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Notfall: Stromunfall

Der Kontakt mit elektrischem Strom kann im Körper – je nach Stromstärke – leichte bis schwere oder sogar tödliche Verletzungen verursachen. Die meisten Stromunfälle passieren mit Niedrigspannung (bis 1.000 Volt). Dazu zählen z.B. Stromunfälle im Haushalt. Auch solche Niedrigspannungsunfälle können lebensgefährliche Herz-Rhythmus-Störungen auslösen. Zu den Hochspannungsunfällen (über 1.000 Volt) zählen unter anderem Blitzunfälle bei einem Gewitter. Sie gehen meist mit schweren Verletzungen (z.B. Verbrennungen) einher und enden nicht selten tödlich.

Am häufigsten betroffen von Stromunfällen sind Kinder unter sechs Jahren und beruftstätige Erwachsene. Bei der Ersten Hilfe nach einem Stromunfall gilt: Die eigene Sicherheit steht an erster Stelle! Stromunfälle können für die Ersthelferin/den Ersthelfer schnell lebensbedrohlich werden.

Was beeinflusst die Schwere des Stromunfalles?

Welche Wirkungen ein Stromkontakt am Körper auslöst, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab: Neben der Stromspannung (Volt) und der Stromstärke (Ampere) spielen auch der Widerstand (Ohm), die Art des Stromes (Gleich- oder Wechselstrom) sowie die Einwirkdauer des Stromes eine Rolle. Wechselstromspannung (z.B. Haushaltsstrom) ist für den Körper gefährlicher als Gleichstrom (z.B. Autobatterie, Blitzschlag), denn durch die Polaritätswechsel kommt es eher zu Herz-Rhythmus-Störungen.

Der Widerstand kann je nach betroffener Körperstelle sehr unterschiedlich sein: Muskeln, Nervengewebe und Blut haben einen geringeren Widerstand (mehr Stromfluss ist möglich) als Knochen, Sehnen und Fettgewebe (der Strom wird schlechter weitergeleitet). Der Gewebeschaden, der bei Berührung mit einer Stromquelle entsteht, kann demnach sehr unterschiedlich sein. Der Widerstand der Haut sinkt mit steigender Hautfeuchtigkeit – daher sind Stromunfälle im Badezimmer bzw. im Wasser gefährlicher. Es kann im Körper eine sehr hohe Stromdichte auftreten.

Nicht zuletzt spielen die Bekleidung (z.B. Schuhe mit Gummisohle erhöhen den Stromwiderstand) sowie die körperliche Verfassung eine Rolle dabei, wie ein Mensch einen Stromunfall verkraftet.

Welche Auswirkungen hat Strom auf den Körper?

Bei einem Stromunfall lässt sich zunächst hauptsächlich unterscheiden, ob es sich um einen Unfall mit Niederspannung (weniger als 1.000 Volt) oder mit Hochspannung (mehr als 1.000 Volt) handelt. Folgende Auswirkungen auf den Körper sind möglich:

  • Bei sehr leichter Stromstärke wird die Berührung mit Strom als kurzer, mehr oder weniger schmerzhafter Schlag wahrgenommen (z.B. Berührung eines elektrischen Kuhzaunes).
  • Bei steigender Stromstärke verkrampft sich die Muskulatur, dadurch kann z.B. ein Gegenstand nicht mehr losgelassen werden, solange der Strom weiterfließt.
  • Je höher die Stromstärke ist, desto größer ist das Risiko für Herz-Rhythmus-Störungen bis hin zu lebensgefährlichem Kammerflimmern und Herzstillstand.
  • Auch ein Verkrampfen der Atemmuskulatur ist möglich, wodurch es zum Atemstillstand kommt.
  • Hochspannungsunfälle gehen zudem mit schweren Verbrennungen, Schädigungen der Muskulatur (bis hin zum Kompartmentsyndrom) und des Nervensystems (z.B. Lähmungserscheinungen) und Knochenbrüchen (durch Sturz oder Wegschleudern) einher (Polytrauma).

