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Lungenkrebs

Lungenkrebs gehört zu den häufigsten Krebserkrankungen in Österreich. Am häufigsten trifft die Erkrankung Raucherinnen und Raucher: Rund 85 von 100 Betroffenen rauchen oder haben geraucht. Die beste Möglichkeit sich vor Lungenkrebs zu schützen ist nicht zu rauchen. Betroffene bemerken meist lange Zeit nichts von der Krebserkrankung. Hartnäckiger Husten, Gewichtsverlust oder Atemnot bei Belastung können die ersten Symptome sein und sollten ärztlich abgeklärt werden. Steht die Diagnose „Lungenkrebs“ fest, ist fast immer eine Operation notwendig. Je nach Situation empfehlen Fachleute auch eine Chemo- oder Strahlentherapie oder andere moderne Therapieverfahren. Je eher mit einer Behandlung begonnen wird, desto besser sind die Heilungschancen.

Was ist Lungenkrebs?

Lungenkrebs ist eine bösartige Veränderung des Gewebes in der Lunge selbst oder in den Bronchien.
In Österreich sterben jedes Jahr rund 4000 Menschen an den Folgen von Lungenkrebs. Damit ist Lungenkrebs bei Männern die häufigste Krebstodesursache. Bei Frauen steht er an zweiter Stelle der krebsbedingten Todesfälle. Das Risiko zu erkranken nimmt mit dem Alter zu. Am häufigsten erkranken Personen über 40 Jahren.

Fachleute bezeichnen Lungenkrebs auch als Lungenkarzinom oder Bronchialkarzinom. Lungenkrebs geht meist von veränderten Zellen der Schleimhaut in den Bronchien, seltener von der Lunge selbst aus. Die Bronchien sind immer kürzer und dünner werdende Rohre, die die Atemluft in die Lunge bringen. Die Lunge hat zwei Lungenflügel, den rechten und den linken. Über diese erfolgt der Austausch von Sauerstoff und Kohlendioxid mit dem Blut.

Wenn Lungenkrebs nicht rechtzeitig behandelt wird, breitet sich dieser auf benachbarte Gewebe und Organe aus. Beispielsweise kann er von einem Lungenflügel auf den anderen oder auf die Lymphknoten übergreifen. Über die Blut- und Lymphgefäße können Krebszellen in entfernte Organe gelangen und dort Metastasen bilden. Dazu kommt es besonders oft in der Leber, im Gehirn oder in den Knochen. 

Vom Lungenkrebs zu unterscheiden sind Lungenmetastasen: Diese entwickeln sich aus einer Krebserkrankung in einer anderen Körperregion, z.B. aus der Leber, den Knochen oder den Nieren. Von dort schickt der Tumor Krebszellen über die Blutbahn in die Lunge, wo sich dann Metastasen bilden.

Welche Formen von Lungenkrebs gibt es?

Fachleute unterscheiden anhand des Aussehens und der Größe der Zellen unter dem Mikroskop zwischen zwei Hauptformen von Lungenkrebs:

Nicht-kleinzelliger Lungenkrebs 

Etwa 80 von 100 Personen mit Lungenkrebs haben diese Form. Fachleute bezeichnen diesen auch als „Non small cell lung cancer“ (NSCLC). Entsteht der nicht-kleinzellige Lungenkrebs aus Zellen der Lungenbläschen, sprechen Fachleute von einem „Adenokarzinom“. Entwickelt er sich aus der Schleimhaut von Lunge oder Bronchien wird der Krebs als „Plattenepithelkarzinom“ bezeichnet, der typischen Lungenkrebsform bei Rauchern.

Kleinzelliger Lungenkrebs

Diese Krebsform ist besonders bösartig, da sie sich sehr rasch im Körper ausbreitet. Meist wird der kleinzellige Lungenkrebs erst im fortgeschrittenen Stadium entdeckt. Dementsprechend schlecht ist in den meisten Fällen die Heilungsaussicht. Fachleute bezeichnen diese Form auch als „Small cell lung cancer“ (SCLC)

Hinweis

Die Unterscheidung der beiden Formen ist wichtig, da sie unterschiedlich behandelt werden. Zudem haben Personen, die an einem kleinzelligen Lungenkrebs erkrankt sind, oft schlechtere Heilungschancen als bei anderen Formen von Lungenkrebs.

