Wir haben Videos eingebettet, die auf externen Video-Plattformen (z.B. YouTube) liegen. Es besteht die Möglichkeit, dass externe Video-Plattformen Cookies setzen. Wenn Sie dem zustimmen, können solche Videos abgespielt werden. Dazu besuchen Sie bitte unsere Cookie-Einstellungen. Weitere Informationen bietet unsere Datenschutzerklärung.

Wir haben Videos eingebettet, die auf externen Video-Plattformen (z.B. YouTube) liegen. Es besteht die Möglichkeit, dass externe Video-Plattformen Cookies setzen. Wenn Sie dem zustimmen, können solche Videos abgespielt werden. Dazu besuchen Sie bitte unsere Cookie-Einstellungen. Weitere Informationen bietet unsere Datenschutzerklärung.

Wir haben Videos eingebettet, die auf externen Video-Plattformen (z.B. YouTube) liegen. Es besteht die Möglichkeit, dass externe Video-Plattformen Cookies setzen. Wenn Sie dem zustimmen, können solche Videos abgespielt werden. Dazu besuchen Sie bitte unsere Cookie-Einstellungen. Weitere Informationen bietet unsere Datenschutzerklärung.

Tuberkulose

Tuberkulose zählt weltweit zu den häufigsten Infektionskrankheiten. Sie wird durch Bakterien – Mycobacterium tuberculosis – verursacht. Die Übertragung erfolgt von Mensch zu Mensch durch Tröpfcheninfektion.

Nach einer Ansteckung mit Tuberkulosebakterien bleibt die Infektion oft lebenslang unbemerkt. Die Krankheit bricht nur aus, wenn das Immunsystem die Bakterien nicht ausreichend bekämpfen kann, manchmal erst Jahre nach der Infektion. Tuberkulose betrifft in den meisten Fällen die Lunge. Es kommt zu Fieber, Schwäche, Gewichtsverlust und Husten. Es können jedoch auch alle anderen Organe von der Erkrankung betroffen sein. Tuberkulose wird mit Medikamenten behandelt.

Jährlich erkranken weltweit rund zehn Millionen Menschen an Tuberkulose, rund 1,5 Millionen Menschen versterben an der Infektion. Eine durchgemachte Tuberkuloseinfektion schützt nicht vor einer erneuten Ansteckung.

Wie wird Tuberkulose übertragen?

Tuberkulose wird von Mensch zu Mensch übertragen. Auslöser der Erkrankung sind Bakterien aus der Gruppe der Mykobakterien. Der weitaus häufigste Tuberkuloseerreger beim Menschen ist Mycobacterium tuberculosis.

Die Ansteckung erfolgt in den meisten Fällen durch Tröpfcheninfektion, d.h., die Bakterien werden von erkrankten Personen durch Husten oder Niesen verbreitet und von anderen mit der Atemluft aufgenommen.

Hinweis

Nur Personen mit einer sogenannten offenen Lungentuberkulose können andere Personen anstecken.

Eine Ansteckung mit Tuberkulose erfolgt grundsätzlich nicht so leicht wie bei anderen Infektionskrankheiten, z.B. Feuchtblattern oder COVID-19. Das höchste Infektionsrisiko besteht bei engem, mehrstündigem Kontakt, z.B. in der Familie oder in schlecht belüfteten Räumen.

Wo ist Tuberkulose verbreitet?

Tuberkulose ist weltweit verbreitet, insbesondere in Afrika, Asien und Lateinamerika. Nach Schätzungen der WHO ist mehr als ein Drittel der Weltbevölkerung mit Tuberkulosebakterien infiziert.

Auf Europa entfallen etwa 2,5 Prozent aller weltweit auftretenden Neuerkrankungen, wobei vor allem osteuropäische Staaten betroffen sind. In Österreich wurden im Jahr 2021 396 Tuberkulosefälle erfasst – dies inkludiert bestätigte, wahrscheinliche und mögliche Fälle.

Was passiert bei einer Ansteckung mit Tuberkulose im Körper?

Nach der Ansteckung werden die Tuberkulosebakterien durch das körpereigene Immunsystem bekämpft. In den meisten Fällen gelingt es den Abwehrzellen, die Bakterien einzudämmen. Das bedeutet: Nicht jede Infektion mit Tuberkulosebakterien führt zu einer Tuberkuloseerkrankung. Fachleute unterscheiden zwischen einer latenten Tuberkuloseinfektion und einer aktiven Tuberkulose.

