Männliche Geschlechtsorgane: Basis-Info
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Penis
Der Penis besteht aus drei Schwellkörpern. Innerhalb eines davon („Harnröhrenschwellkörper“) verläuft die Harnsamenröhre. Nicht nur Urin, sondern auch das Ejakulat (Sperma, Samenflüssigkeit) tritt über die Harnsamenröhre aus dem Penis aus. Die Schwellkörper schwellen bei sexueller Erregung an. Sie werden mit Blut gefüllt. Dadurch kommt es zur Erektion, d.h., der Penis wird größer und hart (auch: „Steifer“ genannt). Jeder Penis sieht unterschiedlich aus. Er kann etwas dicker oder dünner sein, etwas länger oder kürzer – und oft ist er ein wenig gekrümmt. Er kann weißliche oder gelbliche Punkte haben – das ist meist nicht weiter schlimm, denn es kann sich um Drüsen handeln.
Die Haut umgibt den Penis bis zur Penisspitze (auch Eichel genannt). Der Penis hat dort eine Öffnung, durch die Urin und Samenflüssigkeit (Ejakulat) austreten können. Die Eichel wird normalerweise von der sogenannten Vorhaut umhüllt. Diese Vorhaut sollte beweglich sein und sich bis hinter die Eichel zurückziehen lassen. Ist das nicht der Fall, lässt sich die Vorhaut nur schwer zurückschieben oder ist dies schmerzhaft, kann es sich um eine Vorhautverengung (Phimose) handeln. Eine Abklärung bei der Ärztin/dem Arzt (Fachärztin/Facharzt für Urologie) ist erforderlich. Die Eichel reagiert sehr empfindlich, da sich hier viele Nervenendigungen befinden. Die Vorhaut kann beschnitten (entfernt) sein.
Der Penis kann steif werden, auch wenn dies nicht gewollt ist. Besonders häufig kommt dies während der Pubertät vor. Auch kommt es häufig zu morgendlichen Erektionen – der sogenannten „Morgenlatte“. Es kann auch passieren, dass der Körper einmal nicht so will wie sein Besitzer und der Penis nicht steif wird – z.B. bei Nervosität, Müdigkeit, Stress und Problemen, aber auch durch zu viel Alkohol. Wird der Penis jedoch nie oder nur sehr selten steif – und das auf Dauer –, sollte man jedenfalls zur Urologin/zum Urologen gehen. Niedergelassenen Ärztinnen/Ärzte findet man unter Arztsuche.
Hoden & Hodensack
Auch die beiden Hoden (Testes) beginnen in der Pubertät zu wachsen. Sie sind eiförmig und oft nicht gleich groß – einer hängt meist tiefer als der andere, sodass sie zwischen den Oberschenkeln besser Platz haben. Die Hoden liegen im Hodensack (Skrotum). In den Hoden werden die Samenzellen (Spermien) produziert. Zwischengelagert werden sie in den Nebenhoden (Epididymides). Über kleine Kanäle und über die Nebenhoden gelangen sie dann zum Samenleiter. Außerdem bilden die Hoden das männliche Sexualhormon Testosteron. Um die Samenzellen optimal zu produzieren, haben die Hoden etwa zwei Grad weniger als die normale Körpertemperatur. Hoden und Hodensack sind berührungs- und schmerzempfindlich.
Samenleiter, Prostata & Harnröhre
Die beiden Samenleiter verbinden die Nebenhoden über die Bläschendrüse und die Prostata (Vorsteherdrüse) mit der Harnröhre. Die Prostata liegt unter der Harnblase und um die Harnsamenröhre. Ein in der Prostata gebildetes Sekret (eine Art Flüssigkeit) hilft den Samenzellen, sich fortzubewegen. In der Prostata laufen die Samenleiter zusammen und bilden mit der Harnröhre die Harnsamenröhre. Mithilfe von Muskeln wird bei einem Samenerguss (Ejakulation) die Röhre so weit verschlossen, dass kein Urin durch kann.
Samenflüssigkeit
Das Ejakulat (Sperma, Samenflüssigkeit) enthält unter anderem Samenzellen sowie verschiedene Sekrete (spezielle im Körper hergestellte Flüssigkeiten) von Bläschendrüse, Prostata und Nebenhoden, mit deren Hilfe sich die Spermien bewegen können. Das Ejakulat ist grau-weiß bis durchsichtig. Burschen haben etwa zwischen dem elften und 16. Lebensjahr ihren ersten Samenerguss (Ejakularche). Bei jedem Samenerguss (Ejakulation) werden zwar nur wenige Milliliter Samenflüssigkeit befördert. Diese enthalten jedoch viele Millionen Samenzellen. Ab dem ersten Samenerguss kann ein junger Mann ein Kind zeugen. Bereits der sogenannte Lusttropfen, der von den sogenannten Cowperschen Drüsen gebildet wird und vor dem Samenerguss austritt, kann Samenzellen enthalten. Das sollte man auch im Zusammenhang mit Verhütung beachten.
Hinweis
Während der Pubertät kann es durch einen relativen Östrogenüberschuss zum Wachstum der Brust kommen. Dies vergeht aber im Normalfall wieder.
Informationen zu Wachstum sowie Samenerguss und vieles mehr gibt es unter Körperliche Veränderungen bei Burschen.
Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.
Letzte Aktualisierung: 19. November 2019
Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal
Expertenprüfung durch: Österreichische Gesellschaft für Familienplanung, First Love Mobil