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Extremsport und Risikosport

Solo-Klettern, Base-Jumping, Slacklinen, Ultra-Triathlons: Menschen, die einen Extrem- oder Risikosport ausüben, werden bewundert, aber auch kritisch betrachtet. Warum gehen manche bis an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit und setzen sich bewusst Gefahren aus? Wie erreichen die Sportlerinnen/Sportler ihre Ziele? Und können auch andere etwas davon lernen?

Von Risiko sprechen wir, wenn wir uns fragen: Wie wahrscheinlich ist es, dass eine Handlung misslingt und das negative Folgen haben könnte? Schon Kinder lernen, ihre eigenen Fähigkeiten zu kennen, Risiken abzuschätzen und „sich etwas zu trauen“. Bei den meisten „normalen“ Sportarten muss die Sportlerin/der Sportler z.B. im Training ein bestimmtes Risiko eingehen, um sich zu steigern und zum Erfolg zu kommen.

Sport und Risiko

Ein Blick in die Freizeitunfallstatistik zeigt, dass die meisten Unfälle und Verletzungen in verbreiteten Sportarten passieren, wie Fußball, Skifahren oder Snowboarden. Besonders gefährdet sind schlecht trainierte Hobbysportlerinnen und -sportler, die sich selbst überfordern. Männer verletzen sich dabei häufiger als Frauen. Zwar steht bei beiden Geschlechtern das Motiv „Gesundheit und Fitness“ ganz weit oben, Männer sind im Sport jedoch meist mehr leistungs- und konkurrenzorientiert als Frauen.

Hinweis

Gesunde Bewegung beginnt schon in sehr kleinen Dosen. Falsches Training mit zu hohen Reizen und Überlastungen kann den Körper schädigen und zu Verletzungen führen.

Welche Extremsportarten gibt es?

Schneller, höher, weiter: Die Möglichkeiten, Sport „extrem“ auszuüben, sind vielfältig. Wo „normaler“ Sport aufhört und Extrem- oder Risikosport beginnt, ist wissenschaftlich nicht genau definiert. Oft entwickeln sich aus „normalen“ Sportarten verschiedene „extreme“ Spielarten. Dazu zählen:

  • Risikosport: Sport mit potenziell hohem Risiko, z.B. Solo-Freiklettern, Slacklining in großen Höhen, steile Abfahrten mit dem Mountainbike, Base-Jumping etc. Bei typischen Risikosportarten können Fehler rasch zu schweren oder sogar tödlichen Verletzungen führen.
  • Extremsport: Sport mit dem Ziel einer sehr hohen Ausdauerleistung, z.B. Langdistanzwettbewerbe im Laufen, Radfahren, Schwimmen, Ultra-Marathons unter extremen Bedingungen etc.
  • Sogenannte „Fun-Sportarten“ wie Bungee-Jumping vermitteln mit hohem technischen Aufwand besondere Erlebnisse. Dafür ist meist kein spezielles Training erforderlich.

Wie gefährlich ist Extrem- oder Risikosport?

Professionelle Extrem- oder Risikosportlerinnen und -sportler sind sich der Gefahren für Gesundheit und Leben bewusst. Sich einlassen auf Risikosituationen bedeutet nicht, ein leichtsinniges Verhalten an den Tag zu legen. Gezieltes, intensives Training, genaue Vorbereitung und mehr oder weniger aufwendige Ausrüstung sind beim Extrem- oder Risikosport wesentliche Voraussetzungen – nicht nur um die sportlichen Ziele zu erreichen, sondern auch um die Risiken gering zu halten. Risikosportlerinnen/-sportler suchen meist nicht die Gefahr an sich, sondern versuchen, diese zu meistern, um ein höheres Ziel zu erreichen.

Warum betreiben Menschen Extremsport?

