröhre und damit nach außen weitergeleitet. Mehr Informationen finden Sie unter: Männliche Geschlechtsorgane.

In den meisten Fällen heilt eine Hodenentzündung mit entsprechender Behandlung innerhalb weniger Wochen folgenlos ab. Manchmal kann die Bildung der Spermien vorübergehend verringert sein. Diese normalisiert sich aber nach einiger Zeit meist wieder.

Der betroffene Mann sollte eine Entzündung des Hodens möglichst zeitnah ärztlich abklären lassen. Wenn eine Hodenentzündung nicht ausreichend behandelt wird, kann es zu bleibenden Schäden an den Nebenhoden und Hoden kommen. Eine gestörte Fruchtbarkeit kann die Folge sein. In seltenen Fällen kann sich ein Abszess bilden. Dadurch kann nicht nur die Entfernung von Nebenhoden und Hoden notwendig werden, sondern auch eine Sepsis ausgelöst werden.

Welche Symptome können bei Hodenentzündung auftreten?

Eine Hodenentzündung kann sich v.a. durch folgende Symptome äußern:

  • Schmerzen: meist einseitig und bis in den Leisten- und Rückenbereich ausstrahlend;
  • geschwollener, harter, geröteter und überwärmter Hoden;
  • vergrößerter und berührungsempfindlicher Hodensack;
  • Fieber;
  • erschwerte Blasenentleerung;
  • Harndrang.

Meist ist nur ein Hoden betroffen, in etwa zehn bis 15 Prozent jedoch beide Hoden. Bei komplikationslosem Verlauf klingen die Beschwerden einer akuten Hodenentzündung meist innerhalb einer Woche ab. Schwellung und Verhärtung können jedoch einige Wochen bestehen.

Mögliche Komplikationen und Langzeitfolgen

Mögliche Komplikationen sind wiederholte Entzündungen der Hoden, eine Beteiligung von Nebenhoden und Hodenhüllen sowie die Entstehung von Abszessen. Außerdem können die Hoden auch nach Abheilen einer Entzündung in ihrer Funktion noch länger beeinträchtigt sein. Dadurch werden Zahl und Qualität der Spermien vorübergehend verringert. Bei etwa der Hälfte der Patienten wird durch die Entzündung Hodengewebe zerstört. Werden beide Hoden geschädigt, kann die Fruchtbarkeit teilweise oder – sehr selten – komplett zum Erliegen kommen.

Was sind die Ursachen einer Hodenentzündung?

Nicht immer kann die Ärztin oder der Arzt feststellen, welche Ursache hinter einer Hodenentzündung steckt. Am häufigsten kommt es durch eine Infektion mit Viren oder Bakterien zu einer Entzündung des Nebenhodens und Hodens. Die Krankheitserreger können im Zusammenhang mit anderen Erkrankungen wie beispielsweise Mumps über die Blutgefäße oder Lymphbahnen in die Hoden gelangen.

Manchmal entzünden sich die Nebenhoden und Hoden, wenn der betroffene Mann an einem Harnwegsinfekt oder einer sexuell übertragbaren Erkrankung leidet. Dabei breiten sich die Krankheitserreger aus der Harnröhre und dem Samenleiter bis in das Gewebe des Nebenhodens aus. Dadurch kommt es zunächst zu einer Entzündung des Nebenhodens. In weiterer Folge kann die Infektion vom Nebenhoden auf den Hoden übergreifen.

Bei älteren Männern wird eine Nebenhodenentzündung oft durch eine gestörte Blasenentleerung verursacht. Wenn die Harnblase nicht vollständig geleert werden kann, verbleibt Restharn in der Harnblase, in dem sich Krankheitserreger leicht vermehren können. Dazu kann es beispielsweise im Rahmen einer Prostataentzündung kommen.

Eine Hodenentzündung kann u.a. durch folgende Faktoren ausgelöst werden:

  • Viren: Am häufigsten sind Mumps-Viren die Auslöser. So erleidet etwa jeder dritte Mann, der nach der Pubertät an Mumps erkrankt, als Komplikation eine Hodenentzündung. Mit einer Impfung gegen Mumps kann nicht nur Mumps, sondern auch einer Entzündung der Nebenhoden und Hoden vorgebeugt werden. Zudem kann auch das Epstein-Barr-Virus, das das Pfeiffersche Drüsenfieber auslöst, zu einer Hodenentzündung führen.
  • Bakterien: Oft handelt es sich um Bakterien, die beim Geschlechtsverkehr übertragen werden wie beispielsweise Gonokokken, die Gonorrhö verursachen, oder Chlamydien. Aber auch Streptokokken und Bakterien, die eine Darminfektion auslösen, können zu einer Hodenentzündung führen. In den meisten Fällen kommt es durch die Bakterien zunächst zu einer Entzündung des Nebenhodens, die dann auf die Hoden übergreift.
  • Verletzungen: z.B. durch einen Schlag oder Tritt auf die Hoden.
  • Operationen: im Bereich der Geschlechtsorgane oder im Harntrakt.
  • Autoimmunerkrankung: Dabei wird das Hodengewebe allmählich durch das körpereigene Abwehrsystem zerstört, wodurch es in weiterer Folge zu einer Entzündung kommt.

Selten können die Hoden auch dauerhaft entzündet sein: Dauert die Entzündung länger als sechs Wochen, sprechen Fachleute von einer chronischen Orchitis. Dazu kann es im Zusammenhang mit Erkrankungen wie Syphilis oder Tuberkulose kommen.