Was sind die Ursachen von Lungenkrebs?

Die Entstehung von Lungenkrebs kann durch verschiedene Faktoren begünstigt werden. Manche dieser Faktoren können wir durch unseren Lebensstil beeinflussen, andere nicht. Die wichtigste Rolle bei der Entstehung von Lungenkrebs spielen krebserregende Stoffe, wie sie beispielsweise im Zigarettenrauch und in bestimmten Chemikalien vorkommen. Zwischen dem Kontakt mit der krebserregenden Substanz und dem Auftreten von Lungenkrebs können bis zu 40 Jahre liegen. 

Rauchen ist mit Abstand der größte Risikofaktor für Lungenkrebs: Besonders gefährdet sind Personen, die schon in jungen Jahren zu rauchen begonnen und viele Zigaretten über einen langen Zeitraum geraucht haben. Auch das Rauchen von Leicht-Zigaretten ändert an diesem Umstand nichts. 

Das Krebsrisiko steigt nicht nur für die rauchende Person selbst, sondern auch für jene, die passiv mitrauchen. Sie atmen mit dem sogenannten Nebenstromrauch viele krebserregende Stoffe ein. 

Weitere Faktoren, die das Risiko für Lungenkrebs erhöhen können, sind u.a.

  • Höheres Alter: Mit zunehmendem Alter erhöht sich das Risiko für Lungenkrebs. 
  • Schadstoffe, die am Arbeitsplatz eingeatmet werden: z.B. Asbest, Arsen polyzyklische Kohlenwasserstoffe. Beispielsweise sind Personen, die in der Bau- oder Textilindustrie arbeiten besonders gefährdet. 
  • Schadstoffe, die aus der Umwelt eingeatmet werden: z.B. Feinstaub aus der Industrie oder von Dieselfahrzeugen sowie das natürlich im Erdreich vorkommende Edelgas Radon. 
  • Bereits bestehende Lungenerkrankung: z.B. COPD

Wie kann man Lungenkrebs vorbeugen?

Die beste Maßnahme, um Lungenkrebs vorzubeugen, ist, auf das Rauchen zu verzichten – oder am besten erst gar nicht damit anzufangen. Jede gerauchte Zigarette ist eine zu viel, es gibt keine ungefährliche Dosis. 

Selbst für Menschen, die schon jahrelang rauchen, macht es Sinn mit dem Rauchen aufzuhören: Das Risiko für Lungenkrebs sinkt mit dem Rauchstopp stetig. Ein solcher lohnt sich auch dann noch, wenn man bereits Lungenkrebs hat. Dadurch schreitet die Erkrankung langsamer voran, die Betroffenen leben länger und es geht ihnen besser. 

Schadstoffe aus der Umwelt oder dem Arbeitsplatz können zur Entstehung von Lungenkrebs beitragen. Spezielle Schutzmaßnahmen am Arbeitsplatz, wie Atemschutzgeräte und Filter, können die Gefahr verringern.

Welche Symptome können bei Lungenkrebs auftreten?

Lungenkrebs bleibt  oft lange Zeit unbemerkt  und kann sich dabei ausbreiten und wachsen. Mehr als die Hälfte der Lungenkrebsfälle werden erst entdeckt, wenn sich der Krebs bereits auf andere Organe ausgebreitet hat. Ein Grund dafür ist, dass viele betroffene Personen erst dann Beschwerden haben, wenn der Krebs schon weit fortgeschritten ist. 

Hinter Symptomen, die auf Lungenkrebs hindeuten, können auch andere Erkrankungen stecken, wie eine COPD oder chronische Bronchitis. Betroffene Personen sollten länger bestehende Beschwerden in jedem Fall ärztlich abklären lassen. Je früher Lungenkrebs entdeckt wird, desto besser sind die Heilungschancen. 