Zusätzlich sind Folgeerscheinungen möglich, die erst eine gewisse Zeit nach dem Stromunfall auftreten. So können z.B. schwere Verbrennungen Komplikationen wie Infekte oder Organversagen nach sich ziehen.

Wie kann ich Erste Hilfe leisten?

Wählen Sie den Notruf 144. Rufen Sie laut um Hilfe und machen Sie umstehende Personen auf die Notfallsituation aufmerksam!

Achtung

Bei Stromunfällen muss die Helferin/der Helfer besonders auf Selbstschutz achten! Beurteilen Sie die Situation zunächst aus einer Distanz von ungefähr zehn Metern. Befindet sich eine Person im Stromkreis, muss dieser zunächst unterbrochen werden, d.h. den Strom abschalten und sicherstellen, dass der Strom nicht wieder eingeschaltet wird!

Im Haushalt muss der FI-Schalter betätigt werden. Bei Hochspannungsunfällen muss der Strom durch eine Meldung ans Elektrizitätswerk abgeschaltet werden. Auch aus der Ferne kann der Strom auf die Helferin/den Helfer überspringen (Lichtbogen)! Lebensgefährlich ist es z.B., im Bahngelände auf Waggons oder Züge zu klettern, da auch noch in einiger Entfernung der Lichtbogen auf den Menschen überspringen kann.

Kann der Strom nicht abgeschaltet werden, kann die Helferin/der Helfer – jedoch nur, wenn es sich sicher um Niederspannung handelt – versuchen, das Kabel mit nicht leitenden Gegenständen (z.B. trockene Holzstange wie Besenstiel) von der im Stromkreis befindlichen Person wegzuziehen. Um die/den Verletzte/n – jedoch nur bei Unfällen mit Niederspannung – berühren und retten zu können, ohne selbst in den Stromkreis zu kommen, ist auf Isolierung zu achten, z.B. dicke Gummihandschuhe anziehen.

Wenn die Person aus dem Gefahrenbereich gebracht wurde

  • Überprüfen Sie das Bewusstsein: ansprechen und sanft schütteln.

  • Überprüfen Sie die Atmung: Kopf überstrecken, „hören, sehen, fühlen“ für max. zehn Sekunden.

    • Normale Atmung ist vorhanden: Bringen Sie die/den Betroffenen in stabile Seitenlage. Überprüfen Sie die Atmung immer wieder, bis die Rettungskräfte eingetroffen sind! Decken Sie die Person zu, um eine Unterkühlung zu vermeiden.

    • Keine normale Atmung vorhanden: Beginnen Sie sofort mit Wiederbelebungsmaßnahmen. 30x Herzdruckmassage, 2x beatmen. Wiederholen Sie dies so lange, bis die Rettungskräfte vor Ort sind oder die Person Lebenszeichen zeigt. Lassen Sie sich unbedingt helfen und wechseln sich mit einer anderen Helferin/einem anderen Helfer ab!

Mehr zum Thema: Erste-Hilfe-Maßnahmen

Die Wiederbelebungschancen sind nach Stromunfällen im Allgemeinen besser als bei Herz-Kreislauf-Stillständen anderer Ursachen. Schnelle Hilfe ist jedoch das Um und Auf!

Zusätzliche Maßnahmen

Hinweis

Auch wenn die Person kurz nach einem Elektrounfall bei Bewusstsein ist und keine offensichtlichen Folgen oder Verletzungen erkennbar sind, können Herz-Rhythmus-Störungen oder innere Verletzungen vorliegen. Deshalb ist eine ärztliche Untersuchung in jedem Fall wichtig!

Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.

Letzte Aktualisierung: 15. Januar 2019

Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal

Expertenprüfung durch: Univ.Prof. Dr. Wolfgang Schreiber, Arzt für Allgemeinmedizin, Facharzt für Innere Medizin, Zusatzfach Innere Medizin (Intensivmedizin)

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