Bei einer Glomerulonephritis kann das Blut nicht mehr entsprechend gereinigt werden, bei stärkerer Ausprägung verringert sich auch die Harnmenge. Die Blutgefäße werden undicht, dadurch kommt es zu einer vermehrten Ausscheidung von Eiweiß (Proteinurie) und roten Blutkörperchen (Hämaturie). In der Folge kann dies zu einem Mangel an Albumin oder generell an Proteinen und damit zum sogenannten nephrotischen Syndrom führen. Dieses ist gekennzeichnet durch stark erhöhte Eiweißausscheidung im Urin (mehrere g/Tag), massiven Eiweißmangel, Beinschwellungen, erhöhte Blutfettwerte und manchmal Luftnot. Häufig entsteht auch Bluthochdruck. Die Glomerulonephritis kann zur Entwicklung eines Nierenversagens bis hin zur terminalen Niereninsuffizienz führen. Darunter versteht man das dauerhafte Versagen der Nierenfunktion, was die Einleitung einer Nierenersatztherapie notwendig macht.
Eine Glomerulonephritis kann einen akuten bzw. chronischen Verlauf nehmen. Je nach Verlaufsform kommt es mehr oder weniger schnell zur Zerstörung von Nierengewebe, was schlussendlich zu einem chronischen Nierenversagen führen kann.
- Akute Glomerulonephritis: Auslöser ist eine akute Entzündung der Glomeruli. Diese kann nach Infekten sowie im Rahmen bestimmter Erkrankungen (z.B. Vaskulitis, Lupus erythematodes) oder immunologisch bedingter Entzündungsprozesse der Niere auftreten. Gekennzeichnet ist die Glomerulonephritis durch die Ausscheidung von Eiweiß und oft auch geringen Blutmengen in den Urin. Zusätzlich können Bluthochdruck und Ödeme, allgemeine Müdigkeit, Fieber sowie Schmerzen in der Nierengegend entstehen. Bei sehr hoher Eiweißausscheidung im Urin (mehrere Gramm/Tag) kommt es zu massivem Eiweißmangel, Beinschwellungen, erhöhten Blutfettwerten und manchmal Luftnot („nephrotisches Syndrom“). Wenn eine akute Glomerulonephritis irreversible strukturelle Schäden im Organ hinterlässt, kann dies zu einer terminalen Niereninsuffizienz führen.
- Chronische Glomerulonephritis: Die Krankheit beginnt schleichend und verursacht zunächst oft über Jahre oder Jahrzehnte kaum Beschwerden. Lediglich ein erhöhter Blutdruck kommt gehäuft vor. Im Harn finden sich meist geringe Mengen Eiweiß und Blutspuren als erste Hinweise auf die Erkrankung. Im weiteren Verlauf steigen auch die Blutwerte der harnpflichtigen Substanzen an.
Mit der Zeit zeigen sich Symptome eines fortschreitenden Nierenversagens, z.B.:
Eine chronische Glomerulonephritis ist meist nicht mehr heilbar, die Behandlung zielt vor allem darauf ab, den nierenbedingten Bluthochdruck gut einzustellen und die Nieren in ihrer Ausscheidungsfunktion zu unterstützen.