Die Symptome von Lungenkrebs werden zunächst durch den Lungenkrebs selbst, später durch die Metastasen verursacht. Folgende Anzeichen können auf Lungenkrebs hindeuten: 

  • Hartnäckiger Husten, der trotz Behandlung nicht weggeht, ist oft das erste Anzeichen. Manchmal verschlechtert sich auch ein schon länger bestehender „Raucherhusten“.
  • Atemnot und Kurzatmigkeit
  • Blutbeimengungen im hervor gehusteten Schleim, den Fachleute als Auswurf bezeichnen.
  • Gewichtsverlust
  • Abgeschlagenheit
  • Fieber

Ist der Krebs schon weiter fortgeschritten und in das umgebende Gewebe eingewachsen, können die Betroffenen weitere Beschwerden haben, beispielsweise Schluckbeschwerden oder Heiserkeit. Haben sich bereits Metastasen gebildet, können unterschiedlichste Symptome dazukommen; z.B. kann es bei Metastasen in den Knochen zu Knochenschmerzen, bei Metastasen im Gehirn zu Kopfschmerzen, Krampfanfällen oder Lähmungen kommen.

Wie wird die Diagnose gestellt? 

Haben Betroffene anhaltende Beschwerden, sollten sie diese möglichst bald ärztlich abklären lassen. Manchmal werden Veränderungen in der Lunge zufällig bei einem Lungenröntgen, das aus einem anderen Grund durchgeführt wurde, entdeckt. Dann ist eine weitere Abklärung notwendig.

Die ersten Untersuchungen kann die Hausärztin oder der Hausarzt durchführen. Wird dabei etwas Auffälliges entdeckt, sind weitere Untersuchungen bei einer Fachärztin oder einem Facharzt für Lungenheilkunde notwendig. 

Zunächst fragt die Ärztin oder der Arzt in der Anamnese nach den Beschwerden: Seit wann bestehen diese? In welchen Situationen treten diese auf?  Zudem wird unter anderem geklärt, ob Risikofaktoren für Lungenkrebs vorliegen: Beispielsweise ob die oder der Betroffene raucht oder im Beruf mit schädlichen Substanzen zu tun hat oder hatte.

Nach dem Gespräch erfolgt eine körperliche Untersuchung. Dabei hört die Ärztin oder der Arzt die Lunge mit einem Stethoskop ab und tastet die Lymphknoten ab. Zudem wird Blut abgenommen und im Labor untersucht. Die Blutuntersuchung liefert Informationen über den allgemeinen Gesundheitszustand der betroffenen Person. 

Mit einem Röntgen der Lunge kann sich die Ärztin oder der Arzt einen ersten Überblick über den Zustand der Lunge verschaffen. Dabei können Veränderungen, die auf Lungenkrebs hindeuten, wie z.B. Lungenrundherde erkannt werden. Erhärtet sich dabei der Verdacht auf Lungenkrebs sind weitere Untersuchungen notwendig. Dazu zählen unter anderem: 

  • Computertomographie: Mit einer Computertomographie des Brustraumes kann weiter eingegrenzt werden, ob die betroffene Person Lungenkrebs hat. Zudem können die Ärztinnen und Ärzte damit feststellen, wie weit sich der Krebs in der Lunge und dem umgebenden Gewebe ausgebreitet hat. Das CT hilft der Ärztin oder dem Arzt auch bei der Entscheidung, ob der Krebs operativ entfernt werden kann. Mit einem CT des Gehirns und des Bauches wird nach Metastasen im Körper gesucht. 
  • PET oder PET-CT: Mit einer PET-Untersuchung kann festgestellt werden wie weit sich der Krebs bereits im Körper ausgebreitet hat. 
  • Bronchoskopie: Die Lungenspiegelung (Bronchoskopie) ist die wichtigste Methode, um Lungenkrebs festzustellen. Dabei betrachtet die Ärztin oder der Arzt das Innere der großen und kleinen Bronchien mit einer Kamera. Während der Untersuchung kann die Ärztin oder der Arzt oft auch gleich Gewebeproben aus verdächtigen Bereichen entnehmen. Diese werden anschließend im Labor unter dem Mikroskop untersucht. So kann festgestellt werden, ob im entnommenen Gewebe Krebszellen vorhanden sind und wenn ja kann die genaue Art des Tumors bestimmt werden. 
  • CT oder Ultraschall gesteuerte Punktion: In bestimmten Fällen ist es nicht möglich bei der Bronchoskopie Gewebe aus verdächtigen Arealen zu entnehmen. Dann schiebt die Ärztin oder der Arzt eine dünne Nadel durch die Brustwand und entnimmt aus dem verdächtigen Bereich eine Gewebeprobe. Damit das Gewebe aus der richtigen Stelle entnommen werden kann und die Lunge dabei nicht verletzt wird, überwacht das Personal den Vorgang mit einer CT oder mit Ultraschall. 
  • Ultraschall: Mit einer Ultraschall-Untersuchung können u.a. Metastasen im Bauchraum, z.B. in der Leber, entdeckt werden.
  • Magnetresonanztomographie: Das sogenannte MRT kann zusätzliche Informationen zu den Ergebnissen der CT liefern. Ärztinnen und Ärzte können z.B. damit feststellen, wie weit sich der Krebs in die Umgebung ausgebreitet hat. Zudem können mit der MRT-Untersuchung Metastasen in anderen Organen, wie z.B. dem Gehirn besser aufgespürt werden.
  • Skelettszinigraphie: Eine Skelettszintigrafie-Untersuchung zeigt, ob sich bereits Metastasen in den Knochen gebildet haben.
  • Lungenfunktionsprüfung: Mit dieser Untersuchung kann festgestellt werden, wie gut die Lunge funktioniert. Das ist vor einer geplanten Operation wichtig, bei der Teile der Lunge entfernt werden sollen. Die Ärztinnen und Ärzte erhalten damit Informationen darüber, ob die betroffene Person nach der Operation noch genug funktionstüchtiges Lungengewebe und damit Reserve zum Atmen übrighaben wird.
  • Molekularbiologische Tests: Um festzustellen, ob die betroffene Person für eine zielgerichtete Therapie  in Frage kommt, werden in bestimmten Fällen die Gewebeproben speziell untersucht.

