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Geburt: Unterstützende Maßnahmen

Wenn die Geburt nicht vorangeht, muss die Hebamme bzw. die Ärztin oder der Arzt unterstützend eingreifen. Neben einer Wehenförderung kann es in bestimmten Fällen notwendig sein, die Geburt einzuleiten. Bei einer Saugglockengeburt oder bei einer extrem seltenen Zangengeburt erhält das Neugeborene Hilfe auf dem Weg durch den Geburtskanal. Unterschiedliche Gebärpositionen können sich positiv auf den Geburtsverlauf auswirken. Zudem stehen in den Kreißsälen oft auch Hilfsmittel zur Verfügung.

Maßnahmen zur Geburtseinleitung

Unterschiedliche Gründe können dazu führen, dass im Laufe einer natürlichen Geburt medizinische Maßnahmen notwendig werden. Wenn die Geburt nicht vorangehen will, die Mutter sehr erschöpft ist oder andere Komplikationen auftreten, muss die Hebamme bzw. die Ärztin oder der Arzt unter Umständen unterstützend eingreifen.

Die Wehentätigkeit setzt normalerweise spontan ein. In bestimmten Fällen kann es notwendig sein, die Geburt künstlich einzuleiten. Dazu zählen u.a.:

  • eine Überschreitung des errechneten Geburtstermines um mehr als zehn Tage,
  • Erkrankungen der Mutter, die mit einem starken gesundheitlichen Risiko für Mutter oder Kind einhergehen (z.B. insulinpflichtiger Diabetes mellitus, Präeklampsie),
  • vorzeitiger Blasensprung nach der 34. abgeschlossenen Schwangerschaftswoche, wenn die Wehen nicht innerhalb von zwölf bis 24 Stunden von alleine einsetzen,
  • Auffälligkeiten im CTG, die auf gesundheitliche Probleme – z.B. eine Unterversorgung – des Kindes hindeuten.

Hinweis

Die Ärztin oder der Arzt bespricht mit der werdenden Mutter die Möglichkeiten der Geburtseinleitung und klärt über Vor- und Nachteile bzw. mögliche Risiken auf.

Wie wird eine Geburt eingeleitet?

Ärztinnen und Ärzte können unterschiedliche Verfahren einsetzen, um eine Geburt einzuleiten. Häufig wird die Geburt medikamentös mittels künstlicher Hormone wie Prostaglandine oder selten mit Oxytocin eingeleitet.

  • Prostaglandine führen dazu, dass der Muttermund „reif“ wird, d.h., er wird weicher, entspannt sich und ist bereit, sich für die Geburt zu öffnen. Der Muttermund ist die Öffnung der Gebärmutter, der während der Schwangerschaft fest verschlossen ist. Prostaglandine werden meist als Scheidenzäpfchen verabreicht.
  • Oxytocin wird verabreicht, wenn der Muttermund bereits begonnen hat, sich zu öffnen, die Wehen aber nicht oder nicht stark genug einsetzen. Die Schwangere erhält Oxytocin in der Regel mittels Infusion in die Vene.

Eine Geburt kann jedoch auch mechanisch z.B. durch einen Ballonkatheter oder eine Amniotomie eingeleitet werden.

  • Der Ballonkatheter ist ein kleiner Schlauch, den die Ärztin oder der Arzt in Vagina und Gebärmutter einführt und dann mit Flüssigkeit füllt. Er dient dazu, den Muttermund zu dehnen.
  • Eröffnung der Fruchtblase (Amniotomie): Bei einsetzenden Wehen kann die Fruchtblase eröffnet werden. Dabei macht die Ärztin oder der Arzt einen kleinen Schnitt in die Fruchtblase. Die Amniotomie dient der Beschleunigung des Geburtsverlaufes. Meist wird diese Maßnahme durch die zusätzliche Gabe von Oxytocin ergänzt.

Die Einleitung der Geburt kann auch mittels alternativer Methoden wie Akupunktur unterstützt werden. Für alternative Methoden der Geburtseinleitung gibt es jedoch keine evidenzbasierten Daten, die die Wirksamkeit belegen.

