Betroffenen fällt es oft schwer, Hilfe zu suchen. Viele können auch nicht erkennen, dass sie selbst Unterstützung brauchen. Oft suchen zuvor Menschen im sozialen Umfeld nach Beratung oder Therapie, da sie mit dem Verhalten ihrer Nächsten nicht zurechtkommen bzw. in der Folge eigene seelische Probleme entwickeln. Die Behandlung nimmt einige Zeit in Anspruch und ist prinzipiell möglich.
Säulen der Therapie
Psychotherapie (inklusive Psychoedukation – Verständnis für die Störung fördern, Umgang damit schulen etc.) sowie Soziotherapie, (wieder-)erlernen sozialer Fertigkeiten, Sicherstellung sozialer Grundbedürfnisse, Rehabilitation, zählen zu den Therapiesäulen. Dabei wird unter anderem individuell versucht, neue Verhaltens- und Sichtweisen zu erproben bzw. zu erlernen.
In einer Gruppenpsychotherapie können vor allem auch Differenzen zwischen Selbst- und Fremdwahrnehmung sichtbar gemacht, soziales Miteinander in geschütztem Rahmen gelebt und das Verständnis für einander gefördert werden.
Je nach Ausprägung von Symptomen oder anderen Erkrankungen/Störungen können ärztlich verordnete Medikamente notwendig sein (z.B. zur Angstlinderung). Dabei kommen unter anderem Antidepressiva, Stimmungsstabilisierer oder mitunter auch Antipsychotika zur Anwendung. Diese Medikamente können im Kontext mit Persönlichkeitsstörungen z.B. gegen Angst, Impulsdurchbrüche sowie mögliches Wahndenken sowie verzerrte Denk- und Wahrnehmungsweisen zum Einsatz kommen.
Hinweis
Zu Wirkungen, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen informiert Sie Ihre Ärztin/Ihr Arzt oder Ihre Apothekerin/Ihr Apotheker.
Die Probleme, mit denen Betroffene zu kämpfen haben (Schwierigkeiten bezüglich Nähe/Distanz, Vertrauen etc.), spiegeln sich meist in einem erschwerten Behandlungsweg wider. Nicht selten kommt es zu Therapieabbrüchen. Eine wesentliche Basis bildet das langsam aufzubauende Vertrauensverhältnis zu den professionellen Helferinnen/Helfern.
Psychotherapie
Innerhalb der Psychotherapie haben sich unterschiedliche Methoden entwickelt, die sich mit Persönlichkeitsstörungen im Besonderen beschäftigen, z.B. die Übertragungsfokussierte Psychodynamische Psychotherapie (TFP) oder spezielle Ansätze der verhaltenstherapeutischen Schematherapie. Welcher Ansatz zur Anwendung kommt, hängt auch von der Art der Persönlichkeitsstörung ab. Am besten ist die Behandlung der emotional instabilen Persönlichkeit (Borderline-Typus) erforscht. Bei dieser kommen unter anderem die Dialektisch-Behaviorale Therapie (DBT) sowie die Mentalisierungsbasierte Therapie (MBT) zur Anwendung. Nähere Informationen finden Sie unter Emotional instabile Persönlichkeitsstörung: Therapie.
Begleiterkrankungen (z.B. Suchterkrankungen, Depressionen etc.) werden bei der Behandlung berücksichtigt.