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Herzinfarkt: Rehabilitation & Nachsorge

In der Rehabilitation bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen werden die Patient:innen von einem Team verschiedener Fachrichtungen betreut. Das Ziel ist es, die körperliche und psychische Gesundheit so weit wie möglich wieder zu erlangen und langfristig zu erhalten. Zudem sollen die berufliche und die soziale Wiedereingliederung gefördert werden.

Rehabilitationsprogramme sind unter anderem wichtig nach einem akuten Koronarsyndrom (instabile Angina pectoris oder Herzinfarkt) sowie nach einer Bypass-Operation. Sie werden individuell an die Betroffenen angepasst, können wesentlich zur Verbesserung der Prognose beitragen und sollten so bald wie möglich nach der Krankenhausentlassung beginnen.

Was sind die Ziele der Rehabilitation?

Die Rehabilitation bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen hat unter anderem folgende Ziele:

  • die bestmögliche körperliche und psychische Gesundheit wiederzuerlangen,
  • die individuelle körperliche Leistungsfähigkeit langfristig zu erhöhen,
  • die Betroffenen über ihre Erkrankung zu informieren und zu Änderungen des Lebensstils zu motivieren,
  • die Risikofaktoren und die Pflegebedürftigkeit zu reduzieren,
  • die Betroffenen beim Wiedereinstieg in ihr soziales Umfeld und in den Arbeitsprozess zu unterstützen,
  • die Betroffenen bei psychischen Problemen zu unterstützen.

Was sind die Bausteine der Rehabilitation?

Rehabilitationsprogramme setzen sich aus mehreren Bausteinen zusammen, die auf jede Patientin und jeden Patienten individuell abgestimmt werden. Dazu zählen:

  • Medizinische Behandlungen und Bewegungstherapie: Die Patient:innen führen im Rahmen der Reha unter Aufsicht ein individuelles Training durch. Ziel ist eine Verbesserung der körperlichen Leistungsfähigkeit. Auch das Überwachen des Gesundheitszustandes sowie das therapeutische Management von Fettstoffwechselstörungen, Diabetes, Bluthochdruck, Übergewicht und metabolisches Syndrom sind wesentliche Bausteine der Rehabilitation.

  • Patientenschulungen: Die Patient:innen werden im Rahmen der Reha auf den Alltag vorbereitet und hinsichtlich einer gesundheitsfördernden Lebensweise geschult. Dazu gehören unter anderem Schulungen rund um gesunde Ernährung, gesunde Bewegung, Erkennen von Risikofaktoren (z.B. Schulungen zur Blutdruckselbstkontrolle, Blutzuckerselbstkontrolle etc.), Raucherentwöhnungsprogramme, Medikamenteneinnahme und potenzielle Nebenwirkungen. Betroffene sollen ein Verständnis für ihre Erkrankung erlangen, um eigenverantwortlich am Behandlungserfolg mitwirken zu können.

  • Psychische Komponente: Psychische Probleme, wie etwa Depressionen, sind nach einem Herzinfarkt keine Seltenheit. Dadurch wird die Lebensqualität der Betroffenen deutlich verringert, und das Risiko eines neuerlichen Infarktes steigt. Daher ist die begleitende psychische Unterstützung ein wichtiger Beitrag zur Genesung.

  • Soziale Komponente: Die Patient:innen sollten auch in ihr soziales Umfeld möglichst rasch wieder eingegliedert werden und erhalten Beratung und Unterstützung, z.B. bei Problemen mit Versicherungen oder mit dem Arbeitsplatz.

So weit dies möglich ist, werden auch nahe Angehörige in sämtliche Schulungen miteinbezogen.

Welche Phasen der Rehabilitation unterscheidet man?

Herz-Kreislauf-Patient:innen folgen einem strukturierten Rehabilitationsprogramm, das in Österreich aus vier Phasen besteht:

  • Phase I (Frühmobilisation im Akutkrankenhaus): Phase I der kardiologischen Rehabilitation beschreibt die Zeit des Krankenhausaufenthaltes aufgrund einer Herz-Kreislauf-Erkrankung. Wichtiges Ziel dieser Phase ist die frühzeitige Mobilisierung der/des Betroffenen aus dem Bett. Die Frühmobilisation soll innerhalb der ersten 72 Stunden nach der Aufnahme erfolgen.

  • Phase II (Anschlussheilbehandlung): Diese Phase sollte möglichst direkt nach dem Krankenhausaufenthalt beginnen. Zu den Inhalten der Anschlussheilbehandlung zählen unter anderem ausführliche ärztliche Untersuchungen und Gespräche, Schulungen, Bewegungstherapie und körperliches Training, Lebensstilberatung, psychologische Betreuung etc. Das Ziel ist es, den Genesungsfortschritt weiter zu unterstützen und das Herz langsam an steigende Belastungen zu gewöhnen. Die Anschlussheilbehandlung kann ambulant oder stationär erfolgen und dauert rund fünf Wochen. Bei der ambulanten Rehabilitation wohnt die Patientin bzw. der Patient zu Hause und nimmt mehrmals wöchentlich an Rehabilitationsprogrammen in einem Spital oder im Rehabilitationszentrum teil. Bei der stationären Rehabilitation wohnt die Patientin bzw. der Patient für mehrere Wochen in einem Rehabilitationszentrum.

