Wir haben Videos eingebettet, die auf externen Video-Plattformen (z.B. YouTube) liegen. Es besteht die Möglichkeit, dass externe Video-Plattformen Cookies setzen. Wenn Sie dem zustimmen, können solche Videos abgespielt werden. Dazu besuchen Sie bitte unsere Cookie-Einstellungen. Weitere Informationen bietet unsere Datenschutzerklärung.

Wir haben Videos eingebettet, die auf externen Video-Plattformen (z.B. YouTube) liegen. Es besteht die Möglichkeit, dass externe Video-Plattformen Cookies setzen. Wenn Sie dem zustimmen, können solche Videos abgespielt werden. Dazu besuchen Sie bitte unsere Cookie-Einstellungen. Weitere Informationen bietet unsere Datenschutzerklärung.

Wir haben Videos eingebettet, die auf externen Video-Plattformen (z.B. YouTube) liegen. Es besteht die Möglichkeit, dass externe Video-Plattformen Cookies setzen. Wenn Sie dem zustimmen, können solche Videos abgespielt werden. Dazu besuchen Sie bitte unsere Cookie-Einstellungen. Weitere Informationen bietet unsere Datenschutzerklärung.

Eltern-Kind-Bindung

Vom ersten Tag ihres Lebens an brauchen Kinder Schutz und Nähe. Die Bindung zwischen einem Baby und nahen Bezugspersonen ist wichtig für eine gesunde Entwicklung. Mit der Zeit festigt sich diese Bindung. Die Kinder erkunden nach und nach ihre Umgebung. Dabei spüren sie: Es ist jemand für mich da.

Erfahren Sie mehr zum Thema Eltern-Kind-Bindung und wie sie diese fördern können. Plus: Wo Sie Rat finden, wenn es zu Schwierigkeiten in der Eltern-Kind-Beziehung mit Babys und Kleinkindern kommt.

Eltern-Kind-Bindung: Was ist das?

Bindung an andere Menschen ist ein Grundbedürfnis. Bereits in der Schwangerschaft kann sich eine Bindungsbeziehung zwischen den Eltern und ihrem Kind aufbauen. Das Ungeborene ist im Bauch geschützt und versorgt. Die werdenden Eltern setzen sich unter anderem mit ihren Gefühlen und Gedanken in Hinblick auf ihr ungeborenes Kind auseinander.

Ein Kind braucht für eine gute Entwicklung Nähe, Zuwendung und ein schützendes Umfeld. Ein Baby ist auf die Fürsorge von Bezugspersonen angewiesen. Stabile und vertrauensvolle Beziehungen geben Sicherheit. Wenn Eltern relativ konstant, angemessen und feinfühlig auf die kindlichen Signale reagieren und seine Bedürfnisse stillen, verinnerlichen Babys diese Erfahrungen. Nach einiger Zeit kann so eine Bindungsbeziehung zwischen dem Kind und seinen Eltern entstehen: die Eltern-Kind-Bindung.

Wie entsteht die Eltern-Kind-Bindung?

Es entwickelt sich eine Bindung zwischen dem Baby und den Menschen, die für es sorgen. In erster Linie sind dies meist die Eltern. Die Eltern-Kind-Bindung entwickelt sich durch Fürsorge, Nähe und Kommunikation. Babys können zwar noch nicht sprechen, aber sie drücken sich aus: zum Beispiel durch Weinen, Lächeln, das Gesicht wegdrehen oder die Fäuste ballen. Mütter oder Väter reagieren auf Botschaften des Babys. So trösten sie etwa das Baby, wenn es weint. Oder die Eltern lächeln zurück, wenn das Baby sie anlächelt. So werden Eltern und Kind im Alltag immer vertrauter miteinander. Eine Bindung entsteht.

Bis ungefähr zum Ende des ersten Lebensjahres bauen Kinder in der Regel zu einer Hauptperson eine besonders enge Bindung auf. Haupt-Bindungsperson wird die Person, die mit dem Kind viel Zeit verbringt und am feinfühligsten mit ihm umgeht. Meist ist es die Mutter. Die Bindung festigt sich mit den Jahren immer weiter. Auch für Väter oder andere wichtige Bezugspersonen kann es viele Gelegenheiten geben, eine Bindung zum Kind aufzubauen und zu stärken: zum Beispiel beim Tragen, Baden, Spielen oder Beruhigen des Babys. Weitere Informationen dazu finden Sie unter Werdende Väter sowie unter Väterkarenz. Zudem können weitere Personen im Umfeld, wie etwa Großeltern, zu wesentlichen Bezugspersonen werden. 

Die Erfahrungen mit den nahen Bezugspersonen merkt sich ein Kind. Je mehr es die Erfahrung macht, dass für es gesorgt wird, desto sicherer fühlt es sich bei der jeweiligen Person. Die Bindungserfahrungen in der frühen Kindheit haben Einfluss auf das weitere Erleben und Verhalten in allen sozialen Beziehungen im Leben.

Bei Babys erzeugt vor allem die körperliche Nähe Geborgenheit und hilft dabei, Unsicherheiten zu bewältigen. Bei der Entdeckung der Umwelt brauchen Kinder die Rückversicherung bei der Mutter, dem Vater oder einem anderen nahestehenden Menschen. Mit der weiteren Entwicklung kann ein Kleinkind immer mehr selbst die Nähe suchen und zwischendurch vermehrt auf Entdeckungsreise gehen. So lernt es, sich selbst mit der Zeit zu vertrauen. Ein Kleinkind kann seine Bedürfnisse auch nach und nach mit Worten ausdrücken.

