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Notfall: Kopfverletzung

Unter Kopfverletzung versteht man eine Vielzahl von Verletzungsmustern. Es können verschiedene Gewebe, wie Kopfhaut, Knochen, Gehirnmasse oder auch Gefäße alleine bzw. gemeinsam betroffen sein. Ist auch das Gehirn beteiligt, spricht man in der medizinischen Fachsprache von einem Schädel-Hirn-Trauma.

Schwere Kopfverletzungen betreffen häufig junge und alte Menschen. Besonders gefährdet sind auch Menschen unter Alkohol- oder Drogeneinfluss. Zusätzlich besteht bei Kopfverletzungen immer die Gefahr von weiteren Verletzungen, besonders der Halswirbelsäule.

Welche Symptome können bei Kopfverletzungen auftreten?

Eine Verletzung des Kopfes kann auf verschiedene Weise entstehen, z.B. durch einen Sturz, einen Aufprall, einen Schlag auf den Kopf oder einen Verkehrsunfall. Das mögliche Ausmaß der Verletzungen reicht von Hautverletzungen (z.B. Abschürfung, Platzwunde) und Knochenprellungen (z.B. Schädelprellungen) über Knochenbrüche (z.B. Nasenbeinbruch, Schädelbasisbruch) bis hin zu Verletzungen des Hirngewebes (z.B. Gehirnerschütterung, Gehirnprellung, Gehirnquetschung, Hirnblutung). Bei Verletzungen von Schädelknochen gemeinsam mit Gehirngewebe spricht man von einem Schädel-Hirn-Trauma. Zusätzlich kann auch die Wirbelsäule betroffen sein.

Bei Schädelverletzungen sind äußerlich oft nur wenige Verletzungszeichen sichtbar und trotzdem kann das Gehirn betroffen sein. Besonders bei Bewusstlosigkeit ist die Betroffene/der Betroffene in akuter Gefahr.

Typische Symptome bei Kopfverletzungen sind unter anderem:

  • (starke) Kopfschmerzen,
  • äußere Verletzungsanzeichen, z.B. Bluterguss, Beule,
  • Blutungen,
  • Schwellungen und Fehlstellungen (z.B. der Nase bei Nasenbeinbruch),
  • Asymmetrie des Gesichtes (bei Gesichtsschädelbrüchen) sowie
  • offene Brüche.

Folgende Anzeichen deuten darauf hin, dass das Gehirn mitbeteiligt ist (z.B. Gehirnerschütterung, Schädelprellung):

  • Schwindel,
  • mehrmaliges Erbrechen unmittelbar nach dem Ereignis bzw. bis zu sechs Stunden danach,
  • Orientierungslosigkeit, Erinnerungslücken,
  • klare Flüssigkeit (Gehirnflüssigkeit) tritt aus Ohren, Nase oder Mund aus,
  • plötzliche Schläfrigkeit, schwere Erweckbarkeit, verwaschene Sprache, plötzliche Wesensänderung, Gangunsicherheit,
  • Bewusstlosigkeit,
  • Krampfanfälle.

Wie kann ich Erste Hilfe leisten?

Jede Kopfverletzung muss ärztlich abgeklärt werden, auch wenn sich (zunächst) kein Hinweis auf eine Gehirnbeteiligung feststellen lässt. Wählen Sie daher den Notruf 144.

Die/der Betroffene ist bei Bewusstsein

  • Lagern Sie die Person mit leicht erhöhtem Oberkörper.
  • Versuchen Sie, den Kopf der Person so wenig wie möglich zu bewegen.
  • Falls vorhanden: Decken Sie Wunden im Bereich des Kopfes mit einer sterilen und keimfreien Wundauflage ab.
  • Lassen Sie die verletzte Person nicht alleine und überwachen Sie die Atmung.
  • Halten Sie die Person warm (zudecken).

Bei Bewusstlosigkeit oder plötzlichem Bewusstseinsverlust

Rufen Sie laut um Hilfe und machen Sie umstehende Personen auf die Notfallsituation aufmerksam. Bei Kopfverletzungen kann auch die Halswirbelsäule betroffen sein, daher müssen Sie beim Notfallcheck vorsichtig sein!

  • Überprüfen Sie das Bewusstsein: ansprechen und sanft schütteln.

  • Überprüfen Sie die Atmung: Kopf überstrecken, „hören, sehen, fühlen“ für max. zehn Sekunden.

    • Normale Atmung ist vorhanden: Bringen Sie die/den Betroffenen in stabile Seitenlage. Überprüfen Sie die Atmung immer wieder, bis die Rettungskräfte eingetroffen sind.

