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Übergewicht und Adipositas bei Kindern und Jugendlichen
 

Übergewicht betrifft viele Kinder und Jugendliche. Es gibt verschiedene Ursachen, wie Übergewicht entsteht. Die Ursachen zu kennen hilft Kindern, Jugendlichen und ihren Familien, Übergewicht in den Griff zu bekommen. Vor allem starkes Übergewicht kann bereits in jungen Jahren zu gesundheitlichen Problemen führen. Starkes Übergewicht wird von Fachleuten auch Adipositas genannt und als Krankheit eingestuft.

Regelmäßige Bewegung und ausgewogene Ernährung helfen oft, das Risiko für Übergewicht zu verringern und ein normales Körpergewicht zu halten. Lebensstiländerungen sind besonders wirksam, wenn sie in der Familie erfolgen. Die Ärztin oder der Arzt berät, welche Therapien und Maßnahmen infrage kommen, um Übergewicht bei Kindern und Jugendlichen zu senken.

Diese Gesundheitsinformation bietet einen Überblick zum Thema Übergewicht bei Kindern und Jugendlichen.

Was ist Übergewicht bei Kindern und Jugendlichen?

Kinder und Jugendliche mit Übergewicht haben ein zu hohes Körpergewicht und einen zu hohen Anteil an Körperfett. Ihr Körpergewicht ist im Vergleich zur Mehrheit der Kinder und Jugendlichen gleichen Alters und Geschlechts deutlich erhöht.

Bei Kindern und Jugendlichen kommt es durch das Wachstum von Natur aus zu Gewichtsveränderungen, manchmal auch zu Übergewicht. Durch die körperlichen Veränderungen im Wachstum kann sich das Körpergewicht im Laufe der Zeit manchmal wieder normalisieren. Übergewicht kann sich sozusagen „auswachsen“.

Allerdings kann sich auch schon in jungen Jahren durch bestimmte Lebensgewohnheiten, wie eine unausgewogene, kalorienreiche Ernährung oder zu wenig Bewegung, Übergewicht festigen oder sogar starkes Übergewicht – Adipositas – bilden. Das kann später zu gesundheitlichen Problemen führen.

Wie häufig ist Übergewicht bei Kindern und Jugendlichen?

Laut einem Report der WHO steigt der Anteil übergewichtiger Kinder und Jugendlicher in Europa seit Jahrzehnten stark an.

Demnach sind in Österreich rund 29 von 100 Kindern im Alter von 5 bis 9 Jahren übergewichtig oder stark übergewichtig. Rund 11 von 100 Kindern dieser Altersgruppe sind stark übergewichtig.

Bei Jugendlichen im Alter von 10 bis 19 Jahren sind rund 26 von 100 übergewichtig oder stark übergewichtig. Rund 9 von 100 in dieser Altersgruppe sind stark übergewichtig. Jungen sind dabei deutlich häufiger übergewichtig oder stark übergewichtig als Mädchen.

Wie wird das Körpergewicht bei Kindern und Jugendlichen beurteilt?

Zur Beurteilung des Körpergewichts bei Kindern und Jugendlichen bis 18 Jahren wird der Body-Mass-Index – kurz BMI - herangezogen. Zudem wird das Wachstum berücksichtigt, da es bei Mädchen und Jungen unterschiedlich ist. Dazu werden folgende Faktoren berücksichtigt:

  • Körpergröße,
  • Alter und
  • Geschlecht.

Hinweis

Einen BMI-Rechner für Kinder und Jugendliche finden Sie auf der Website der deutschen BZgA. Alter und Geschlecht werden hier berücksichtigt.

Das Ergebnis der Berechnung zeigt an, in welchem Bereich das Körpergewicht liegt: Normalgewicht, Übergewicht oder starkes Übergewicht (Adipositas). Fachleute sprechen dabei von Wachstumskurven  oder Perzentilen. Die Ärztin oder der Arzt kann das Ergebnis erklären und beurteilen, ob ein Risiko für die Gesundheit des Kindes besteht.

Weitere Informationen finden Sie unter Wie erfolgt die Diagnose von starkem Übergewicht bei Kindern und Jugendlichen?

Welche Ursachen hat Übergewicht bei Kindern und Jugendlichen?