Manchmal fällt Eltern der Beziehungsaufbau zum Nachwuchs schwer. Zum Beispiel kann es Schwierigkeiten geben, den Wunsch nach Nähe zum Baby zu entwickeln. Oder aber Angst und Sorgen stehen im Vordergrund. Vor allem bei Müttern treten Selbstzweifel, Traurigkeit, Schuldgefühle oder Scham auf, wenn es in der Beziehung mit dem Baby zu Schwierigkeiten kommt. Diese Gedanken oder Gefühle können auch etwa auf eine Wochenbettdepression hinweisen.

Arten von Bindung: Bindungsmuster

Die Fachwelt unterscheidet sogenannte Bindungsmuster. Diese orientieren sich an Erkenntnissen aus der Forschung bei der Beobachtung des Verhaltens von Kleinkindern. Sie bieten einen Überblick, wie unterschiedlich sich Bindungserfahrungen in kindlichen Verhaltensmustern zeigen können. Eine Zuordnung von Bindungsmustern in Alltagssituationen ist jedoch nicht möglich. Dennoch kann es hilfreich sein, sich über Bindungsmuster zu informieren und bei Unsicherheit in Bezug auf die Eltern-Kind-Beziehung oder das kindliche Verhalten Rat einzuholen, etwa von der Kinderärztin oder dem Kinderarzt.

Es werden folgende Bindungsmuster oder Bindungsstile unterschieden:

  • Sichere Bindung: Kinder mit einem sicheren Bindungsmuster haben Vertrauen in die Bezugspersonen. Sie machen etwa bei Angst auf sich aufmerksam und möchten dann Nähe und Schutz erfahren. Das Vertrauen ermöglicht zudem ein unbeschwertes Erkunden der Umwelt. Das Selbstvertrauen wächst. Eine sichere Bindung und eine positive Beziehung zu mindestens einer Bezugsperson fördern die Resilienz.
  • Unsicher-vermeidende Bindung: Kinder mit einem unsicher-vermeidenden Bindungsmuster haben vermehrt die Erfahrung gemacht, dass die Bezugspersonen auf ihre Wünsche nach Nähe eher mit Abweisung, Distanz oder Teilnahmslosigkeit reagieren. Das führt zu Enttäuschung beim Kind. Daran passt es sich an, indem es Nähe meidet. Das Kind versucht, sich eher selbst zu beschäftigen bzw. abzulenken.
  • Unsicher-ambivalente Bindung: Kinder mit einem unsicher-ambivalenten Bindungsmuster haben vermehrt erfahren, dass das Suchen nach Schutz und Geborgenheit vonseiten der Bezugspersonen mit unterschiedlichem Verhalten beantwortet wird. Dabei wechselt dieses Verhalten zwischen besonderer Fürsorge bzw. Ängstlichkeit und Zurückweisung. Das Kind entwickelt eine starke Anhänglichkeit. 

Zudem gibt es noch die sogenannte desorganisierte Bindung. Kinder mit diesem Bindungsmuster haben keine eindeutige Strategie, wie sie sich in Beziehungen oder belastenden Situationen verhalten. Häufig haben diese Kinder sehr belastende Erfahrungen mit ihren Bezugspersonen gemacht. Weiters können auch sogenannte Bindungsstörungen auftreten.

Wie kann ich die Bindung zu meinem Kind fördern?

Folgendes Verhalten kann sich positiv auf die Eltern-Kind-Bindung auswirken:

  • Dem Kind Aufmerksamkeit schenken.
  • Sofort reagieren, wenn das Kind Trost benötigt.
  • Sich Zeit nehmen, zum Beispiel beim Füttern oder der Körperpflege.
  • Die Neugier des Kindes unterstützen.
  • Dem Kind körperliche Nähe anbieten, wenn es das möchte. 
  • Mit dem Kind sprechen und erklären, was man gerade tut.

Ein geregelter Tagesablauf unterstützt den Beziehungsaufbau zudem.

Eltern-Kind-Bindung: Wo finde ich Rat?

Sie möchten sich mehr über das Thema Eltern-Kind-Bindung informieren? Sie suchen Tipps für Ihren Alltag mit Baby und Kleinkind? Oder macht Ihnen die Beziehung zu Ihrem Kind oder das Verhalten Ihres Kindes Sorgen? Hier finden Sie Anlaufstellen, die Ihnen weiterhelfen können:

  • Kinderärztin oder Kinderarzt: Diese bzw. dieser steht für Fragen rund um die Förderung der Entwicklung des Kindes sowie zur Abklärung von Verhaltensauffälligkeiten oder Beschwerden zur Verfügung. Die Kinderärztin oder der Kinderarzt überweist Sie bei Bedarf weiter.
  • Frühe Hilfen: Familienbegleitung für werdende Eltern und Familien mit Kindern von 0-3 Jahren hilft kostenlos bei viele Fragen rund um Pflege, Versorgung und Erziehung. Die Frühen Hilfen beraten auch zu weiteren Unterstützungsmöglichkeiten. Nähere Informationen finden Sie auf der Website der Frühen Hilfen (in mehreren Sprachen).
  • Familienberatungsstellen: Diese bieten Ihnen kostenlose Beratung zu einer Vielzahl unterschiedlicher Beratungsthemen rund um das Thema Familie – Suche nach Familienberatungsstellen.

Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.

Letzte Aktualisierung: 17. Mai 2023

Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal

Expertenprüfung durch: Dr. Beate Priewasser, Klinische Psychologin, Gesundheitspsychologin

Zurück zum Anfang des Inhaltes