Zu den seltenen Nebenwirkungen der medikamentösen Weheneinleitung gehört der sogenannte Wehensturm. Dabei treten die Wehen zu stark oder zu häufig auf, weil die Gebärmutter übermäßig stimuliert wurde. Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Kopfschmerzen, vorzeitige Plazentalösung, Uterusruptur und Blutdruckanstieg sind weitere mögliche Nebenwirkungen.

Der Zeitpunkt der Geburtseinleitung muss sorgfältig gewählt werden. Zudem müssen Nutzen und Nachteile gegeneinander abgewogen werden. Expertinnen und Experten empfehlen eine Geburtseinleitung spätestens bis  41+3 Schwangerschaftswochen.

HINWEIS: Die Einleitung der Geburt bedeutet nicht, dass danach alles ganz schnell geht. Oft sind Frauen überrascht, wie lange es nach der Einleitung noch dauert, bis das Baby auf der Welt ist.

Wehenförderung bei Wehenschwäche

Hat die Geburt zwar von allein begonnen, geht aber nur sehr langsam voran, kann eine Wehenförderung notwendig sein. Bei einer Wehenschwäche treten die Wehen zu selten, zu kurz oder zu schwach auf. Eine Wehenschwäche kann in allen Geburtsphasen auftreten.

Mehr zum Thema finden Sie unter: Geburtskomplikationen

Saugglocken- und Zangengeburt

Manchmal benötigen Kinder auf ihrem Weg durch den Geburtskanal Hilfe. Kommt die Geburt nicht mehr voran und liegt der Kopf des Kindes schon tief im Becken, können Ärztinnen und Ärzte eine Saugglocke oder eine Geburtszange einsetzen und dem Kind damit auf die Welt helfen. Die Geburt kann so beschleunigt und eventuelle Komplikationen können vermieden werden. Obwohl keine Operation im eigentlichen Sinne stattfindet, werden die Saugglocken- und die Zangengeburt zu den vaginal-operativen Entbindungsverfahren gezählt.

Wann wird eine Saugglocken- oder Zangengeburt durchgeführt?

Die Saugglocke und die Geburtszange kommen zum Einsatz, wenn in der Austrittsperiode der Geburt Komplikationen auftreten. Mögliche Gründe können sein:

  • die Geburt kommt in der Austrittsperiode zum Stillstand, z.B. aufgrund einer Wehenschwäche,
  • die kindliche Herztonfrequenz deutet auf einen beginnenden Sauerstoffmangel hin („die Herztöne lassen nach“),
  • die Gebärende ist zu erschöpft, um aktiv mitzupressen,
  • die Gebärende darf aus gesundheitlichen Gründen, wie z.B. einer Herzerkrankung, nicht aktiv mitpressen.

Damit die Ärztin oder der Arzt eine Saugglocken- oder Zangengeburt durchführen kann, müssen u.a. folgende Voraussetzungen erfüllt sein:

  • der Muttermund muss vollständig geöffnet sein,
  • die Fruchtblase muss geplatzt sein,
  • das Kind muss in Schädellage liegen,
  • der Kopf des Kindes muss bereits ausreichend tief in das mütterliche Becken eingetreten sein.

Ist das nicht der Fall und liegt das Kind noch relativ hoch, muss ein sekundärer Kaiserschnitt – wenn die Situation bedrohlich erscheint ein Akutkaiserschnitt – vorgenommen werden.

Wie wird eine Saugglockengeburt durchgeführt?

Bei der Saugglockengeburt oder Vakuumextraktion wird eine kleine, speziell geformte Saugglockenschale auf dem Kopf des Kindes angelegt. Die Schale kann aus Metall oder Silikon bestehen. Diese ist über einen Schlauch mit einer Vakuumpumpe verbunden, sodass sich die Glocke an der Kopfhaut des Kindes festsaugt.

Parallel zu den Wehen der Mutter kann die Ärztin oder der Arzt langsam ziehen, bis der Kopf des Kindes ausgetreten ist. Danach wird die Saugglocke langsam entfernt, und der Rest des kindlichen Körpers kann normal geboren werden.

Wie wird eine Zangengeburt durchgeführt?