Latente Tuberkuloseinfektion

Bei einer latenten oder „schlummernden“ Tuberkuloseinfektion leben die Bakterien im Körper, ohne krank zu machen. Mithilfe des körpereigenen Immunsystems kommt es zur Ausbildung kleiner Knötchen, sogenannter Granulome, in denen die Bakterien abgekapselt werden. So wird verhindert, dass sie sich weiter ausbreiten. Bei einem Großteil der Betroffenen bleibt die Infektion lebenslang in diesem Stadium.

Hinweis

Die Bakterien sind in den Granulomen zwar abgekapselt, aber nicht vollständig vernichtet. Auch viele Jahre nach der Infektion können sie noch aktiviert werden und Tuberkulose auslösen.

Personen mit latenter Tuberkuloseinfektion haben keine Symptome und sind nicht ansteckend für andere.

Aktive Tuberkulose

Wenn das Immunsystem nicht in der Lage ist, die Bakterien einzudämmen, vermehren sie sich im Körper und führen zu Entzündungsreaktionen. Personen mit aktiver Tuberkulose sind krank und können – je nach Krankheitsstadium – andere Personen anstecken.

Fachleute unterscheiden:

  • Primäre Tuberkulose: Die Erkrankung zeigt sich direkt im Anschluss an die Ansteckung, meist nach einigen Wochen.Es kommt zur Ausbildung von Entzündungsherden im betroffenen Gewebe, z.B. in der Lunge, sowie in den umliegenden Lymphknoten. Diese sind im Röntgen sichtbar und werden als Primärkomplexe oder Tuberkel bezeichnet.
  • Postprimäre Tuberkulose: Die Erkrankung tritt erst lange Zeit nach der Ansteckung auf, wenn das Immunsystem aus einem anderen Grund geschwächt wird und die Bakterien nicht mehr eindämmen kann. Zwischen der Ansteckung und den Krankheitszeichen können Monate, Jahre oder Jahrzehnte liegen.

Das Risiko, bei einer Infektion mit den Bakterien an Tuberkulose zu erkranken, ist erhöht bei:

  • Personen mit geschwächtem Immunsystem, z.B. bei HIV. In vielen Ländern der Welt ist die Tuberkulose die häufigste Todesursache von HIV-Patientinnen und -Patienten.
  • Säuglingen und Kleinkindern
  • Personen mit Diabetes
  • Personen mit Unterernährung
  • Raucherinnen und Rauchern

Tuberkulose kann prinzipiell jedes Organ betreffen. In den meisten Fällen betrifft Tuberkulose die Lunge.

Welche Symptome können auftreten?

Tuberkulose verursacht meist unspezifische Symptome, z.B.:

  • Schwäche, Müdigkeit
  • leichtes Fieber
  • nächtliches Schwitzen
  • allgemeines Krankheitsgefühl
  • Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust: Daher wurde Tuberkulose früher auch als Schwindsucht bezeichnet.

Bei der Lungentuberkulose kommen folgende Symptome hinzu:

  • starker Husten, manchmal mit blutigem Auswurf
  • atemabhängige Schmerzen

Wenn ein Entzündungsherd im Lungengewebe aufbricht und eine Verbindung zu den Atemwegen entsteht, kommt es zur sogenannten offenen Tuberkulose: In diesem Stadium sind die Betroffenen hochinfektiös, da sie die Bakterien mit dem Atem – vor allem beim Husten – an die Umgebung abgeben.

Wenn ein Entzündungsherd in die Blut- oder Lymphgefäße einwächst, können sich die Bakterien weiter im Körper ausbreiten und prinzipiell jedes Organ befallen. Die Organtuberkulose ist seltener als die Lungentuberkulose. Es ist ein breites Spektrum verschiedener Symptome möglich – je nachdem, welches Organ betroffen ist.

Welche Komplikationen können auftreten?

Eine gefürchtete Komplikation der Tuberkulose ist die sogenannte Miliartuberkulose. Dabei breiten sich die Bakterien im ganzen Körper aus und vermehren sich stark. Es entstehen viele einzelne Entzündungsherde, z.B. im Brustfell, Bauchfell, Darm, in der Milz, den Nieren, der Haut etc. Besonders gefährlich ist es, wenn die Bakterien eine Hirnhautentzündung, eine sogenannte Meningitis, oder eine Sepsis auslösen.

Die Betroffenen leiden unter starkem Krankheitsgefühl, Husten, Atemnot, hohem Fieber, Schmerzen, neurologischen Ausfällen. Die Gefahr einer Miliartuberkulose besteht vor allem bei geschwächtem Immunsystem sowie bei Säuglingen und Kleinkindern. Die Miliartuberkulose ist lebensbedrohlich und muss umgehend behandelt werden.

Wie wird die Diagnose gestellt?

