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Die Sorgende Gemeinde – „Caring Communities“

In jeder Gemeinde, in jedem Stadtteil gibt es Menschen, die im Alltag besondere Unterstützung benötigen. Dazu zählen zum Beispiel von Einsamkeit betroffene Menschen oder Personen mit Demenz. Fachleute bezeichnen eine Gemeinde, in der die gegenseitige Fürsorge großgeschrieben wird, als „Caring Community“. Übersetzt wird dies als Sorgende Gemeinde oder Sorgende Gemeinschaft. Dazu gehört zum Beispiel eine gute Nachbarschaft, der sorgsame Umgang miteinander oder die Bereitschaft zu helfen. Durch innovative Angebote, Initiativen und Projekte sollen die Lebensqualität und das Wohlbefinden der Menschen in ihrer Gemeinde nachhaltig gesteigert werden.

Was ist das Ziel einer „Caring Community“?

Ziel einer „Caring Community“ ist es, jene Lebensbindungen zu fördern, um Menschen in die Gesellschaft zu integrieren und zu unterstützen. Die Bezeichnung „Caring Community“ steht auch für Sorgende Gemeinschaft, Sorgende Gemeinde oder Sorgende Nachbarschaft. In einer Sorgenden Gemeinde gibt es nicht nur professionelle soziale Angebote, sondern auch privates Engagement und Nachbarschaftshilfe. Hier wird sozialer Zusammenhalt gelebt, und die Bürger:innen einer Gemeinde, eines Stadtteils oder eines Wohnumfelds bringen sich ein.

Caring Communities

  • beteiligen, vernetzen und bringen Menschen zu wichtigen Fragen des Lebens und Zusammenlebens ins Gespräch,
  • schaffen Orte des gemeinsamen Nachdenkens zur Zukunft der lokalen Sorgenetze und
  • unterstützen und regen neue, vielfältige Initiativen der lokalen Hilfe- und „Helfenskultur“ an.

Was zeichnet eine „Caring Community“ aus?

Werte wie Achtsamkeit, Empathie, Respekt und Solidarität prägen das alltägliche Zusammenleben in einer „Caring Community“. Jede Bürgerin und jeder Bürger kann einen Beitrag leisten, um hilfsbedürftige Menschen ins Alltagsleben einzubeziehen und nicht auszugrenzen: beim Friseur, in den öffentlichen Verkehrsmitteln, im Taxi, beim Einkaufen im Geschäft, beim Überqueren der Straße etc. Hier ist auch das Verständnis der Berufstätigen an ihrem Arbeitsplatz gefragt, z.B. Polizei, Post, Apotheke oder Supermarkt.

Die Förderung der sozialen Teilhabe wirkt z.B. der Vereinsamung im Alter entgegen, hilft, Lebensumbrüche besser zu bewältigen, und entlastet pflegende Angehörige. Die Altersforschung hat immer wieder gezeigt, dass eine gute Nachbarschaft gerade im Alter eine wichtige Ressource ist und zu einem besseren Wohlbefinden im Alter beiträgt. Die Nachbarschaftshilfe kann daher als ein wichtiges Instrument bei der Versorgungssicherung im Alter genannt werden.

Soziale Teilhabe ist aber nicht nur für ältere Menschen von Bedeutung. Im Allgemeinen leben Menschen mit funktionierenden sozialen Beziehungen nicht nur länger und gesünder, sondern fühlen sich auch zugehörig und unterstützt. Funktionierende Nachbarschaftsnetzwerke wirken sich positiv auf die psychosoziale Gesundheit aus und erleichtern das Leben, weil Menschen in derartigen Netzwerken persönliche Zuwendung und Hilfe im Alltag erwarten können. 