Die in der Geburtshilfe nur noch sehr selten eingesetzte Geburtszange besteht aus zwei löffelförmigen Hälften, die einzeln in die Scheide eingeführt und vorsichtig um den Kopf des Kindes gelegt werden. Die Ärztin oder der Arzt ertastet, ob keine mütterlichen Weichteile – wie Muttermund oder Scheide – eingeklemmt sind. Mit jeder Presswehe zieht die Ärztin oder der Arzt das Kind anschließend vorsichtig aus dem Geburtskanal. Ist der Kopf des Kindes geboren, wird die Zange abgenommen, und der Rest des Kindes kann normal geboren werden.

Welche Vorbereitungsmaßnahmen sind notwendig?

Bevor die Ärztin oder der Arzt einen Eingriff mit der Saugglocke bzw. mit der Geburtszange vornimmt, klärt sie oder er die Gebärende über den Eingriff auf, sofern noch genügend Zeit dafür besteht. Danach folgt eine vaginale Untersuchung zur genauen Beurteilung der Einstellung des kindlichen Kopfes.

Meist wird ein Einmal-Katheter gesetzt, um die Harnblase zu entleeren. Zudem erhält die Schwangere im Vorfeld eine entsprechende Schmerzstillung.

In manchen Fällen wird vor dem Eingriff ein Dammschnitt vorgenommen, um dem Kind genügend Platz zu schaffen und große Weichteilverletzungen zu vermeiden.

Ob die Saugglocke oder die Geburtszange zum Einsatz kommt, entscheidet die Ärztin oder der Arzt situativ im Einzelfall und meist in Absprache mit der Gebärenden. In der Praxis wird die Geburtszange seltener verwendet.

Welche Komplikationen können auftreten?

Bei einer Saugglocken- und einer Zangengeburt besteht im Vergleich zu einer normalen Geburt ein erhöhtes Risiko, dass das Kind eine Geburtsverletzung erleidet. Durch die Zug- und Druckbelastung auf den Kopf des Kindes kann es u.a. zu Abschürfungen und Risswunden der Kopfhaut sowie zu Blutergüssen kommen. Auch – meist harmlose - Gehirnblutungen sind möglich. Zudem besteht die Gefahr von Nervenverletzungen im Bereich des Gesichtes oder der Arme. Bei der Mutter kann es durch den Einsatz einer Saugglocke oder einer Geburtszange zu Weichteilverletzungen wie einen Dammriss oder Verletzungen der Scheide kommen. Der Nutzen und das Risiko müssen vor dem Einsatz einer Saugglocke oder einer Geburtszange stets genau abgewogen und individuell beurteilt werden.

Dammschnitt (Episiotomie)

Der Damm der Frau muss während einer Entbindung sehr viel Druck aushalten und sich stark dehnen. Besteht die Gefahr, dass große, unkontrollierte Rissverletzungen entstehen, wird unter Umständen ein sogenannter Dammschnitt durchgeführt. Der Nutzen muss jedoch sorgfältig abgewogen werden. Ein routinemäßiger Dammschnitt wird heute nicht mehr durchgeführt.

Weitere Informationen zum Dammriss finden Sie unter Komplikationen bei der Geburt.

Schmerzlinderung und Schmerzbehandlung bei der Geburt

Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten einer Erleichterung des Geburtsvorganges und Schmerzlinderung. Häufig werden von Hebammen während der Geburt alternative Methoden wie Massagen, Entspannungsübungen, warme Bäder, Aromatherapien oder Akupunktur angeboten. Ruhiges und bewusstes Atmen mit langem Ausatmen während der Wehe kann ebenfalls helfen. Auch Bewegungsübungen oder Spaziergänge können helfen, besser mit dem Wehenschmerz umzugehen. 

Daneben besteht auch die Möglichkeit der Schmerzlinderung durch Medikamente – z.B. Zäpfchen, Tabletten – oder eine regionale Schmerzbetäubung mittels Kreuzstich – Periduralanästhesie bzw. PDA.

Mehr zum Thema Schmerzbetäubung unter: Anästhesie.

Hinweis

Eine Periduralanästhesie (PDA) ist bei einer Hausgeburt nicht möglich, da dieser Eingriff nur von einer Anästhesistin oder einem Anästhesisten im Spital durchgeführt werden darf.

Welche Gebärpositionen sind möglich?