Bei der Entstehung von Übergewicht bei Kindern und Jugendlichen spielen viele verschiedene Faktoren zusammen. Meist sind es die alltäglichen Lebensgewohnheiten, die Übergewicht begünstigen. Dazu zählen vor allem eine unausgewogene Ernährung und zu wenig Bewegung. Auch genetische Einflüsse können eine Rolle spielen.

Selten sind es Erkrankungen, die bei Kindern und Jugendlichen zu starkem Übergewicht führen. Etwa hormonelle Störungen wie eine Schilddrüsenunterfunktion oder das Cushing-Syndrom sowie bestimmte  Gen-Defekte.

Welche Lebensgewohnheiten begünstigen Übergewicht?

Bestimmte Lebensgewohnheiten können die Entstehung von Übergewicht bei Kindern und Jugendlichen begünstigen. Sie werden auch als Risikofaktoren bezeichnet. Dazu zählen u.a.:

  • Unausgewogene Ernährung: Schlechte Ernährungsgewohnheiten, wie viel Zucker in Speisen und Getränken, häufiges Essen von fettigen Speisen und Snacks, Fast Food, sowie zu große Portionen begünstigen die Entstehung von Übergewicht.
  • Bewegungsmangel.
  • Schlechter Schlaf oder Schlafmangel.
  • Hoher Medienkonsum: Zu viel Zeit mit z.B. TV, Internet, Computer zu verbringen sowie ein TV im Kinderzimmer können zu Bewegungsmangel führen.

Gibt es weitere Risikofaktoren für die Entstehung von Übergewicht?

Neben dem Lebensstil können auch andere Faktoren Übergewicht bei Kindern und Jugendlichen begünstigen. Dazu zählen u.a.:

  • psychische Faktoren, z.B. Stress, Depression, Angst, Essstörung,
  • hohes Geburtsgewicht: über 4 kg bei der Geburt,
  • Schwangerschaftsdiabetes der Mutter,
  • Diabetes Typ 2 der Mutter,
  • Rauchen der Mutter während der Schwangerschaft,
  • als Säugling nicht oder weniger als ein Monat gestillt,
  • Eltern mit starkem Übergewicht,
  • längerfristige Einnahme bestimmter Medikamente, z.B. Antiepileptika oder Kortison.

Welche Folgen hat starkes Übergewicht bei Kindern und Jugendlichen?

Übergewicht kann verschiedene gesundheitliche Probleme auslösen. Ob Beschwerden auftreten, hängt auch davon ab, wie stark das Übergewicht ausgeprägt ist und wie lange es besteht.

Zu den möglichen gesundheitlichen Folgen zählen u.a.:

Kinder, die über längere Zeit übergewichtig sind, haben auch ein höheres Risiko für Übergewicht im Erwachsenenalter.

Wie erfolgt die Diagnose von starkem Übergewicht bei Kindern und Jugendlichen?

Die Ärztin oder der Arzt wird sich im Gespräch mit dem Kind oder Jugendlichen sowie den Eltern über das Körpergewicht und dessen Verlauf informieren. Sie oder er wird das Körpergewicht und die Körpergröße messen und den Body-Mass-Index, kurz: BMI, ermitteln und anhand einer Wachstumskurve mit Kindern des gleichen Geschlechts und Alters vergleichen. So kann die Ärztin oder der Arzt beurteilen, ob Normalgewicht oder Übergewicht bzw. starkes Übergewicht vorliegt. Eventuell wird der Taillenumfang gemessen.

Die Ärztin oder der Arzt wird sich im Gespräch über mögliche bestehende Erkrankungen sowie die Gewohnheiten des Kindes oder der bzw. des Jugendlichen informieren, z.B. über Ernährung, Bewegung und Medienkonsum. Sie oder er wird sich auch erkundigen, ob Erkrankungen in der Familie bestehen, z.B. Diabetes oder Schilddrüsenerkrankungen, und ob in der Familie jemand übergewichtig oder stark übergewichtig ist.

Bei einer körperlichen Untersuchung wird die Ärztin oder der Arzt u.a. den Blutdruck messen oder auch den Bauch abtasten. Zudem kann sie oder er eine Blutuntersuchung oder andere Untersuchungen vorschlagen, um mögliche Erkrankungen auszuschließen.

Bei Verdacht auf eine Essstörung, wie etwa eine Binge-Eating-Störung oder andere psychische Auffälligkeiten, kann die Ärztin oder der Arzt an eine Psychotherapeutin oder einen Psychotherapeuten oder an eine Psychologin oder einen Psychologen verweisen.