Die demenzfreundliche Gemeinde

Besonders für Menschen mit Demenz ist es wichtig, trotz fortschreitender Erkrankung und der damit verbundenen Veränderungen, möglichst lange aktiv und selbstständig am Alltag teilnehmen zu können. Sie benötigen dabei zunehmend Unterstützung durch Angehörige, Freunde und andere Personen des sozialen Umfelds. Eine wertschätzende Kommunikation, getragen von Achtung und Respekt, ist dabei besonders wichtig und hilft, Missverständnisse zu vermeiden. Denn Menschen mit Demenz haben – je nach Stadium ihrer Erkrankung – besondere Bedürfnisse.

Die Unterstützung von Menschen mit demenziellen Beeinträchtigungen, die Anerkennung ihrer Fähigkeiten und ihnen die Teilhabe am öffentlichen Leben zu ermöglichen, sind auch eine Aufgabe der Gemeinde bzw. der gesamten Gesellschaft. Wichtig ist, einer Stigmatisierung entgegenzuwirken, damit Menschen mit Demenz sich nicht vom sozialen Leben ausgeschlossen fühlen. Dies entlastet auch die pflegenden Angehörigen.

Die demenzsensible Gestaltung des Lebensumfeldes, aber auch Wertschätzung und Möglichkeit zur Selbstbestimmung ermöglichen Menschen mit Demenz und deren Angehörigen diese Teilhabe. Dies trägt dazu bei, die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern. In der Österreichischen Demenzstrategie wird empfohlen, auf kommunaler Ebene oder Gemeindeebene Maßnahmen zur Sensibilisierung und Information zu setzen und die demenzfreundliche Gestaltung der Lebensumwelt zu unterstützen. So können Menschen mit Demenz aktiv an gemeinsamen Vereinsaktivitäten teilnehmen, zum Friseur oder Supermarkt gehen etc.

Wie kann Sorgekultur gefördert werden?

Der Caring-Community-Ansatz beschränkt sich nicht auf die demenzfreundliche Gemeinde, sondern aktiviert vielfältige Möglichkeiten für die soziale Teilhabe von Menschen. Städte und Gemeinden können durch Projekte der Gesundheitsförderung die Bildung einer Sorgekultur in der Gemeinde oder im Stadtteil unterstützen. Die Projekte können folgende Bereiche abdecken:

Beispiele aus der Praxis sind:

  • Im Projekt „Demenzfreundliche Gemeinde" werden die Apotheken als vertraute Anlaufstelle für Beratung und Information genutzt. Ein wichtiges Ziel ist, den offenen Umgang mit dem Thema Demenz zu fördern, und eine Stigmatisierung der Betroffenen abzubauen bzw. zu vermeiden.
  • Im Projekt „Einsatz Demenz“ werden Polizistinnen und Polizisten gezielt auf den Umgang mit Menschen mit Demenz geschult und auf mögliche Situationen vorbereitet.
  • Eine Bibliothek für alle – Die demenzfreundliche Bibliothek Wr. Neustadt (2020-2022) 
  • Nachbarschaftshilfe PLUS ist ein mehrfach ausgezeichnetes Sozialprojekt in fünf burgenländischen Regionen bzw. 21 Gemeinden.
  • Caring Communities for Future, Projektstart Jänner 2023 FONDS GESUNDES ÖSTERREICH
  • Das Projekt „InCARE“ (2021-2023) hat das Ziel, lokale Netzwerke für ältere Menschen mit Unterstützungsbedarf zu stärken.
  • Orientiert an Konzepten zur Caring Community setzt sich das Projekt „Wir:Füreinander“ (2022-2024) das Ziel, Orte und Räume für Resonanz und Repräsentanz zu schaffen, die es den Bürger:innen ermöglichen, zusammenzukommen und über Sorgefragen, Sorgeorte, Einsamkeit und Isolation in Dialog zu treten und aktiv zu werden.
  • Auf gesunde Nachbarschaft! Der Fonds Gesundes Österreich fördert in der aktuellen Phase IV Projekte mit dem Schwerpunkt „Caring Communities“.

Weitere Informationen:

Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.

Letzte Aktualisierung: 17. Januar 2023

Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal

Expertenprüfung durch: Fonds Gesundes Österreich

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