Die Behandlung richtet sich nach der jeweiligen Diagnose und dem Schweregrad der Symptome. Regelmäßige ärztliche Kontrollen ermöglichen es, die Behandlung möglichst optimal zu gestalten und Rückfällen vorzubeugen. In akuten Phasen ist ein Aufenthalt in einem Krankenhaus notwendig. Im Rahmen der Behandlung kann auch eine Rehabilitation oder Unterstützung durch psychosoziale Dienste notwendig sein.
Eine allgemeine wichtige Säule der Therapie ist die sogenannte Psychoedukation. Das ist eine Aufklärung über die Erkrankung und was man dagegen tun kann. Die Psychoedukation kann z.B. im Rahmen eines ärztlichen Gesprächs, einer Psychotherapie oder einer klinisch-psychologischen Behandlung stattfinden. Es ist wichtig, auch die Eltern bzw. erziehungsberechtigten Personen über die Erkrankung und Hilfsmöglichkeiten aufzuklären.
Bei leichten Depressionen helfen oft bereits unterstützende Maßnahmen im Alltag. Dazu zählt zum Beispiel die Stärkung des Selbstwertgefühls oder die verständnisvolle Unterstützung durch die Eltern bzw. nahestehende Personen. Eine klinisch-psychologische bzw. psychotherapeutische Beratung oder Gespräche mit der behandelnden Ärztin bzw. dem behandelnden Arzt können ebenfalls unterstützen. Auch Bewegung hilft, die Beschwerden zu bessern – vor allem in Form von Ausdauertraining.
Bei der Behandlung von mittelgradigen und schweren Depressionen sowie bipolaren Störungen kommen vor allem Medikamente und Psychotherapie zum Einsatz. Zudem ist Bewegung auch in diesen Fällen eine mögliche weitere begleitende Maßnahme zur Therapie.
Welche Medikamente kommen bei Depressionen zum Einsatz?
Sind die Symptome einer Depression stärker ausgeprägt, kann die Ärztin oder der Arzt Medikamente verschreiben. Dabei kommt ab acht Jahren der Wirkstoff Fluoxetin zum Einsatz. Die Ärztin oder der Arzt verschreibt möglicherweise auch für einen kurzen Zeitraum sogenannte Anxiolytika. Das sind angstlösende Medikamente. Begleitend zur Behandlung mit Medikamenten sollte eine Psychotherapie erfolgen.
Hinweis
Die Ärztin bzw. der Arzt achtet darauf, welche Symptome aktuell zu lindern und welche Medikamente für das Alter passend sind. Die Ärztin oder der Arzt informiert über Medikamente, die Dauer der Einnahme, Anwendung, Nebenwirkungen und Wirkung sowie notwendige Kontrolluntersuchungen.
Welche Medikamente kommen bei der bipolaren Störung zum Einsatz?
Die Behandlung mit Medikamenten spielt bei einer bipolaren Störung eine wesentliche Rolle. Diese soll Stimmung und Antrieb stabilisieren, Psychosen verhindern sowie weiteren Episoden vorbeugen.
Die Ärztin oder der Arzt verschreibt bei manischen Episoden vor allem Antipsychotika. Falls notwendig kann auch der Wirkstoff Lithium zur Anwendung kommen.
Bei der Behandlung von depressiven Episoden einer bipolaren Störung mit Medikamenten achtet die Ärztin bzw. der Arzt neben der Behandlung der Symptome einer Depression auch besonders auf die nachhaltige Stabilisierung der Stimmung. Dabei kommen Antipsychotika zum Einsatz. Es können auch sogenannte SSRI (selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer) zur Anwendung kommen – allerdings gemeinsam mit einem Antipsychotikum.
Zur Vorbeugung weiterer Episoden kommen sogenannte Stimmungsstabilisatoren und auch Lithium zum Einsatz.
Hinweis
Die Ärztin bzw. der Arzt achtet darauf, welche Symptome aktuell zu lindern und welche Medikamente für das Alter passend sind. Die Ärztin oder der Arzt informiert über Medikamente, die Dauer der Einnahme, Anwendung, Nebenwirkungen und Wirkung sowie notwendige Kontrolluntersuchungen.
Wie kann Psychotherapie helfen?
In der Psychotherapie lernen betroffene Kinder und Jugendliche, mit der Erkrankung besser zurechtzukommen. Sie können zudem in vertrauensvollem Rahmen über ihre Probleme sprechen. Bei Kindern und Jugendlichen kommen auch spielerische Elemente bei einer Psychotherapie zum Einsatz. Die Psychotherapeutin oder der Psychotherapeut stimmt die Arbeitsweise auf das jeweilige Alter ab. Eine Psychotherapie ist auch in der Gruppe möglich.
Zu möglichen Therapiezielen zählen neben der Linderung der bestehenden Symptome vor allem:
- Psychoedukation: Zum Beispiel das Lernen von Strategien für einen passenden Tag-Nacht-Rhythmus/ Meiden von aufputschenden Getränken etc.
- Stressmanagement
- Förderung sozialer Kompetenzen
- Erlernen von Strategien, um Probleme zu lösen
- Strukturierung des Alltags
- Fördern vorhandener Ressourcen
- Steigerung von Selbstsicherheit und Selbstwertgefühl
Tipp
Du bist jung und fühlst dich derzeit psychisch nicht wohl? Die Initiative Ist OKAY bietet Tipps, was man bei einer Depression oder anderen psychischen Problemen selbst tun kann und wo man Hilfe findet. Mehr Infos unter istokay.at.