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Allergie auf Milch

Bei einer Allergie auf Kuhmilch – kurz Milchallergie – reagiert der Körper auf bestimmte Eiweiße der Milch allergisch. Die Milchallergie kommt eher im Säuglings- und Kindesalter vor. Meist bildet sie sich bis zum Schuleintritt von selbst zurück. Daher sind auch nur wenige Erwachsene auf Kuhmilch allergisch. Erste Symptome zeigen sich bei Kindern bereits früh, wenn in der Ernährung mit Kuhmilch begonnen wird. Um eine Milchallergie abzuklären, werden verschiedene Tests durchgeführt. Die Behandlung besteht im Meiden von Kuhmilch und daraus hergestellten Produkten – wie streng diese gemieden werden müssen, ist von Person zu Person unterschiedlich.

Was ist eine Milchallergie?

Bei einer Milchallergie reagieren die Betroffenen auf einen Eiweißbestandteil der Milch allergisch. Je nach Eiweißbestandteil unterscheiden Fachleute verschiedene Formen einer Milchallergie:

  • Milchallergie auf Kaseine der Milch,
  • Milchallergie auf Molkeneiweiße der Milch sowie
  • häufig: Mischform aus beiden Milchallergien.

Die Milchallergie ist bei Säuglingen und Kleinkindern die häufigste Nahrungsmittelallergie. Etwa zwei von 100 Kindern unter drei Jahren sind davon betroffen. Bei den meisten Kindern verschwindet die Milchallergie mit der Zeit von selbst. Man sagt auch: Die Kinder entwickeln eine Toleranz der Milch gegenüber. Bis zum Alter von drei Jahren vertragen etwa acht von zehn der betroffenen Kinder Milch und haben dann keine Milchallergie mehr. Daher ist die Milchallergie bei Erwachsenen auch selten.

Hinweis

Wichtig ist die Unterscheidung von Milchallergie und Laktoseintoleranz: Bei der Milchallergie reagiert der Körper allergisch auf Eiweiße der Milch. Bei der Laktoseintoleranz wird der Milchzucker fehlerhaft verdaut.

Welche Symptome können bei Milchallergie auftreten?

Typische Symptome bei einer Milchallergie sind u.a.:

  • Haut: Urtikaria – Nesselausschlag, Ekzeme – Entzündung der Haut mit Juckreiz, Schwellungen,
  • Magen und Darm: Übelkeit, Bauchschmerzen, Erbrechen, Durchfall,
  • selten: Atembeschwerden, Blutdruckabfall, allergischer Schock.

Beschwerden nach dem Konsum von Kuhmilch können sofort auftreten, d.h. innerhalb weniger Minuten bis zu zwei Stunden. Möglich sind auch verzögerte Reaktionen, viele Stunden oder Tage danach.

Wann äußert sich eine Milchallergie bei Kindern?

Eine Milchallergie macht sich meist bereits innerhalb der ersten Lebensmonate eines Kindes bemerkbar. Insbesondere, wenn das Kind nicht gestillt wird und Flaschenmilch auf Basis von Kuhmilch gefüttert wird, oder wenn mit dem Zufüttern von Milch oder Milchbrei begonnen wird. Die erstmaligen Beschwerden zeigen sich innerhalb weniger Tage oder Wochen.

Eher selten kommt es zu Symptomen bei alleinigem Stillen mit Muttermilch: Dabei regieren die Säuglinge auf das Kuhmilcheiweiß aus der Nahrung der Mutter, das in die Muttermilch übergeht.

Wie wird die Diagnose gestellt?

Bei Verdacht auf eine Milchallergie wird die Ärztin oder der Arzt ein ausführliches Gespräch führen. Dabei werden die aufgetretenen Beschwerden und deren zeitliches Auftreten genau besprochen. Hilfreich ist es, wenn Betroffene bzw. die Eltern ein Ernährungs- und Symptom-Tagebuch bereits vorab führen. Diese Information liefert der Ärztin oder dem Arzt bei der Diagnose wichtige Hinweise.

