Im Vordergrund der Therapie steht der Ersatz der Flüssigkeits- und Elektrolytverluste. Zudem sollten erkrankte Kinder möglichst ihre gewohnte Nahrung erhalten bzw. auf eine altersadäquate Kost umgestellt werden. Die weitere Behandlung hängt davon ab, ob eine Dehydration vorliegt und wie schwerwiegend diese ist. Nur in schweren Fällen ist auch eine medikamentöse Therapie erforderlich.
Flüssigkeits- und Elektrolytzufuhr
Liegt keine Dehydration vor, müssen lediglich die laufenden Verluste ersetzt werden. Dazu eignen sich z.B. Tee mit etwas Salz und Zucker, aber auch fertige Lösungen aus der Apotheke. Empfehlenswert ist, Flüssigkeiten nur in kleinen Schlucken zu sich zu nehmen oder mit einem Teelöffel zu löffeln und dazwischen immer wieder Pausen einzulegen, um kein weiteres Erbrechen auszulösen.
Hinweis
Kinder unter fünf Jahren sollten keine selbst hergestellten Saft-/Zucker-Salz-Wasser-Mischungen bekommen, da derartige Lösungen oft sehr variable Zusammensetzungen aufweisen.
Säuglinge und Kinder mit leichter bis mäßiger Dehydration können in den meisten Fällen mithilfe einer speziellen Trinklösung (orale Rehydrationslösung, ORL) erfolgreich behandelt werden. Die Lösung enthält Natrium, Glukose und andere Elektrolyte und dient dazu, die Wasser- und Elektrolytverluste wieder auszugleichen. Diese Behandlung kann entweder unter ärztlicher Anleitung zu Hause, ambulant in einer Arztpraxis oder im Krankenhaus erfolgen. Eine ORL sollte ebenso wie andere Flüssigkeiten in kleinen Schlucken oder mit dem Teelöffel verabreicht werden.
Hinweis
Eine ORL enthält ein optimales Verhältnis von Natrium und Glukose. Sie darf daher ausschließlich in Wasser gelöst werden, nicht jedoch in Cola-Getränken, Limonaden oder Säften.
Sehr schwer erkrankte Kinder mit ausgeprägter Dehydration, Bewusstseinstrübung und Kreislaufschock müssen intensivmedizinisch behandelt werden.
Ernährung
Gestillte Säuglinge sollen bei akutem Durchfall wie gewohnt weiter gestillt werden. Verspürt das Baby aufgrund des Flüssigkeitsverlustes häufiger als gewohnt Durst, sollte es auch dementsprechend öfter angelegt werden. Auch wenn eine ORL verabreicht wird, ist es wichtig, das Baby parallel dazu weiter zu stillen. Mehr zum Thema: Stillen
Während und kurz nach dem Durchfall sollte jede Nahrungsumstellung unbedingt vermieden werden. Flaschen-ernährte Säuglinge erhalten unverdünnte Säuglingsmilchnahrung. Säuglinge, die hypoallergene Säuglingsmilch bekommen, sollten diese beibehalten.
Kleinkinder und ältere Kinder sollten in den ersten paar Stunden keine feste Nahrung zu sich nehmen, um das Verdauungssystem nicht zusätzlich zu belasten. Auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr muss jedoch geachtet werden. Danach kann leicht verdauliche, fettarme Kost gegessen werden, wie etwa Nudel-, Kartoffel- oder Reisgerichte, Hafer- oder Grießbrei, Salzstangen, Brot und Suppen (z.B. Kartoffel-, Karottensuppe). Falls diese Speisen nicht erbrochen werden, kann zu Normalkost übergegangen werden. Säfte mit hohem Fruktose-, Saccharose- oder Sorbitanteil (z.B. Apfel- oder Birnensaft) sollten vermieden werden.
Kinder, die eine ORL erhalten, sollten ebenfalls etwa vier bis sechs Stunden nach Beginn der Behandlung wieder ihre gewohnte Nahrung erhalten.
Medikamente
Eine medikamentöse Behandlung ist bei der unkomplizierten Gastroenteritis nur sehr selten notwendig. Der Einsatz von Antibiotika ist nur in Ausnahmefällen sinnvoll.