
Verstopfung bei Kindern
Bei Verstopfung (Obstipation) kommt es zur verzögerten oder schmerzhaften Stuhlentleerung, die über mindestens zwei Wochen andauert und mit einer maßgeblichen Beeinträchtigung des Kindes einhergeht. Die Stuhlfrequenz kann, muss aber nicht vermindert sein. Ab einer Dauer von mehr als zwei Monaten kann es sich um ein chronisches Problem handeln. Die Behandlung besteht aus Akutmaßnahmen und einer häufig über längere Zeit andauernden medikamentösen Therapie.
Zur Definition der Obstipation sind die sogenannten Rom-IV-Kriterien gebräuchlich. Demnach müssen mindestens zwei der folgenden Symptome seit mindestens einem Monat vorhanden sein:
- Zwei oder weniger Stuhlentleerungen pro Woche,
- ausgeprägte „Rückhaltemanöver“ (= Vermeiden des Stuhlgangs),
- schmerzhafter oder harter Stuhlgang,
- mehr als eine Episode mit Stuhlschmieren pro Woche,
- bei ärztlicher Untersuchung im Mastdarm oder im Bauchraum tastbare Stuhlmassen,
- gelegentliche Entleerung großer Stuhlmassen,
- bei Kindern, die schon „rein“ sind: mindestens einmal „Stuhlschmieren“ pro Woche.
Welche Stuhlhäufigkeit als normal gilt, ist aus medizinischer Sicht relativ weit definiert:
- Bei ungestillten Babys und Kindern: ein- bis zweimal täglich bis dreimal pro Woche,
- bei gestillten Säuglingen: fünf- bis sechsmal täglich bis zu einmal in 14 Tagen.
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Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.
zuletzt aktualisiert 01.08.2019
Freigegeben durch Redaktion Gesundheitsportal
Letzte Expertenprüfung durch Univ.-Prof. Dr. Almuthe Christina Hauer
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