Was hilft gegen Übergewicht bei Kindern und Jugendlichen?

Folgende Anpassungen im Lebensstil verhelfen zu einem gesunden Körpergewicht, z.B.:

  • eine ausgewogene Ernährung, 
  • ausreichend Bewegung und Sport,
  • ein gesundes Schlafverhalten und
  • angemessener Medienkonsum, z.B.: TV, Videospiele, Internet in einem für das Alter geeigneten Ausmaß.

Um erfolgreich Gewicht zu verlieren, hilft ein individueller Plan, der die persönlichen Ziele und Lebensumstände berücksichtigt. Bei der Erstellung des Plans unterstützen Ärztinnen und Ärzte oder Diätologinnen und Diätologen.

Weitere Informationen finden Sie unter Ernährungsberatung und -therapie.

Wie sieht eine ausgewogene Ernährung aus?

Eine ausgewogene Ernährung für Kinder und Jugendliche ist reich an Gemüse, Obst und Getreideprodukten. Wasser oder ungesüßte Tees sollten der bevorzugte Durstlöscher sein. Eine ausgewogene Ernährung kann der Entstehung von Übergewicht bei Kindern und Jugendlichen vorbeugen oder beim Abnehmen unterstützen. Schlechte Ernährungsgewohnheiten, die im Kindesalter angelernt werden, können im späteren Leben nur schwer abgelegt werden. Kinder und Jugendliche können zusammen mit der Familie Freude an gesunder Ernährung entwickeln.

Für eine gesunde Ernährung von Kindern und Jugendlichen empfehlen Fachleute:

  • Fruchtsäfte sind keine Durstlöscher. Wenn, dann mit Wasser verdünnt. Keine zuckerhaltigen bzw. gesüßten Getränke.
  • Täglich drei Portionen Gemüse und Hülsenfrüchte sowie zwei Portionen Obst.
  • Regelmäßige Hauptmahlzeiten, um das Verlangen nach energiereichen Snacks zwischendurch zu vermindern.
  • Vollkornprodukte wählen.
  • Rotes Fleisch, v.a. vom Schwein und Rind, selten essen und Wurst meiden.
  • Selten Süßigkeiten und fettige, salzige Snacks essen, z.B.: Schokolade, Kekse, Gummibärchen, Eiscreme, Chips etc.

Weitere Informationen erhalten Sie unter Ernährung von Kindern.

Ältere Jugendliche können sich an den allgemeinen Ernährungsempfehlungen für Erwachsene nach der österreichischen Ernährungspyramide orientieren.

Weitere Informationen erhalten Sie unter Die österreichische Ernährungspyramide.

Wie viel sollten sich Kinder und Jugendliche bewegen?

Kinder und Jugendliche sollten sich viel und abwechslungsreich bewegen und möglichst wenig sitzen. Eine aktive Tagesgestaltung mit vielen Alltagsbewegungen, wie zu Fuß gehen, Radfahren, Rollerfahren, Laufen, Ballspielen oder Treppensteigen, trägt zu ausreichend Bewegung bei. Sie kann der Entstehung von Übergewicht bei Kindern und Jugendlichen vorbeugen oder beim Abnehmen helfen.

Für ausreichend Bewegung bei Kindern und Jugendlichen empfehlen Fachleute:

  • Kindergartenkinder sollen sich jeden Tag mindestens drei Stunden bewegen.
  • Schulkinder sollen sich jeden Tag mindestens eine Stunde bewegen.
  • Der Sport und die Bewegungsart sollten zum Alter der Kinder passen.
  • Gemeinsame körperliche Aktivitäten stärken die Freude und Motivation zur Bewegung.

Weitere Informationen erhalten Sie unter Bewegungsempfehlungen für Kinder und Jugendliche.

Wie viel Schlaf benötigen Kinder und Jugendliche?

Für eine gesunde Entwicklung und Erholung sollten Kinder und Jugendliche ausreichend schlafen. Es gibt Hinweise, dass zu wenig Schlaf auch die Entstehung von Übergewicht fördert. Je älter die Kinder werden, umso weniger Schlaf benötigen sie.

Als angemessene Schlafdauer pro Tag empfehlen Fachleute:

  • Kindergartenkinder: 10 bis 13 Stunden Schlaf, inklusive Schlafpause untertags.
  • Schulkinder bis 12 Jahre: 9 bis 12 Stunden Schlaf.
  • ältere Schulkinder und Jugendliche: 8 bis 10 Stunden Schlaf.