Was sind die Symptome einer Hodenentzündung?

Die Beschwerden einer Hodenentzündung können sich langsam entwickeln oder plötzlich auftreten. In den meisten Fällen nehmen die typischen Beschwerden, wie Schwellung, Schmerzen und Rötung, langsam zu. Sowohl eine Hodenentzündung wie auch eine Nebenhodenentzündung verursachen ähnliche Symptome.

Die häufigsten Symptome sind u.a.:

  • Schmerzen, in einem, seltener in beiden Hoden, die bis in die Leistengegend und den Rücken ausstrahlen können.
  • Geschwollener, verhärteter Hoden.
  • Gerötete und überwärmte Haut am Hodensack, der berührungsempfindlich ist.
  • Häufiger Harndrang und Beschwerden beim Wasserlassen.

Hohes Fieber, Schüttelfrost, Übelkeit und Erbrechen können erste Anzeichen für eine Sepsis sein. In diesem Fall sollte der Betroffene möglichst rasch ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen.

Wie wird eine Hodenentzündung diagnostiziert?

Bei Beschwerden, die auf eine Entzündung der Hoden hindeuten, sollte der betroffene Mann diese möglichst früh ärztlich abklären lassen. Selten können ähnliche Symptome bei einer Hodentorsion auftreten. Dabei handelt es sich um einen medizinischen Notfall, der sofort behandelt werden muss.

Zunächst erfragt die Ärztin oder der Arzt bei der Anamnese die Beschwerden und Vorerkrankungen: 

Seit wann bestehen die Beschwerden? Hat der betroffene Mann Probleme beim Wasserlassen? Bestehen Probleme mit der Prostata? Ist der Mann gegen Mumps geimpft?
Danach wird der betroffene Mann körperlich untersucht. Dabei werden u.a. die Hoden und die Leistenregion vorsichtig abgetastet.

Bei Anzeichen für einen Harnwegsinfekt wird der Harn untersucht. Mit einer Blutuntersuchung kann festgestellt werden, ob die Entzündungswerte erhöht sind. Hat die Ärztin oder Arzt den Verdacht, dass Mumps der Auslöser sein könnte, kann das Blut auf spezifische Antikörper untersucht werden. Bei Anzeichen für eine Sepsis kann mit einer Bakterienkultur geklärt werden, ob und welche Bakterien diese auslösen.

In bestimmten Fällen entnimmt die Ärztin oder der Arzt mit einem Wattestäbchen oder einem kleinen Bürstchen einen Abstrich aus der Harnröhre. Die so gewonnene Probe wird anschließend im Labor untersucht. So kann beispielsweise festgestellt werden, ob der Mann an Gonorrhö oder an einer Chlamydien-Infektion erkrankt ist.

Mit einer Ultraschalluntersuchung kann festgestellt werden, ob auch die Nebenhoden entzündet sind. Zudem kann die Ärztin oder der Arzt erkennen, ob sich ein Abszess gebildet hat. Auch andere Erkrankungen, die ähnliche Beschwerden verursachen können, etwa eine Hodentorsion oder Hodenkrebs, können mit einer Ultraschalluntersuchung ausgeschlossen werden.

Wie erfolgt die Behandlung einer Hodenentzündung?

In jedem Fall empfiehlt die Ärztin oder der Arzt dem betroffenen Mann Bettruhe sowie Hochlagerung und Kühlung des Hodens. Neben diesen allgemeinen Maßnahmen können die Schmerzen und die Entzündung durch Medikamente (NSAR) gelindert werden. Bei einer starken Entzündung wird in manchen Fällen Kortison empfohlen.

Bei einer bakteriellen Infektion können Antibiotika helfen. Bei einer sexuell übertragbaren Erkrankung sollte in bestimmten Fällen die Sexualpartnerin oder der Sexualpartner mitbehandelt werden.

Wenn der betroffene Mann hohes Fieber oder sonstige Anzeichen einer Sepsis hat, muss die weitere Behandlung in einem Krankenhaus erfolgen. Hat sich ein Abszess am Hoden gebildet oder bessern sich die Beschwerden trotz Therapie nicht, kann eine Operation notwendig sein.

Von der Ärztin oder vom Arzt können weitere Untersuchungstermine vergeben werden, um den Erfolg der Behandlung zu kontrollieren. Diese Kontrolltermine sind wichtig, um mögliche Komplikationen, wie die Bildung eines Abszesses frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.

 

Wohin kann ich mich wenden?

Zur Abklärung von Hodenbeschwerden, können Sie sich an folgende Stellen wenden:

  • Ärztin/Arzt für Allgemeinmedizin,
  • Fachärztin/Facharzt für Urologie und Andrologie.

Wie erfolgt die Abdeckung der Kosten?

Die e-card ist Ihr persönlicher Schlüssel zu den Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung. Alle notwendigen und zweckmäßigen Diagnose- und Therapiemaßnahmen werden von Ihrem zuständigen Sozialversicherungsträger übernommen. Bei bestimmten Leistungen kann ein Selbstbehalt oder Kostenbeitrag anfallen. Detaillierte Informationen erhalten Sie bei Ihrem Sozialversicherungsträger. Weitere Informationen finden Sie außerdem unter:

 

Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.

Letzte Aktualisierung: 9. Februar 2024

Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal

Expertenprüfung durch: Ordensklinikum Linz Elisabethinen, Abteilung für Urologie

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