    • Keine normale Atmung vorhanden: Beginnen Sie sofort mit Wiederbelebungsmaßnahmen: 30x Herzdruckmassage, 2x beatmen. Wiederholen Sie dies so lange bis die Rettungskräfte vor Ort sind oder die Person Lebenszeichen zeigt. Lassen Sie sich unbedingt helfen und wechseln sich mit einer anderen Helferin/einem anderen Helfer ab!

Mehr zum Thema: Erste-Hilfe-Maßnahmen

Unfall mit Motorrad: Die Helmabnahme

Kopfverletzungen entstehen häufig als Folge eines Verkehrsunfalles. Ist die verletzte Person eine Motorradfahrerin/ein Motorradfahrer, stehen Ersthelferinnen/Ersthelfer häufig vor der Frage: Den Helm abnehmen oder lieber nicht? Es gilt: Der Helm muss in jedem Fall abgenommen werden. Nur so ist es möglich, die Atmung zu kontrollieren und gegebenenfalls lebensrettende Erste-Hilfe- Maßnahmen durchzuführen.

Gehen Sie wie folgt vor:

  • Sichern Sie als erste Maßnahme die Unfallstelle ab (Warnblinkanlage, Warnweste, Warndreieck).
  • Überprüfen Sie das Bewusstsein, indem Sie die Person laut ansprechen und deutlich an den Schultern berühren. Öffnen Sie – wenn möglich – das Visier des Helmes.
  • Ist die/der Betroffene bei Bewusstsein unterstützen Sie sie/ihn bei der Helmabnahme
  • Zeigt sie/er keine Reaktion: Drehen Sie die Person vorsichtig auf den Rücken.
  • Öffnen Sie den Kinnriemen des Helmes. Wenn die Person eine Brille trägt, nehmen Sie diese ab.
  • Knien Sie sich oberhalb des Kopfes hin, fassen Sie den Helm mit beiden Händen am unteren Rand und fixieren Sie ihn zwischen Ihren Knien.
  • Ziehen Sie den Helm leicht auseinander und kippen Sie ihn vorsichtig nach hinten, bis Sie die Nase der Person sehen können.
  • Greifen Sie jetzt um: Halten Sie mit der einen Hand den Helm am Kinnbügel, mit der anderen Hand stützen Sie den Nacken der Person. So nehmen Sie den Helm vorsichtig ab.
  • Legen Sie den Kopf der Person vorsichtig mit beiden Händen ab und beginnen Sie sofort mit der Atemkontrolle und gegebenenfalls den Wiederbelebungsmaßnahmen.

Wissenswertes zu Kopfverletzungen

Der Schädelknochen besteht aus vielen Teilen. Diese fügen sich zu einem Gesichts- und Hirnschädel zusammen. An der Schädelbasis gibt es viele kleine Durchtrittsstellen für Gefäße und Nerven. Die größte Öffnung an der Basis ist die Durchtrittsstelle für das Rückenmark. Der knöcherne Schädel ist mit einer dicken Bindegewebsschicht überzogen, der sogenannten Kopfschwarte. Aufgrund der guten Durchblutung kann es bei Verletzungen des Kopfes leicht zu Blutungen kommen.

Das Gehirn ist gut geschützt durch Gehirnhäute und die Gehirnflüssigkeit. Die Haut direkt unter dem Knochen ist die sogenannte harte Hirnhaut, die Dura mater. Darunter befindet sich die Spinnwebhaut. Diese überspannt, wie auch die harte Gehirnhaut, die Furchen des Gehirns. Die stark weißliche Zeichnung mit den feinen Kollagenfasern gibt ihr ein spinnwebartiges Aussehen, daher auch der Name Spinnwebhaut. Die zarte Gehirnhaut (Pia mater) ist die innerste Schicht. Sie liegt dem Gehirn und Rückenmark direkt auf und bedeckt diese komplett und reicht dabei auch in alle Furchen hinein. Sie besteht aus weichem, zartem Bindegewebe. Bei Stürzen auf den Kopf kann es zu Blutungen zwischen diesen Gehirnhäuten kommen. Die Folge ist eine Druckerhöhung im Schädel, die lebensgefährlich sein kann. Daher sollte im Zweifel immer eine Ärztin/ein Arzt konsultiert werden.

Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.

Letzte Aktualisierung: 14. Januar 2019

Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal

Expertenprüfung durch: Univ.Prof. Dr. Wolfgang Schreiber, Arzt für Allgemeinmedizin, Facharzt für Innere Medizin, Zusatzfach Innere Medizin (Intensivmedizin)

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