Weitere Informationen erhalten Sie unter Gut schlafen.

Wie viel Zeit sollten Kinder und Jugendliche höchstens vor Bildschirmen verbringen?

Zeit vor einem Bildschirm wie TV, Computer, Smartphone, Tablet oder Spielkonsole bedeutet „Zeit ohne Bewegung“. Zu viel Bildschirmzeit begünstigt die Entstehung von Übergewicht bei Kindern und Jugendlichen.

Als Orientierung für eine angemessene Bildschirmzeit empfehlen Fachleute:

  • Kindergartenkinder sollten pro Tag höchstens 30 Minuten vor einem Bildschirm verbringen.
  • Schulkinder bis neun Jahre sollten pro Tag höchstens 30 bis 45 Minuten vor einem Bildschirm verbringen. Ausgenommen ist erforderliche Zeit für die Schule, z.B. am Tablet.
  • Für eine angemessene Bildschirmzeit ist hilfreich:
    • Kein Bildschirm im Kinderzimmer.
    • Keine eigene Spielkonsole vor neun Jahren.
    • Kein Bildschirm beim Essen. Kein Essen beim Bildschirm.

Welche Möglichkeiten der Behandlung von starkem Übergewicht gibt es?

Die Ärztin oder der Arzt berät, ob eine Gewichtsabnahme notwendig ist – je nachdem wie stark das Übergewicht ausgeprägt ist. Manchmal kann sich das Übergewicht „auswachsen“. In anderen Fällen kann eine Gewichtsabnahme wichtig sein, um gesundheitliche Folgen zu vermeiden.

Um abzunehmen und ein gesundes Körpergewicht zu halten, ist in erster Linie eine Anpassung des Lebensstils wichtig. Dazu zählen vor allem eine ausgewogene Ernährung und ausreichend Bewegung. Die Ärztin oder der Arzt berät individuell, welche Schritte helfen können. Wichtig ist auch, die Eltern bzw. die Bezugspersonen des Kindes miteinzubeziehen.

Weitere Informationen erhalten Sie unter Was hilft gegen Übergewicht bei Kindern und Jugendlichen?

Bei starkem Übergewicht kann die Ärztin oder der Arzt weitere Maßnahmen vorschlagen, die dabei helfen können, das Körpergewicht zu senken. Besonders wirkungsvoll ist eine Kombination mehrerer Maßnahmen. Dazu zählen:

  • Ernährungstherapie,
  • Bewegungstherapie,
  • Verhaltenstherapie,
  • Therapieprogramme zum Abnehmen.

Ernährungstherapie

Bei einer Ernährungsberatung oder Ernährungstherapie bespricht die Therapeutin oder der Therapeut gemeinsam mit dem Kind oder der bzw. dem Jugendlichen das Ernährungsverhalten genauer. Wichtig ist, dass die Eltern oder Betreuungspersonen miteinbezogen werden. Auf diese Weise kann das Ernährungsverhalten der gesamten Familie verbessert werden. Das hilft den Kindern dabei, Änderungen im Ernährungsverhalten umzusetzen. Die Therapeutin oder der Therapeut gibt dabei Anleitungen und Tipps für eine gesündere Lebensmittelauswahl. Sie oder er erstellt Speisepläne, trainiert das Einkaufen von Lebensmitteln u.v.m. Geeignete Therapeutinnen oder Therapeuten sind z.B. eine Ernährungsmedizinerin oder ein Ernährungsmediziner oder eine Diätologin oder ein Diätologe.

Diäten oder Abnehmkuren

Fachleute raten von Diäten, Abnehmkuren, Fasten oder anderen strengen Kostformen zur Gewichtsreduktion bei Kindern und Jugendlichen ab. Sie können ein Risiko für die Gesundheit darstellen. Derartige Kostformen haben zudem keinen langfristen Erfolg und keinen Lerneffekt auf ein gesundes Ernährungsverhalten.