Mit den Ergebnissen der durchgeführten Untersuchungen kann das Stadium der Krebserkrankung bestimmt werden. Fachleute bezeichnen diesen Vorgang als Stadieneinteilung oder Staging. Dabei ordnen sie die einzelnen Ergebnisse der Untersuchungen einem bestimmten Schema zu: Der sogenannten TNM-Klassifikation

Zudem liefert das unter dem Mikroskop untersuchte Gewebe wertvolle Informationen über die Art des Lungenkrebses und damit für das weitere Vorgehen. Mithilfe all dieser Informationen können die Ärztinnen und Ärzte in etwa abschätzen, wie die Krankheit verlaufen wird und welche Behandlung am besten geeignet ist. 

Wie erfolgt die Behandlung von Lungenkrebs?

Nicht jede Lungenkrebs-Erkrankung verläuft gleich. Darum unterscheidet sich auch die Behandlung von Fall zu Fall. Bei der Wahl der Therapie ist einerseits die Art, des Lungenkrebses und wie weit sich dieser bereits ausgebreitet hat entscheidend. Zudem spielt aber auch die persönliche Situation der betroffenen Person eine wichtige Rolle: Wie alt ist sie? Wie ist ihr allgemeiner Gesundheitszustand? Gibt es zusätzliche Erkrankungen? Wie ist der Zustand der Lunge? Wie ist ihr Ernährungszustand? 

Fachleute aus den unterschiedlichen Fachrichtungen, wie der Lungenheilkunde, Chirurgie, Onkologie und Strahlentherapie, suchen gemeinsam nach der bestmöglichen Therapiemöglichkeit. Sie begleiten die Betroffenen von den Untersuchungen über die Behandlungen bis hin zur Nachsorge.

Damit die Therapie optimal wirken kann sollten Betroffene versuchen, mit dem Rauchen aufzuhören. Mit einem Rauchstopp kann das Risiko für Komplikationen verringert und das Leben verlängert werden. Je nach Situation kommen bei Lungenkrebs folgende Behandlungen, die einzeln oder kombiniert angewandt werden, infrage:

Operation

Ob eine Operation möglich ist, hängt vom Gesundheitszustand der betroffenen Person sowie der Lage und Ausdehnung des Lungenkrebses ab. Werden die Betroffenen in einem frühen Stadium operiert, ist in vielen Fällen eine Heilung möglich. Damit die betroffene Person nach der Operation möglichst wenig Probleme beim Atmen hat, versuchen die Ärztinnen und Ärzte vor der Operation herauszufinden, wieviel Lungengewebe sie entfernen können. Aus diesem Grund werden vor der Operation u.a. eine Lungenfunktionsprüfung und eine Ergometrie durchgeführt. 