Was treibt einen Menschen nun an, Sport in extremer Weise auszuüben? Sportpsychologische Untersuchungen zeigten, dass nicht nur die Suche nach intensiven Reizen – dem „Kick“ – für Manche ein Motiv ist. Auch die bewusste Auseinandersetzung mit Angst und ihre Kontrolle, die Steigerung des Selbstwerts und des Identitätsgefühls spielen bei den persönlichen Motiven eine Rolle. Ebenso kann der Wunsch, aus einem überzivilisierten Leben auszubrechen und etwas Außergewöhnliches zu erleben, ein Beweggrund sein. Es geht darum, die Kompetenz wieder zu gewinnen, sich Erlebnisse den eigenen Fähigkeiten entsprechend zu erarbeiten – und nicht medial oder über Werbebotschaften vermittelt zu bekommen.

Wie Sport ausgelebt wird, hängt auch von den Merkmalen einer Persönlichkeit, z.B. Risikofreudigkeit, ab. Manche Persönlichkeiten erkunden gerne Neues oder suchen immer wieder intensive Erfahrungen – die Sportpsychologie spricht dabei von „sensation seeking“. Demgegenüber halten andere Menschen eher an Altbekanntem fest, vermeiden neue Erfahrungen und bewegen sich lieber auf sicherem Boden. Auch traumatische Erlebnisse oder nicht bewältigte Lebensanforderungen können psychologische Ursachen für Extremsport sein.

Persönliche Grenzen bewegen

Extrem- und Risikosportlerinnen und -sportler begeben sich freiwillig in Gefahr und verlassen ihren schützenden Rahmen, ihre „Komfortzone“. Durch erfolgreich bewältigte Herausforderungen gewinnt die Person weiteres Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und Kompetenzen. Diese Erfahrungen lassen die Sportlerin/den Sportler persönliche Grenzen weiter hinausschieben. Solange die Bedrohung nicht zu groß wird und der Mensch die Kontrolle nicht verliert, verstärkt sich besonders in gefahrenträchtigen Situationen die Konzentration.

Extrem- und Risikosport kann auch zu emotionalen „Flow“-Erlebnissen führen – einem Aufgehen in einer Aktivität, bei der ein Gleichgewicht zwischen Herausforderung und Können besteht. Die Aktivität hat einen so positiven Erlebniswert, um sich immer wieder in Situationen zu begeben, die ähnliche Gefühle und Erlebnisse erwarten lassen. Manche können daraus eine Art von Sportsucht entwickeln.

Was können wir davon lernen?

Wer Extremsport risikobewusst und zielorientiert betreibt, entwickelt Fähigkeiten, die auch im Alltag das Leben bereichern können. Dazu zählen z.B. Zielstrebigkeit, Teamfähigkeit, Motivationsstärke, aber auch Frusttoleranz und Demut. Die Eigenschaften können auch bei konsequentem und bewusstem Betreiben „normaler“ Sportarten oder anderer Aktivitäten gestärkt werden. Mehr Infos finden Sie unter Sport: Was können wir fürs Leben lernen?

Risikosport in Vereinen

Alpine Vereine haben die bewusste Beschäftigung mit Risikoverhalten für die Arbeit mit Jugendlichen entdeckt. Zum einen sind bestimmte Risikosportarten für Jugendliche besonders attraktiv, weil sie ihr Lebensgefühl treffen. Mit Risikoverhalten können Jugendliche ihre Lebenswelt erkunden, Unsicherheit in Sicherheit verwandeln, eigene Grenzen hinausschieben und Selbstwert gewinnen. Vereine vermitteln die notwendigen Kompetenzen, um den Sport sicher und mit kontrolliertem Risiko ausüben zu können. Ebenso ist der Umgang mit sozialem Druck in der Gruppe in Risikosituationen dabei ein Thema. Auch Erwachsene können in Alpin- oder Sportvereinen oder mit professionellen Trainerinnen/Trainern die körperlichen Fähigkeiten trainieren und das notwendige Know-how lernen.

Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.

Letzte Aktualisierung: 15. März 2022

Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal

Expertenprüfung durch: Mag. Dr. Björn Krenn

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Ich möchte gesund bleiben

Gesund sein heißt, sich rundum wohlfühlen. Aber welche Lebensgewohnheiten halten den Körper fit und die Seele im Gleichgewicht? Erfahren Sie mehr zu ausgewogener Ernährung, regelmäßiger Bewegung, Psyche, Stress etc. 

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