Bewegungstherapie

Bei einer Bewegungstherapie bespricht die Therapeutin oder der Therapeut gemeinsam mit dem Kind oder der bzw. dem Jugendlichen das Bewegungsverhalten genauer. Auch hier sollten die Eltern oder Betreuungspersonen der Kinder miteinbezogen werden. Sie oder er erklärt, wie mehr körperliche Aktivität erreicht werden kann. Das gelingt durch mehr Bewegung im Alltag, Veränderungen im Freizeitverhalten und gezielten Sport. Die Therapeutin oder der Therapeut achtet dabei auf gelenkschonendes Training und Bewegungen, die zum Alter der Kinder passen. Geeignete Therapeutinnen oder Therapeuten sind z.B. eine Physiotherapeutin oder ein Physiotherapeut.

Verhaltenstherapie

Eine Verhaltenstherapie hat das Ziel, bestimmte (ungesunde) Verhaltensweisen zu ändern und neues Verhalten zu festigen. Die Therapeutin oder der Therapeut verhilft dem Kind oder der bzw. dem Jugendlichen zu mehr Selbstvertrauen und einem gestärkten Selbstwertgefühl. Gemeinsam mit der Therapeutin oder dem Therapeuten werden Strategien erlernt, um z.B. mit Stress oder Emotionen besser umzugehen. Auch die Eltern werden einbezogen. Dadurch sollen Rückfälle vermieden werden. Geeignete Therapeutinnen oder Therapeuten sind z.B. eine Psychologin oder ein Psychologe oder eine Psychotherapeutin oder ein Psychotherapeut.

Programme zum Abnehmen

Programme zum Abnehmen umfassen meist gesammelt Ernährungs-, Bewegungs- und Verhaltensschulungen sowie psychologische Unterstützung. Häufig werden bei den Programmen auch die Eltern miteinbezogen. Angeboten werden u.a. Kurse, Ernährungs- und Bewegungscamps in den Ferien. Programme zum Abnehmen für Kinder und Jugendliche gibt es ambulant oder stationär, z.B. in Reha-Einrichtungen oder spezialisierten Kliniken.

Weitere Therapiemöglichkeiten von schwerem Übergewicht

Bleiben herkömmliche Therapien ohne Erfolg, kann die Ärztin oder der Arzt in seltenen Fällen auch eine medikamentöse oder operative Behandlung vorschlagen. Gründe sind z.B. sehr starkes Übergewicht oder schwere gesundheitliche Probleme.

  • Medikamentöse Therapie: Medikamente zur Unterstützung der Gewichtsreduktion können bei Jugendlichen (ab zwölf Jahren) angewendet werden. Dies ist jedoch nur selten notwendig, z.B. bei extremem Übergewicht oder wenn das Kind viele Begleiterkrankungen hat.
  • Operative Therapie: Sogenannte bariatrische Eingriffe oder adipositas-chirurgische Eingriffe sind Operationen am Magen, die zu einer Gewichtsreduktion führen. Derartige Eingriffe werden bei Kindern oder Jugendlichen nur äußerst selten durchgeführt. Etwa bei extremem Übergewicht oder wenn viele Begleiterkrankungen vorliegen. Wird eine derartige Operation in Erwägung gezogen, sollte diese eher ab der späten Pubertät durchgeführt werden.
 

Hinweis

Die Ärztin oder der Arzt bespricht mit den Eltern und dem betroffenen Kind, welche Möglichkeiten der Behandlung es gibt, und klärt über die Vorteile und Nachteile bzw. Risiken auf. Damit wird eine informierte Entscheidung erleichtert.

Wohin kann ich mich wenden?

Zur Beratung und Abklärung von Übergewicht oder starkem Übergewicht bei Kindern und Jugendlichen können Sie sich an folgende Stellen wenden:

Weitere Informationen erhalten Sie unter Ernährungsberatung und -therapie.

Wie erfolgt die Abdeckung der Kosten?

Die e-card ist Ihr persönlicher Schlüssel zu den Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung. Alle notwendigen und zweckmäßigen Diagnose- und Therapiemaßnahmen werden von Ihrem zuständigen Sozialversicherungsträger übernommen. Bei bestimmten Leistungen kann ein Selbstbehalt oder Kostenbeitrag anfallen. Detaillierte Informationen erhalten Sie bei Ihrem Sozialversicherungsträger. Weitere Informationen finden Sie außerdem unter:

sowie über die Online-Services und Formulare der Sozialversicherung.

Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.

Letzte Aktualisierung: 26. April 2024

Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal

Expertenprüfung durch: Univ. Doz. Dr. Cem Ekmekcioglu, Facharzt für Physiologie, Zusatzfach: Ernährungsmedizin

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