Je nachdem wie weit sich der Krebs in der Lunge bereits ausgebreitet hat, stehen folgende operative Möglichkeiten zur Verfügung: 

  • Segmentektomie: Wenn der Krebs noch nicht weit fortgeschritten ist, wird nur ein Teil eines Lungenlappens entfernt. Ein Lungenlappen ist ein Teil eines Lungenflügels: Der rechte Lungenflügel besteht aus dem oberen, mittleren und unteren Lungenlappen. Der linke Lungenflügel wird nur in einen oberen und unteren eingeteilt.
  • Lobektomie: Dabei wird ein ganzer Lungenlappen entfernt.
  • Pneumektomie: Der ganze rechte oder linke Lungenflügel wird entfernt.

Je nachdem wieviel Lungengewebe entfernt werden musste, leiden die Betroffenen nach der Operation mehr oder weniger unter Atemnot. Spezielle Atemübungen können ihnen helfen damit umzugehen. Um die Lungenfunktion zu verbessern ist zudem wichtig, dass die Betroffenen mit dem Rauchen aufhören. 

Bei der Operation werden in den meisten Fällen auch die Lymphknoten im Brustraum entnommen. Sie werden nach der Operation unter dem Mikroskop auf Krebszellen untersucht. In manchen Fällen können die Ärztinnen und Ärzte erst während der Operation erkennen, wie weit sich der Krebs tatsächlich ausgebreitet hat. Dann müssen sie die Behandlung an die neuen Gegebenheiten anpassen. 

Chemo- und Strahlentherapie

Eine Chemotherapie kann vor oder nach einer Operation verabreicht werden. Fachleute bezeichnen das als adjuvante bzw. neoadjuvante Therapie. Ist der Krebs schon weit fortgeschritten ist oft keine Operation mehr möglich. Das kommt besonders oft beim kleinzelligen Lungenkrebs vor, da dieser sehr rasch wächst und früh Metastasen in anderen Organen bildet. In diesem Fall erhalten die Betroffenen nur eine Chemo- oder Strahlentherapie, manchmal auch beides. Die Behandlung zielt dann darauf ab das Wachstum des Krebses zu verlangsamen, Symptome zu lindern und möglichst lange eine gute Lebensqualität zu erhalten. 

Zielgerichtete Therapie

Helfen beim fortgeschrittenen nicht-kleinzelligen Lungenkrebs die üblichen Behandlungen nicht können die Betroffenen zielgerichtete Medikamente erhalten. Je nach Fall können diese vor oder nach den üblichen Behandlungen eingesetzt werden. 

Das besondere an der zielgerichteten Therapie ist, dass dabei nur Krebszellen angegriffen werden. Gesunde Zellen bleiben verschont. Allerdings wirken die zielgerichteten Medikamente nur, wenn die Krebszellen bestimmte Merkmale haben. Ob eine Patientin oder ein Patient für eine solche Therapie in Frage kommt, wird vor der Behandlung getestet. Dabei wird das Krebsgewebe mit einem speziellen, molekularbiologischen Test im Labor untersucht. 

Zielgerichtete Medikamente bremsen das Wachstum des Krebses und können dazu beitragen, die Krankheit über längere Zeit unter Kontrolle zu bringen. Dadurch haben viele Betroffene weniger Beschwerden und eine bessere Lebensqualität. Beim kleinzelligen Lungenkrebs wird diese Metode derzeit nicht eingesetzt, da bisher keine gute Wirksamkeit nachgewiesen werden konnte. 

Immuntherapie

Diese Therapieform hilft dem körpereigenen Immunsystem dabei Krebszellen zu erkennen. So kann das eigene Immunsystem den Krebs besser bekämpfen. Sie wird bei fortgeschrittenem Lungenkrebs gemeinsam mit anderen Behandlungsmethoden eingesetzt.

Unterstützende Therapien

Die Krebserkrankung und die Behandlung können sehr belastend sein. Einerseits können die verschiedenen Therapien zu mehr oder weniger schweren Nebenwirkungen führen. Dazu zählen beispielsweise Schmerzen, Entzündungen, extreme Müdigkeit oder Übelkeit. Andererseits haben viele Betroffene mit Symptomen, die durch die Krebserkrankung selbstverursacht werden zu kämpfen, z.B. Husten, Atemnot oder Schmerzen. Viele dieser Beschwerden können mit Medikamenten und Maßnahmen gelindert werden.