Zur sicheren Diagnose einer Milchallergie erfolgt meist ein überwachter Provokationstest nach vorheriger Eliminationsdiät: Als erster Schritt werden die möglicherweise allergieauslösenden Nahrungsmittel für einen bestimmten Zeitraum in der Ernährung gänzlich gemieden – man nennt dies „Elimination“. Im Anschluss wird das Nahrungsmittel unter ärztlicher Überwachung verzehrt und die Reaktion des Körpers beobachtet – man nennt dies „Provokation“. 

Vorab kann auch ein Blut- oder Hauttest erfolgen:

  • Bluttest: Untersuchung auf das Vorhandensein allergenspezifischer IgE-Antikörper.
  • Hauttest: Reaktion der Haut nach Kontakt mit dem Allergen in einem Prick-Test.

Näheres erfahren Sie unter Nahrungsmittelallergien – Wie wird die Diagnose gestellt?

Bei Kindern mit Milchallergie erfolgt bis zum Alter von vier Jahren im Abstand von sechs bis zwölf Monaten ein wiederholter Provokationstest. So wird früh erkannt, ob das Kind die Kuhmilch eventuell schon wieder verträgt. Später wird alle zwei Jahre wiederholt getestet.

Wie erfolgt die Behandlung einer Milchallergie?

Das Vermeiden von Milch und Milchprodukten sowie von Produkten, die Milch enthalten, lindert die Beschwerden bei einer Milchallergie. Von Person zu Person kann es allerdings recht unterschiedlich sein, wie streng dies eingehalten werden muss: Denn die individuelle Verträglichkeit hängt von der Stärke der Milchallergie ab:

  • Bei einer Milchallergie mit starken Symptomen sollen Milch und Milchprodukte aus Kuhmilch in der Ernährung völlig weggelassen werden.
  • Sind die Symptome der Milchallergie eher leicht oder bleiben bei Aufnahme geringer Mengen aus, können Milch und Milchprodukte – in kleinen Mengen – durchaus verzehrt werden.

Das Anpassen der Ernährung erfolgt in enger Abstimmung mit der behandelnden Ärztin oder dem behandelnden Arzt.

Hinweis

Möglicherweise bewirkt der Konsum kleiner Mengen an Milch sogar, dass Kuhmilch bereits früher wieder vertragen wird.

Was ist bei Säuglingen und Kleinkindern mit Milchallergie zu beachten?

Säuglinge und Kleinkinder mit Milchallergie brauchen für das Wachstum und die Entwicklung eine Spezialnahrung: Das sind hydrolysierte Milchpräparate, z.B. Molken- und Kaseinhydrolysat oder Säuglingsnahrung auf Basis von Aminosäuren. Säuglingsersatznahrung auf Basis von Soja sollte Säuglingen unter einem Jahr nicht gegeben werden. Dies ist besonders zu beachten von Familien, die sich und ihre Kinder streng vegan ernähren wollen.

Das Wachstum und der Gewichtsverlauf müssen bei Säuglingen und Kleinkindern mit Milchallergie genau beobachtet werden. So werden Entwicklungsverzögerungen rechtzeitig erkannt. Dabei werden die Kinder regelmäßig von den Eltern oder in der Arztpraxis abgewogen und gemessen. Die (Kinder-)Ärztin oder der (Kinder-)Arzt trägt die gemessenen Werte in Wachstumskurven ein, sogenannten Perzentilenkurven.

Bei bekannter schwerer Allergie sollten die Betroffenen stets mit einem Notfallset ausgestattet sein und im Gebrauch geschult werden.

Das sollte ein Allergienotfallset beinhalten:

Angehörige einer Nahrungsmittelallergikerin oder eines Nahrungsmittelallergikers sollten mit dem Gebrauch eines Notfallsets vertraut und darin geschult sein. Bei Kindern mit Milchallergie sind auch Kindergarten bzw. Schule zu informieren. Besondere Vorsicht gilt, wenn bereits allergische Schockreaktionen vorgekommen sind.