Frauen haben die Möglichkeit, während der Geburt jene Position zu wählen, die für sie am angenehmsten ist. Zudem stehen in den Kreißsälen üblicherweise diverse Hilfsmittel zur Verfügung, wie etwa ein Gebärhocker, ein Kreißbett oder eine Badewanne.

Stehen, Sitzen oder Hocken kann sich bei der Geburt positiv auf den Geburtsverlauf auswirken. Die Schwerkraft wirkt unterstützend, und das Kind wird nicht nur durch die Wehen durch den Geburtskanal geschoben. Oft werden zu Beginn der Geburt eher aufrechte Positionen empfohlen. Die Frau kann sich im Stehen z.B. gegen eine Wand, eine Sprossenwand oder auch an den Partner lehnen. Viele Frauen nehmen instinktiv eine vornübergebeugte Haltung ein. Zwischen den Wehen können kurze Spaziergänge helfen, das Becken zu mobilisieren und den Geburtsverlauf zu unterstützen.

Gegen Ende der Geburt bevorzugen gebärende Frauen häufig eine liegende, sitzende, hockende oder kniende Position, z.B. den Vierfüßlerstand. Im Hocken ist das Becken am weitesten geöffnet, und die Schambeinfuge dehnt sich. Dies kann die Geburt in der Austrittsphase erleichtern.

Welche Hilfsmittel für die Geburt gibt es?

In den meisten Kreißsälen stehen verschiedene Hilfsmittel zur Verfügung, die die Schwangere zur Erleichterung des Geburtsverlaufes benutzen kann. Dazu zählen unter anderem:

  • Gebärhocker: Der Gebärhocker unterstützt die Geburt in hockender Position. Es handelt sich um einen kleinen Stuhl ohne Rückenlehne. In der Sitzfläche gibt es eine Aussparung, damit das Kind geboren werden kann. Meist sitzt der Partner bzw. die Begleitperson der Frau dahinter und bietet der Frau die Möglichkeit, sich abzustützen und anzulehnen. In der Eröffnungsperiode kann der Gebärhocker immer wieder zum Ausruhen genutzt werden.
  • Romarad: Beim Romarad handelt es sich um einen „schwebenden Stuhl“, in dem die Gebärende sitzend oder liegend entbinden kann. Das Romarad setzt sich aus einem großen Rad zusammen, in dem ein spezieller Hocker befestigt ist. Die Frau kann darin schaukeln oder wippen, ähnlich wie in einer Hängematte.
  • Gebärbett bzw. Kreißbett: Die Geburt im Liegen erfolgt in einem sogenannten Kreißbett. Dieses ist mit Stützen für die Füße sowie mit einer verstellbaren Kopf- und Rückenlehne ausgestattet. Es ist größer als ein normales Bett und bietet der Frau die Möglichkeit, verschiedene Positionen einzunehmen.

Wassergeburt

Bei einer Wassergeburt liegt die werdende Mutter in einer speziellen großen Badewanne mit warmem Wasser. Die Temperatur kann an die Bedürfnisse der Schwangeren angepasst werden. Die Wanne kann in jeder Phase der Geburt genutzt werden und hilft vielen Frauen, sich zu entspannen und die Wehen besser zu tolerieren.

Für eine Wassergeburt müssen jedoch spezielle Voraussetzungen erfüllt sein. Neben einer komplikationslosen Schwangerschaft darf die Frau z.B. nicht an Erkrankungen wie HIV, Hepatitis oder Diabetes leiden. Auch Mehrlingsschwangerschaften dürfen nicht im Wasser durchgeführt werden. Ob eine Wassergeburt möglich ist, muss individuell mit der Hebamme bzw. der Ärztin oder dem Arzt abgeklärt werden.

Hinweis

Eine Wassergeburt kann nicht durchgeführt werden, wenn die Frau eine Periduralanästhesie (PDA) erhalten hat. Im Falle von Komplikationen muss die Frau die Wanne rasch verlassen können. Dies ist nach einer PDA nicht selbstständig möglich.

Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.

Letzte Aktualisierung: 27. Mai 2025

Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal

Expertenprüfung durch: Prim. Univ. Prof. Dr. Thorsten Fischer

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