Dazu kommt, dass die Krebserkrankung und die Therapien für viele Betroffene psychisch sehr belastend ist. Aus diesem Grund empfehlen Fachleute in jedem Fall eine psychoonkologische Betreuung. Neben speziell geschulten Ärztinnen/Ärzten begleiten und unterstützen dabei Psychologinnen/Psychologen und Psychotherapeutinnen/Psychotherapeuten die Betroffenen. 
Fachleute bezeichnen all diese unterstützenden Maßnahmen als „Supportive Therapie“. 

Hinweis

Mehr Informationen zur unterstützenden Therapie bei Krebserkrankungen können in der Patientenleitlinie „Supportive Therapie: Vorbeugung und Behandlung von Nebenwirkungen einer Krebsbehandlung“, unter www.leitlinienprogramm-onkologie.de nachgelesen werden.

Wie erfolgt die Nachsorge?

Nachdem die Krebstherapie abgeschlossen ist, sollte die betroffene Person regelmäßig zu Kontrolluntersuchungen gehen. Dadurch können Rückfälle, sogenannte Rezidive und Metastasen rechtzeitig erkannt und behandelt werden. Zudem können dabei mögliche Beschwerden, die durch die Behandlung entstanden sind, wie Schmerzen, Atemprobleme oder Müdigkeit gelindert werden. Neben den körperlichen Beschwerden wird dabei auch der Verarbeitung der Krebserkrankung und dem psychischen Wohlbefinden der oder des Betroffenen Raum gegeben. Ängste aber auch psychische oder berufliche Probleme können dabei angesprochen werden. 

Zunächst finden die Untersuchungen in kurzen, später in größeren Abständen statt. Wie häufig diese durchgeführt werden, hängt u.a. von der Krebsart, dem Stadium der Krebserkrankung und dem Gesundheitszustand der oder des Betroffenen ab. 

Bei jedem Nachsorgetermin führt die Ärztin oder der Arzt zunächst ein ausführliches Gespräch mit der betroffenen Person und untersucht diese gründlich. Je nach Fall kommen dann weitere Untersuchungen dazu: Beispielsweise eine Blutuntersuchung, Lungenröntgen oder eine Computertomographie.

Rehabilitation

Spezielle Rehabilitations-Angebote können Lungenkrebs-Patientinnen und Patienten dabei helfen, sich körperlich und seelisch von den Strapazen der Krankheit und Therapie zu erholen. Diese können im Anschluss an die Therapie, manchmal auch begleitend in Anspruch genommen werden. Mithilfe der Rehabilitation, kurz „Reha“, sollen die Betroffenen ihr Wohlbefinden wiedererlangen und in ihr gewohntes Leben zurückkehren können. Zudem sollen damit Spätfolgen der Krebserkrankung und der Therapien vorgebeugt werden.

Üblicherweise dauert eine Reha drei Wochen. Dabei wird ein persönlich abgestimmtes Programm angeboten. Je nachdem welche Probleme die betroffene Person hat, werden unterschiedliche Maßnahmen angeboten.

Wohin kann ich mich wenden?

Erste Anlaufstelle ist die Lungenfachärztin oder der Lungenfacharzt.

Welche zusätzlichen Angebote gibt es für Lungenkrebs-Patientinnen und Patienten?

Zusätzlich zu den Kontroll-Untersuchungen können sich Lungenkrebs-Patientinnen und -Patienten Unterstützung von Selbsthilfegruppen und der Österreichischen Krebshilfe holen. Diese bieten unter anderem medizinische oder psychologische Betreuung, soziale Unterstützung und stellen Kontakte zu anderen Betroffenen her. 

Wie erfolgt die Abdeckung der Kosten?

Die e-card ist Ihr persönlicher Schlüssel zu den Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung. Alle notwendigen und zweckmäßigen Diagnose- und Therapiemaßnahmen werden von Ihrem zuständigen Sozialversicherungsträger übernommen. Bei bestimmten Leistungen kann ein Selbstbehalt oder Kostenbeitrag anfallen. Detaillierte Informationen erhalten Sie bei Ihrem Sozialversicherungsträger. Weitere Informationen finden Sie außerdem unter:

Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.

Letzte Aktualisierung: 7. Februar 2023

Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal

Expertenprüfung durch: Dr. Maximilian Johannes Hochmair, Facharzt für Lungenkrankheiten

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