Die Behandlung von Kopfschmerzen richtet sich nach der Art des Kopfschmerztyps. Dabei kommen Medikamente sowie andere Maßnahmen (etwa Entspannungstraining) zum Einsatz.
Migräne: Therapie
Die Behandlungsmaßnahmen bei Migräne finden Sie unter Migräne: Diagnose & Therapie.
„Spannungskopfschmerz“: Therapie
Die Therapie der Wahl bei Kopfschmerz vom Spannungstyp sind Schmerzmittel mit den Wirkstoffen Acetylsalicylsäure, Metamizol, Paracetamol, Ibuprufen sowie Naproxen. Es sollte darauf geachtet werden, dass nur ein Wirkstoff in der Tablette enthalten ist außer die Kombination von Acetylsalicylsäure, Paracetamol und Koffein in einem Kombinationspräparat. Bei chronischen Kopfschmerzen vom Spannungstyp kommen zudem Antidepressiva (bevorzugt Amitriptylin) zum Einsatz, um die mentale Schmerzabwehr zu unterstützen.
Bei akuten Schmerzen sollten nicht mehr als zehn Tage im Monat Schmerzmittel verabreicht werden, um die Entwicklung von schmerzmittelbedingten Kopfschmerzen zu vermeiden. Ergänzend zu den genannten Maßnahmen können auch Muskelentspannungstraining ( PMR), EMG-basiertes Biofeedback, physikalische Therapie sowie psychotherapeutische Maßnahmen (vor allem aus dem Bereich der Verhaltenstherapie) unterstützen. Auch eine kalte Kompresse, die vorsichtige Anwendung von Pfefferminzöl sowie ein Spaziergang an der frischen Luft können mitunter hilfreich sein.
Clusterkopfschmerz: Therapie
Die Akuttherapie von Clusterkopfschmerzen erfolgt medikamentös vorwiegend mittels Triptanen (gefäßverengende Medikamente) – meist Sumatriptan oder Zolmitriptan – sowie durch das Einatmen von reinem Sauerstoff. Die Triptane werden von den Patientinnen/Patienten selbst direkt unter die Haut gespritzt oder in die Nase gesprüht. Kortison kann als Kurzzeitprophylaxe zur Vorbeugung eingesetzt werden. Zur Reduktion der Häufigkeit der Attacken finden z.B. auch das Herzmittel Verapamil oder Lithium Anwendung. Aufgrund der möglichen Nebenwirkungen dieser Medikamente sollte diese Prophylaxe jedoch immer ärztlich begleitet werden. Führen all diese genannten Maßnahmen nicht zu einer Besserung der Kopfschmerzen, können im Einzelfall Nervenblockaden oder operative Verfahren Linderung verschaffen.
Hemikranie/SUNCT-Syndrom: Therapie
Sowohl bei der paroxysmalen oder kontinuierlichen Hemikranie als auch beim SUNCT-Syndrom hat sich Indometacin – kombiniert mit einem Magenschutz – bewährt. Häufig ist eine längerdauernde Therapie notwendig. Die Dosis kann nach Besserung reduziert werden und wird beim Wiederauftreten der Kopfschmerzen gesteigert.
Neu aufgetretener täglicher Kopfschmerz: Therapie
Wissenschaftlich nachgewiesen wirksame Therapiemöglichkeiten sind derzeit noch Gegenstand der Forschung. Aktuell orientiert sich die Therapie jener der Migräne bzw. Kopfschmerzen vom Spannungstyp – je nachdem welchem Erkrankungsbild die Beschwerden ähneln.
Kopfschmerz bei Übergebrauch von Schmerz- & Migränemitteln: Therapie
Die Behandlung von Kopfschmerz durch Übergebrauch von Medikamenten (Medication Overuse Headache/MOH) erfolgt in Stufen. Wichtig ist die Aufklärung über den Zusammenhang zwischen längerfristiger Schmerzmitteleinnahme gegen Kopfschmerzen und chronischen Kopfschmerzen. Die Einnahme von Medikamenten in Akutsituationen sollte drastisch reduziert werden. In der Regel erfolgt nach der ausführlichen Aufklärung ein Medikamentenentzug. Ein weiterer Schritt ist eine medikamentöse Vorbeugung gegen Kopfschmerzen mit Topiramat, Onabotulinumtoxin A oder Amitriptylin (bei Kopfschmerzen vom Spannungstyp). Nähere Informationen zur Migräneprophylaxe finden Sie unter Migräne: Diagnose & Therapie.
Erweisen sich diese Maßnahmen als nicht ausreichend oder passend, wird eine Medikamentenpause eingelegt, ein Entzug oder eine kontrollierte Medikamenteneinnahme vorgenommen. Je nach Ausprägung der Beschwerden können diese Behandlungsmöglichkeiten ambulant, in einer Tagesklinik oder stationär erfolgen. Stammen die medikamenteninduzierten Kopfschmerzen aus der übermäßigen Anwendung von Opioiden, muss ein Entzug immer stationär erfolgen.
Die Therapiemaßnahmen laufen für gewöhnlich über mehrere Monate. Auch eine Nachbetreuung ist sinnvoll.
Hinweis
Übermäßiger Schmerzmittelgebrauch kann zu schmerzmittelinduziertem Kopfschmerz führen sowie unter anderem zu Abhängigkeit und zu Nierenversagen oder Leberschädigung. Daher sollte in jedem Fall Rücksprache mit einer Ärztin/einem Arzt erfolgen, um diese Komplikationen zu vermeiden.