
Querschnittlähmung
Eine Querschnittlähmung bezeichnet die Kombination von Symptomen, die auftreten, wenn die Nervenleitung im Rückenmark beschädigt ist. Hierzu zählen jedoch nicht nur Lähmungen, sondern auch Störungen vegetativer Funktionen sowie Veränderungen der Muskelspannung und -reflexe. Obwohl viele Menschen mit einer Querschnittlähmung im Rollstuhl sitzen, sind die Einschränkungen, die durch die Schädigung des Rückenmarks auftreten können, nicht auf die Bewegungsfähigkeit begrenzt. Im Rückenmark befinden sich auch Nerven, die für die Steuerung von Organen verantwortlich sind. So hat das Rückenmark beispielsweise auch Einfluss auf Verdauung und Herzfrequenz.
Eine komplette Querschnittlähmung liegt dann vor, wenn aufgrund eines Traumas (Unfall, Verletzung) oder schwerer Erkrankung der Spinalkanal und das darin verlaufende Rückenmark komplett durchtrennt werden. Es kommt zu einem Funktionsausfall, dessen Ausmaß von der Läsionshöhe abhängig ist, da die Nervenbahnen (und damit die Reizleitung) zwischen der Steuerzentrale im Gehirn und den angesteuerten Organen, Gliedmaßen und Muskeln unterbrochen sind.
Ist das Rückenmark nur teilweise durchtrennt, liegt eine inkomplette Querschnittlähmung bzw. eine Parese vor. Aufgrund der verbesserten operativen Behandlungsmöglichkeiten und der schnellen Versorgung am Unfallort sind heute zirka 60 Prozent aller Querschnittlähmungen inkomplett.
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Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.
zuletzt aktualisiert 04.12.2017
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Letzte Expertenprüfung durch Univ.-Prof. Dr. Peter A. Winkler
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