
Fruktoseintoleranz
Bei der geläufig als Fruktoseintoleranz bezeichneten Unverträglichkeit handelt es sich in den meisten Fällen um die sogenannte Fruktosemalabsorption – eine ungenügende Aufnahme von Fruchtzucker (Fruktose) aus dem Darm. Diese ist von der selteneren angeborenen Fruktoseintoleranz deutlich abzugrenzen. Fruktose kommt in unterschiedlichen Mengen in den meisten Obst- und Gemüsesorten vor, kann aber auch in vielen anderen Nahrungsmitteln enthalten sein.
Wichtig ist die Unterscheidung zwischen der sogenannten Fruktosemalabsorption und der angeborenen Fruktoseintoleranz.
Fruktosemalabsorption: Dabei ist das Transportsystem (Protein GLUT-5) zur Aufnahme von Fruchtzucker im Dünndarm gestört. Er gelangt daher bis in den Dickdarm und wird dort von Bakterien abgebaut. So entstehen u.a. Darmgase wie Methan, Kohlendioxid, Wasserstoff und kurzkettige Fettsäuren, die zu den typischen Beschwerden führen (ähnlich wie bei der Laktoseunverträglichkeit).
Angeborene Fruktoseintoleranz: Dabei handelt es sich um Defekte eines Leberenzymes, die unbehandelt zu Unterzuckerung, und später zu Leber-, Augen- und Nierenschäden führen können. Diese sogenannte hereditäre Fruktoseintoleranz beginnt ab dem allerersten Kontakt mit Fruktose, in der Regel, wenn gesüßte Tees in den ersten zwei bis drei Lebenstagen gefüttert werden, bevor die Muttermilchproduktion einsetzt. Bei der vererbten Fruktoseintoleranz ist ein strikter Verzicht auf Fruktose unbedingt erforderlich. Frühzeitiges Erkennen und strenges Einhalten einer fruktosefreien Diät kann den chronischen Verlauf dieser schweren Erkrankung größtenteils unterbinden.
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Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.
zuletzt aktualisiert 20.09.2018
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