  • Phase III (langfristige ambulante Weiterbetreuung): Im Anschluss an die ambulante oder stationäre Phase II sollen die Betroffenen in strukturierten ambulanten Programmen für sechs bis zwölf Monate weiterbetreut werden, wenn notwendig auch länger. Regelmäßiges körperliches Training soll weiter gefördert werden (z.B. durch Teilnahme an einem ambulanten Bewegungsprogramm), ebenso die Umsetzung anderer gesundheitsfördernder Maßnahmen. Ziel ist es, das in Phase II Erlernte weiter auszubauen und zu festigen. Dadurch soll der Genesungsfortschritt weiter unterstützt und der Gesundheitszustand erhalten werden.

  • Phase IV (lebenslange Prävention): Insbesondere nach einem operativen Eingriff am Herzen wird lebenslange Nachsorge empfohlen. Die Betreuung erfolgt in dieser Phase durch die Hausärztin bzw. den Hausarzt oder durch eine Fachärztin bzw. einen Facharzt für Kardiologie. Es wird darauf geachtet, dass die/der Betroffene nicht wieder in alte Muster verfällt. Zudem werden regelmäßig Laborkontrollen sowie Blutdruck- und Blutzuckermessungen durchgeführt, um etwaige Risikoerhöhungen frühzeitig zu erkennen. Für den langfristigen Behandlungserfolg ist Eigeninitiative der/des Betroffenen gefragt. Das Erlernte muss selbstständig im Alltag umgesetzt werden (z.B. durch Besuch von Sportvereinen oder Fitnessstudios, Einhalten eines gesunden Speiseplanes etc.). Ambulante Herzgruppen können weiter unterstützen.

Welche Rolle spielen Bewegung und Sport?

Bewegung und körperliches Training sind wesentliche Eckpfeiler bei der Nachsorge von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Gerade nach einem Herzinfarkt sind Bewegung und Sport fast genauso wichtig wie die regelmäßige Einnahme von Medikamenten. Eine Steigerung der körperlichen Leistungsfähigkeit verringert das Risiko eines weiteren Infarktes und hilft den Betroffenen, wieder aktiv am Leben teilzunehmen.

Bewegung verbessert Herzleistung

Durch schonendes Aufbautraining kann die Pumpfunktion der verbleibenden Herzmuskulatur deutlich gestärkt werden. Bewegung und Sport verbessern die Leistung des Herzens und wirken positiv gegen Übergewicht und auf den Fettstoffwechsel. Damit wird das Risiko eines erneuten Infarktes vermindert.

Das Bewegungstraining nach einem Herzinfarkt muss zunächst unter medizinischer Aufsicht stattfinden, um das richtige Maß zu finden. Besonders günstig wirkt das sogenannte Koronartraining im Rahmen der Rehabilitation. Dieses wird individuell auf die Patientin bzw. den Patienten zugeschnitten und stellt sicher, dass am Anfang keine Überforderung stattfindet und die sportliche Betätigung nach und nach angemessen gesteigert wird. Während des Trainings werden sämtliche Parameter wie Herzschlag, Dauer und Intensität ermittelt, so dass nach der Rehabilitation ein alleiniges Trainieren möglich ist.

Geeignete und ungeeignete Sportarten

Sportarten, bei denen es zu kurzzeitigen hohen Belastungen kommt, sind grundsätzlich für Herzkranke nicht geeignet. Ausdauersportarten dagegen können bei zunächst geringer Intensität problemlos betrieben werden, optimalerweise drei- bis fünfmal pro Woche.

Beispiele für geeignete Sportarten:

Beispiele für nicht geeignete Sportarten:

  • „Stop and go“-Sportarten (z.B. Tennis, Fußball, Squash, Badminton)
  • Mountainbiking
  • Krafttraining mit schweren Gewichten

Wohin kann ich mich wenden?

Nach einem Herzinfarkt wird eine Rehabilitation in einem kardiologischen Rehabilitationszentrum empfohlen. Der dafür erforderliche Antrag wird in den meisten Fällen noch direkt im Krankenhaus durch die behandelnde Ärztin oder den behandelnden Arzt gestellt.

Nähere Informationen zum Thema „Antragstellung für Rehabilitation“ finden Sie unter Reha & Kur.

Wo finde ich die notwendigen Formulare?

Alle Antragsformulare der Sozialversicherung finden Sie auf der Website der Sozialversicherung unter „Formulare“. Wählen Sie zunächst Ihren zuständigen Versicherungsträger auf der Seite der Sozialversicherung und dann das benötigte Formular aus.

Wie erfolgt die Abdeckung der Kosten?

Die e-card ist Ihr persönlicher Schlüssel zu den Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung. Alle notwendigen und zweckmäßigen Diagnose- und Therapiemaßnahmen werden von Ihrem zuständigen Sozialversicherungsträger übernommen. Bei bestimmten Leistungen kann ein Selbstbehalt oder Kostenbeitrag anfallen. Detaillierte Informationen erhalten Sie bei Ihrem Sozialversicherungsträger. Weitere Informationen finden Sie außerdem unter:

sowie über den Online-Ratgeber Kostenerstattung der Sozialversicherung.

Hinweis

Im Text wird mit dem Doppelpunkt zwischen männlicher und weiblicher Bezeichnung die Geschlechtervielfalt berücksichtigt.

Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.

Letzte Aktualisierung: 24. November 2021

Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal

Expertenprüfung durch: MR a.o.Univ.Prof. Dr. Erich Minar, Facharzt für Innere Medizin, Zusatzfach Innere Medizin (Angiologie)

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