Die Ärztin oder der Arzt erhält Hinweise auf Tuberkulose durch eine körperliche Untersuchung sowie eine ausführliche Anamnese. Sie oder er fragt z.B. nach dem möglichen Kontakt mit einer an Tuberkulose erkrankten Person oder nach einem Aufenthalt in einem Gebiet mit hohem Tuberkulose-Aufkommen.

Um die Diagnose abzusichern, werden unter anderem folgende Untersuchungen durchgeführt:

  • Röntgenuntersuchung des Brustkorbes, um mögliche Entzündungsherde zu erfassen und zu beurteilen.
  • Gegebenenfalls weitere bildgebende Untersuchungen wie CT, MRT, PET-CT oder Ultraschall.
  • Nachweis der Tuberkulosebakterien aus dem Sekret der Atemwege: Die Bakterien können sowohl mit speziellen Laboruntersuchungen als auch unter dem Mikroskop nachgewiesen werden.
  • Immunologische Tests, z.B. Tuberkulin-Hauttest: Damit lässt sich feststellen, ob das Immunsystem schon einmal Kontakt mit Tuberkuloseerregern hatte.

Hinweis

Tuberkulose ist meldepflichtig. Das heißt, die Ärztin oder der Arzt meldet erkrankte Personen an die Gesundheitsbehörde.

Wie erfolgt die Behandlung der Tuberkulose?

Die Behandlung der Tuberkulose erfolgt mit einer Kombination aus verschiedenen Medikamenten. Dabei handelt es sich um spezielle Antibiotika, sogenannte Antituberkulotika. Die einzelnen Wirkstoffe unterscheiden sich in ihren Wirkmechanismen und ihrem Wirkort. Dadurch können Tuberkulosebakterien in unterschiedlichen Entwicklungsstadien abgetötet werden. Zudem können durch die Kombinationstherapie auch Bakterien abgetötet werden, die gegen einzelne Wirkstoffe resistent sind.

Tuberkulosebakterien vermehren sich nur langsam. Um sicherzustellen, dass alle Bakterien abgetötet werden, müssen die Medikamente über einen Zeitraum von rund sechs Monaten eingenommen werden.

Hinweis

Personen mit offener Lungentuberkulose sind etwa zwei bis drei Wochen nach Beginn der Therapie nicht mehr für andere ansteckend.

Bei korrekter und ausreichend langer Einnahme der Medikamente ist die Tuberkulose meist gut behandelbar. Die Chancen auf Heilung sind umso besser, je früher mit der Behandlung begonnen wird. Ohne Behandlung ist der Verlauf der Erkrankung oft tödlich.

Durch zu kurze Einnahme der Medikamente kann es zur Ausbildung resistenter Bakterienstämme kommen. Dies stellt weltweit ein großes Gesundheitsproblem dar.

Wie Sie Tuberkulose vorbeugen können

Die wichtigste Maßnahme zur Vorbeugung einer Übertragung ist die frühe Erkennung und effektive Behandlung erkrankter Personen.

Es gibt einen Impfstoff gegen Tuberkulose, die sogenannte BCG-Impfung. Diese ist jedoch in Österreich nicht mehr zugelassen und auch nicht mehr erhältlich. Die BCG-Impfung schützt nicht vor einer Infektion und nur in geringem Ausmaß vor einer Erkrankung. In Hochrisikoländern kann sie jedoch Kleinkinder vor schweren Krankheitsverläufen schützen.

Wohin kann ich mich wenden?

Für die Abklärung und die Behandlung von Tuberkulose wenden Sie sich an

  • eine Ärztin oder einen Arzt für Allgemeinmedizin,
  • eine Fachärztin oder einen Facharzt für Innere Medizin und Infektiologie.

Vor einer geplanten Fernreise sollten Sie sich rechtzeitig ärztlich beraten lassen. Wenden Sie sich an eine Ärztin bzw. einen Arzt für Reisemedizin bzw. Tropenmedizin.

Das Außenministerium bietet Reiseinformationen für alle Länder der Welt, inklusive Reisewarnungen.

Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.

Letzte Aktualisierung: 8. November 2023

Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal

Expertenprüfung durch: Univ.Prof. Dr. Herwig Kollaritsch, Facharzt für Klinische Mikrobiologie und Hygiene, Facharzt für Spezifische Prophylaxe und Tropenmedizin, Zert. Reisemedizin

Mein Wegweiser

Ich fühle mich krank

Wo finden Sie rasch Hilfe bei Beschwerden? Wie können Sie sich auf einen Aufenthalt im Krankenhaus vorbereiten? Was sagt ein Laborbefund aus? Erfahren Sie mehr zu diesen und anderen Themen.

Zur Lebenslage "Ich fühle mich krank"
Zurück zum Anfang des Inhaltes