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Hypoparathyreoidismus (Unterfunktion der Nebenschilddrüsen)

Durch eine Unterfunktion der Nebenschilddrüsen kommt es zu einer verminderten Ausschüttung von Parathormon. Die Nebenschilddrüsen bilden dieses Hormon, das den Kalziumhaushalt ganz wesentlich bestimmt. Der Kalziumspiegel im Blut fällt durch die verminderte Ausschüttung ab, und es kommt zu einem Kalziummangel.

Beschwerden treten in unterschiedlicher Ausprägung auf – von keinen über kaum merkbare Anzeichen, Kalkablagerungen bis zu lebensbedrohlichen Symptomen bei ausgeprägtem Kalziummangel. Eine Unterfunktion kann beispielsweise nach Operationen im Halsbereich – wie Schilddrüsenoperationen – auftreten, bei denen die Nebenschilddrüsen mitentfernt wurden oder es zu einer Schädigung der Nebenschilddrüsenfunktion gekommen ist. Die Behandlung erfolgt unter anderem durch Präparate mit Kalzium und Vitamin D. Medizinisch wird die Unterfunktion der Nebenschilddrüsen als Hypoparathyreoidismus bezeichnet.

Welche Ursachen hat eine Unterfunktion der Nebenschilddrüsen?

Eine Unterfunktion der Nebenschilddrüsen tritt bei Erwachsenen meist auf infolge

  • einer Schilddrüsenoperation,
  • einer Operation mit Teilentfernung oder Entfernung der Nebenschilddrüsen oder
  • eines anderen operativen Eingriffs im Bereich von Hals und Kopf, z.B. bei einer Krebserkrankung.

Um Komplikationen zu vermeiden, wird der Kalziumspiegel bei diesen Operationen überwacht.

Zudem kommt es bei bestimmten Autoimmunerkrankungen zu einer Unterfunktion der Nebenschilddrüse, z.B. beim selten vorkommenden APECED-Syndrom. Seltene genetische Defekte bei Kindern können ebenfalls Ursache sein. Auch bei Speicherkrankheiten, bösartigen Tumoren oder lange andauerndem Magnesiummangel kann es dazu kommen. Eine Unterfunktion kommt jedoch selten vor.

Welche Symptome können bei einer Unterfunktion der Nebenschilddrüsen auftreten?

Die Symptome sind unterschiedlich und durch den Kalziummangel gekennzeichnet. Kalzium ist für vieles im Körper wichtig. Neben Knochen ist es für Zähne sowie für eine Reihe von biologischen Funktionen wie Muskelkontraktion, Herztätigkeit, Erregbarkeit der Nerven u.v.m. notwendig. Der Kalziummangel macht sich daher unter anderem bemerkbar durch sogenannte hypokalzämische Tetanie. Dabei kommt es zu einer nervlichen und muskulären Übererregung. Es treten Störungen der Bewegungen und Reizwahrnehmung auf:

  • Krämpfe, mit speziellen Anzeichen wie Pfötchenstellung der Hände, sogenanntes Trousseau-Zeichen sowie Chvostek-Zeichen;
  • Gefühlsstörungen, z.B. Kribbeln, Taubheit an Fingern, Zehen, rund um den Mund;
  • Reizbarkeit, Angst, Unruhe, depressive Verstimmung;
  • langfristig kann es z.B. zu Katarakt, Kalkablagerungen in den Nieren, Zahnentwicklungsstörungen, trockener Haut, sprödem Haar, Haarausfall, Verkalkungen von Bereichen des Gehirns etc. kommen.

Bei einem ausgeprägten Kalziummangel kann eine lebensbedrohliche Situation eintreten. Dies ist z.B. der Fall bei Tetanie, schweren Krämpfen, Krampf der Stimmritze des Kehlkopfes, Laryngospasmus genannt, und Arrhythmien, wie Herzrhythmusstörungen und epileptischen Anfällen. Die Rettung 144 muss sofort gerufen werden!

Wie wird die Diagnose einer Unterfunktion der Nebenschilddrüsen gestellt?

Die Ärztin oder der Arzt fragt nach der Krankengeschichte. Sie oder er erkundigt sich z.B. nach Beschwerden und Operationen im Halsbereich. Anzeichen für einen Kalziummangel können Chvostek-Zeichen und Trousseau-Zeichen geben.

Laboruntersuchungen werden vorgenommen, z.B. Kalzium-, Parathormon-, Phosphatspiegel, Vitamin D, Magnesium im Blut sowie Urinuntersuchung.

In Abhängigkeit von Ursache und Ausprägung können diverse weitere Untersuchungen durchgeführt werden, wie Ultraschall oder CT, Überprüfung der Nierenfunktion, EKG sowie augenärztliche Untersuchungen, um ev. Schädigungen abzuklären.

Wie erfolgt die Behandlung einer Unterfunktion der Nebenschilddrüsen?

Ziel der Behandlung ist es, den Kalziumspiegel im Blut zu normalisieren. Zudem erfolgt die Behandlung von Symptomen und Ursachen bzw. möglichen Grunderkrankungen. Dabei kommt zur Anwendung:

  • Kalzium, intravenös bei schweren Symptomen, sonst in Tablettenform,
  • aktives Vitamin-D.

Regelmäßige Kontrolluntersuchungen können notwendig sein. Unter Umständen verordnet die Ärztin oder der Arzt auch Medikamente, z.B. mit Parathormon oder zur Behandlung eines Magnesiummangels. Letzterer kann zusammen mit einem Kalziummangel auftreten. Auch ev. Erkrankungen, z.B. chronische Niereninsuffizienz, werden behandelt.

Wohin kann ich mich wenden?

Ansprechstellen sind:

  • Hausärztin oder Hausarzt
  • Fachärztin oder Facharzt für Kinder- und Jugendheilkunde
  • Fachärztin oder Facharzt für Innere Medizin, mit Spezialisierung auf Endokrinologie
  • im Krankenhaus Institute bzw. Abteilungen Innere Medizin, Endokrinologie

Weitere Fachärztinnen oder Fachärzte können beteiligt sein.

Im Notfall sofort die Rettung rufen (144)!

Wie erfolgt die Abdeckung der Kosten?

Die e-card ist Ihr persönlicher Schlüssel zu den Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung. Alle notwendigen und zweckmäßigen Diagnose- und Therapiemaßnahmen werden von Ihrem zuständigen Sozialversicherungsträger übernommen.

Bei bestimmten Leistungen kann ein Selbstbehalt oder Kostenbeitrag anfallen. Detaillierte Informationen erhalten Sie bei Ihrem Sozialversicherungsträger. Weitere Informationen finden Sie außerdem unter:

Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.

Letzte Aktualisierung: 6. April 2023

Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal

Expertenprüfung durch: Univ.Doz. Univ.Prof. Dr.med.univ. Susanne Kaser, Fachärztin für Innere Medizin

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