Kalzium

Da Milch und Milchprodukte den Körper mit Kalzium versorgen, sollte bei einer Milchallergie insbesondere auf eine ausreichende Zufuhr an Kalzium geachtet werden. Weitere Informationen erhalten Sie unter Kalzium.

Vitamin A und Vitamin D

Milch trägt u.a. auch zur Deckung des Bedarfs an Vitamin A und Vitamin D bei, die beide im Milchfett enthalten sind. Bei Milchallergie muss daher auf ausreichende Aufnahme von Vitamin A und D geachtet werden.

Weitere Informationen erhalten Sie unter Vitamin A und Vitamin D.

Ist die Versorgung mit Vitaminen und Mineralstoffen nicht ausreichend, kann eine Nahrungsergänzung sinnvoll sein. Darüber berät die Ärztin oder der Arzt.

Was beeinflusst die Verträglichkeit der Milch?

Wenn eine Milchallergie bereits besteht, beeinflusst Hitzeeinwirkung die Verträglichkeit von Milch und Milchprodukten positiv: Viele Milchallergiker:innen vertragen hocherhitzte Milch – H-Milch – sowie Backwaren mit Milch wie Kuchen, Kekse etc.

Milch in „versteckter“ Form

Spuren von Milch können in vielen Nahrungsmitteln enthalten sein. So etwa in Backwaren, Wurstwaren, Saucen, Süßigkeiten oder Suppen. Meist ist die enthaltene Menge so gering, dass viele Milchallergiker:innen nicht allergisch reagieren.

Welche Alternativen zu Kuhmilch gibt es?

Pflanzliche Getränke wie Sojamilch können als Ersatz für Milch tierischer Herkunft verwendet werden. Wichtig dabei ist, dass pflanzliche Drinks mit Vitaminen und Mineralstoffen angereichert sind, z.B. mit Kalzium. Für Kinder über zwei Jahre ist unter den pflanzlichen Drinks Sojamilch am ehesten geeignet, da sie verglichen zu anderen pflanzlichen Drinks einen besseren Eiweiß- und Fettgehalt hat. Für Birkenpollenallergiker ist jedoch die Kreuzallergie mit Soja zu beachten. Birkenpollenallergiker haben ein höheres Risiko für schwerere allergische Reaktionen, besonders nach dem Genuss von Sojagetränken. Erhitzung oder Pasteurisierung zerstört das allergene Potenzial von Soja nicht.

Fachleute raten von Reismilch ab: Reismilch kann hohe Mengen an Arsen, einem giftigen Halbmetall, enthalten. Die EFSA (European Food Standards Agency) empfiehlt daher, Kindern unter viereinhalb Jahren keine Reismilch zu geben.

Schaf- und Ziegenmilch sind eher ungeeignet als Ersatz für Kuhmilch: Meist reagieren Milchallergiker:innen auch auf Schaf- und Ziegenmilch allergisch – man nennt dies auch Kreuzallergie. Manche Milchallergiker:innen vertragen Milch vom Pferd oder Esel.

Wohin kann ich mich wenden?

Wenn Sie Beschwerden in Verbindung mit Nahrungsmitteln haben, können Sie sich zur Abklärung an folgende Stellen wenden:

Weitere Informationen erhalten Sie unter Ernährungsberatung und -therapie.

Wie erfolgt die Abdeckung der Kosten?

Die e-card ist Ihr persönlicher Schlüssel zu den Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung. Alle notwendigen und zweckmäßigen Diagnose- und Therapiemaßnahmen werden von Ihrem zuständigen Sozialversicherungsträger übernommen. Bei bestimmten Leistungen kann ein Selbstbehalt oder Kostenbeitrag anfallen. Detaillierte Informationen erhalten Sie bei Ihrem Sozialversicherungsträger. Weitere Informationen finden Sie außerdem unter:

sowie über die Online-Services und Formulare der Sozialversicherung.

Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.

Letzte Aktualisierung: 20. Januar 2023

Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal

Expertenprüfung durch: Univ.Prof. Dr. Erika Jensen-Jarolim, Fachärztin für Pathophysiologie, Fachärztin für Klinische Immunologie, Spezialisierung in Allergologie

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